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Vorrichtung zum Anzeigen von Druckminderungen in Luftreifen. Der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, welche dazu dient, den sinkenden
Luftdruck in Fahrzeugbereifungen aller Art, hervorgerufen durch Defekte u. dgl.,
rechtzeitig anzuzeigen. Sie besteht in bekannter Weise aus einem staubdicht geschlossenen
Hohlkörper, dessen Deckel bei einem Nachlassen des Druckes und dem dadurch bedingten
Austritt von Preßluft geöffnet wird, wobei ein Pfeifen- oder Sirenensignal ertönt.
Das Neue besteht darin, daß die beim Erschlaffen des Reifens den Ventilkegel herunterdrückende
Feder io im Kolben 6 einer Luft- oder Flüssigkeitsbremse gelagert ist, der bei geschlossenem
Deckel durch diesen gesperrt, bei geöffnetem Deckel aber freigegeben ist, so daß
die Feder nach Öffnung des Deckels den Bremskolben allmählich hochdrückt, wobei
sie sich so weit entspannt, daß der im Reifen noch vorhandene Luftdruck genügt,
das Ventil wieder zu schließen, wodurch das Signal in seiner Dauer begrenzt ist
und jeder weitere Luftverlust vermieden wird.
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Die Abb. i der Zeichnung zeigt die Vorrichtung nach der Erfindung
im Längsschnitt, und zwar in Verbindung mit einem in Ansicht dargestellten, gewöhnlichen
Autoreifenventil, Abb. 2 den oberen Teil der Vorrichtung in vergrößertem Maßstabe
und Abb. 3 einen Schnitt nach Linie ac-b der Abb. ?-
Auf das Außengewinde
des Ventilstutzens 16 wird die Vorrichtung nach der Erfindung mit dem Innengewinde
18 des Mantelstückes 8 aufgeschraubt, wobei eine zuverlässige Abdichtung beider
Teile durch `die unter dem gleichfalls vorhandenen Gegenring i9 angeordnete Dichtungsscheibe
2o gewährleistet wird.
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Das Mantelstück 8 ist mit zwei an der Innenwandung angeordneten Ringen
versehen, zwischen denen eine Lederdichtung 12 gelagert ist. Ein gleichfalls mit
zwei, jedoch an der Außenwandung angeordneten Ringen und darin gelagerter Lederdichtung
i i versehener zvlinderischer Körper 6 ist von oben in das @4lantelstück 8 eingeschoben,
welch letzteres alsdann durch die Ringmutter 5 nach oben hin verschlossen wird.
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Die Ringmutter 5 weist an der Innenwandung eine Ringnut auf, in welche
gleichfalls eine Lederdichtung 7 eingebettet ist. Der zylinderische Körper 6. welcher
in dem :Mantelstück 8 als Kolben wirkt, ist mit einer an der Innenwandung hervortretenden
Ringwulst versehen, welche als Widerlager für die Druckfeder io dient.
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Die Sirene 2 ist von oben in den Kolbenzylinder 6 eingeschoben und
mit dem von unten eingesetzten Gleitstück 13 "verschraubt. Das Gleitstück 13 ist
mit einem Längskanal 1.E versehen, welcher an seinem unteren Ende in eine den Mantel
winkelrecht durchbrechende Bohrung ausläuft.
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In einer: Ringnut des Gleitstückes 13 ist eine Lederdichtung 1s angeordnet,
welche zur Abdichtung des Gleitstückes 13 auf den Ventilstutzen 16 bestimmt
ist.
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Die Ringmutter 5 ist mit einem Scharnier .4 versehen (Abb. 2), in
welchem der Verschlußdeckel i beweglich geführt ist. Ein dem Scharnier gegenüberstehender
Backen wirkt, in Verbindung mit einer entsprechenden E inschnürung des Deckels i,
als`: Klemmverschlul.').
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Das Deckelscharnier besitzt einen in rechtem Winkel zur Längsachse
vorspringenden Nocken, welcher dazu dient, den Kolben 6 bei geschlossenem Deckel
in der Ruhelage zu arretieren. Zu diesem Zwecke ist die Ü berwurfsinutter 3, welche
auf den Kolbenzylinder 6 aufgeschraubt ist, an der Scharnierseite, und zwar in der
Breite des Nockens, ausgefräst, und zwar derart, daß
die noch verbleibende
rechtwinklig hervortretende Fr<(skante bei geschlossenem Deckel an dem Nocken
des Scharniers .4 Widerstand findet.
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Der zwischen der Ringmutter 5 und dem Kolben ii frei bleibende Hohlraum
9 wird vor dem Aufsetzen der Ringmutter 5 mit Öl oder einer anderen, der Gefahr
des Einfrierens Picht ausgesetzten Flüssigkeit gefüllt, welche in der Art als Fremse
wirkt, daß sie bei einer Aufo:ler Abwärtsbewegung des Zylinders 6 bzw. des an ihm
sitzenden Kolbens ii wechselweise über oder unter den letzteren gedrückt wird. Mehrere
kleine die Kolbendichtung durchbrechende Bohrungen dienen dazu, der Bremsflüssigkeit
den Durchtritt durch den Kolben zu er.nölichen.
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Die Schutzhülse 22 ist dazu bestimmt, das ganze gegen Verstaubung
und Stöße zu sichern. Die Wirkung des hier beschriebenen Defektanzeigers ist nachstehend
folgende Beim Aufschrauben des Apparates auf den Ventilstützen 16 greift das Gleitstück
13 in die Pohrung des ersteren ein, wobei der zylinderische Ansatz des Gleitstückes
auf den Ventilstift 17 aufsetzt und von diesem hochgedrückt wird. Die Druckfeder
io wird hierbei gespannt, da sie ihrerseits in der vorerwähnten Ringwulst des Kolbenzylinders
6 Widerstand findet.
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Ein Hochdrücken des Zylinderkolbens 6 durch die Druckfeder io ist
im Ruhestand ausgeschlossen, da der Kolbenzylinder bei geschlossenem Deckel durch
den in seine f`berwurfsmütter 3 eingreifenden Nocken .l an einer Aufwärtsbewegung
verhindert wird.
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Sinkt in einem mit dieser Vorrichtung ausgestatteten Reifen der Luftdruck
unter eine vorher zu bestimmende Atmosphärenzahl, so wird der Ventilstift 17 durch
Vermittlung des Gleitstücks 13 bzw. der auf dieses wirkenden Druckfeder io heruntergedrückt
und der Ventilkegel aus seinem Sitz gelöst.
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Die Dichtung 15 des Gleitstückes 13 setzt hierbei auf den Ventilstutzen
16 auf, so daß die aus dem Ventil in den Apparat übertretende Preßluft nur durch
den Luftkanal 14 entweichen kann. Die von hier durch die Sirene 2 strömende Preßluft
füllt zunächst den Hohlraum 1,nter dem Deckel i, hebt denselben vermöge ihres Druckes
aus dem 4-erschluß und löst nunmehr ein deutlich hörbares, besonders abgestimmtes
Signal aus, welches dem Wagenführer eine Druckminderung in dem betreffenden Reifen
anzeigt. Beim Öffnen des Verschlußdeckels i gibt der Scharniernocken 4. den bisher
arretiert gewesenen Kolbenzylinders@6 frei.
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Die Druckfeder io, welche an einer vollen Entspannung nach unten hin
durch das Aufsetzen des Gleitstückes 13 behindert ist, drückt nun den Kolbenzylinder
6 nach der entgegengesetzten Richtung aus dem Mantelstück 8 heraus.
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Die in dem Ringraum 9 befindliche Luft oder Flüssigkeit wird
durch den Kolbenzylinder6 bzw. den damit verbundenen Ringkolben ii zusammengepreßt,
wobei die Füllung durch die bereits weiter oben erwähnten Kolbenbohrungen allmählich
entweicht und unter den Kolben ii tritt.
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Die durch diesen Vorgang bedingte Entspannung der Druckfeder io hat
zur Folge, daß der im Reifen noch vorhandene Luftdruck den Ventilkegel 17 nunmehr
auf seinen Sitz zurückdrückt bzw. das Ventil schließt und das Signal aufhebt.
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Die Dauer des Signals ist abhängig von der Größe der Bohrungen, welche
als Durchlaß für die Ereinsmasse vorgesehen wird.
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Die technischen Vorzüge des in vorstehendem beschriebenen Modells
anderen bekannten Einrichtungen gegenüber bestehen in der Einfachheit seiner Anwendung
an Fahrzeugbereifungen aller Art und in dem Umstand, daß die auf dem Reifen zur
Betätigung der Alarmvorrichtung entnommene Luft auf ein Minimum beschränkt bleibt,
so daß nicht wie bei anderen bekannten Einrichtungen nach Auslösen eines an sich
vielleinht schon ungenügenden Signals der Druckverlust durch zweckloses Ausströmenlassen
der Luft durch das Ventil gesteigert bzw. beschleunigt wird.