DE4135610A1 - Mittel zur bekaempfung von samenuebertragbaren getreidekrankheiten - Google Patents
Mittel zur bekaempfung von samenuebertragbaren getreidekrankheitenInfo
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N37/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
- A01N37/18—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids containing the group —CO—N<, e.g. carboxylic acid amides or imides; Thio analogues thereof
- A01N37/32—Cyclic imides of polybasic carboxylic acids or thio analogues thereof
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Mittel zur Bekämpfung von samenübertragbaren
Getreidekrankheiten durch Saatgutbeizung mit speziellen
Maleinimidderivaten.
Bekanntlich besitzen viele Derivate des Maleinimids (Pyrrol-2.5-dion)
mikrobizide Eigenschaften. Die fungiziden Eigenschaften von substituierten
N-Phenylmaleinimiden sind in der Literatur und in Patenten seit langem
beschrieben (US-PS 24 44 536, Torgeson, Hensley, Lambrecht-Contribut. from
Boyce Thompson Instr., Vol. 22, 67-70).
Es sind bereits Saatgutbeizmittel zur Bekämpfung samenübertragbarer Getreidekrankheiten
vorgeschlagen worden, die als Wirkstoffe Maleinimidderivate enthalten.
So wurde im brit. Pat. 11 45 583 die universelle Beizwirkung bestimmter
N-substituierter 2.3-Dichlormaleinimide wie N-Hydroxy-methyl-
oder N-Chlormethyl-2.3-dichlormaleinimid geschützt. In der DD-PS 76 643
wurden ganz allgemein N-Alkyl- oder N-Arylmaleinimide beansprucht, die in
2- und/oder 3-Position durch Chlor substituiert sein können.
Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß die Wirksamkeit der angeführten Maleinimidderivate
noch nicht ausreicht oder unter Freilandbedingungen nicht sicher
genug ist. So besitzt das in der DD-PS 76 643 genannte N-Phenylmaleinimid
nur eine ungenügende Wirkung gegen Helminthosporium gramineum, den Erreger
der Streifenkrankheit der Gerste. Diese Wirkungslücke stellt einen erheblichen
Nachteil dar, da der genannte Pilz hohe Etragsausfälle verursachen
kann. Die anderen genannten Maleinimide wie beispielsweise N-Methyl- oder
N-Hydroxymethyl-2.3-dichlormaleinimid wirken zwar gegen Helminthosporium an
Gerste, können aber in den wirksamen Aufwandmengen zu Keimschäden bei anderen
Getreidearten führen. Diese Keimschäden treten vorwiegend bei Weizen und
Roggen auf. Die geschilderten Nachteile sind so schwerwiegend, daß die realtiv
leicht zugänglichen Maleinimide nicht für universell wirkende Getreidebeizmittel
in Frage kommen und aufgegeben wurden. In der Praxis werden hauptsächlich
wesentlich kompliziertere Verbindungen aus den Wirkstoffgruppen
der sog. Azole und der heterocyclischen Carboxanilide verwendet, was die
Anwendung entsprechend teurer gestaltet.
Es wurde nun gefunden, daß sich die Maleinimidderivate der allgemeinen Formel
X=H, Br
R=H, CH₃
R=H, CH₃
zur Bekämpfung der wichtigsten samenübertragbaren Getreidekrankheiten eignen,
ohne daß es in den wirksamen Aufwandmengen zur irgendwelchen Keim- oder Auflaufschäden
kommt. Besonders wertvoll ist die gewonnene Erkenntnis, daß einige
dieser Verbindungen auch in relativ niedrigen Aufwandmengen gegen die schwer
bekämpfbare Streifenkrankheit der Gerste wirken.
Obwohl die erfindungsgemäßen Produkte teilweise bereits in allgemeiner Form
als hochwirksame Fungizide - beispielsweise gegen Pythium - bekannt sind,
war ihre Eignung als Saatgutbeizmittel - besonders gegen die schwer bekämpfbare
Streifenkrankheit der Gerste - nicht zu erwarten. In den obenerwähnten
Veröffentlichungen und Patenten zum Stand der Technik findet sich kein Hinweis,
aus dem diese Anwendbarkeit und Vorteilswirkung abgeleitet werden
konnte. Der in einigen anderen Patenten beanspruchte Einsatz von N-(2.6-Dialkylphenyl)-
maleinimiden und ihren in 2.3-Stellung mono- oder dihalogenierten
Derivaten als Antifoulings US-PS 38 90 270, Jap. Kokai 63, 33, 304 (8833,
304), Jap. Kokai 63, 156, 703 (88-1 56 703), läßt ebenfalls keinerlei Schlußfolgerungen
auf einen möglichen Einsatz dieser Verbindungen als Saatgutbeizmittel
zu. Bei Materialschutzmitteln sind nämlich beispielsweise die Stabilität
und die Dauerwirkung von entscheidender Bedeutung, während die für
Getreidebeizmittel wichtige Keimverträglichkeit überhaupt keine Rolle spielt.
Weitere wichtige samenübertragbare Getreidekrankheiten, die mit den erfindungsgemäßen
Produkten bekämpft werden können, sind der Schneeschimmel des Getreides
(Fusarium nivale), der Weizensteinbrand (Tilletia tritici) und der Haferflugbrand
(Ustilago avenae). Nicht alle Verbindungen der beanspruchten Zusammensetzung
sind in gleicher Weise gegen die genannten Brandpilze wirksam. Zur
Entwicklung einer möglichst universell wirkenden Getreidebeize muß man daher
eine Auswahl treffen und die jeweils effektivsten Verbindungen dieser Maleinimide
in Form einer kombinierten Beize einsetzen. Hierbei kann man aber auch
auf bekannte Kombinationspartner, wie die als Beizmittel schon verwendeten
heterocyclischen Carboxanilide oder die heterocyclischen Azole zurückgreifen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte erfolgt nach prinzipiell bekannten
Methoden und ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Zum
Teil lassen sie sich in relativ einfacher Weise und in hoher Ausbeute aus
Maleinsäureanhydrid und 2,6-Xylidin oder Mesidin gewinnen, wobei mit oder
ohne Zusatz von Lösungs- und Dehydratationsmitteln gearbeitet werden kann.
Die bromierten Derivate können entweder analog aus Brommaleinsäureanhydrid
bzw. Dibromsuccinimid oder durch nachträgliche Bromierung der entsprechenden
N-Aryl-maleinimide hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind für Getreidesaatgut nicht phytotoxisch
und besitzen nur eine geringe Warmblütertoxizität. Sie können in die üblichen
Formulierungen überführt werden, wie Lösungen, Suspensionen, Beizpulver, Pasten
und Granulate. Die Formulierung richtet sich nach der jeweiligen Anwendungsform.
Bei der Saatgutbehandlung werden Wirkstoffmengen von 1-80 g/dt, vorzugsweise
von 40-60 g/dt, Saatgut benötigt.
Die Verwendungsmöglichkeit geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor:
Natürlich mit Helminthosporium gramineum befallenes Wintergerste-Saatgut der
Sorte "Vogelsänger Gold" wurde trockengebeizt (2, 2,5 und 3 g/kg Saatgut,
Wirkstoffanteil 20%. Die Prüfung als Beizmittel erfolgte nach einer modifizierten
Methode, wie sie von Walther und Hoffmann (Ztschr. für Pflanzenkrankheiten
und Pflanzenschutz, 89, 8/9, 449-462, 1982) beschrieben wurde.
Mit Konidien inokuliertes Roggen-Saatgut wurde trockengebeizt (4 g/dg Saatgut,
Wirkstoffanteil 20%). Die Prüfung als Beizmittel erfolgte nach der Testmethodik
für fungizide Wirkung, Fusarium-Plattentest, wie sie in TGL 31 162,
Gruppe 14 870, verbindlich festgelegt ist.
Wirkstoff | |
Befallsindex | |
Unbehandelte Kontrolle | |
98 | |
N-(2.6-Dimethyl-phenyl)-maleinimid | 0 |
N-(2.4.6-Trimethyl-phenyl)-maleinimid | 0 |
Mit Steinbrandsporen inokuliertes Winterweizen-Saatgut wurde trockengebeizt
(4 g/kg Saatgut, Wirkstoffanteil 20%). Die Prüfung erfolgte nach der Testmethodik
"Tilletia-Sporidienbildungstest nach Gaßner", nach TGL 31 161.
Wirkstoff | |
Sporidienkeimung in % | |
Kontrolle | |
60 | |
N-(2.6-Dimethyl-phenyl)-2-brommaleinimid | 0 |
N-(2.4.6-Trimethyl-phenyl)-2-brommaleinimid | 0 |
Saatgut der Winterweizensorte "Taras" wurde trockengebeizt (3 g/kg Saatgut,
Wirkstoffanteil 20%). Einen Tag vor der Beizung wurde das Saatgut durch Befeuchtung
mit 0,1 l Wasser je kg sensibilisiert. Die Prüfung erfolgte in geschlossenen
Glasschalen auf gleichmäßig angefeuchtetem Filterpapier.
Claims (1)
- Mittel zur Bekämpfung von samenübertragbaren Getreidekrankheiten, insbesondere der Streifenkrankheit der Gerste, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Maleinimidderivaten der allgemeinen Formel X=H, Br
R=H, CH₃
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914135610 DE4135610A1 (de) | 1991-10-29 | 1991-10-29 | Mittel zur bekaempfung von samenuebertragbaren getreidekrankheiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914135610 DE4135610A1 (de) | 1991-10-29 | 1991-10-29 | Mittel zur bekaempfung von samenuebertragbaren getreidekrankheiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4135610A1 true DE4135610A1 (de) | 1993-05-06 |
Family
ID=6443652
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914135610 Withdrawn DE4135610A1 (de) | 1991-10-29 | 1991-10-29 | Mittel zur bekaempfung von samenuebertragbaren getreidekrankheiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4135610A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3135111A4 (de) * | 2014-04-16 | 2017-11-22 | Nihon Nohyaku Co., Ltd. | Pflanzenschutzverfahren |
-
1991
- 1991-10-29 DE DE19914135610 patent/DE4135610A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3135111A4 (de) * | 2014-04-16 | 2017-11-22 | Nihon Nohyaku Co., Ltd. | Pflanzenschutzverfahren |
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