DE415588C - Verfahren zur Herstellung eines flockigen Produkts aus Cellulose - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines flockigen Produkts aus Cellulose. Die bisherigen Zerkleinerungsverfahren für Zellstoffpappe, Papier u. dgl. beruhen auf einer Naßmahlung mit Wasser. Dieses hat die Wirkung, daß das gequollene Mahlgut beim Trocknen verfilzt. Nun ist es für viele Zwecke, z. B. für die Weiterverarbeitung der Cellulose auf Nitrocellulose, Viskose, Acetylcellulose,Watte usw. erwünscht, ein möglichst flockiges, lockeres, zerkleinertes-- Produkt mit möglichst großer Absorptionsfähigkeit zu erhalten.
• Dieses wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß man Zellstoffpappe, Papier usw. unter Zusatz eines keine Quellung hervorrufenden Dispersionsmittels, wie Alkohol, Äther,. der Chlorierungsprodukte des Acetylens, Benzol oder Benzin, mechanisch nur soweit zerkleinert, daß keine Zerstörung der Faser auftritt. Hat man den gewünschten Zerkleinerungsgrad erreicht, so -kann man -das Dispersionsmittel von dem zerkleinerten Produkt abnutschen und den noch am Mahlgut haftenden Rest des Dispersionsmittels durch Abdestillieren oder Trocknen, gegebenenfalls im Vakuum, in an sich bekannter Weise entfernen. Es kann so das Dispersionsmittel praktisch quantitativ zurückgewonnen werden, um von neuem in den Arbeitsgang eingeführt zu werden.
• Die auf diese Weise zerkleinerten Celluloseprodukte haben eine weiche faserige Struktur, besitzen eine gute Aufnahmefähigkeit für Säuren, Basen und Salze, sowie Farbstoffe usw., und sind deshalb zur Weiterverarbeitung, z. B. auf Nitrocellulose, Acetylcellulose, Viskose, geeignet. Insbesondere hat sich gezeigt, daß man aus nach diesem Verfahren zerkleinertem Zellstoff eine besonders leicht filtrierbare Viskose erhält. Das zerkleinerte Produkt kann ohne weitere Verarbeitung auch als Watte und zum Verspinnen zusammen mit anderen Fasern verwendet werden.
• Man hat bereits vorgeschlagen, Cellulose zwecks Aufschließung mit Alkohol möglichst fein zu vermahlen. Im Gegensatz hierzu wird gemäß der Erfindung keine die Struktur der Faser zers:örende, möglichst weitgehende Zerkleinerung und auch kein Abbau der Cellulose beabsichtigt, sondern es wird ein flockiges oder watteartiges Produkt aus Cellulose erhalten, indem von der neuen Erkenntnis ausgegangen wird, daß sich ein solches Erzeugnis aus Zellstoff auf dem angegebenen Wege gewinnen läßt.
• Beispiel. i o kg Zellstoff werden mit i oo kg Trichloräthyleri i Stunde lang im Holländer gemahlen. Um ein Zerreißen der Fasern zu vermeiden, darf der Holländer nur auf Grobmahlung eingestellt sein. Die so sich ergebende Zellstoffsuspension wird auf eine Nutsche oder ein Saugfilter gebracht, wo die Hauptmenge der Flüssigkeit abgesaugt wird. Das am Zellstoff haftende Trichloräthylen wird durch Erhitzen in einem geschlossenen Gefäß möglichst un''er Verwendung von Unterdruck entfernt und in einer gekühlten Vorlage gesammelt. Das zurückbleibende Material zeit eine flockige Be-Z, schaffenheit von großer Adsorptionskraft, und eignet sich vorzüglich zur Herstellung von Viskose, Nitrozellulose usw. Die Flüssigkeit kann wieder für einen neuen Arbeitsgang verwendet werden.

Claims (1)

1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung eines flockigen Produktes aus Cellulose, das insbesondere zur Weiterverarbeitung auf Nitrocellulose,Viskose, Watte geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß man Zellstoffpappe, Papier und ähnliche Erzeugnisse unter Zusatz eines keine Quellung hervorrufenden Dispersionsmittels, wie Äther, Alkohol, die Chlorierungsprodukte des Acetylens, mechanisch nur so weit zerkleinert, daß keine Zerstörung der Faser eintritt.