DE4137571A1 - Verlorener schalkoerper - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem verlorenen Schalkörper
für die Erzeugung von Aussparungen, insbesondere durch
gehenden Öffnungen, in Betonbauteilen wie Betondecken
oder Betonwänden.
Derartige Schalkörper sind in verschiedenen Ausführungs
formen bekannt. So gibt es eine rechteckige Schalbox aus
gebundener Holzwolle, die unten durch einen Boden ver
schlossen ist. Der Boden wird mit Nägeln auf der Decken
schalung befestigt und bleibt ebenso wie der Aussparungs
körper Bestandteil des Betonbauteiles. Nach dem Betonie
ren und Abnehmen der Deckenschalung muß der Boden ganz
oder teilweise entfernt werden, um den für das Durchfüh
ren von Leitungen erforderlichen Querschnitt freizugeben.
Nachteilig an dieser bekannten Schalbox ist der erhebli
che Aufwand zum Öffnen des Bodens. Im allgemeinen muß man
hierfür eine Reihe von Bohrungen einbringen, damit ein
Bodenstück in der gewünschten Größe herausgebrochen
werden kann.
Außerdem beanspruchen diese Schalkörper ein hohes Trans
portvolumen, weil sie sich nicht ineinander stapeln
lassen.
Daneben sind auch Schalkörper bekannt, die aus Stahlblech
bestehen und unten offen sind. Dabei bilden die vier
Wandteile im Transportzustand eine ebene, durchgehende
Blechtafel, die erst auf der Baustelle längs vorgegebener
Biegekanten in eine quadratische Querschnittsform gefal
tet wird. Die aneinanderstoßenden Enden der Blechtafel
werden durch Abbiegen überstehender Zungen aneinander be
festigt.
Dieser Schalkörper zeichnet sich zwar durch geringes Bau
volumen aus, unterliegt aber wegen seines metallischen
Werkstoffes den bekannten Korrosionsproblemen. Er ist
daher insbesondere für Sichtbeton schlecht geeignet.
Hiervon ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Er
findung darin, den Schalkörper der eingangs beschriebenen
Art dahingehend zu verbessern, daß er sich durch einfa
chen Einbau, durch geringes Transportvolumen und durch
Eignung auch für Sichtbetondecken auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Schalkörper aus zumindest zwei separaten Seitenwand
teilen besteht, die zu einem Rahmen zusammensetzbar sind,
wozu sie an ihren Stoßstellen Anschlagflächen aufweisen,
über die sich jedes Seitenwandteil gegenüber in das
Schalkörper-Innere gerichteten Kräften an den angrenzenden
Seitenwandteilen flüssigbetondicht abstützt und daß die
Seitenwandteile durch Haltemittel in zusammengesetzter
Stellung gehalten sind.
Auf diese Weise kann der Schalkörper aus flachen oder ge
wölbten Seitenwandteilen, die sich leicht stapeln und
platzgünstig transportieren lassen, zusammengesetzt
werden. Das zeitaufwendige Aufbohren einer Bodenplatte
entfällt und außerdem kann aufgrund der gegenseitigen Ab
stutzung der Seitenwandteile aneinander auf die bekannten
umbiegbaren Metallzungen verzichtet werden, so daß man
nicht mehr auf korrosionsgefährdetes Blechmaterial ange
wiesen ist. Da die vom Beton ausgeübten Druckkräfte von
den Seitenwandteilen selbst aufgenommen werden, unter
liegt das umlaufende Haltemittel kaum einer Beanspru
chung. Hierfür genügt ein einfaches Band, insbesondere
ein Klebeband, Bindedraht oder ähnliches.
Zweckmäßigerweise sind die Seitenwandteile gleichartig
aufgebaut und an ihren Stoßstellen mit jeweils zwei zu
einander abgewinkelten Anschlagflächen versehen. Dadurch
ist eine optimale Abstützung der Wandteile in zwei senk
recht aufeinanderstehenden Horizontalrichtungen gewähr
leistet, und da für Längs- und Querwände die gleichen
Wandteile eingesetzt werden, ergeben sich günstige
Herstellungspreise.
Für die Form der Anschlagflächen bieten sich dem Fachmann
verschiedene Möglichkeiten. Besonders günstig ist es,
wenn sie an beiden Stoßstellen eines jeden Seitenwandtei
les durch vorstehende Leisten gebildet werden, wobei je
weils eine Leiste gegenüber dem benachbarten Rand ihres
Wandteiles nach innen versetzt ist. Man erhält dadurch
die vorteilhafte Möglichkeit, die Wandteile baukasten
artig aus einer Vielzahl gleichartiger und rasterartig
nebeneinander angeordneter Wandelemente aufzubauen, die
über Trennzonen einstückig miteinander verbunden sind.
Diese rasterartige Unterteilung gestattet es, Wandteile
unterschiedlicher Länge auf der Baustelle herzustellen
und zu einem Schalkörper der gewünschten Größe zusammen
zusetzen. Die Verkürzung der Seitenwandteile erfolgt
längs der genannten Trennzonen - entweder, indem diese
durch Sollbruchstellen gebildet werden oder indem die
daneben verlaufende Anschlagfläche als Führung für einen
Trennschnitt ausgebildet ist.
Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn
die Anschlagflächen außerhalb dieser Trennzonen liegen.
Dadurch ist sichergestellt, daß die Position der An
schlagflächen und somit die Maßhaltigkeit und Dichtheit
des fertigen Aussparungskörpers nicht davon beeinflußt
wird, wie genau der Trennvorgang gemacht wird und wie
groß der durch den Trennvorgang entstehende Spalt zwi
schen aufeinanderfolgenden Elementen ist.
Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, immer nur am
einen Ende eines Wandteiles eine Leiste vorzusehen und
diese Leiste vom Wandende aus ein Stück zur Wandmitte hin
zu versetzen, so daß die Leiste selbst und das überste
hende Wandende zwei etwa senkrecht zueinander verlaufende
Anschlagflächen bilden, an denen sich das benachbarte
Wandteil , das an diesem Ende ohne Leiste ausgebildet sein
kann, abstützt. Bei dieser Lösung kann es zwar bei einem
Trennschnitt durch zusammenhängende Wandelemente zu einer
geringfügigen Verkürzung der effektiven Wandteillänge
kommen, was in der Regel aber unerheblich ist.
Außerdem liegt es im Rahmen der Erfindung, die Anschlag
flächen nicht durch vorstehende Leisten, sondern statt dessen
durch eine Nut zu bilden, derart, daß das Ende des
einen Wandteiles in die Nut des anderen hineinragt. Be
steht das Wandteil aus mehreren einstückig nebeneinander
angeordneten Elementen, so liegen die Trennzonen zwischen
den Elementen am besten innerhalb der Nut, so daß nach
dem Trennvorgang zumindest am einen Wandende zwei etwa
senkrecht zueinander verlaufende Nutwände als Anschlag
flächen für das benachbarte Wandteil zur Verfügung ste
hen. Eventuelle Ungenauigkeiten des Trennschnittes sind
in diesem Fall unkritisch, weil sie keine Einfluß auf die
Position der Nutwände haben.
Um die Seitenwandteile ortsfest zu verankern, werden sie
in an sich bekannter Weise an ihrem unteren Seitenrand an
einer Schaltafel oder dergleichen befestigt.
Als Material für die Wandteile empfehlen sich betonähnli
che Stoffe, insbesondere Mörtel, faserverstärkter Mörtel
aber auch gebundene Holzwolle oder Kunststoff.
Dabei bietet sich die Möglichkeit, die Wandteile zu pro
filieren, um den beidseitigen Verbund mit dem Beton zu
erhöhen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungs
beispielen anhand der Zeichnung; dabei zeigt
Fig. 1 vier stehende Seitenwandteile von oben;
Fig. 2 die vier Seitenwandteile gemäß Fig. 1 in zusam
mengesetzter Form;
Fig. 3a, c und d die Stoßstellen benachbarter Seitenwand
teile und
Fig. 3b die Trennzone in einem Seitenwandteil.
In dem Ausführungsbeispiel wird der Aussparungskörper aus
zwei Längswandteilen 1 und 2 und aus zwei Querwandteilen
3 und 4 zusammengebaut. Jedes Wandteil weist an seinen
Enden Vorsprünge in Form von nach innen ragenden, etwa
vertikal verlaufenden Leisten 1a und 1b bzw. 2a und 2b
bzw. 3a und 3b bzw. 4a und 4b auf. Wesentlich ist, daß
diese Leisten Anschlagflächen 1a und 1b usw. bilden, an
denen sich jeweils die benachbarten Wandteile, und zwar
vorzugsweise ebenfalls über ihre vorspringenden Leisten
abstützen. Außerdem weist jede Leiste Anschlagflächen
1a′′ und 1b′′ usw. auf, über die es sich selbst an den
zuvor erwähnten Anschlagflächen des benachbarten Wandtei
les abstützt. Die genannten Anschlagflächen jeder Leiste
verlaufen grob rechtwinklig zueinander und sind bezüglich
des Wandteiles so ausgerichtet, daß an jeder Stoßstelle
jeweils zwei Flächenpaarungen zustande kommen, längs
denen benachbarte Wandteile flächig und über die gesamte
Wandteilhöhe aneinander liegen. Dadurch stützt sich jedes
Wandelement gegenüber den in das Schalkörper-Innere ge
richteten Betonkräften an seinen beiden Nachbarwandteilen
ab und zugleich erhält man eine flüssigbetondichte Anlage
an den Stoßstellen.
Die Fig. 2, 3a, 3c und 3d zeigen diese Anlage bei einem
zusammengesetzten Schalkörper.
Um den Schalkörper zuverlässig an der gewünschten Stelle
zu fixieren, weisen die Seitenwandteile zumindest an
ihrem unteren Rand eine vorspringende Leiste 1c, 2c, 3c
bzw. 4c auf. Sie können damit auf der üblichen Decken
schalung befestigt werden. Sie können damit auf der übli
chen Deckenschalung befestigt werden. Außerdem haben die
vorspringenden Leisten den Vorteil, daß sie zur Auflage
von Schalteilen zum Verschließen des Aussparungskörpers
am unteren Ende für das spätere Vergießen mit Beton zur
Verfügung stehen.
Wie die Figuren weiter zeigen, bestehen die längeren
Wandteile 1 und 2 jeweils aus zwei gleichartigen Elemen
ten 11 und 12 bzw. 21 und 22, die in Form und Größe den
Querwandteilen 3 und 4 entsprechen. Die Elemente 11 und
12 sowie 21 und 22 sind jeweils über eine Trennzone 13
bzw. 23 einstückig miteinander verbunden. Diese Trennzone
muß naturgemäß zwischen benachbarten Anschlagleisten 1a
und 1b bzw. 2a und 2b liegen, wobei wesentlich ist, daß
die Anschlagflächen an beiden Enden eines jeden Wandele
mentes 11, 12, 21 und 22 außerhalb der Trennzone 13 bzw.
23 liegen, damit ihre für das Rastermaß der Wandteile
entscheidende Position nicht davon abhängig ist, wie ge
nau und mit welchem Materialabfall die Trennung benach
barter Wandelemente erfolgt. Auf diese Weise kann die
Produktion beschränkt werden auf Wandteile, die bei
spielsweise aus zehn Elementen bestehen und aus denen
dann bauseitig die Einzelelemente in der gewünschten Län
ge abgetrennt werden. Damit lassen sich dann beliebige
rechteckige Aussparungen zum Beispiel im 10-Zentimeter-
Rastermaß herstellen.
Da die vom Frischbeton ausgehenden Kräfte von den sich
gegenseitig abstützenden Seitenwandteilen selbst aufge
nommen werden, genügen einfache Hilfsmittel, um den
Schalkörper vor dem Einfüllen des Betons in der zusammen
gestellten Form zu halten. Im Ausführungsbeispiel werden
hierfür Klebebänder 5 und 6 verwendet, die im Bereich der
Stoßstellen auf die angrenzenden Wandteile aufgeklebt
worden sind.
Zusammenfassend bietet die Erfindung den Vorteil, daß man
einen Schalkörper aus betonähnlichen Stoffen erhält, der
im Baukasten System aus einzelnen Wandteilen rasterartig
veränderlicher Länge besteht und somit ein geringes
Transportvolumen aufweist und der in einfacher Weise auf
der Baustelle zusammengesetzt werden kann.
Claims (11)
1. Verlorener Schalkörper für die Erzeugung von Ausspa
rungen, insbesondere durchgehenden Öffnungen, in Beton
bauteilen wie Betondecken oder Betonwänden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalkörper aus zumindest zwei separaten Seiten
wandteilen (1 bis 4) besteht, die zu einem Rahmen zusam
mensetzbar sind, wozu sie an ihren Stoßstellen Anschlag
flächen (1a′, 1a′′, 1b′, 1b′′ bis 4a′, 4a′′, 4b′ und
4b′′) aufweisen, über die sich jedes Seitenwandteil ge
genüber in das Schalkörper-Innere gerichteten Kräften an
den angrenzenden Seitenwandteilen flüssigbetondicht ab
stützt und daß die Seitenwandteile (1 bis 4) durch Halte
mittel in zusammengesetzter Stellung gehalten sind.
2. Schalkörper nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwandteile (1 bis 4) gleichartig und an
ihren Stoßstellen jeweils zwei zueinander abgewinkelte
Anschlagflächen (1a′, 1a′′ bzw. 1b′, 1b′′) aufweisen.
3. Schalkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagflächen (1a′, 1a′′ und 1b′, 1b′′) an bei
den Stoßstellen eines jeden Seitenwandteiles (1 bis 4)
durch vorstehende Leisten (1a, 1b bis 4a, 4b) gebildet
sind, wobei jeweils eine Leiste (1a, 2a, 3a, 4a) gegen
über dem benachbarten Rand ihres Wandteiles nach innen
versetzt ist.
4. Schalkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwandteile (1, 2) aus einer Vielzahl gleich
artiger und rasterartig nebeneinander angeordneter Wand
elemente (11, 12 bzw. 21, 22) bestehen, die über Trenn
zonen (13, 23) einstückig miteinander verbunden sind.
5. Schalkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennzonen (13, 23) durch Sollbruchstellen gebil
det sind.
6. Schalkörper nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagflächen (1b, 2b, 3b, 4b) zugleich als
Führung für einen Schnitt durch die Trennzone (13, 23)
ausgebildet sind.
7. Schalkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagflächen (1a′, 1a′′ und 1b′, 1b′′; 2a′
2a′′, 2b′ und 2b′′) außerhalb der Trennzone (13 bzw. 23)
liegen.
8. Schalkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwandteile (1 bis 4) an ihrem unteren Rand
an einer Schaltafel oder dergleichen zu befestigen sind.
9. Schalkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwandteile an ihrem unteren Rand eine nach
innen ragende Befestigungsleiste (1c bis 4c) aufweisen.
10. Schalkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Seitenwandteile durch umlaufende Halte
mittel (5, 6) in zusammengesetzter Stellung gehalten
sind.
11. Schalkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwandteile aus Mörtel, insbesondere faser
verstärktem Mörtel, gebundener Holzwolle, Kunststoff oder
betonähnlichen Stoffen bestehen.
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