DE43376C - Verfahren zur Herstellung tiefliegender matter Verzierungen in polirten Holzflächen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung tiefliegender matter Verzierungen in polirten HolzflächenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C1/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
- B44C1/26—Inlaying with ornamental structures, e.g. niello work, tarsia work
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Fatentlrt im Deutschen Reiche vom 7. August 1887 ab.
Dieses Verfahren bezweckt die Herstellung vertiefter Verzierungen, sogenannter matter
Gravirungen, in polirten Holzflächen auf mechanischem Wege.
Bisher wurde zur Erzeugung derartiger Verzierungen die dafür bestimmte Holzfläche zunächst
polirt und sodann die Verzierung durch Handarbeit mit den geeigneten Instrumenten
hineingravirt, also die Politur zur Erzeugung matter Figuren nachträglich wieder fortgekratzt.
Dies Verfahren ist zeitraubend, kostspielig und hat den Uebelstand, dafs eine solche
Fläche niemals nachzupoliren ist, da hierbei die nur flach eingeritzten Verzierungen mit zupolirt
werden.
Nach dem neuen Verfahren werden die den Holzflächen zu verleihenden Verzierungen zuvörderst
in zwei gut in einander passende Metallformen ausgearbeitet, und zwar so, dafs die Matrize die Zeichnung auf 1 bis 2 mm
erhöht, die Patrize das genaue Gegenstück zeigt. Diese erhöhte Zeichnung der Matrize
wird aufgerauht, d. h. mit einem eingeschlagenen Korn versehen, während die tief liegende
Grundfläche derselben ganz glatt gehalten ist. Zwischen diese beiden Formen wird die nicht
allzu stark zu wählende Holzplatte gelegt und einem längeren starken Druck ausgesetzt, bis
die positive Verzierung der Matrize völlig klar negativ im Holz ausgeprägt ist.
Die so verzierte Holzplatte ist selbstverständlich noch durchweg roh und läfst daher das
Ornament wenig oder gar nicht markant hervortreten. Eine Wirkung ist erst zu erzielen,
wenn die erhabene Fläche durch glänzende Politur sich von der matt bleibenden tief liegenden
Verzierung abhebt. Um nun jene zu erreichen, bestreiche ich zuvördert die ganze Vorderseite der Platte einschliefslich des tiefen
Ornamentes mit einem matten Oellack, dem ich je nach Bedürfnifs nach völliger Eintrocknung
noch einen zweiten Aufstrich eines stark erhärtenden Wachslackes folgen lasse.
Nach völliger Trocknung des Aufstriches wird derselbe von der geraden Oberfläche wieder
heruntergeschliffen, so dafs nur der in die Poren eingedrungene Lack darin verbleibt und
dieselbe somit durch ihre Härte und Aufsaugeunfähigkeit die Politur schnell und leicht
annimmt, während die tiefer liegenden, mit Lack bezw. Wachslack völlig überzogen gebliebenen,
durch die Matrize rauh gemachten Verzierungen keine Politur mehr annehmen. Nunmehr wird im letzten Verfahren mit gewöhnlicher
Politur die Fläche polirt. Die hierbei matt bleibende tiefe Zeichnung hebt sich stark und scharf von der polirten Fläche ab
und verleiht dieser das völlige Aussehen einer erst nach dem Poliren vorgenommenen Gravirung.
Die Wirkung der letzteren wird bei dem vorbeschriebenen Verfahren sogar noch wesentlich übertroffen durch die gröfsere Tiefe
der Verzierung, die durch die Prägung ermöglicht wird.
Denn die üblichen Gravirungen werden zur Erzielung eines billigeren Preises zumeist auf
Platten vorgenommen, welche aus stärkerem, gewöhnlichem, mit schwachem edlen Fournier
überklebtem Holz bestehen. Dieses dünne Fournier läfst naturgemäfs auch nur eine sehr
flache Gravirung zu, da bei tieferem Graviren das gewöhnliche, zumeist kieferne Holz sichtbar
würde. Der Umstand nun, dafs bei vorbeschriebenem Verfahren die Holzplatte sowohl
massiv, wie aus einer beliebigen Anzahl zusammengeleimter Platten hergestellt, also
ebenfalls oben dünn fourniert sein kann, dieses dünne Fournier aber selbst einer drei- oder
gar viermal so tiefen Prägung nachgiebt, als es selber stark ist, läfst den fertigen Gegenstand
als in dem vollen Edelholz gravirt erscheinen, und giebt ersterem ein werthvolleres,
der tiefen Verzierung aber ein künstlerisches und vor allem viel wirksameres Aussehen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Herstellung matter, tief liegender Verzierungen in polirten Holzflächen, die darin besteht, dafs der Holzplatte zwischen zwei dazu hergestellten Formen eine tief liegende Verzierung eingeprägt wird, hiernach die Holzplatte im Ganzen einen matten Lackanstrich erhält, welchen man nach dem Eintrocknen von der vorstehenden, nicht vertieften Oberfläche wieder herunterschleift, wonach diese polirt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE43376C true DE43376C (de) |
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ID=318706
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT43376D Expired - Lifetime DE43376C (de) | Verfahren zur Herstellung tiefliegender matter Verzierungen in polirten Holzflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE43376C (de) |
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0
- DE DENDAT43376D patent/DE43376C/de not_active Expired - Lifetime
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