DE2353023A1

DE2353023A1 - Stuhlsitzschale aus sperr- bzw. pressholz und verfahren zu ihrer herstellung

Info

Publication number: DE2353023A1
Application number: DE19732353023
Authority: DE
Inventors: Jorgen Kastholm
Original assignee: Kusch and Co Sitzmoebelwerke GmbH and Co KG
Current assignee: Kusch and Co Sitzmoebelwerke GmbH and Co KG
Priority date: 1973-10-23
Filing date: 1973-10-23
Publication date: 1975-04-24

Description

PATENTANWÄLTE D 59 Siegen

DIPL-ING. ERICH SCHUBERT Marburger Tor 2- Postfach 462

DIPL-ING. ROLF PÜRGKHAUER ; t^^moio

_rt λ ρ- α λ λ λ Telegramm-Anschrift: Patschub, Siegen

75 355 Pü/G

Firma KUSCH & Co., Sitzmöbelwerke KG, 5789 Hallenberg/Sauerland

Stuhlsitζschale aus Sperr- bzw. Preßholz und Verfahren zu ihrer Herstellung ;

Sitz- und Rückenlehne bei aus Sperrholz oder Preßholz gefertigten Sitzschalen weisen besonders bei Sperrholzschalen nur sehr schwache Wölbungen auf, so daß infolge der geringen Anpassung dieser Schalen an den Körper ein längeres Sitzen auf denselben. Ermüdungserscheinungen und Rückenschmerzen hervorruft. Die geringe Verformungsfähigkeit der Sitzschalen ist dadurch gegeben, daß das Holzfurnier nur begrenzt gestaucht und gedehnt werden kann, da bei starker Verformung Spannungsrisse oder■Verquetschungen auftreten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine der Körperform angepaßte Sitzschale zu entwickeln, die vollkommen spannungsfrei herstellbar ist, so daß Spannungsrisse im Holz und ein Abplatzen sowie Splittern der Furnierplatten vermieden wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Stuhlsitzschale aus zu Sperr- bzw. Preßholz gepreßten Furnierplatten gelöst, die einen schalenförmigen Sitz und eine stark gewölbte Rückenlehne mit einer Ausnehmung im Übergangsbereich zwischen-Lehne und

509817/0651

Sitz aufweist, wobei der Zuschnitt jeder Furnierplatte aus einer ovalen Grundplatte und zwei auswärts gerichteten Schenkeln unterschiedlicher Breite "besteht, die unter einem Neigungswinkel symmetrisch zur Mittelachse der Grundplatte angeordnet sind und mit derselben über schmale Stege unter Bildung eines erweiterten, offenen Ausschnittes im Bereich der beim Pressen der Sitzschale auftretenden Stauchkräfte verbunden sind.

Einem weiteren Merkmal der Erfindung zufolge kann der Zuschnitt aus zwei Teilen unterschiedlicher Breite bestehen. Ferner kann die Sitzschale im unteren Bereich der Lehne beidseitig je eine der Lehnenwölbung entgegengesetzte Wölbung als Lendenstütze aufweisen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der neuen Stuhlsitζschale ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:

a) Aussägen bzw. Ausstanzen der Zuschnitte aus Furnierplatten;

b) Tränken der Zuschnitte mit Harz oder Auftragen von Leim auf die zu verklebenden Oberflächen der Zuschnitte;

c) wechselweises Aufeinanderschichten der Zuschnitte, derart, daß jeweils Schenkel bzw. Zuschnitteile unterschiedlicher Breite aufeinanderliegen;

d) Pressen der aufeinandergeschichteten Zuschnitte zu einer Sperre oder Preßholz-Sitzschale.

Vor dem Tränken oder Leimauftrag, d.h. vor dem Verfahrensschritt b, können die Stöße der Schenkel in Weiterentwicklung des erfindungs gemäß en Verfahrens so zusammengebracht werden, daß tütenartige Gebilde entstehen, wobei die Stöße durch Furnierklebepapier oder Fadenverklebung zusammengehalten werden.

509817/0651

Me erfindungsgemäße Ausbildung der'Sitzschale und das neue Fertigungsverfahren erlauben eine spannungsfreie, stark dreidimensionale Verformung- des Sperr- bzw. Preßholzes .ohne Spannungsrisse, Splitterungen und Abplatzen von Furnierplattenteilen.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles zu entnehmen. Hierbei zeigen / .

Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Stuhlsitzschäle,

Fig. 2 eine Draufsicht des Zuschnittes einer Furnierplatte für ,diese Schale nach Fig. 1,

Fig, 3 einen Teilschnitt gemäß Linie III-III der Fig. 1 in vergrößerter Darstellung, während

Fig. 4- eine Draufsicht der Sitzschale nach Fig. 1 veranschaulicht.

Die Stuhlsitzschale aus Sperr- bzw. Preßholz nach den Fign. 1 und 4 weist einen schalenförmigen Sitz 1 und eine stark gewölbte Rückenlehne 2 mit einer Ausnehmung 3 im Übergangsbereich 4- zwischen Lehne 2 und Sitz 1 auf. Im unteren Bereich ist die Lehne 2 mit einer Wölbung 2a zur Stützung der Lenden versehen.

Der Zuschnitt 5 jeder Furnierplatte zur Herstellung der Sitzschale nach Fig. 1 und 4· besteht aus einer ovalen Grundplatte 6 und zwei auswärts gerichteten Schenkeln 7*8 unterschiedlicher Breite 9, die unter einem Neigungswinkeloisymmetrisch zur Hittelachse 10-10 der Grundplatte 6 angeordnet sind und mit derselben über schmale Stege 11,12 unter Bildung eines erweiterte offenen Ausschnittes 13 verbunden sind.

509817/065

Zur Herstellung der Stuhlsitzschalen nach Fig. 1 werden zuerst die Zuschnitte 5 gemäß Fig. 2 aus Furnierplatten ausgesägt bzw. ausgestanzt. Anschließend werden zur Verarbeitung der Zuschnitte zu Preßholz-Sitzschalen dieselben in einem Tauchbad mit Harz getränkt. Bei der Fertigung von Sitzschalen aus Sperrholz wird auf die zu verklebenden Oberflächen der Zuschnitte 5 Leim aufgetragen. Beim anschließenden Arbeitsgang werden die Zuschnitte 5 in einer Presse, die eine der Sitzschale entsprechende Pressform aufweist, durch Stürzen derart aufeinandergeschichtet, daß jeweils Schenkel 7,8 mit unterschiedlicher Breite 9 aufeinanderliegen, wobei die Schenkel 7,8 in Richtung zur Grundplatte 6 unter gleichzeitigem Schwenken zur Mittelachse 14-14 der Rückenlehne 2 gebogen werden, Beim abschließenden Preß-Arbeitsgang werden die aufeinandergeschichteten Zuschnitte zu einer Sperr- bzw. Preßholz-Sitzschale gepreßt, wobei die Stöße 15 der Schenkel 7,8 der aufexnanderverpreßten Zuschnitte wechselweise beiderseits der Mittelachse 14-14 der Rückenlehne angeordnet sind.

Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, können die Zuschnitte 5 auch aus zwei Teilen 16,17 mit einer unterschiedlichen Breite 9 bzw. 20 der Schenkel 7,8 bzw. Sitzplattenteile 18,19 bestehen. Die Verpressung dieser Zuschnitteile 16,17 zu einer Stuhlsitzschale erfolgt wiederum derart, daß die auftretenden Stöße der Sitzplattenteile 18,19 sOwie der Schenkel 7,8 abwechselnd beiderseits der Mittelachsen 10 und 14 angeordnet sind.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, vor dem Tränken der Zuschnitte 5 (für Preßholzausführung) bzw. vor dem Aufbringen von Leim (für Sperrholzausführung) die Stöße 15 so zusammenzubringen, daß die Zuschnitte 5 tütenartige.Gebilde darstellen, wobei die Stöße 15 mit Furnierklebepapier überklebt oder mit einer neuartigen bekannten Fadenverklebung zusammengehalten werden. Das Klebepapier und die Fadenverklebung schmilzen beim Heißpressen der Gesamt-Sitzschale wieder weg.

509817/0651

Claims

75 555 Pii/g ;

Fatehtans-prüche

M J Stuhlsitzschale aus zu; Sperr- bzw. Freßholζ gepreßten Furnierplatten, gekennzeichnet durch /einen schalenförmigen Sitz (1) und eine stark gewölbte■-.Rückenlehne (2) mit einer Ausnehmung (5) im Übergangsbereich (4) zwischen Lehne (2) und Sitz (1), wobei der Zuschnitt (5) jeder Furnierplatte aus einer ovalen Grundplatte (6) und zwei auswärts gerichteten-.Schenkeln (7»8) unterschiedlicher Breite (9) besteht-, die unter einem Neigungswinkel ((X) symmetrisch zur Mittelachse (10-10) der Grundplatte (-6) angeordnet sind und mit derselben (6) über schmale Stege (11,12) unter Bildung eines erweiterten offenen Ausschnittes (13) im Bereich der beim Pressen der Sitzschale auftretenden Stauchkräfte verbunden sind.
2. Sitzschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (5) aus zweiTeilen (16,17) unterschiedlicher Breite (9,20) besteht. V
3. Sitzschale nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe im unteren Bereich der Lehne beidseitig je eine der Lehnenwölbung entgegengesetzte Wölbung (2a) als Lendenstütze aufweist. .
4. Yerfahren zur Herstellung von Stuhlsitzschalen nach den Ansprüchen 1 bis 3» gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: ■ _ .

a) Aussägen bzw. Ausstanzen der Zuschnitte (5) aus Furnier- . platten nach Anspruch 1;\ ;

b) Tränken der Zuschnitte (5) mit Harz oder Auftragen von Leim auf die zu verklebenden Oberflächen der Zuschnitte (5);

509817/06 51

c) wechselweises Aufeinanderschichten der Zuschnitte (5) derart, daß jeweils Schenkel (7,8) "bzw. Zuschnitteile (16,17) unterschiedlicher Breiten (9 "bzw. 20) aufeinanderliegen;

d) Pressen der aufeinandergeschichteten Zuschnitte (5) zu einer Sperr- oder Preßholzsitzschale nach Anspruch 1.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Tränken oder Leimauftrag (Verfahrensschritt b) die Stöße (15) der Schenkel (7»8) so zusammengebracht werden, daß tütenartige Gebilde entstehen, und daß die Stöße (15) durch Furnierklebepapier oder Fadenverklebung zusammengehalten werden.

509817/0651

¹V ■ Leerse ι te