DE417021C - Verfahren zur Darstellung von Eiweiss-Acridinverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Eiweiss-AcridinverbindungenInfo
- Publication number
- DE417021C DE417021C DEH92311D DEH0092311D DE417021C DE 417021 C DE417021 C DE 417021C DE H92311 D DEH92311 D DE H92311D DE H0092311 D DEH0092311 D DE H0092311D DE 417021 C DE417021 C DE 417021C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- protein
- preparation
- acridine
- water
- acridine compounds
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Landscapes
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
- Verfahren zur Darstellung von Eiweiß-Acridinverbindungen. In der Patentschrift 324747, Kl. 30h, ist angegeben, daß Auramin, Safranin und Methylviolett mit Hefeeiweiß gefärbte Verbindungen eingehen können, die gleichzeitig als Nährstofi, Desinfektionsmittel und Heilmittel verwendbar sind. In derselben Patentschrift wird dagegen ausdrücklich hervorgehoben, daß Methylenblau diese Eigenschaft nicht habe.
- Es wurde nun gefunden, daß auch die in neuerer Zeit als vorzüglich baktericid erkannten Derivate des Acridins eine sehr große Affinität zu Eiweißkörpern besitzen und daß durch Verbindung dieser Farbstoffe mit Eiweißkörpern Produkte erhalten werden können, die bedeutende Mengen des verwendeten Farbstoffs in fest gebundener Form enthalten und eine ganz hervorragende Wirkung auf gewisse Krankheitskeime aufweisen.
- Diese Tatsache ist vollständig neu, da die Angaben der Patentschrift 32 4747, welche Farbstoffe aus der Thiazinklasse, zu der Methylenblau gehört, ausdrücklich von der Befähigung, an Eiweiß gebunden zuwerden.,ausschließen, ein allgemein gültiges Gesetz nicht abzuleiten gestatten, das erkennen lieiße, welcheFarbstoffe sich zurBindung mitEiweiß eignen könnten. Insbesondere sind dort keine Andeutungen gegeben, wie sich die Acridinfarbstoffe in dieser Beziehung verhalten würden. Natürlich handelt es sich sowohl bei dem Verfahren nach Patent324747 wie auch bei der vorliegenden Erfindung darum, dem Eiweißkörper möglichst große Mengen des desinfizierenden Farbstoffes einzuverleiben ', nicht etwa nur darum, eine leichte Anfärbung des Produktes zu erzielen, wie das etwa bei mikroskopischen Schnitten zum Zweckehistologischer Untersuchungen der Fall ist.
- Andererseits sind die Acridineiweißverbindungen auch in ihren Eigenschaften ganz wesentlich verschieden sowohl von den in der Patentschrift324747 beschriebenen Körpern als auch von den Acridinfarbstoffen selbst.
- Die Patentschrift324747 erwähnt lediglich, daß das mit Methylviolett (Pyoctanin) hergestellte Präparat als Vorbeuge- und Bekämpfungsmittel der Maul- und Klauenseuche, also zur Heilung vonTierseuchen, geeignetsei. Bei den Acridineiweißverbindungen gelang es aber festzustellen, daß ihnen eine ganz besondere und aus den Eigenschaften der Komponentennicht abzuleitende Bedeutung als Heilmittel für Menschen zukomme. So ergaben z. B. klinische Versuche, daß gewisse Acridineiweißverbindungen vorzügliche interne Mittel zur Bekämpfung von Malaria sind. Diese Tatsache ist um so erstaunlicher, als aus der Literatur bekannt ist, daß Acridinfarbstoffe gegen Malaria bisher erfolglos angewandt wurden. Ebenso stieß die innere Verabreichung von Acridinfarbstoffen bisher auf Schwierigkeiten, weil diese Farbstoffe in starkem Maße Brechreiz verursachen. Die nach dem Verfahr#2n der Erfindung hergestellten Produkte zeigen diese unangenehme Erscheinung nicht und eignen sich daher vorziiglich für innere Verabreichung.
- Als besonders wertvoll haben sich bisher die Eiweißverbindungen von 3, 6-Diainino-iomethylacridiniumclilorid -, -jodid und -bro-,ni,1 erwiesen, allein es können auch andere Acridinderivate analoger Konstitution Verwendung finden, wie z.B. 2,7-Dimethyl-3-dimethylamino - 6 - amino - i o - metliylacridiniumülilord oder 2-Ätlioxy-6, 9 - diaminoacridinchorliydrat u. a. Auch können an Stelle der Acridiniumchloride oft die Bromide-, jodide, Nitrate usw. treten. In gleicher Weise können die verschiedensten komplexen Eiweißkörper in roher oder gereinigter Form sowie Nucleine oder Nucleinsäuren zur Anwendung gelangen. Beispiel i. gokg entbitterte Hefe werden init .2ool Wasser gequollen und dazu eine Lösung von 0 3, 6-Diarnino-io-methylaeridiniumchlo-1 'k,# , ri d in , oo 1 heißem Wasser hinzugefügt. Das Reaktionsgenlisch wird mit off enem Dampf etwa i bis 2 Stunden auf go bis ioo' C erhitzt, worauf die Bildung der neuen Verbindung erfolgt ist. Nach dem Erkalten wird durch Zentrifugieren oder Filtrieren von der Flüssigkeit getrennt, gut mit kaltem Wasser Z, Z, ,gewaschen und getrocknet. Man erhält auf diese Weise ein kräftig gelb gefärbtes Pulver, das stark baktericide Eigenschaften besitzt und für therapeutische Zwecke Verwendung finden kann. Beispiel 2. #,ookg Rohhefe werden mit Wasser auf einen Gehalt von 30Prozent Trockenhefe eingestellt und dazu eine Lösung von i o kg 3, 6-Z, 2-1 Di,amiiio-io-niethvlacridiniumjodid in 2ool heißem Wasser hinzugefügt, Das Reaktionsgemisch wird zweckmäßig mit offenem Dampf etwa i bis 2 Stunden auf ioo' C erhitzt, worauf die Bildung des neuen Produktes erf.)1,-t ist. Nach dem Erkalten wird in der üblichen, im Beispiel i beschriebenen Weise aufgearbeitet. Es wird ein Produkt von ähnlichen Eigenschaften wie das vorgehend beschriebene erhalten. Beispiel 3. i8kg entbitterte Trockenhefe werden mit 5ol Wasser 1;2 Stunden aufquellen gelassen. Man erwärmt mit Dampf auf 5o bis 6o' und läßt unter stetem Umrühren 21,-- 2-.##the)xy-6, c)-diaminoacridiiiclilorhydrat, in 4o 1 heißem Wasser gelöst, langsam zufließen. Die Temperatur wird nun langsam a--,.' ##o i.--oerhöht. Die Färbung ist beendet -, sobald eine Probe zeigt, daß die wässerige Lösung frei von Farbstoff ist, was nach i bis i1'. Stunden der Fall ist. Das so erhaltene Proäiikt wird, wie im Beispiel i besch:rieben, getrennt und "#e».rock-net und stellt dann ein schwefelgelbes Pulver dar. Beispiel 4. 27 1,- helles Blutalbumin werden mit 2o 1 kaltem Wasser gut angeteigt. Man gibt alsdann lan-#;am --2ool Wasser von 4o bis ü#o' C hinzu und rühr' s.ark durch. Das Blutalbumin wird fast vollständig gelöst. 3 kg 3, 6-Diaminoio-methylacridiniumchlorid werden in 3ol beißem Wasser gelöst und langsam zur Bluteiweißlösung zugegeben. Die Temperaturwird langsam auf 7o bis 8o' erhöht-, und es wird eine halbe Stunde gut gerührt. Hierauf leitet man Dampf ein, bis die Temperatur go bis i oo' beträgt, Nach einer halben Stunde ist die Eiweißfarbstoffverbindung auskoaguliert Lind wird durch Filtrieren und Trocknen bei niederer Temperatur im Vakuum als orangegelbe Masse erhalten, die nach dem Zerkleinern ein orangegelbes Pulver darstellt. Beispiel 5. 34kg Casein werden in 2ool Wasser suspendiert und vorsichtig auf 4o bis 5o" erwärmt. Alsdann 'gibt man unter gutem Rühren eine Lösung von 6 kg- 2-Äthoxy-6, 9-diaminoacridinchlorhydrat zu. Die Temperatur wird eine Stunde langsam gesteigert bis 8o". Durch starkes Einleiten von Dampf koa,-uhert man die Verbindung vollständig aus. Man filtriert und trocknet sie bei niedriger Temperatur. Nach dem Pulverisieren zeigt das Produkt eine lebhafte chromgelbe Farbe. Beispiel 6. 5oog micleinsaures Natrium werden in #,1 Wasser gelöst, auf 5o' erwärmt und mit einer Lösung von 5009 .3,6-Diamino-io-methylacridiniumchlorid in 51 Wasser versetzt. Es beginnt sofort das unlösliche Reaktionsprodukt auszufallen. Nach etwa ioMinuten ist die Reaktion beendet. Die schwach gelbliche Lösung wird abgegossen und der Niederschlag, wie in Beispiel i beschrieben, zur Trockne gebracht. Das Produkt ist nach dem Pulverisieren tiefgelbbraun gefärbt. Beispiel 7. 9kg Nuclein aus Hefe werden mit -ol Wasser angerührt, auf 70' erwärmt und mit einer Lösung von lkg 2,7-Dimethyl-3-dimetliylan-#no-6-ainin,o -io-methylaeridiniumchlorid (Flavicid) in iol Wasser versetzt. Man steigert die Temperatur im Laufe einer halben 5-undc auf 85#, erlii.,z, zum Sieden und bringt die Verbindung, wie in Beispiel i beschrieben, zur Trocklie. Nach dein Zerkleinern ist das Produkt tiefgelbbraun gefärbt.
- Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Produkte können in verschiedenster Weise therapeutisch verwertet werden.
Claims (1)
- PA TEN'r -A", S PR T-7 C 11: Verfahren zur Darstellung von Eiweiß-Aeridinverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Eiweißkörper mit Acridinfaxbstoffen bzw. deren Salzen färbt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH92311D DE417021C (de) | 1923-01-06 | 1923-01-06 | Verfahren zur Darstellung von Eiweiss-Acridinverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH92311D DE417021C (de) | 1923-01-06 | 1923-01-06 | Verfahren zur Darstellung von Eiweiss-Acridinverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE417021C true DE417021C (de) | 1925-08-05 |
Family
ID=7166417
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH92311D Expired DE417021C (de) | 1923-01-06 | 1923-01-06 | Verfahren zur Darstellung von Eiweiss-Acridinverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE417021C (de) |
-
1923
- 1923-01-06 DE DEH92311D patent/DE417021C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
CH653251A5 (de) | Haarwuchskomposition und verfahren zu ihrer herstellung. | |
DE417021C (de) | Verfahren zur Darstellung von Eiweiss-Acridinverbindungen | |
DE1940130C2 (de) | Verfahren zur Reinigung von Insulin, nach diesem Verfahren gereinigtes Insulin und dessen Verwendung | |
DE1921911A1 (de) | Haarfaerbemittel,deren Herstellung und Anwendung | |
DE1792514A1 (de) | Kosmetische Hautpraeparate,natuerliche Substanzen,Glucidamide genannt,enthaltend | |
DE69010032T2 (de) | Faserige Cyanobakterien-Extrakte, deren Herstellungsverfahren und deren Aktivität als Wachstumsfaktor. | |
DE1076888B (de) | Verfahren zur Gewinnung atmungsfoerdernder Wirkstoffe fuer therapeutische Zwecke | |
DE128419C (de) | ||
DE69825433T2 (de) | Aktive substanz für inhibierung von tumoröse proliferation im geweben aus der ektoderm | |
AT127981B (de) | Verfahren zur Herstellung eines die zentralen Tätigkeiten fördernden und regulierenden Reizstoffes. | |
DE4010368A1 (de) | Mittel zur bekaempfung von aids-viren und anderen viren | |
DE870322C (de) | Verfahren zur Herstellung von immunisierenden und sensibilisierenden Fraktionen des Serums | |
DE2317138C3 (de) | Kosmetisches Haartonikum | |
DE347376C (de) | Verfahren zur Darstellung von Goldverbindungen der Methylenblaugruppe | |
DE2753466A1 (de) | Verwendung von extrakten von pflanzen der art prunus | |
DE939282C (de) | Verfahren zur Herstellung von Acetoxy-thymoxyaethyldimethylamin-Praeparaten | |
DE68917830T2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer physiologisch aktiven Substanz mit Antikrebs-Aktivität und so erhaltene Substanz. | |
DE532536C (de) | Verfahren zur Herstellung von Sulfosalicylsaeure-Verbindungen des Chinins | |
AT200257B (de) | ||
DE427857C (de) | Verfahren zur Herstellung eines symmetrisch substituierten Harnstoffderivates | |
AT107599B (de) | Verfahren zur Darstellung haltbarer, sterilisierbarer Lösungen, die Phosphor in organischer Bindung sowie gebundenes Gold enthalten. | |
AT203633B (de) | Verfahren zur Herstellung injizierbarer Lösungen aus Weiselfuttersaft | |
DE1617948C (de) | Verfahren zur Herstellung eines das retikuloendothelialen Systems stimulieren den Stoffs | |
DE711720C (de) | Verfahren zur Anreicherung und Gewinnung eines die Steigerung der Leukocytenbildung bewirkenden Stoffes | |
DE198304C (de) |