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Durchschreibeeinrichtung für Schreibmaschinen. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Durchschreibeeinrichtung für Schreibmaschinen der in Patent
296232 beschriebenen Gattung, bei welcher längs einer streifenförmigen, abschnittsweise
zu beschreibenden Schreibpapierbahn, welche zumeist zu einer im Querschnitt zickzackförmigen
mehrfachen Lage zusammengefalzt ist, ein die Kohlepapierzwischenlagen fassender
Halter derart verschiebbar ist, daß er nach dem Beschreiben eines Abschnittes der
Papierbahn mit den Kohleblättern zurückbewegt werden kann, damit nach dem Abtrennen
des beschriebenen Abschnittes ein neuer Abschnitt'-. der mehrfachen Papierbahn
mit
Hilfe der nunmehr im Bereiche dieses neuen Abschnittes liegenden Kohleblätter beschrieben
werden kann. Meist handelt es sich hierbei um das Ausfüllen" von Vordrucken.
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Um wechselweise zweierlei Papierbahnen mit verschiedenen Vordrucken
oder von verschiedener Höhe der Schriftstücke oder bei verschiedener Zahl von Durchschlägen
beschreiben zu können, ohne jedesmal das Papier heraus- oder den Halter mit dem
Papier abnehmen zu müssen, hat man die Walze des Papierwagens der Länge nach zerschnitten
und den beiden unabhängig voneinander schaltbaren Hälften je eine Durchschreibeeinrichtung
zugeordnet. Die beiden Durchschreibeeinrichtungen liegen also im Grundriß nebeneinander,
und die Verdoppelung ist nur um den Preis möglich, daß entweder der Papierwagen
die doppelte Breite erhält oder aber in jeder der beiden Einrichtungen nur Papier
von knapp der Hälfte der gewöhnlichen Breite beschrieben werden kann.
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Erfindungsgemäß wird der Übergang zwischen zwei, gegebenenfalls aber
auch mehr als zwei Arten von Schreibarbeiten bei voller Papierbreite dadurch ermöglicht,
daß die beiden Durchschreibeeinrichtungen in demselben Grundrißbereich übereinander
angeordnet werden. Mit Rücksicht darauf, daß zuweilen. der gleiche Text mit einer
kleineren oder größeren Zahl von Durchschlägen verlangt wird, sieht die Erfindung
auch eine Kupplung der zwei oder mehr Kohlepapierhalter zur gemeinsamen und gleichzeitigen
Benutzung vor. Zur Ausschaltung der jeweils nicht benutzten Systeme (Papierbahn
und Kohlepapierhalter) genügt es, wenn die betreffenden Papier- und Kohleblattlagen
durch Zurückschlagen außerhalb des Bereiches der Papierwalze gehalten werden; sie
gehen dann mit dem Papierwagen hin und her, werden aber nicht beschrieben. Gewöhnlich
werden die beiden übereinander angeordneten Systeme so ausgebildet werden, daß das
obere in einer an sich bekannten Weise leicht abnehmbar und auswechselbar ist. Dies
erleichtert die Neubeschickung des unteren Systems, erweitert aber auch die Gebrauchsmöglichkeiten
der Durchschreibeeinrichtung, insofern man zwischen zwei der am meisten vorkommenden
Arten von Schreibarbeiten ohne Auswechseln, mit Auswechseln aber zwischen beliebig
vielen Arten übergehen kann.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel- mit zwei übereinander
angeordneten Systemen dar. Abb. i ist ein senkrechter Querschnitt durch die für
die Erkenntnis der Erfindung in Betracht kommenden Teile einer Schreibmaschine,
nämlich den Papierwagen mit der Papierwalze und den Ausleger des Papierwagens mit
den zwei Kohlepapierhaltern und ihren Führungen; Abb.2 ist eine schaubildliche,
durch Herausbrechen des mittleren Teiles verkürzte Seitenansicht des Auslegers,
wobei das obere System von dem unteren abgehoben dargestellt ist, Abb. 3 eine Vorderansicht
des Auslegers und Abb. q. eine stückweise Seitenansicht, welche insbesondere eine
Einrichtung zum Kuppeln der beiden Systeme veranschaulicht.
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Die Papierwalze io (Abb. i), gegen welche die von den Typenhebeln
23 getragenen Typen 22 schlagen, ist in den Z-ähnlichen Wangen 12 um die Achse i
i drehbar. Die Wangen 12 sind um die im Papierwagen 17 gelagerte Achse 16 schwenkbar
und tragen das vordere Führungsblech 14 und das Messer 15 zum Abtrennen der beschriebenen
Abschnitte der Papierbahn. Die Wangen i?, die sich in der Gebrauchsstellung mit
ihren Teilen 18 auf den Rundstab i 8a des Papierwagens stützen, können um die Achse
16 nach vorn geschwenkt werden, wobei sich die Papierwalze i o von dem hinteren
Führungsblech i 9 und den Andrückwalzen 2o und 21 entfernt. Bei dieser Lage der
Walze läuft die mehrfache Papierbahn 38 mit den Kohlepapierzwischenlagen ¢o geradlinig
(unter Fortfall der Kniebildung bei 18a) durch, so daß die Kohleblätter zwischen
den jetzt nur lose aufeinanderliegenden Schichten der Papierbahn 38 zurückgezogen
werden können. Alles das ist wesentlich so wie in Patentschrift 296232 beschrieben;
dasselbe gilt für den Ausleger des Papierwagens, soweit es sich um das untere System
handelt. Der Ausleger besteht demnach aus einem Rahmen, gebildet von den parallel
zur Achse der Papierwalze liegenden Rundstäben 25 und 26 und den Querstäben 27 mit
Schienen 28, auf welchen - vorliegend mit den um senkrechte Achszapfen drehbaren
gekehlten Rollen 3o - der Kohlepapierhalter 31 läuft. Seine gestaffelten Wangen
32 tragen abwechselnd die Leisten 33, welche von den hinteren Enden der Kohleblätter
¢o mit Hohlsäumen umfaßt werden. Ein Anschlag 37 begrenzt, je nach der Höhe des
zu beschreibenden Abschnittes eingestellt, die Rückwärtsbewegung des Kohlepapierhalters.
Die streifenförmige, aus mehreren Lagen oder durch zickzackförmiges Zusammenfalzen
gebildete Papierbahn 38 läuft von einer nicht mit dargestellten Spule oder Rolle
über die Längsschiene 39 zu, nimmt dann in der bekannten Weise die vom Kohlepapierhalter
gefaßten Köhlleblätter 40 zwischen sich und wird in der Gebrauchsstellung bei 18a
über das hintere Führungsblech i9 der Walze io zugeleitet, um die sie, durch die
Walzen 2o und 21 angedrückt, herum und zum vorderen Führungsblech 1 ¢ läuft.
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über diesem im wesentlichen bekannten System
ist
nun erfindungsgemäß das zweite System angeordnet. Die Längsstäbe 50 und 51
bilden im Verein mit den Querstäben 49 mit Schienen 45 einen zweiten Rahmen, in
welchem der Kohlepapierhalter 43 mit den gekehlten Rollen 44 geführt wird. Seine
gestaffelten Wangen 46 mit den Leisten 47 zum Halten der Kohlepapiere 71 entsprechen
den bezüglichen Teilen des unteren Systems; ein verstellbarer Anschlag ist auch
hier vorhanden. Die mehrfache Papierbahn 69 läuft über den Längsstab 7o zu und nimmt,
wie diejenige des unteren Systemes, die Kohleblätter 71 zwischen ihre Lagen oder
Falten auf. Die weitere Führung der Papierbahn geschieht, wenn das obere System
wirksam ist, nachdem die Längsschiene 72 eine Kniebildung bewirkt hat, in der in
Abb. i durch eine gestrichelte Linie angedeuteten Weise. Da aber in Abb. i das obere
System als unwirksam angenommen ist, so ist die Papierbahn mit den Kohlepapierblättern
über dem Längsstab 72 nach hinten umgebrochen, wie in ausgezogenen Linien dargestellt
ist.
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Das obere System ist auf das untere leicht abnehmbar aufgesetzt. Die
Stützung des oberen Rahmens geschieht vorn durch die Stützwinkel 52 (vgl. insbesondere
Abb.2 und 3), welche, indem sie mit Löchern 57 über die Paßstifte 59 auf den Schienen
28 greifen, zugleich die richtige Lage des oberen Systemei mit Bezug auf das untere
bestimmen. Zur Verbindung dienen die bei 64 an die Stützwinkel angelenkten Haken
66, welche den Längsstab 25 untergreifen. Hinten legen sich die Stützwinkel
53 mit entsprechenden Ausrundungen dem Rundstab 39 auf, der ebenfalls von Haken
66 an den Stützwinkeln umergriffen wird.
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Zum Zweck des Zurückschiebens der Kohlepapierhalter beider Systeme
sind diese mit nach vorn ragenden Stangen 34 bis 36 bzw. 48 bis 7 6 versehen, deren
Enden zu Handhaben 35 bzw. 75 ausgebildet sind. Damit in dem Falle, daß nur eines
der Systeme benutzt wird, Unsicherheit in der Handhabung vermieden werde, sind die
vorderen Teile 36 bzw. 76 der Stangen um Gelenke 73 bzw. 77 nach hinten
umlegbar; die Gelenke sind durch angebogene Lappen derart in ihrer Bewegung begrenzt,
daß die vorderen Stangenteile in beiden Stellungen wagerecht gehalten werden.
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Um beide Kohlepapierhalter miteinander kuppeln zu können, ist am Stangenteil
34 des unteren Halters ein durch Schlitze 82 und Stifte 81 geführter Riegel 79 (Abb.3
und 4.) senkrecht verschiebbar, - welcher emporgeschoben einen Stift 84 am Stangenteil
48 des oberen Halters mit seinem entsprechenden Ausschnitt umfaßt. Die obere wie
die untere Riegelstellung wird durch eine Federklinke 85 gesichert, welche mit einem
Stift in eines der Löcher 87 oder 88 im Riegel einspringt.