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Ein-- oder Nebrkörper-Verdampfapparat. Der durch Patent 414419 geschützte,
für Druck oder Vakuum geeignete Ein- oder Mehrkörper-Verdampfapparat ist gemäß vorliegender
Erfindung dahin weiter ausgebildet, daß die einzudampfende Flüssigkeit, die über
eine entsprechende Anzahl von etagenförmig übereinander angeordneten Böden fließt,
dabei in jeder Abteilung durch ein aus verhältnismäßig engen Röhren gebildetes Thermosyphon
erhitzt, in Zirkulation versetzt und im übrigen im Sinne des Hauptpatentes in -ununterbrochenem
Betrieb eingedämpft wird. Zweckmäßig werden die Heizrohre winkelförmig gebogen,
wobei -ihnen vorteilhaft kreisförmiger oder auch ovaler Querschnitt gegeben wird.
-Der horizontale Schenkel wird in die eine, der vertikale Schenkel in die andere
Wand der Heizkammer eingewalzt. Die Röhren können auch, gruppenweise zu Bündeln
vereinigt, in entsprechenden Kopfplatten befestigt und so anziehhar angeordnet sein.
Die einzudampfende
Flüssigkeit befindet sich in dem Raume zwischen
Apparatwand und Heizkammer und füllt die Heizröhren bis zu der dem Flüssigkeitsstande
entsprechenden Höhe.
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Werden nun diese Röhren erhitzt, so steigt die in ihnen befindliche
Flüssigkeit, da sie dadurch spezifisch leichter wird, in die Höhe und ergießt sich
auf die Decke der Heizkammer, von wo sie nach dem Sammelraum zurückkehrt. So entsteht
infolge Erhitzung der einzudampfenden Flüssigkeit in den Röhren und Abkühlen durch
Verdampfen eines Teiles derselben ein regelrechter Kreislauf innerhalb eines Apparatabteils
und damit eine lebhafte Zirkulation der Flüssigkeit.
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Durch entsprechend angeordnete Scheidewände kann der Flüssigkeit ein
schlangenförmig von der Ein- zur Austrittsseite verlaufender Weg innerhalb jeder
Kammer gegeben werden. Der Heizdampf läßt sich durch entsprechende, in die Heizkammern
eingebaute Zungen entgegen dem Flüssigkeitslauf führen, so daß die wärmeaustauschenden
Medien, innerhalb jeder Kammer, im Gegenstrom den Apparat durchströmen können.
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Besonders vorteilhaft unterscheidet sich der neue Apparat bekannten
gegenüber auch dadurch, daß der Auftrieb zufolge der eigenartigen Heizrohranordnung
wesentlich erhöht ist. Denn einmal erhitzt sich die einzudampfende Flüssigkeit beim
Durchlaufen der engen Heizröhren an deren im Verhältnis zum Inhalt sehr großen Oberfläche
so weitgehend, daß sie im Vergleich zum Siedepunkte dieser als überhitzte Flüssigkeit
austritt und dabei ein Teil sofort verdampft. Andererseits findet die überhitzte
Lösung in dem kurzen senkrechten Schenkel einen verhältnismäßig geringen Bewegungswiderstand.
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Weiter ist wesentlich, daB der Apparat aus einer Reihe von Verdampfelementen
sich zusammensetzt, die, zu einer Kolonne vereinigt, von der einzudampfenden Flüssigkeit
von oben nach unten durchflossen werden. Jedes Abteil bildet somit einen Verdampfer
mit eigenem Flüssigkeits- und Heizraum, während der Brüdendampfraum für alle Abteilungen
der ganzen Verdampferkolonne derselbe ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Verdampfers schematisch
dargestellt.
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Abb. i und 2 sind senkrechte Schnitte durch einen Teil des Apparates.
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Abb.3 ist ein wagerechter Schnitt durch die Heizkammer, Abb.4 ein
ebensolcher Schnitt durch den Brüdenraum.
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Die einzudampfende Flüssigkeit tritt durch den Stutzen a auf
das oberste der Abteile b des Verdampfkörpers, durchströmt diese spiralförmig in
der Richtung nach dem Überlaufstutzen c zu und gelangt durch diesen in die nächste
Abteilung, durchströmt diese in gleicher Weise, aber in entgegengesetzter Richtung,
und gelangt so, von Boden zu Boden fließend und dabei Wasser dampfförmig abgebend,
allmählich in das Unterteil des Apparates, aus dem sie als Dicksaft ununterbrochen
abgezogen wird.
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Der auf jedem Boden entwickelte Brüden entweicht durch die Schächte
d nach dem oberen Brüdenraum und gelangt von hier aus, je nach der Schaltung des
Verdampfkörpers in bekannter Weise entweder in einen Brüdenverdichter oder auch
in das Heizsystem eines anderen Verdampfkörpers bzw. in den Brüdenkondensator.
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Der Heizdampf tritt in die unterste der Heizkammern des Apparates
ein, durchfließt diese im Gegenstrom zum Saft, gelangt durch den Kanal f in die
nächsthöhere und durchströmt so, von Kammer zu Kammer gehend, den ganzen Apparat.
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Selbstverständlich können in geeigneten Fällen ein oder mehrere Heizelemente
mit Heizdampf höherer Temperatur beschickt werden; auch ist es möglich, einen Teil
des Apparates, etwa den oberen, mit dem Brüdendampf der unteren Abteile zu beheizen.