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Etikettiermaschine. Die Erfindung betrifft Maschinen zum Etikettieren
von Packungen, wie Papierpäckchen, Pappschachteln usw., wie sie für Tee, Kaffee,
Tabak u. dgl. verwendet werden, und besonders solche ;Maschinen dieser Art, bei
denen ein an seiner Unterseite mit Klebstoff versehenes Etikett auf die Oberseite
und die Enden der Packung gefaltet und gedrückt werden muß, und es in manchen Fällen
auch erforderlich wird, das Etikett auf die Unterseite der Packung umzufalten. Bei
den bekannten Maschinen dieser besonderen Gattung werden für diese Zwecke die Etiketten
einem sich hebenden und senkenden Magazin durch umlaufende Gummierkissen entnommen,
von denen sie wieder durch Zungen oder Greiffinger abgenommen werden, die sie in
die richtige Lage zum Aufkleben auf die Packung bringen.
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Es ist erwünscht, daß bei einer Unterbrechung in der Zuführung der
Packungen zu der Maschine die Zuführung der gummierten Etiketten ebenfalls selbsttätig
angehalten wird. Dies wurde bisher dadurch bewirkt, daß die vorangehende oder führende
Kante oder Ecke einer jeden Packung einen Anschlag o. dgl. anhob, was wohl von einer
steifen, nicht aber mit Sicherheit von einer weichen Packung geschehen kann. Um
nun eine Abstell- oder Haltevorrichtung zu schaffen, die in gleicher Weise bei harten
oder weichen Packungen wirksam ist, wird gemäß der Erfindung ein neben der Fördervorrichtung
für die Packungen arbeitender Fühler zwangläufig außer Eingriff mit einer jeden
Packung gebracht, während diese zwangläufig vorwärts geführt wird, worauf der Fühler
auf die folgende Packung herabgeht, während letztere ortsfest gehalten wird. Wenn
jedoch keine Packung vorhanden ist, so geht der Fühler weiter nach unten und verhindert
sowohl den unter Federwirkung ausgeführten veränderlichen Hub des Etikettenmagazins
als auch in einem gewissen Betrage die unabhängige Vorwärtsbewegung der Etiketten
in dem Magazin.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung. Abb. i ist eine teilweise Seitenansicht der Maschine und Abb. z eine
Ansicht des Etikettenmagazins in der Richtung des Pfeils nach Abb. i gesehen.
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Abb.3 ist eine Draufsicht des Zuführers zum Heranbringen der zu etikettierenden
Pakkungen und Abb. ¢ eine hintere Ansicht des Antriebes für denselben.
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Abb. 5 ist eine Einzelheit der in dem Magazin vorgesehenen :Federkolben.
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Das Maschinengestell ist mit i i und die Steuerscheibenwelle, von
der die verschiedenen arbeitenden Teile der Maschine bewegt werden, mit 12 bezeichnet.
13 ist das Etikettenmagazin, 1 ¢ die die Gummierkissen 15
und 16 tragende
Drehwelle, 17 der Klebstoffbehälter, 18 ein Zuführer zum Einbringen der Packungen
in die Maschine, 2o ein Behälter zum Aufnehmen der Packungen von dem Zuführer und
21 ein Stempel zum Heben der Packungen.
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Auf einer Versteifungsstange 107 des Maschinengestells ist ein großer
zweiarmiger Hebel io8, 113 drehbar gelagert, dessen einer Arm io8 eine Rolle i io
trägt, die in Berührung mit einer Steuerscheibe 112 auf der Welle 12 steht, während
der andere Arm 113 durch ein gegabeltes Gelenk bei 114 das Etikettenmagazin 13 trägt,
welches eine Feder 117 in Berührung mit einer Rolle i 18 zu halten bestrebt ist,
die an dem Ende des
Lagerbocks 72 sitzt. Um zu gewährleisten,, daß
die Etiketten aus dem Magazin in richtiger Übereinstimmung mit der Fläche des Gummierkissens
zugeführt werden, ist die Rückseite des Magazins 13 bei i 2o geeignet gestaltet
oder bildet eine Kurvenbahn, mit der die Rolle 118 zusammenwirkt. Ein auf und ab
beweglicher Tisch 121 trägt einen Stapel von Etiketten in dem Magazin 13, und sein
Schaft bildet eine Zahnstange i22, die in ein Zahnrad 123 -eingreift. Auf der Nabe
dieses Zahnrades sitzt ein Sperrad 124, das durch eine Stoßklinke 125 bewegt und
durch eine Sperrklinke 126 an der Rückwärtsdrehun gehindert wird. Die Klinke 125
sitzt an einem Hebel 127, der auf der Nabe des Zahnrades 123 schwingen kann. Auf
der Stange 107 ist ein anderer zweiarmiger Hebel 130
gelagert, der
eine in Eingriff mit einer Steuerscheibe 131 stehende Rolle trägt. Dieser Hebel
130 ist mit dem Hebel 127 durch eine Stange 132 verbunden, die frei durch
ein Auge 133 des Hebels 127 hindurchgeht und an ihrem unteren Ende einen Bund 134
aufweist. Eine zwischen- dem Hebel 130 und dem Auge i33 angeordnete Feder 135 überträgt
den Vorwärtshub des Hebels 130 auf den Hebel 127 und die Platte 12,1, wenn
der erhöhte Teil der Steuerscheibe 131 mit der Rolle des Hebels 130 zusammengreift,
und beim Vorbeigehen dieses Teiles der Steuerscheibe werden der Hebel 127 und die
damit verbundenen Teile durch den Bund 134 zwangl.äufig zurückgedreht.
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Die Arbeitshöhe des Etikettenstapels ist abhängig von dem Vorschub
des Schaltrades 124, und wenn der Widerstand zwischen dem Etikettenstapel und dem
Gummierkissen genügend groß ist, um der durch die Feder 135 übertragenen Kraft entgegenzuwirken,
so wird diese Feder nur um einen größeren oder geringeren Betrag durch den Abwärtshub
des Hebels 130 zusammengedrückt, so daß der Vorschub der Etiketten so lange
angehalten wird, bis eine genügende Anzahl von Etiketten durch die Gummierkissen
entfernt ist. Eine Stange 136, die mit der Unterseite des Lagerbocks ; 2 drehbar
verbunden ist, geht durch ein Auge 137 des Hebels 113 hindurch, und eine Feder 138
wird durch eine auf dem Gewindeteil der Stange 136 einstellbare Mutter 140 gegen
das Auge 137 gedrückt, wodurch der Hebel 113 und das Etikettenmagazin hochgehalten
werden.
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Das Etikettenmagazin ist aus einer festen Rückwand 141 und den Seitenwänden
1.12 und 143 gebildet, zwischen denen die Etiketten auf dem Tisch 121 aufgeschichtet
sind und durch einstellbare Vorderschienen 14.1, 145 gehalten oder geführt werden.
An jeder Seite des Magazins befindet sich je ein gebogener Arm 146, 147, die an
den Seitenwänden 142 bzw. 143 durch Bolzen an gelenkt sind, welche durch Naben an
der Außenseite der Wände hindurchgehen, wie dies in Abb.2 gezeigt ist. Jeder dieser
Arme ist mit einem oberen und unteren Auge 148, 149 versehen, durch welche die Bolzen
i So, 151 hindurchgehen, die in den Schienen 144, 145 befestigt sind. Federn 152,
153, die die Bolzen 150, 151 im zusammengedrückten Zustande umgeben, haben das Bestreben,
die Schienen 144, 145 nach außen zu ziehen, wobei mit Gewinde versehene Anschlagstifte
154, die durch die Arme 146, 147 hindurchgehen, die Auswärtsbewegung der Schienen
begrenzen. Innerhalb der Wände 142, 143 sind ähnliche Führungsschienen 155, 156
angeordnet, die in gleicher Weise wie die Schienen 144, 145 eingestellt werden können.
Unter Federwirkung stehende Kolben 157, 158 (Abb. 2 und 5), die in den angelenkten
Armen 146, 147 arbeiten und in Ausnehmungen der Seitenwände 142, 1.13 eintreten,
halten die genannten Arme an den Seitenwänden 142, 143 des Etikettenmagazins fest.
Führungsschienen 16o (Abb. i) für die Schienen 144, 145 an der Rückwand des Magazins
können entweder fest oder einstellbar sein. An der oberen Seite jeder Führungsschiene
befindet sich eine zugespitzte Einstellschraube 161, die nach innen und über die
Etiketten in dem Magazin vorragt, so daß, wenn das oberste Etikett an dem Gummierkissen
haftet, durch das Wegziehen des Magazins mit dem Etikettenstapel die zugespitzten
Schrauben das oberste Etikett von dem Stapel trennen.
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Aus Zweckmäßigkeitsgründen können zum Wiederfüllen des Magazins, die
die Führungsschienen '144, 145 tragenden Arme 146, 147 um ihre Gelenke zurückgeschwungen
werden, wobei sie die Vorderseite des Magazins offenlegen.
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Quer zu dem oberen Teil des Maschinengestells i i ist ein Träger 163,
an dem ein Zuführer 18 für die Packungen festgelegt ist, der die Eorm eines von
zwei 1-förmigen Profileisen 16.1, 165 gebildeten Rinne hat, deren Boden in seiner
Mitte einen Längsspalt besitzt. Die Packungen 166 (Abb. i) können in diese Rinne
entweder von Hand oder automatisch durch irgendeine Maschine gebracht werden, in
der sie hergestellt oder vorausgellenden Verfahren unterworfen worden sind, und
sie werden hierbei, wie in Abb. i gezeigt, zweckmäßig in einem gewissen Abstand
voneinander gehalten. Die Vorwärtsbewegung in dem Zuführer 18 wird durch eine Schiene
167 erzielt, die eine Anzahl von Stoßplatten 168, 170 (Abb.3) trägt, welche sich
in einer rechteckigen Bahn bewegen, wobei ihre Vor- und Rückwärtsbewegung sich parallel
zur Achse
der Rinne 18 vollzieht und ihre Auf- und Abwärtsbewegungen
durch den offenen Zwischenraum zwischen den Winkeleisen 164, 165 stattfinden. Diese
Bewegung kann z. B. durch den folgenden Mechanismus bewirkt werden: Die einfachen
Stoßplatten 168 sind an der Schiene 167 befestigt, und die ebenfalls an dieser Schiene
befestigten Stoßplatten 169, 17o besitzen Ansätze, die in Verstärkungen 171
und 172 endigen, welche auf einer Stange 173 befestigt sind, die in einer Muffe
174 eines Lagers 175 längsbeweglich ist, das an der Unterseite des Rinnenteiles
164 sitzt. Von den Verstärkungen oder Naben 171, 172 gehen Arme aus, die in Gabeln
176, 177 endigen. Auf der Welle a5 sitzt eine Steuerscheibe 178, und auf
einem Bolzen i8o des Maschinengestells ist ein Hebel 181 mit einer Rolle 182 angeordnet,
die mit dieser Steuerscheibe 178 zusammenwirkt. Dieser Hebel 181 ist bei 184 an
einem anderen Hebel 183 der Muffe 174 angelenkt, welcher zur Drehung der Muffe 17
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dient. Der Hebel 183 trägt eine Büchse oder Nabe 185, in
der eine Führungsstange 186 befestigt ist, die an jedem Ende mit parallelen Abflachungen
versehen ist und mit diesen sich durch die Gabeln 176 und 177 erstreckt. Die Wirkung
dieses Mechanismus besteht darin, den Stoßplatten 169 und 170 und hierdurch auch
der Schiene 167 und den daran befestigten Stoßplatten 168 eine Auf- und Abwärtsbewegung
zu erteilen. Hinter der Nabe 172 ist ein Paar Klauen 187 vorgesehen, innerhalb
welcher eine Rolle r88 eines um den Bolzen 48 drehbaren Hebels i 9o wirkt, der außerdem
noch eine Rolle i 9 i trägt, die mit einer Steuerscheibe 192 der Welle i 2 in Berührung
steht, wobei diese Teile den Vor- und Rückwärtshub auf die Stoßplatten 168, 169,
170 übertragen. Der Hebel igo bewegt sich gegen den Behälter für die Packungen hin
bzw. von ihm weg, wobei sein Ausschlag etwas größer ist als der Abstand zwischen
den benachbarten Packungen in dem Zuführer 18.
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Um zu verhindern, daß ein Etikett dem Gummierkissen i 5 oder 16 überliefert
wird, wenn die entsprechende Packung sich nicht in dem Zuführer 18 befindet, ist
der folgende Mechanimus vorgesehen. Ein Fortsatz 313 des Trägers 163 trägt einen
Bolzen 323, an welchem ein Schwingarm oder ein Fühler 314 angelenkt ist. Eine Stange
316 geht durch ein Auge 317 des Fortsatzes 315 des Hebels 227 hindurch, wobei ein
Bund 318 der Stange 316-auf dem Auge ruht. Zwischen dem Auge und einem einstellbaren
Anschlag 320 ist eine Feder 319 angeordnet. Die Stange 316 geht am oberen
Ende durch ein Auge 321 eines Hebelarmes 322 hindurch, der auf dem Bolzen
323 in dem Fortsatz oder Bock 313
sitzt. Auf diese Weise wird der Fühler 314
beim Auswärtsschwingen des Hebels 227 durch die Wirkung des Auges 317 auf den Bund
318 zwangläufig gehoben, aber infolge des Widerstandes der Feder 319 gegen Zusammendrücken
nach unten gezogen. An der Unterseite des Lagerbocks 72 ist ein Winkelhebel 326,
328 drehbar gelagert, dessen einer Arm 326 durch ein Auge 327 mit der Stange 316
gelenkig verbunden ist, während sein anderer Arm 328 in einen Finger 329 ausläuft,
der mit einem Bolzen 33o des Hebels 113 zusammenwirken kann. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, wird der Finger 329 so lange außer Eingriff mit 'dem Bolzen
33o gehalten, als der Fühlarm 314 auf einer Packung in der Rinne des Zuführers 18
ruhen kann. Wenn aber eine solche Pakkung nicht vorhanden ist und der Fühler 314
weiter heruntergeht, so wird der Arm 326 niedergedrückt, und der Finger 329 wirkt
mit dem Bolzen 330 zusammen, wodurch verhindert wird, daß die Feder 138 den
Hebel 113 und damit das Etikettenmagazm hochhebt, so daß die Etiketten nicht in
Berührung mit den Gummierkissen 15, 16 kommen.