DE451822C

DE451822C - Verfahren zur Herstellung von gekruemmten, furnierten, unter sich formgleichen Zargen und aehnlichen Moebelteilen

Info

Publication number: DE451822C
Application number: DER64399D
Authority: DE
Original assignee: RUSCHEWEYH AKT GES
Current assignee: RUSCHEWEYH AKT GES
Priority date: 1925-05-23
Filing date: 1925-05-23
Publication date: 1927-11-02

Description

Verfahren zur Herstellung von gekrümmten, furnierten, unter sich formgleichen Zargen und ähnlichen Möbelteilen. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von gekrümmten, furnierten, unter sich formgleichen Zargen .oder ähnlichen Möbelteilen. Gekrümmte Zargen wurden bisher entweder in der Weise angefertigt, daß man sie aus gedämpftem Holz bog oder aber aus übereinandergeschichteten und verleimten Rippen bildete. Auch hat man sie lamellenartig nebeneinandergeschichtet und so verkeimt hergestellt. Die gebogenen oder aus Rippen verleimten Blindteile wurden einzeln in bekannter Weise mit Zulagen und Schraubzwingen furniert.
Die Herstellung durch Biegung erfordert einmal besonders ausgesuchtes und entsprechend kostbares Holz. Ferner sind zur Herstellung besondere umständliche Biegevorrichtungen und Dampffässer mit entsprechenden Betriebskosten erforderlich. Die gebogenen Zargen benötigen außerdem eine längere, den Fertigungsgang aufhaltende Zeit zum Trocknen. Die Herstellung aus übereinandergeschichteten Rippen bedingt einmal einen Holzverlust dadurch, daß die einzelnen Rippen breiter zugeschnitten werden müssen, als der endgültigen Holzstärke entspricht. Das Verfahren ist umständlich und infolge reichlichen Arbeitsaufwandes teuer. Da außerdem Hirn-und Langholz übereinanderzuliegen kommen, so müssen für höhere Ansprüche Blindfurniere Anwendung finden.
Allgemein haftet außerdem allen den bekannten Verfahren der große Nachteil an, daß das Furnieren sehr umständlich und zeitraubend ist. Das Herstellungsverfahren derartiger Teile wird nun gemäß der Erfindung in erheblicher Weise dadurch vereinfacht, daß die durch Unterteilung in der Längsrichtung sich ergebenden Zargen oder Möbelteile aus einem ihrer Höhe entsprechend stark bemessenen Block nebeneinander in der erforderlichen endgültigen Stärke herausgeschnitten, dann die Teile nach Einbringen der Furniere und Zinkzulagen in die Schneidfugen durch Druck auf die entsprechenden Blockendflächen furniert und schließlich die einzelnen Teile unter Anwendung der bekannten Klammerglieder in der Längsrichtung aneinander geleimt werden.
Das Verfahren, gekrümmte Holzteile aus einem massiven Block entsprechender Abmessungen mit Hilfe von Kreissägen auszuschneiden, ist bei der Herstellung von Faßdauben, Felgen, Radreifen usw. bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren handelt es sich aber I nicht um die Herstellung furnierter Teile. Aber gerade für diese Teile bedeutet es einen außerordentlichen Vorteil, die zu furnierenden gekrümmten Stücke aus einem geschlossenen Block herauszuschneiden, da man, wie dies gemäß der Erfindung vorgeschlagen wird, in diesem Falle in die Schnittfugen die Beilagen einbringen kann und nunmehr einen geschlossenen, in die Leimpresse einzusetzenden Block vor sich hat. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung kommt das bisher übliche Aufeinanderschichten der einzelnen getrennt abgeschnittenen Teile vollkommen in Fortfall, was naturgemäß eine große Vereinfachung und Verbilligung des ganzen Verfahrens bedeutet.
Die Verwendung schwalbenschwanzartig ausgestalteter Klammerglieder zum Aneinanderreihen der gekrümmten Teile ist für die Zusammenfügung von Tonnen und Fässermänteln bereits bekannt. Diese bekannten Verbindungsglieder sollen gemäß der Erfindung bei der Herstellung von Zargen und gekrümmten Möbelteilen nunmehr auch Verwendung finden. Zu diesem Zweck sind die Klammerglieder ebenfalls zweckmäßig aus Sperrholz hergestellt.
Auf der Zeichnung ist das Verfahren zur näheren Erläuterung des Erfindungsgedankens beispielsweise dargestellt, wobei angenommen ist, daß es sich um die Herstellung einer kreisrunden Zarge handelt.
Aus einem Block a, der in seiner Stärke der Höhe der Zarge entspricht, werden die einzelnen Ringsegmente b der Zarge nebeneinander mit der Säge herausgeschnitten. Die Teile passen also genau ineinander. Sie können daher dazu benutzt werden, um so nebeneinandergeschichtet unter Zwischenschaltung der üblichen Zinkzulagen und der Furniere furniert zu werden. Es braucht dann lediglich auf die beiden äußersten Teile der erforderliche Preßdruck ausgeübt zu werden. Im übrigen übertragen die einzelnen Teile den Preßdruck aufeinander. Da der durch das Sägen eintretende Holzverlust ungefähr der Stärke der Furniere und Zinkzulagen entspricht, so sind auch nach dieser Richtung praktisch bequemste Verhältnisse geschaffen.
Nach dem Furnieren werden die Zargenteile mit " schwalbenschwanzförmigen Endnuten c versehen und alsdann die einzelnen Teile unter Zwischenschaltung je zweier Sperrholzfedern d zusammengeleimt, die von der Ober- und Unterseite aus an den Zargenstößen eingetrieben werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gekrümmten, furnierten, unter sich formgleichen Zargen und ähnlichen Möbelteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Unterteilung in der Längsrichtung sich ergebenden Zargenteile in an sich bekannter Weise aus einem ihrer Höhe entsprechend stark bemessenen Block nebeneinander in der erforderlichen endgültigen Stärke herausgeschnitten, dann die Teile nach Einbringen der Furniere und Zinkzulagen in die Schneidfugen durch Druck auf die entsprechenden Blockendflächen furniert und schließlich die Teile unter Anwendung von Klammergliedern an sich bekannter Art in der Längsrichtung aneinandergeleimt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Klammerglieder Sperrholzfedern vorzugsweise in bekannter Schwalbenschwanzform Anwendung finden.