DE4147C - Verfahren zur Herstellung geprefster Ornamente aus fournirtem und massivem Holze - Google Patents

Description

1878.

Klasse 88.

C. HEINRICH HAGEMANN in WIEN. Verfahren zur Herstellung geprelster Ornamente aus fournirtem und massivem Holze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. August 1878 ab.

Die in zwei Mustern vorgelegten Ornamente können aus jeder beliebigen Holzart durch Pressung erzeugt werden, sind den geschnitzten Holzornamenten in Schärfe und Reinheit vollständig gleichzustellen, bieten aber aufserdem noch den Vortheil, dafs sie fein polirt werden können, weil die Hölzer bei diesem Verfahren vor der Pressung, wo sie also noch eine glatte Fläche darbieten, polirt werden, was bei geschnitzten Hölzern nicht angeht.

Das Verfahren, die Holzornamente anzufertigen, ist folgendes.

Bei fournirten Ornamenten schneide man Holzstücke in der Länge und Breite des anzufertigenden Ornamentes so, dafs die Langfasern dieser Holzstücke rechtwinklig zu derjenigen Fläche laufen, in welche das Ornament geprefst werden soll.

Die Dicke dieser als Blindholz dienenden Holzstücke richtet sich nach der Stärke des Reliefs des anzufertigenden Ornamentes.

Die Blindhölzer müssen vollständig trocken sein ; auf deren Hirnholzfläche wird ein Fournier von beliebiger Holzart geleimt, welches entweder vor oder nach dem Aufleimen in OeI getränkt wird, um das Eindringen der Feuchtigkeit in das Holz zu verhindern, namentlich aber um die Holzfaser zu erweichen, damit dieselbe bei der später zu erfolgenden Pressung nicht abreifse oder berste. Ebenso kann man das Fournier vor der Pressung beliebig poliren, mit Wachs bohnen oder lackiren etc.

Um das Ornament herzustellen, bedient sich der Erfinder einer aus hartem Metall hergestellten Form, in welche das gewünschte Muster vertieft eingravirt ist, legt das Holz mit seiner fournirten Fläche auf diese Form und preist dasselbe durch starken Druck in die Fournierfläche.

Durch diese Pressung, die kalt und trocken geschieht, drückt sich das Fournier mit dem darunter befindlichen Blindholze in die Unebenheiten der Form, und das Ornament, dessen Politur bei diesem Vorgange durchaus nicht leidet, ist in kürzester Zeit vollendet und braucht nur aus der Form genommen zu werden.

Bei Ornamenten aus massivem Holz schneidet man Holzstücke aus beliebiger Holzart, so dafs ebenfalls, wie bei den fournirten, die Langfasern des Holzes rechtwinklig zu derjenigen Fläche laufen, in welche das Ornament geprefst werden soll. Die Dicke dieser Hölzer mufs sich auch hier nach der Stärke des Reliefs des anzufertigenden Ornamentes richten.

Das weitere Verfahren ist wie bei No. 1. Die Hölzer müssen gehörig trocken sein; die Hirnholzfläche, in welche das Ornament geprefst werden soll, wird sauber abgerieben oder geschliffen und hierauf mit OeI getränkt, um sie zu erweichen und gegen das Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen. Endlich wird das Holz mit der geölten Fläche, die polirt, gebohnt oder lackirt sein kann, auf die Metallform gebracht und in dieselbe hineingeprefst.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Herstellungsweise von Holzornamenten durch Pressung auf trockenem und kaltem Wege aus fournirtem und aus massivem geölten Holze jeder Gattung, wobei dieses Holz vorher auch polirt, lackirt oder gebohnt sein kann, wesentlich wie vorstehend beschrieben.