DE4138788C2 - Vorrichtung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn - Google Patents
Vorrichtung zur Entwässerung einer FaserstoffbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanisch-thermischen Entwässerung
einer Faserstoffbahn der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Es ist bekannt, daß die Entwässerung einer Faserstoffbahn erhöht werden kann, wenn
neben der mechanischen Pressung noch Wärme zum Einsatz kommt. So ist aus der
US-PS 4,163,688 eine Pressenpartie bekannt, bei der ein Dampfblaskasten in der
Nähe einer Saugwalze angeordnet ist. Die Faserstoffbahn kann mit Hilfe von Dampf so
weit aufgeheizt werden, daß die Entwässerungsleistung der nachfolgenden Preßzone
gesteigert wird.
Unter Ausnutzung desselben Effektes werden die Faserstoffbahnen oft über ein Filzband
an eine beheizte Trocknungswalze angepreßt. Der dabei an der Walze entstehende
Wasserdampf bewegt sich von der Walzenoberfläche weg und reißt das in der
Faserstoffbahn vorhandene Wasser in Richtung Filzband mit. Hierbei stellt sich
allerdings das Problem, daß der von dem Anpreßdruck und der Walzentemperatur
abhängende Wasserdampfdruck einerseits die Entwässerung fördert, aber andererseits
zur Delamination (Bezeichnung für das Zerplatzen der Faserstoffbahn nach Verlassen
des Preßspaltes aufgrund der plötzlichen Druckentlastung) führen kann.
Mit Hilfe des in der DE-OS 37 05 241 beschriebenen Verfahrens sowie der
dazugehörigen Vorrichtung soll eine Lösung dadurch herbeigeführt werden, daß die
Entwässerung in einer verlängerten Preßzone vorgenommen wird, in welcher
abschnittsweise in Durchlaufrichtung der Bahn auf diese mit unterschiedlich hohen
Drücken und Temperaturen eingewirkt werden kann. Dies wird im wesentlichen durch
mehrere in Durchlaufrichtung hintereinander angeordnete und unabhängig steuerbare
hydrostatische Anpreßelemente erreicht. Als Nachteil ist aber neben dem Mehraufwand
für die Anpreßelemente auch die Tatsache zu werten, daß der Druck nur abschnittsweise
verändert werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur mechanisch-thermischen
Entwässerung einer Faserstoffbahn zu schaffen, die bessere Trocknungsergebnisse unter
Ausschluß der Delamination der Faserstoffbahn liefert und dabei die genannten Nachteile
ausschließt.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschriebene Vorrichtung
gelöst, wobei die Unteransprüche besondere Ausführungsformen darstellen.
Durch die besondere Gestaltung des Anpreßelementes ergibt sich im Preßspalt ein
Druckverlauf, der charakterisiert ist durch einen steilen Druckanstieg im Bahneinlauf,
einen konstanten Druck im Bereich der Lagertasche sowie einen allmählichen
Druckabfall im Bahnauslauf. Da sich der Anpreßdruck direkt auf den
Wärmeübergangskoeffizienten und somit die übertragene Wärmemenge auswirkt,
bedeutet dies auch, daß sich der in der Faserstoffbahn vorherrschende Dampfdruck im
Bahnauslauf durch den reduzierten bzw. unterbundenen Wärmefluß zur Faserstoffbahn
entspannen kann und somit eine Delamination verhindert wird.
Besonders vorteilhaft ist es natürlich, die Preßzone über die Schaffung einer sich in
Durchlaufrichtung anschließenden Niederdruckzone zu verlängern und somit eine
wesentlich längere Zeit für die Dampfdruckabsenkung zu gewinnen. Das hierfür
verwendete durchlässige, flexible Band umschlingt die vorzugsweise beheizte
Gegenwalze, wobei der Umschlingungsbereich sowie der Anpreßdruck variierbar sind.
Das Band schützt außerdem das poröse Band vor der hohen Temperatur und erhöht, falls
es gekühlt wird, den Temperaturgradienten in der Preßzone, was zur verstärkten
Kondensation des Wasserdampfes führt. Ebenfalls positiv wirkt sich die vorherige
Erwärmung der Faserstoffbahn wegen der damit verbundenen Viskositätserniedrigung
auf die Entwässerungsleistung aus.
Die Begrenzung des erwärmbaren Bereiches auf die äußere Schicht der Gegenwalze
bedeutet eine Verringerung der Wärmespeicherkapazität. Damit verbunden ist eine
Begrenzung der in die Faserstoffbahn übertragenen Wärmemenge bei gleichzeitiger
Gewährleistung der für eine schnelle Wärmeübertragung notwendigen hohen
Temperatur.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In
der beigefügten Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Entwässerungsvorrichtung,
Fig. 2 den Druckverlauf in der Preßzone einschließlich deren Verlängerung und
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Anpreßelementes.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, wird der Preßspalt von einer beheizten Gegenwalze 7
sowie einem undurchlässigen, flexiblen, eventuell metallischen Band 4 gebildet,
welches über entlang der Preßzone angeordnete Anpreßelemente 15 zur anderen
Preßfläche 3 andrückbar ist. Die Faserstoffbahn 1, beispielsweise in Form einer
Papierbahn, wird dabei zusammen mit einem zur Aufnahme des angepreßten Wassers
geeigneten porösen Band 6 (z. B. Filz) durch den Preßspalt geführt. Das Anpreßelement
15 weist eine mit einem Druckmedium, wie beispielsweise Öl, beaufschlagbare
hydrostatische Lagertasche 5 auf, die sich im wesentlichen in dem Bereich zwischen dem
bahneinlaufseitigen Ende und der Mitte des Anpreßelementes 15 befindet. Durch die
weitere Inumlaufsetzung eines Schmiermediums und den damit verbundenen Aufbau
eines hydrodynamischen Druckfeldes am Anpreßelement 15 ergibt sich im Preßspalt
ein Druckverlauf, der wegen des allmählichen Abfalls im Bahnauslauf dazu führt, daß
sich der in der Faserstoffbahn vorherrschende Dampfdruck entspannen kann und somit
der Delamination entgegengewirkt wird. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen,
wenn die Fläche der hydrostatischen Lagertasche etwa 10-18% der druckaktiven
Gesamtfläche des Anpreßelementes entspricht und der Mittelpunkt der Lagertasche,
entgegen der Durchlaufrichtung der Faserstoffbahn gesehen, ungefähr 21-32% der
druckaktiven Gesamtlänge des Anpreßelementes vom Mittelpunkt des Anpreßelementes
zum bahneinlaufseitigen Ende hin versetzt ist.
Zur Ergänzung dieser Maßnahmen kann, wie in Fig. 1 dargestellt, die Preßzone durch
eine sich in Durchlaufrichtung anschließende Niederdruckzone erweitert werden. Diese
verlängert die Zeit für die Dampfdruckentspannung und wird im wesentlichen von einem
durchlässigen, flexiblen Band 8 gebildet, welches zwischen der Faserstoffbahn 1 und
dem porösen Band 6 angeordnet ist und die Faserstoffbahn in einem
Umschlingungsbereich 9 an die Gegenwalze 7 preßt. Geeignet für das Band 8 ist
beispielsweise ein metallisches Gewebe der Qualität KPZ 55 der Firma Villforth.
Vorteilhaft ist es außerdem, wenn die Ausdehnung des Umschlingungsbereiches 9 sowie
der von dem durchlässigen Band 8 ausgeübte Anpreßdruck (über die Bandspannung) mit
Hilfe einer verstellbaren Walze 11 variierbar sind und damit Möglichkeiten zur
Anpassung an die unterschiedlichen Faserstoffmaterialien sowie deren Behandlungsarten
gegeben sind. Wenn weiterhin über eine Vorrichtung 10 vorzugsweise auf der Basis
eines Gebläses das durchlässige Band 8 gekühlt wird, so erhöht sich in der Preßzone der
Temperaturgradient, was die Kondensation des Wasserdampfes fördert.
Um die Temperatur der Gegenwalze 7 und damit auch den Dampfdruck in der Preßzone
besser regeln zu können, sollte die Gegenwalze 7 von außen beheizt werden und der
erwärmbare Bereich auf die äußere Schicht 14 begrenzt sein. Bei Verwendung einer
Infrarot-Heizung 12 hat dies zur Folge, daß die äußere Schicht 14 aus einem thermisch
leitenden Material besteht und eine isolierende Schicht 13 umgibt. Bei Verwendung
einer induktiven Heizung 12 sollte im wesentlichen nur die äußere Schicht 14 aus
einem ferromagnetischen Material bestehen.
Beim Einsatz einer, zusätzliche Variationsmöglichkeiten bietenden, das durchlässige
Band 8 im Bereich der Umschlingung 9 an die Gegenwalze 7 pressenden Druckwalze 16
ergibt sich in der gesamten Preßzone etwa der in Fig. 2 dargestellte Druckverlauf.
Es ist natürlich auch möglich, daß der Preßspalt von zwei undurchlässigen Bändern 14,
die über hydraulische Anpreßelemente 15 gegeneinander gepreßt werden, gebildet wird.
Die konkrete Ausgestaltung der Entwässerungsvorrichtung würde dabei in analoger
Weise erfolgen.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Entwässerung einer Faserstoffbahn (1) mit mindestens zwei auf
die Faserstoffbahn (1) den Entwässerungsdruck ausübenden, einen Preßspalt
bildenden Preßflächen (2, 3), wobei mindestens eine Preßfläche (3) beheizbar
ist, mindestens eine Preßfläche (2) von einem undurchlässigen Band (4) gebildet
wird, welches über entlang der Preßzone angeordnete sowie jeweils mindestens
ein zum undurchlässigen Band (4) geöffnete, mit einem Druckmedium
beaufschlagbare hydrostatische Lagertasche (5) aufweisende Anpreßelemente
(15) zur anderen Preßfläche (3) andrückbar ist, und die Faserstoffbahn (1)
zusammen mit einem zur Aufnahme des angepreßten Wassers geeigneten porösen
Band (6) durch den Preßspalt geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die hydrostatische Lagertasche (5) im wesentlichen in dem Bereich
zwischen dem bahneinlaufseitigen Ende und der Mitte des Anpreßelementes (15)
befindet und zwischen dem Anpreßelement (15) und dem undurchlässigen Band
(4) durch Inumlaufsetzung eines Schmiermediums ein hydrodynamisches
Druckfeld wirksam ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fläche der hydrostatischen Lagertasche (5) etwa 10-18% der
druckaktiven Gesamtfläche des Anpreßelementes (15) entspricht und der
Mittelpunkt der Lagertasche (5), entgegen der Durchlaufrichtung der
Faserstoffbahn (1) gesehen, ungefähr 21-32% der druckaktiven Gesamtlänge
des Anpreßelementes (15) vom Mittelpunkt des Anpreßelementes (15) zum
bahneinlaufseitigen Ende hin versetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßspalt von mindestens zwei undurchlässigen Bändern (4) mit
entsprechenden Anpreßelementen (15) gebildet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßspalt von dem Band (4) und einer vorzugsweise beheizten Gegenwalze
(7) gebildet wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Preßspalt sowie einem sich in Durchlaufrichtung anschließenden Bereich
mindestens eine Seite der Faserstoffbahn (1) mit einem durchlässigen, flexiblen
Band (8) Kontakt hat, welches gegen die Faserstoffbahn (1) gedrückt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das durchlässige Band (8) zwischen der Faserstoffbahn (1) und dem
porösen Band (6) befindet und die Faserstoffbahn (1) in einem
Umschlingungsbereich (9) an die Gegenwalze (7) preßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das durchlässige Band (8) außerhalb der Preßzone mit Hilfe einer
Vorrichtung (10) gekühlt oder beheizt wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausdehnung des Umschlingungsbereiches (9) sowie der von dem
durchlässigen Band (8) ausgeübte Anpreßdruck variierbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beheizung der Gegenwalze (7) von außen erfolgt, wobei der erwärmbare
Bereich auf die äußere Schicht (14) der Gegenwalze (7) begrenzt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung einer Infrarot-Heizung (12) die äußere Schicht (14) aus
einem thermisch leitenden Material besteht und eine isolierende Schicht (13)
umgibt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung einer induktiven Heizung (12) im wesentlichen nur die
äußere Schicht (14) aus einem ferromagnetischen Material besteht.
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