DE414205C - Verfahren zum restlosen Aufarbeiten der Kohlendestillationsgase - Google Patents

Verfahren zum restlosen Aufarbeiten der Kohlendestillationsgase

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Publication number
DE414205C
DE414205C DEF49492D DEF0049492D DE414205C DE 414205 C DE414205 C DE 414205C DE F49492 D DEF49492 D DE F49492D DE F0049492 D DEF0049492 D DE F0049492D DE 414205 C DE414205 C DE 414205C
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DE
Germany
Prior art keywords
coal
complete processing
hydrogen
distillation gases
sulfur
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Expired
Application number
DEF49492D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Alfred Engelhardt
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Bayer AG
Original Assignee
Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
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Filing date
Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE414205C publication Critical patent/DE414205C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K3/00Modifying the chemical composition of combustible gases containing carbon monoxide to produce an improved fuel, e.g. one of different calorific value, which may be free from carbon monoxide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum restlosen Aufarbeiten der Kohlendestillationsgase.
    hie Destillationsgase, welche bei der
    trockenen Destillation organischerSubstanzen,
    z. B. der Steinkohle, entstehen, enthalten
    neben den technisch und chemisch sehr wert-
    vollen Kohlenwaserstoffen auch sogenannte
    Verunreinigungen, nämlich Schwefelwasser-
    stoff, Z_vanwasserstoff und Ammoniak. Der
    großen chemischen Verschiedenheit dieser
    zahlreichen Körper entsprechend sind die
    Verfahren sehr mannigfaltig, welche im
    Laufe der Jahre zum Reinigen der Destil-
    lation gase und zum Abscheiden der Kohlen-
    wasserstoffe angewandt worden sind.
    Neuerdings ist auf diesen Gebieten der
    Nebenproduktengewinnung nun die Möglich-
    keit zu einheitlicher, apparativ fast gleich-
    artiger Arbeitsweise gegeben worden durch
    die Verwendung gekörnter aktiver Kohle, wie
    sie z. B. nach dem '-erfahren gemäß
    Patentschrift 29o656 erhalten wird. Sie
    dient dazu, den Schwefelwasserstoff des Roh-
    gases als Schwefel zu gewinnen (Patent-
    schriften 303862, 328829 und 340036). die
    Benzol- oder Benzinkohlenwasserstoffe abzu-
    scheiden (Patentschrift 310092 und Zusatz-
    patentschriften) und die, gasförmigen Kohlen-
    wasserstoffe als solche in konzentrierter
    Form zu isolieren oder in wertvolle Derivate
    überzuführen.
    Es wurde nun gefunden, daß man nach
    diesen Verfahren besonders wirtschaftlich
    arbeitet, wenn man die verschiedenen wert-
    vollen Gasbestandteile in der nachstehend be-
    zeichneten Reihenfolge abscheidet, welche von
    dem bisher üblichen Svstem der Gasreinigung
    und \ ebenproduktengewinnung abweicht.
    Nährend nämlich bei diesen älteren Ver-
    fahren der Schwefelwasserstoff zuletzt, zum
    mindesten aber nach dem Ammoniak abge-
    schieden wird, erfolgt hier die Oxydation des
    Schwefelwasserstoffs zu Schwefel mittels
    aktiver Kohle zweckmäßig an erster Stelle.
    Diese Arbeitsweise fußt auf der Beobachtung,
    daß schwerer flüchtige Substanzen die leichter
    flüchtigen aus der aktiven Kohle wieder ver-
    drängen. So verdrängt der Schwefel die
    Kohlenwasserstoffe und die schwerer flüch-
    tigen Kohlenwasserstoffe die leichter flüch-
    tigen. So wird erreicht, daß die nur schwierig
    aus dein Gase vollständig abscheidbaren
    Teerbestandteile bereits am Anfang der Gas-
    reinigung festgehalten werden, so daß man in
    den folgenden Apparaten sofort reine
    Aminoniumsalze und reine flüssige Kohlen-
    wasserstoffe gewinnt. -Man arbeitet dabei in
    der Weise, d aß die aus dein Teerabscheider
    austretenden Rohgase mit der für die Oxy-
    dation des Schwefelwasserstoffs erforder-
    lichen huftinenge vermischt und von unten
    nach oben durch die Schwefelabscheidungs-
    kohlefilter hindurchgeleitet werden. Die Teer-
    bestandteile scheiden sich dabei im unteren
    Abschnitt des Filters vollständig ab und
    werden bei der Regeneration des Filters, d. h.
    der Extraktion des Schwefels aus der ge-
    schwefelten Kohle mit einem organischen
    Lösungsmittel, z. B. nach. dem Verfahren des
    Patents 337039, wieder vollständig entfernt,
    so daß eine Verminderung der Aktivität der
    Kohle nicht eintritt. Auch wird hier bereits
    der größte Teil des Gaszyanwasserstoffs als
    Rhodanammonium abgeschieden, welches
    periodisch durch Auslaugen mit Wasser iso-
    liert wird.
    Das in diesem ersten Kohlefilter schwefel-
    frei gemachte Gas wird dann in bekannter
    `"eise durch Waschen mit Wasser, Säuren
    oder sauren Salzen vom Ammoniak befreit.
    Darauf gelangt es in ein System von Leicht-
    öl- oder Benzinkohlefiltern, in welchen sich
    die Kohlenwasserstoffe und organischen
    Schwefelverbindungen gemäß dem Grade
    ihrer Flüchtigkeit hintereinander abscheiden.
    Das Abgas dieser Filter enthält dann nur
    noch Gase; nämlich bei Verwendung von
    Steinkohlengas:. Olefine (namentlich Äthylen),
    ferner Methan (neben Spuren Äthan und
    Propan), Kohlenoxyd und Wasserstoff. Zu-
    nächst erfolgt die Abscheidung der Olefine
    durch aktive Kohle, eine Arbeitsweise, welche
    zweckmäßig durch Kühlen und Druck bei der
    Absorption oder Vakuum beim Isolieren aus
    der Kohle begünstigt wird (s. die Patent-
    schriften 2j1693 und 281O93). Auch lassen
    sich die Olefine bei Gegenwart aktiver Kohle
    durch Halogene als Halogenide isolieren.
    Das nunmehr neben Methan nur noch Kohlen-
    oxyd und Wasserstoff enthaltende Gas wird
    mit soviel Wasserstoff vermischt, daß es
    Kohlenoxvd und Wasserstoff im Volumver-
    hältnis i : -i enthält und in bekannter Weise
    über Katalysatoren, z. B. mit Nickel beladener
    aktiver Kohle, zur Reaktion gebracht wird.
    Als Endprodukt erhält man so reines Methan-
    gas, welches man in wertvolle Derivate über-
    führen kann. Durch fraktioniertes Chlorieren
    rlieses Methans gewinnt man z. B. Chlor-
    methyl, Methylenchlorid, Chloroform und
    Tetrachlorkohlenstoff, welche mittels aktiver
    Kohle abgeschieden und getrennt werden.
    Die Verwendung der aktiven Kohle als Ab-
    sorptionsmittel und Reaktionsträger bietet
    also die Möglichkeit, Destillationsgase tech-
    nisch und chemisch restlos in wertvolle Pro-
    dukte überzuführen.
    Die Erfindung beruht darauf, daß zuerst
    der Schwefel, dann das Ammoniak und dann
    das Benzol entfernt wird. Die Reihenfolge der
    übrigen Teile des Verfahrens kann beliebig
    abgeändert bzw. dieselben evtl. zwischen den
    obigen eingeführt werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCFI: Verfahren zum restlosen Aufarbeiten der in Kohlendestillationsgase enthaltenen wertvollen Kohlenwasserstoffe durch Ab- sorption oder Reaktion bei Gegenwart aktiver Kohle, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem entteerten Gas nachein- ander den Schwefelwasserstoff (durch Oxydation als Schwefel), das Ammoniak in Lösung oder als Salz, die Benzol- oder Benzinkohlenwasserstoffe in fraktionierter Form, die Olefine als solche oder als Halogenide abscheidet, Kohlenoxyd und Wasserstoff in Methan überführt und die daraus erhältlichenDerivate, z.B. Halogen- körper, isoliert und trennt.
DEF49492D 1921-06-15 1921-06-15 Verfahren zum restlosen Aufarbeiten der Kohlendestillationsgase Expired DE414205C (de)

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