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Maschine zum Herstellen und Füllen von Papierbeuteln mit Tee oder
anderer Ware. Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von Beuteln oder
Tüten aus Papier, die sofort mit Ware (Tee, Tabak, Sämereien o. dgl.) gefüllt werden;
aber die Maschine ist von solcher Bauart, daß sie auch zur Erzeugung von Papierbeuteln
usw. ohne Füllung benutzt werden kann.
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In der Maschine wird der Beutel auf einem Fülltrichter geformt, am
Boden geschlossen und danach in eine Form gebracht, in der die inzwischen eingeführte
Füllung verdichtet oder gepreßt wird, worauf der Beutel oben geschlossen und das
fertige Paket ausgeworfen wird.
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Wesentlich ist bei der Maschine, daß die Herstellung und die Füllung
des Beutels auf einer und derselben Stelle erfolgt, daher nur eine sehr geringe
Anzahl arbeitender Maschinenteile tnit dem Beutel in Berührung kommt, während die
Leistung der Maschine dadurch eine sehr hohe wird und ein Verschütten von Ware kaurn
eintreten kann. Dabei sind die wesentlichen Arbeitsteile der Maschine, wie der Trichter,
der Preßstempel oder Stopfer, die Faltorgane zum Schließen der Beutel an beiden
Enden, die Form und der Auswerfer senkrecht übereinander angeordnet, so daß zwei
Arbeitsreihen gleichzeitig durchgeführt werden können, nämlich einerseits die Bildung
des Papierrohres aus einem Papierblatt auf dem Trichterrohr, das Schließen des Beutelbodens,
das Anheben des Stopfers oder Stempels im Trichter, um die Ware in den soweit fertigen
Beutel fallen zu lassen, während er sich noch auf dem Trichter befindet, die Überführung
des gefüllten Beutels in die Form und das Verdichten und Stopfen seines Inhaltes
vor, während oder nach dieser Überführung, andererseits das Umfallen des oberen,
überstehenden Endes des vorgängigen Beutels zwecks Schließens und Fertigstellens
des Päckchens in der Form, das Abheben der Form vom fertigen Päckchen, das dann
auf dem Formboden
liegt, und (las Abwerfen (les Päckche#is vor der
Rückkehr der Form.
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Die Erzeugung des Papierrohres auf dem Trichter erfolgt in üblicher
Weise mittels einer Faltbüchse, die den Trichter umfaßt, wonach die Leiden Längskanten
des Papierblattes, deren eine mit Klebstoft bestrichen ist, vereinigt werden. Auch
(las L'nrfalten des Bodenendes des so gebildeten Papierroteres erfolgt in
bekannter Weise durch Faltorgane, die nacheinander gegen die Mittellinie des Papierrohres
vorgehen, der eine odererste Falter hat aller vier Funktionen, nämlich die erste
Faltseite des Bodens umzulegen,, das umgelegte Stück zu halten und den Trichter
unten zu verschließen, während die Füllung erfolgt, und zugleich, damit die folgenden
Bodenfalten bewirkt «-erden, ein Widerlager während der Arbeit des zweiten und dritten
Falters zu bilden und das erste Faltstück zu halten und ein Ausstreuen der `'Ware
in die »Ohren« des Päckchens zu verhüten, bis der vierte Falter in Wirkung tritt.
Der vierte Falter l#ewegt sich gemäß der vorliegenden @rfin(lung in einer etwa rechteckigen
Bahn, und zwar vorwärts quer zum Beutel, abwärts mit (lern Beutel durch die Form,
die ztr (lern Zweck geschützt ist, um dem Falter einen Weg ztr bieten, dann zurück
in die Ausgangsstellung, wobei der Falter den Beutelhoden während des Überganges
des Beutels vorn Trichter zum Auswerfer hält.
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Die Form kann eine bewegliche, auf Federbolzen ruhende Innenplatte
besitzen, die die Aufnahme des gefüllten Beutels erleichtert und fertige Päckchen
gleicher Größe gewährleistet, wobei aber durch Einstellung der Platte die Päckchengröße
geändert werden kann.
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Der bei Füllmaschinen, denen fertige leere Beutel zugeführt werden,
auftretende Übeltand, daß sich die Beutel leicht zerknüllen und runzeln und nach
Anhalten der Maschine, oft unter Verlust an Ware, entfernt werden müssen, kommt
hier nicht vor. Geht ein nicht vollkommen glatter Beutel zur Form, so glättet sie
ihn aus; auch kann die .Maschine durch Einstellung und Auswechselung von Arbeitsteilen
für Pakete verschiedener Größe und Form eingestellt werden.
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Auf der "Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es sind: Abb. i eine Vorderansicht der Maschine, >bb. 2 eine Ansicht
der im wesentlichen neuen Teile der Maschine, Abb. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung
zum Erzeugen der ersten Faltung am Beutelboden, , Abb.4 eine Seitenansicht und Abb.
5 ein Grundriß der Form.
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Abb.6 ist die Seitenansicht der Vorrichtung zum Stopfen und Einpressen
der Füllung im Beutel.
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Der Trichter 7o besitzt ein als Former dienendes Ablaufrohr 71 und
ruht in einem @-on Ständern 250, 251 getragenen Querhaupt 66. Durch eine geeignete
Vorrichtung ;%-erden (:e an einer Längskante gummierten l'apierblä tter nacheinander
dem Rohr 71 zugeführt, und jedes einzelne Blatt wird in he-Weise um (las Rohr gelegt,
so (laß (s ein Papierrohr von kreisförmigem oder auch anderem Ouerschnitt bildet,
dessen unteres Ende über (las Rohr 71 hinausreicht.
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Dieses vorstehende Papierrohrende wird dann in bekannter Weise durch
vier Faltorgane, die Falte-, in vier über Kreuz gehende Faltungen umgelegt, tim
den Boden des Beutels zu bilden. Der erste Falter ist eine wagerecht gegen das Formrohr
7 r bewegliche Stange 165 (Abb. 3), finit durch Federwirkung gegeneinander gezogenen
Klingen 176, 177 an Gelenkarmen 178, 180.
Der Arm 178 liegt mit einer
Rolle 183 gegen eine feststehende Daumen- oder Kurvenfläche 18.(. der Tafel r.I8
an, die der am Arm 178 sitzenden Klinge 176 eine Schwingbewegung nach oben erteilt,
während der Teil 182 des Armes 18o gegen eine Rolle 187 anliegt, die der Klinge
177 eine etwa schärfere Schwingbewegung nach abwärts vermittelt. Sobald auf diese
Weise die erste: Bodenfaltung erfolgt ist, wird der Stempel 26o aus dem Rohr 71
herausgehoben, und die vorher dem Trichter 70 zugeführte Ware, Tee o. dgl. kann
nun in den Beutel fallen, wonach dann der Stempel oder Stopfer 26o wieder niedergeht,
um die Ware im Beutel zu verdichten oder anzupressen. Die auf dein Tei1242 des am
Maschinengestell sitzenden Tisches 172 ruhende Hohlform wird danach durch die Stange
2.I9 gehoben, bis sie den auf (lern Former 71 sitzenden gefüllten Beutel umfaßt.
Ein Schlitz 230 auf der Vorderseite der Form läßt dabei den vierten, im Querschnitt
V-förmigen Falter mit seinem .arm 2o6 durchgehen, während dessen Querarm 2o5 den
auf dem Former 71 befindlichen Beutel von unten stützt.
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Dieser vierte Falter oder Faltkörper 2o5, 2o6 bewegt sich in einer
rechteckförmigen Bahn, d. h. er geht zunächst unter Umfalten des vierten Bodenzipfels
des über ihm auf (lein Former 71 befindlichen Beutels und gleichzeitiger Vollendung
des Verschlusses des vorangegangenen gefüllten, unter ihm in der Form ruhenden Beutels
vor, dann geht er, nach dem Aufsteigen der Form, mit der den gefüllten, offenen
Beutel niederführenden
Form abwärts, wobei dieser Beutel auf den
festen oder beweglichen Auswerferstand 22d., Abh. 2, niedergesetzt wird, von dem
der vorangegangene, geschlossene Beutel (Päckchen) durch eine Abwerfvorrichtung
eben seitlich abgeworfen worden war, und danach geht er seitlich zurück und wieder
hoch, tun von neuem ein gefülltes Päckchen oben zu schließen und am folgenden den
Boden bilden zu helfen.
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Die Vorrichtung zum Bewegen dieses vierten Falters besteht beispielsweise
aus zwei Daumenschrauben 2o7, 2o8, die auf der Welle 24 zur Erzeugung einer wagerechten
und einer senkrechten Bewegung aufgekeilt sind. Die Scheibe 207 wirkt auf
den mit der Rolle 21o bewehrten kurzen Arin 211 eines Winkelhebels, der auf der
Stange 58 gelagert ist und dessen langer Arm 213 durch einen Gabellenker 214, Abb.
2, an den Teil 2o6 gelenkig angeschlossen ist. Ein Tisch oder Ständer 8o ist quer
am Gestell der -Maschine befestigt und trägt einen hängenden Schirm 215, die durch
den Gabelschlitz im Hebe1214 geht und jedes seitliche Schwingen oder Drehen des
Hebels 214 bei dessen Hubbewegungen verhindert. Eine Feder 212 verbindet den Arm
213 mit dem Maschinengestell, tun die Rolle 210 ständig mit ihrer Scheibe
207 in Berührung zu halten. Ein auf der Ouerstange 217 des Gestells gelagerter,
dreiarmiger Hebel 216 ist mit einem starren, gebogenen Arm 218 des Faltkörpers 2o5
gelenkig verbunden, liegt mit seinem zweiten, mit der Rolle 22o bewehrten Arin auf
der Daumenscheibe 2o8 auf und ist mit seinem dritten Arm zur Sicherung ständigen
Angriffs an die Scheibe 2o8 durch eine Feier 221 an das Maschinengestell angeschlossen.
Die Daumenscheiben 207, 208 haben den Zweck, dem Faltkörper 2o5 eine annähernd
rechteckig verlaufende Bewegungsbahn zu vermitteln, nämlich vorwärts über die Tüte,
abwärts mit dein Beutel durch ;die Form, dann rückwärts unter Zurücklassung des
Beutels auf der ortsfesten Bodenplatte 224 der Form und aufwärts zurück in die Ausgangsstellung.
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Handelt es sich um Verpackungen mit zwei dreieckigen Schlußlappen,
so kommt der beschriebene vierte Falter nicht zuletzt, sondern sofort nach dem ersten
Falter zur Wirkung, und die beiden übrigen Falter legen dann die beiden Schlußlappen
um. Der vierte Falter muß dementsprechend eine zusätzliche Bewegung ausführen, nämlich
aus dem Wege der üblichen zweiten und dritten Falter zurücktreten und nach deren
Arbeitsleistung zur Stützung des Beutels zurückkehren. Diese zusätzliche Bewegung
kann man dein Falter durch eine Daumenscheibe o. dgl. erteilen.
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In den Abb. 4 und 5 besteht der bewegliche Teil der Form aus einer
Rückenwand 223, .einer im Abstand dazu abstellbaren Hinterwand 225, Seitenwänden
226, 227 und einer zweiteiligen Vorderwand 228, 229 mit Schlitz oder Öffnung 23o,
Abb. 5, zum Durchtritt für den letzten Falter 2o5, 2o6. Die @Vand 225 greift mit
seitlichen Armen 231, 232
durch Öffnungen der Seitenwände, und die
Arme werden von Bolzen 233, 234 getragen, die verschiebbar in Augen 235, 236 der
Seitenwände angeordnet sind. Federn 239 unter den Bolzenknöpfen halten die Wand
225 nachgiebig gegen zwei einstellbare Anschläge 237, 238 der feststehenden Rückenwand
223 gelagert. Auf der Rückseite der beweglichen Wand 225 sind Zapfen 240, 241 vorgesehen.
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Am Tisch 172 ist ein Anguß 242 mit einer Aussparung vorhanden, in
der die Gleitschiene 2d.9 liegt, deren oberes Ende an die Wand 223 der Form angeschlossen
ist. Die-Schiene 249 wird auf und ab bewegt. Die etwas größer als der Außenumfang
des Formers bemessene Form geht dabei hoch, um den Beutel, bevor er den Former 71
verläßt, zu umschließen, und verläßt beim Hochgehen das vordem gefüllte Paket, das
auf dem ortfesten Formboden 224 behufs Entfernung durch die Auswerfvorrichtung zurückbleibt.
Danach geht die Schiene 249 wieder abwärts und nimmt die Form mit dem neuen gefüllten
Paket dabei mit.
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Die zuvor abgewogene oder bemessene `Varenmenge (Tee, Kaffee o. dgl.)
wird in bekannter Weise dem Trichterrumpf 70 zugeführt und fällt in den Beutel
auf dem Former 71, kurz bevor die noch über dem Formboden 224 befindliche Form zum
Former 71 hochgestiegen ist. Indem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zu beiden
Seiten der Maschine Ständer 25o, 251, Abb. 1, vorgesehen, die durch eine obere Ouerstange
259 versteift sind. Ein Querhaupt 252 führt sich mit Hülsen 253, 254 auf. den beiden
Ständern. Der Stopfer 26o in Gestalt einer Hülse oder j Röhre am Ouerhaupt besitzt
einen solchen Ouerschnitt, daß er im Former 71 glatt arbeiten, d. h. die Ware zusammendrücken
kann. Im Stopfer 26o sitzt ein mit einer Spitze 262 versehener Kolben 261, der bei
263 und oben bei 26.a., wo er eine durch eine Mutter 276 gehaltene Hülse 265 mit
oberem Fortsatz 266 trägt, zu einem kleineren Durchmesser abgedreht ist. Ein Ring
267 umfaßt den Kolben 261 im Stopfer 26o und dient einer Feder 268 als Widerlager,
die andererseits gegen die Hülse 265 anliegt.
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In einem Aufsatz 270 -des Querhauptes ist ein Hebel 271 gelagert,
der mit den Zapfen 274, 275 seiner beiden Gabelarme 272, 273 in Ausnehmungen des
Hülsenfortsatzes 266 greift. Das andere Ende des Hebels 271
(Abb.
6) ist an eine im Aufsatz. 27o arbeitende Stange 277 angeschlossen, die andererseits
mit einem eine Rolle 28o führenden Hebel 278 verbunden ist. Diese Rolle liegt gegen
eine seitlich hin und her bewegte Stange 281 an. Auf der Querstange 259 spielt ein
Hebel 282, der bei 283 an die Stange 28i angelenkt ist. An die Lagerarme 66 ist
ein Kurzhebel, ähnlich dein Hebel 282, angelenkt. Ein Krummhebel 286 auf der Stange
259 ist durch einen Lenker 287 mit einem Hebel 288 verbunden, dessenArin289durch
einenLenker29o mit einem Winkelhebel 291 in Verbindung steht, der im Maschinengestell
seine Lagerung hat, mit einer Rolle 292 gegen eine Daumenscheibe -293 (Abb. i) anliegt
und durch eine Feder in dieser Lage gehalten wird, Die so der Stange 281 erteilte
Seitenbewegung wird in eine unabhängige senkrechte Bewegung des Kolbens 261 gegenüber
dem Stopfer 26o umgewandelt, der durch das Querhaupt seine Bewegung empfängt.
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Die abgemessene Füllung wird dein Füllrumpf 70 zugeführt, während
der Stopfer 26o am unteren Ende seines Hubes steht ; wenn dieser dann hochgeht,
kann die Füllung aus dem Trichter 70 in den Beutel fallen. Der Stopfer 26o
geht dann wieder nieder, wobei die Spitze des Kolbens 261 die kegelige Auffüllung
des Schuttgutes nach den Seiten und Ecken des Beutels hin verteilt, wonach dann
der über die Kolbenspitze vorgehende Stopfer 26o die Füllung eben drückt, so daß
der Beutel darüber glatt geschlossen werden kann. Die innere Platte 225 der Form
gibt dabei auf ihren Federn 239 nach, um jedes übermäßige Zusammendrücken der Ware,
das beispielsweise bei Tee die Blättchen- zu Grus zerbrechen würde, zu verhüten.
Der Kolben 261 kann auch fortfallen. Jene innere Platte 225 kann dann durch eine
Daumenscheibe oder in sonstwie geeigneter Weise eingepreßt werden, nachdem der Stopfer
zurückgezogen «-orden ist, um gewiß zu sein, claß feste Pakete von gleichförmiger
Größe geliefert werden, wobei eine weitere Bewegung der Daumenscheibe das Paket
vom Druck befreit.
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Soll die Maschine nur zur Herstellung von Papiertüten oder Beuteln
dienen, so kann nian die Form fortnehmen und den Stopfer zum Entfernen der Tüten
vom Former benutzen oder auch nicht benutzen. Die leeren Tüten werden dann hier
aus der Maschine herausgenommen, ohne von den unteren Platten oder Armen der Falter,
die nur zum Schließen gefüllter Pakete bestimmt sind, bearbeitet worden zu sein.