DE4139215A1 - Vorrichtung zum automatischen einschalten einer warnblinkanlage eines kraftfahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zum automatischen einschalten einer warnblinkanlage eines kraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automati
schen Einschalten einer Warnblinkanlage eines Kraft
fahrzeugs, mit je einem Verzögerungssensor zur Erfas
sung der Effektivverzögerung des Kraftfahrzeugs und der
Abnahme der Raddrehzahl, wobei die Warnblinkanlage bei
einer einen vorbestimmten Schwellwert überschreitenden
Kraftfahrzeug- bzw. Rad-Verzögerung eingeschaltet wird.
Aus der DE 36 16 826 C1 ist eine derartige Vorrichtung
bekannt, bei der der Verzögerungssensor als Trägheits
schalter ausgebildet ist, der bei starker Kraftfahr
zeug-Verzögerung anspricht und die Warnblinkanlage ein
schaltet. Zusätzlich ist ein Beschleunigungssensor zur
Erfassung der Kraftfahrzeug-Verzögerung vorhanden, des
sen Trägheitsschwelle niedriger eingestellt ist und
dessen Ausgangssignal bei länger dauernder Notbremsung
gleichfalls eine Einschaltung der Warnblinkanlage be
wirkt. Beide Sensoren erfassen somit denselben Parame
ter, nämlich die Fahrzeug-Verzögerung, wenn auch mit
unterschiedlichem Schwellwert. Damit ist aber keine ge
nauere Analyse der jeweiligen Gefahrensituation und
eine dementsprechende selektive Reaktion im Hinblick
auf die Steuerung der Warnblinkanlage möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zum automatischen Einschalten einer Warnblinkan
lage eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, die eine fein
fühligere Steuerung der Warnblinkanlage ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 genann
ten Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird somit
gleichzeitig die Effektivverzögerung des Kraftfahrzeugs
über einen insbesondere als piezoresistiven Beschleuni
gungssensor ausgebildeten Verzögerungssensor (z. B.
Airbag-Sensor) erfaßt sowie die Abnahme der Raddrehzahl
über einen weiteren Beschleunigungssensor gemessen.
Dieser Beschleunigungssensor kann beispielsweise durch
einen elektronischen Tachometer gebildet werden, dessen
Signal im Hinblick auf die Radverzögerung ausgewertet
wird. Durch die gleichzeitige Messung der Kraftfahr
zeug-Effektivverzögerung und der Radverzögerung läßt
sich durch den erfindungsgemäß weiter vorgesehenen Mi
kroprozessor eine entsprechende Signalanalyse durchfüh
ren, über die alle gefährlichen Verzögerungsvorgänge,
insbesondere Notbremsungen, Aufprall, Schleudern, Rut
schen auf Schnee und/oder Eis und Aquaplaning, erfaßt
und gegebenenfalls sogar unterschieden werden können.
Es können dabei selektiv Aufprall, Notbremsung und Nor
malbremsung erfaßt als auch Rutsch- und Schleudervor
gänge erkannt werden. Bei Überschreitung von gefahren
situationspezifisch festgelegten Schwellwerten kann die
Warnblinkanlage somit gezielt zugeschaltet werden. Die
Messung der Radverzögerung hat hierbei den Vorteil, daß
selbst bei Rutschvorgängen mit starker Radverzögerung,
aber nur geringfügig abnehmender Kraftfahrzeug-Ge
schwindigkeit dennoch sofort die Warnblinkanlage einge
schaltet werden kann.
Durch die in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehene Messung der Fahrzeuggeschwindigkeit und
Einschaltung der Warnblinkanlage lediglich oberhalb ei
ner bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit (beispielsweise
10 km/h) bei Erfassung starker Radverzögerung (ohne An
sprechen des Kraftfahrzeug-Effektivverzögerungs-Sen
sors) kann eine regelmäßig unnötige Einschaltung der
Warnblinkanlage bei starker Abbremsung aus sehr niedri
gen Fahrzeuggeschwindigkeiten zuverlässig unterbunden
werden. Wenn allerdings der Effektivverzögerungs-Sensor
anspricht, wird die Warnblinkanlage vorzugsweise selbst
dann eingeschaltet, wenn die effektive Fahrzeugge
schwindigkeit unterhalb des vorgegebenen Geschwindig
keitswerts liegen sollte.
In bevorzugter Ausgestaltung werden zusätzlich die Um
gebungsbedingungen, insbesondere Nässe, Temperatur und/
oder Dunkelheit erfaßt. Dies ermöglicht die automati
sche Erkennung von Sichtbeeinträchtigungen (u. a. durch
Nebel, Regen, Schneefall, Nacht) und/oder von verrin
gerter Bodenhaftung des Kraftfahrzeugs aufgrund von
Nässe, Glatteis oder dgl.. Um dem hierdurch erhöhten
Gefahrenpotential Rechnung zu tragen, können die
Schwellwerte bei Erfassung solcher gefahrenerhöhender
Zustände automatisch herabgesetzt werden, so daß die
Warnblinkanlage schon bei geringeren Verzögerungswerten
eingeschaltet wird. Diese Parameter können durch am
Kraftfahrzeug befestigte Sensoren erfaßt werden, deren
Ausgangssignale dem Mikroprozessor zugeführt werden.
Anstelle solcher z. T. wartungsintensiven Sensoren ist
es aber auch möglich, die Funktionsschalter des Kraft
fahrzeugs, insbesondere für Nebelschlußleuchte, Nebel
scheinwerfer, Scheinwerfer und/oder Scheibenwischer ab
zufragen und bei deren Einschaltung die Verzögerungs-
Schwellwerte, bei deren Überschreiten die automatische
Einschaltung der Warnblinkanlage erfolgt, automatisch
in geeignetem Ausmaß abzusenken. Dies erlaubt eine in
einfacher Weise realisierbare situationsbezogene Fest
legung der Verzögerungs-Schwellwerte.
Weiterhin kann auch die Zeitdauer gemessen werden, die
seit dem Auftreten einer oberhalb der vorgegebenen
Schwelle liegenden Radverzögerung verstreicht, so daß
die Zeitdauer der Notbremsung erfaßbar ist. Der Mikro
prozessor kann hierbei beispielsweise die durchschnitt
liche zeitliche Geschwindigkeitsabnahme der Radge
schwindigkeit messen und dann, wenn diese unterhalb ei
nes bestimmten Werts liegt, d. h. keine allzu scharfe
oder langdauernde Notbremsung ausgeführt wird, die
Warnblinkanlage selbsttätig wieder ausschalten. Dies
bringt den erheblichen verkehrstechnischen und auch be
dienungsmäßigen Vorteil, daß bei nur vorübergehender
Gefahrensituation die Warnblinkanlage zwar rasch einge
schaltet wird und somit die anderen Verkehrsteilnehmer
effektiv gewarnt werden, die Warnblinkanlage aber nicht
ständig, auch nach bereits behobener Gefahrensituation,
in Betrieb bleibt. Der Benutzer muß hierbei keinerlei
manuellen Eingriff vornehmen. Die Zeitdauer der automa
tischen Zuschaltung kann in solchen Fällen in Abhängig
keit von der Dauer der Notbremsung, d. h. der Dauer des
Ansprechens des Beschleunigungssensors, festgelegt wer
den, insbesondere in proportionaler Abhängigkeit. Je
kritischer die Notbremsung war, desto länger brennt
folglich die Warnblinkanlage bis zu ihrer automatischen
Abschaltung.
Ferner ist es von Vorteil, eine bestimmte Zeitschranke
vorzugeben und die Warnblinkanlage dann, wenn die Not
bremsung länger als die vorgegebene Zeitschranke andau
ern sollte, permanent einzuschalten, so daß sie nur
noch manuell wieder ausschaltbar ist. Solche längeren
Notbremsungen stellen ein sicheres Indiz einer sehr ge
fahrenträchtigen Verkehrssituation dar. Zudem hat die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs nach solchen längeren
Notbremsungen drastisch abgenommen, so daß der nachfol
gende und entgegenkommende Verkehr durch die permanent
zugeschaltete Warnblinkanlage effektiv auf diese Gefah
rensituation und geringe Geschwindigkeit aufmerksam ge
macht wird und dementsprechend rasch reagieren kann.
Die Signalverarbeitung mittels des Mikroprozessors er
laubt folglich eine Zuschaltung der Warnblinkanlage,
die bezüglich Schwellwert und Blinkzeit an die Brems
stärke und -dauer angepaßt ist. Auch die automatische
Schwellwertanpassung an die Umgebungsbedingungen ermög
licht ein sehr sensitives Reagieren auf die jeweiligen
Verkehrsverhältnisse.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen nä
her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 2 ein Flußdiagramm der Arbeitsweise des Mi
kroprozessors.
Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur automatischen Einschaltung
der Warnblinkanlage wird über mit der Kraftfahrzeugbat
terie verbundene Spannungsversorgungsleitungen 1, 2 mit
Strom gespeist und weist einen Mikroprozessor 3 auf,
dessen Spannungsversorgung unmittelbar von den Span
nungsleitungen 1, 2 abgegriffen oder unter entsprechen
der Spannungsumsetzung abgeleitet wird.
Der Mikroprozessor 3 empfängt über Eingangsanschlüsse 4
bis 7 (und gegebenenfalls weitere, nicht dargestellte
Eingangsanschlüsse) Eingangssignale und steuert über
einen Ausgangsanschluß 8 einen Transistor 11, dessen
Kollektor-Emitter-Strecke in Reihe mit einem Relais 12
zwischen die Spannungsleitungen 1, 2 geschaltet ist.
Bei Durchschaltung des Transistors 11 wird das Relais
12 erregt, so daß ein normalerweise geöffneter Relais
kontakt 13 schließt. Der Relaiskontakt 13 liegt in Se
rie mit einer schematisch durch eine Lampe veranschau
lichten Warnblinkanlage 14 zwischen den Spannungslei
tungen 1, 2, so daß die Warnblinkanlage 14 bei erregtem
Relais 12 aktiviert wird und alle Blinkerleuchten des
Kraftfahrzeugs intermittierend zum Aufleuchten bringt.
Der Mikroprozessor 3 empfängt an seinem Eingangsan
schluß 4 das Ausgangssignal eines nicht dargestellten
Verzögerungssensors S1, der die Effektivverzögerung des
Kraftfahrzeugs mißt. Der Verzögerungssensor S1 kann
z. B. als Trägheitsschalter ausgebildet sein, ist aber
vorzugsweise als piezoresistiver Sensor gestaltet, des
sen analoges elektrisches Ausgangssignal, gegebenen
falls nach Digitalisierung, dem Mikroprozessor 3 zuge
führt und von diesem im Hinblick auf die aktuelle Ef
fektivverzögerung des Kraftfahrzeugs ausgewertet wird.
Weiterhin wird dem Mikroprozessor über seinen Eingangs
anschluß 5 kontinuierlich das analoge oder analog-digi
tal-umgesetzte Ausgangssignal eines nicht näher darge
stellten Beschleunigungssensors S2 zugeführt, das die
aktuelle Beschleunigung bzw. Verzögerung der Antriebs
räder repräsentiert. Der Beschleunigungssensor kann
beispielsweise durch einen elektronischen Tachometer
gebildet sein bzw. dessen Signale empfangen und im Hin
blick auf die aktuelle Radverzögerung auswerten.
Dem Mikroprozessor 3 wird ferner über seinen Eingangs
anschluß 6 das Signal eines Außentemperaturfühlers zu
geführt, das für die aktuell herrschende Außentempera
tur repräsentativ ist. Darüber hinaus empfängt der Mi
kroprozessor 3 über seinen Eingangsanschluß 7 ein Si
gnal, das den Betätigungszustand eines Funktionsschal
ters 9 wiedergibt. Bei Schließen des Funktionsschalters
9 wird ein Verbraucher 10, beispielsweise ein Scheiben
wischermotor, eingeschaltet, wobei der Spannungspegel
am Eingangsanschluß 7 von Massepotential auf positiven
Wert springt. Über den am Eingangsanschluß 7 anstehen
den Potentialwert kann der Mikroprozessor 3 somit den
Betätigungszustand des Funktionsschalters 9 erfassen.
Anstelle oder vorzugsweise zusätzlich zum Scheibenwi
schermotor 10 kann der Mikroprozessor auch den Ein
schaltzustand anderer Verbraucher, deren Einschaltung
erhöhtes Gefahrenpotential bedeutet, wie etwa der Ne
belschlußleuchten oder Nebelscheinwerfer oder der
Scheinwerfer und dgl. erfassen.
Der Mikroprozessor 3 wertet die an seinen Eingängen an
liegenden Signale aus und analysiert diese. Bei Erken
nung von Gefahrenzuständen wie etwa einer Notbremsung,
eines Rutschens des Fahrzeugs oder eines Aufpralls,
wird automatisch die Warnblinkanlage 14 - über die
Durchschaltung des Transistors 11 und die hierdurch be
wirkte Erregung des Relais 12 - eingeschaltet.
In Fig. 2 ist die Funktionsweise des Mikroprozessors 3
in größeren Einzelheiten anhand eines Flußdiagramms
dargestellt. Der Mikroprozessor 3 wird z. B. beim Ein
schalten der Kraftfahrzeug-Zündung und/oder beim Anlas
sen des Motors aktiviert ("Start"). Danach wird ein in
terner Zeitgeber zurückgesetzt (Schritt 1). Anschlie
ßend fragt der Mikroprozessor 3 die Sensoren S1, S2 ab
(Schritt 1′) und wertet die empfangenen Signale aus. Im
Schritt 2 wird überprüft, ob der vom Verzögerungssensor
S1 abgegebene Signalwert einen vorbestimmten Schwell
wert überschreitet, der für einen Aufprall repräsenta
tiv ist. Ist dies der Fall, schreitet das Programm un
mittelbar zu einem Schritt 14 fort, bei dem die Warn
blinkanlage permanent eingeschaltet wird. In diesem
Fall bleibt die Warnblinkanlage bis zur manuellen Rück
setzung aktiv gehalten. Der vorbestimmte Schwellwert
entspricht einem Beschleunigungswert von ca. 3 g.
Wenn das Ausgangssignal des Sensors S1 unterhalb des
vorbestimmten Schwellwerts liegt, schreitet das Pro
gramm zu einem Schritt 3 weiter, bei dem überprüft
wird, ob die durch das Ausgangssignal des Sensors S2
repräsentierte Fahrzeuggeschwindigkeit oberhalb eines
Mindestgeschwindigkeitswerts vmin von z. B. 10 km/h
liegt. Ist dies nicht der Fall, wird wieder zum Schritt
1 zurückgegangen, so daß das durch Notbremsungen ausge
löste Einschalten der Warnblinkanlage auf wirkliche Ge
fahrenfälle (bei höheren Fahrgeschwindigkeiten) be
schränkt wird.
Liegt die Fahrzeuggeschwindigkeit oberhalb des Mindest
geschwindigkeitswerts, läuft das Programm zu Schritt 4
weiter, bei dem überprüft wird, ob Funktionsschalter
F1, F2, F3, insbesondere für Nebelschlußleuchte,
Scheinwerfer, Scheibenwischer oder dgl. eingeschaltet
sind oder ein Signal F4 eines Außentemperaturfühlers
Glättegefahr signalisiert. Ist zumindest einer der
Funktionsschalter eingeschaltet oder meldet der Außen
temperaturfühler Temperaturen um oder unterhalb des Ge
frierpunktes, findet automatisch eine definierte
Schwellwertabsenkung statt. Diese kann beispielsweise
20% bei Nebel und jeweils 10% bei Regen und Nacht be
tragen. Hierdurch wird dem erhöhten Gefahrenpotential
bei Beeinträchtigung der Sicht, insbesondere bei Nebel,
Regen, Schneefall, Nacht und/oder der Bodenhaftung des
Kraftfahrzeugs aufgrund von Nässe oder Glatteis Rech
nung getragen werden. Der Radverzögerungs-Schwellwert,
dessen Überschreiten als Notbremsung mit automatischer
Auslösung der Warnblinkanlage eingestuft wird, wird so
mit bei den vorgenannten, gefahrerhöhenden Umgebungsbe
dingungen automatisch abgesenkt.
Im Schritt 5 wird überprüft, ob die Bremse betätigt
ist. Ist dies nicht der Fall, kehrt das Programm wieder
zum Anfangspunkt zurück. Hierdurch lassen sich Fehl
funktionen vermeiden, die beispielsweise durch Durch
rutschen beim Anfahren auf Glatteis bedingt sind. Die
Aktivierung der Warnblinkanlage ist somit, mit Ausnahme
eines durch den Sensor S1 erfaßten Aufpralls, nur bei
gleichzeitiger Betätigung der Bremse möglich. Ist die
Bremse betätigt, schreitet das Programm zum Schritt 6
weiter, bei dem überprüft wird, ob die durch den Be
schleunigungssensor S2 gemessene Beschleunigung bzw.
Radverzögerung eine vorgegebene, eine Notbremsung oder
einen Schleudervorgang signalisierende Schwelle über
steigt. Wird die Schwelle nicht überschritten, kehrt
das Programm zum Ausgangspunkt zurück.
Wenn das Ausgangssignal des Beschleunigungs- bzw. Ta
chosensors S2 die vorgegebene Schwelle jedoch über
steigt, werden in den Schritten 7, 8, 9 unmittelbar
drei Maßnahmen eingeleitet: 1.) Die Geschwindigkeit vo
unmittelbar vor dem Abbremsvorgang wird gespeichert und
dient im folgenden als Referenz für die zeitliche Ab
nahme der Geschwindigkeit v; 2.) die Warnblinkanlage
WBA wird eingeschaltet; 3.) der im Schritt 1 zurückge
setzte, prozessor-interne Zeitgeber wird gestartet
(Schritt 9) und mißt somit die Dauer t ab Beginn der
Notbremsung.
Im Schritt 10 wird überprüft, ob die durchschnittliche
zeitliche Geschwindigkeitsabnahme Δv=a·Δt geringer
ist als der zur Notbremsung gehörende untere Schwell
wert. Ist dies der Fall, wird auf den Schritt 11 über
gegangen, in dem eine zur Notbremsdauer t proportionale
Nachwirkzeit n*t berechnet bzw. eine entsprechende
Verzögerung vorgegeben wird. Im Schritt 11 bezeichnet n
den Proportionalitätsfaktor. Nach Ablauf dieser zur
Notbremsdauer t proportionalen Nachwirkzeit wird die
Warnblinkanlage im Schritt 12 automatisch wieder
ausgeschaltet. Andernfalls geht das Programm auf den
Schritt 13 über, in dem die Dauer der Notbremsung mit
einem zeitlichen Schwellwert ts von beispielsweise 3
Sekunden verglichen wird. Übersteigt die Notbremsung
diese zeitliche Vorgabe, wird die Warnblinkanlage im
Schritt 14 permanent, d. h. bis zur manuellen Rückset
zung zugeschaltet.
In Weiterbildung der Erfindung kann ein Unfallschreiber
vorgesehen sein, bei dem die Sensorsignale S1, S2 kon
tinuierlich in einen nichtflüchtigen Speicher (crash
memory) geschrieben werden. Bei einem Aufprall dient
die Überschreitung des Verzögerungsschwellwerts gleich
zeitig als Triggersignal für die Festschreibung des
Speicherinhalts. Bei geeigneter Speicheraufteilung
(pre- und post-trigger) ist somit die Rekonstruktion
des Unfallherganges (Vor- und Nachgeschichte mit Erfas
sung eventueller Mehrfachkollisionen) möglich.
Ferner lassen sich Zusatzmaßnahmen bei Schnee und Eis
ergreifen. Durch Vergleich der Realverzögerung des
Kraftfahrzeugs und der Verzögerung der Räder läßt sich
nämlich aus allen übrigen Gefahrenfällen ein Rutschen
auf Schnee bzw. Eis eindeutig herausfiltern. Ein sol
ches Rutschen liegt dann vor, wenn die Realverzögerung
(bzw. -beschleunigung) des Kraftfahrzeugs kleiner als
die Verzögerung (bzw. Beschleunigung) der Räder ist und
die Außentemperaturen niedrig sind. In diesem Fall sind
außer der Zuschaltung der Warnblinkanlage auch unmit
telbare Maßnahmen zur Verkürzung des Bremsweges (bzw.
zur Anfahrhilfe) möglich, wie z. B. das automatische
Ausbringen von Sand unter die Räder.
Die mikroprozessorgesteuerte Signalanalyse bringt somit
den Vorteil, daß je nach Dauer und Stärke der Bremsung
eine gefährdungsproportionale, transiente oder perma
nente Zuschaltung der Warnblinkanlage 14 steuerbar ist.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum automatischen Einschalten
einer Warnblinkanlage eines Kraftfahrzeugs, mit einem
Verzögerungssensor (S1) zur Erfassung der Effektivver
zögerung des Kraftfahrzeugs, wobei die Warnblinkanlage
(14) immer bei einer einen vorbestimmten aufprall
äquivalenten Schwellwert überschreitenden Kraftfahr
zeugverzögerung eingeschaltet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Beschleunigungssensor (S2) zur Mes
sung der Beschleunigung zumindest eines Kraftfahrzeug
rads und ein Mikroprozessor (3) vorgesehen sind, der
die Ausgangssignale der beiden Sensoren (S1, S2) emp
fängt und die Einschaltung der Warnblinkanlage (14)
auch dann veranlaßt, wenn der Beschleunigungssensor
(S2) eine eine vorgegebene Schwelle übersteigende für
Notbremsungen charakteristische Radverzögerung erfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mikroprozessor (3) die Fahrzeugge
schwindigkeit erfaßt und die Warnblinkanlage (14), mit
Ausnahme eines durch den Verzögerungssensor (S1) er
faßten Aufpralles, lediglich bei einer oberhalb eines
vorgegebenen Werts (vmin) liegenden Fahrzeuggeschwin
digkeit und bei Erfassung einer die vorgegebene Schwel
le übersteigenden Radverzögerung einschaltet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umgebungsbedingungen, insbeson
dere Nässe, Temperatur und/oder Dunkelheit automatisch
erfaßt werden und die vorgegebene Schwelle in Abhängig
keit von den Umgebungsbedingungen festgelegt wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozes
sor (3) den Zustand von Kraftfahrzeug-Funktionsschal
tern (9, F1, F2, F3), insbesondere für Nebelschluß
leuchte, Nebelscheinwerfer, Scheinwerfer und/oder
Scheibenwischer, und/oder die Außentemperatur erfaßt
und die vorgegebene Schwelle bei Einschaltung zumindest
eines der Funktionsschalter und/oder bei niedriger
Außentemperatur automatisch herabsetzt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozes
sor (3) den Betätigungszustand der Bremse erfaßt und
die Warnblinkanlage (14), mit Ausnahme eines durch den
Verzögerungssensor (S1) erfaßten Aufpralls, lediglich
bei gleichzeitiger Betätigung der Bremse und der Erfas
sung einer die vorgegebene Schwelle übersteigenden Rad
verzögerung einschaltet.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozes
sor (3) die Zeit ab dem Zeitpunkt, zu dem die gemessene
Radverzögerung die vorgegebene Schwelle übersteigt,
mißt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozes
sor (3) dann, wenn nach anfänglichem Überschreiten der
vorgegebenen Schwelle die nachfolgende durchschnittli
che zeitliche Geschwindigkeitsabnahme unterhalb eines
bestimmten Werts bleibt, die Warnblinkanlage wieder
ausschaltet.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozes
sor (3) den Zeitpunkt der Wieder-Ausschaltung der Warn
blinkanlage (14) in Abhängigkeit von der Dauer einer
durch Überschreiten der vorgegebenen Schwelle erfaßten
Notbremsung festlegt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozes
sor (3) die Warnblinkanlage (14) dann, wenn die durch
schnittliche zeitliche Geschwindigkeitsabnahme - nach
Auftreten einer die vorgegebene Schwelle übersteigenden
Radverzögerung - für mehr als eine vorgegebene Zeit
spanne (ts) oberhalb eines bestimmten Werts liegt, per
manent einschaltet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139215 DE4139215C2 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Vorrichtung zum automatischen Einschalten einer Warnblinkanlage eines Kraftfahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139215 DE4139215C2 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Vorrichtung zum automatischen Einschalten einer Warnblinkanlage eines Kraftfahrzeugs |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4139215A1 true DE4139215A1 (de) | 1993-06-03 |
DE4139215C2 DE4139215C2 (de) | 1994-05-11 |
Family
ID=6445808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914139215 Expired - Fee Related DE4139215C2 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Vorrichtung zum automatischen Einschalten einer Warnblinkanlage eines Kraftfahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
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