DE4132530A1 - Hochdruckentladungslampe kleiner leistung - Google Patents
Hochdruckentladungslampe kleiner leistungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hochdruckentladungslam
pe kleiner Leistung. Darunter ist der Bereich von
etwa 35-200 W zu verstehen.
Es handelt sich bevorzugt um Metallhalogenidlampen
für die Allgemeinbeleuchtung, die sich im wesentli
chen durch eine warmweiße Lichtfarbe (WDL) oder
auch neutralweise Lichtfarbe (NDL) entsprechend
einer Farbtemperatur von etwa 2600-4600 K auszeich
nen.
Kriterien für die Tauglichkeit in der Allgemeinbe
leuchtung sind insbesondere eine lange Lebensdauer
von 6000 Std. und eine möglichst gute Farbwie
dergabe, die sich in einem hohen Ra-Index aus
drückt. Für den Gesamtfarbwiedergabeindex wird ein
Mindestwert von Ra8=80 angestrebt. Daneben ist
jedoch auch der Einzelindex R9, der einen Maßstab
für die Wiedergabe im roten Spektralbereich bildet,
von besonderer Bedeutung. Es ist bisher nicht
gelungen, einen zufriedenstellenden Kompromiß
zwischen langer Lebensdauer und guter Farbwiederga
be zu finden.
Aus der DE-PS 21 06 447 ist eine für die NDL-Licht
farbe entwickelte Füllung aus Halogeniden des
Natrium und verschiedener Seltener Erdmetalle (SE)
bekannt. Diese Füllung ist jedoch für die WDL-
Lichtfarbe nicht geeignet, da zur Erreichung dieser
Lichtfarbe eine zu hohe Wandbelastung benötigt
würde, die in Verbindung mit dem Umstand, daß der
Hauptteil des Selten-Erd-Materials in der Lampe als
Kondensat vorliegt, schnell zu einer chemischen
Reaktion der Füllsubstanzen mit dem Quarzglas führt
(Entglasung), was die Lebensdauer erheblich beein
trächtigt.
Ein anderes speziell für die Lichtfarbe WDL bereits
erprobtes System ist eine Na-Sn-Füllung (DE-PS
26 55 167), mit der jedoch bisher keine befriedigende
Farbwiedergabe erzielt werden konnte und die über
dies bei unvollständiger Entfernung unerwünschter
Restgase zu einer starken Elektrodenkorrosion
führen kann.
Eine weitere Alternative bietet die reine Na-Sc-
Füllung (EP-PS 1 65 587), die bisher vor allem in
USA weite Verbreitung gefunden hat, wobei die
relativ schlechten Farbwiedergabeeigenschaften
dieses Systems bisher zugunsten der langen Lebens
dauer (über 6000 Std.) in Kauf genommen wurden: ein
Gesamtfarbwiedergabeindex Ra8 von lediglich ca. 70
und ein R9 von -90.
Zur Verbesserung des Lampenverhaltens sind ver
schiedene Zusätze beim Na-Sc-System erprobt worden,
insbesondere Halogenide (abgekürzt H.) des Thoriums
(z. B. EP-PS 2 20 633) und des Thalliums. In der
US-PS 48 66 342 ist als Dosierung ein molares
Verhältnis zwischen Na-H.: Sc-H. von 20:1 bis 50:1
und entsprechend ein Verhältnis zwischen Na-H.: Tl-
H. von 75:1 bis 260:1 angegeben. Eine ähnliche
Dosiervorschrift ist in der DE-OS 33 41 846 für
eine Kfz-Entladungslampe angegeben.
Zur Verbesserung des Na-Sc-Systems sind auch andere
Kunstgriffe versucht worden, beispielsweise die
Zugabe von elementarem Scandium (EP-PS 1 73 235),
eine Beschichtung auf dem Entladungsgefäß (EP-PS
2 20 633 und 1 73 235) oder die Evakuierung des
Außenkolbens unter Einsatz eines zusätzlichen
Wärmestaurohres (EP-PS 1 65 587).
Besondere Anstrengungen werden in der
EP-OS 2 15 524 unternommen, um eine befriedigende
Lampe mit guter Farbwiedergabe und niedriger Farb
temperatur (entsprechend WDL) zu erzielen. Die
Lampe basiert auf einem Na-Tl-System, evtl. unter
Zuhilfenahme von Zusätzen an Seltenen Erden (ein
schließlich Sc). Die Lampe muß jedoch mit einer
derart hohen Wandbelastung (< 25 W/cm2, typisch
60 W/cm2) betrieben werden, daß ein keramisches
Entladungsgefäß verwendet werden muß. Außerdem
müssen mehrere geometrische Beziehungen im Hinblick
auf das Entladungsvolumen und die Elektrodenanord
nung eingehalten werden. Diese Lösung ist theore
tisch interessant, in der Praxis jedoch schon
allein dadurch unbefriedigend, daß die Verwendung
keramischen Materials eine völlig neue Technologie
erfordert, was mit erheblichen Mehrkosten und
Problemen verbunden ist. Dies bezieht sich insbe
sondere auf die dauerhafte Dichtigkeit der
Durchführung und die Entwicklung halogenbeständiger
Glaslote.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Hochdruckentladungslampe mit Metallhalogenidfüllung
kleiner Leistung anzugeben, die sich für die Innen
raumbeleuchtung eignet und die sich dementsprechend
gleichzeitig durch eine niedrige Farbtemperatur,
eine gute Farbwiedergabe und eine lange Lebensdauer
auszeichnet. Eine weitere Aufgabe ist es, die an
sich bewährte Technologie, Quarzglas für das Entla
dungsgefäß zu verwenden, nach Möglichkeit beizube
halten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestal
tungen der Erfindung finden sich in den Unteran
sprüchen.
Der Wunsch, für die Innenraumbeleuchtung eine
Entladungslampe kleiner Leistung mit guter Farbwie
dergabe und hoher Lebensdauer für die Innenraumbe
leuchtung zu entwickeln, besteht schon seit vielen
Jahren, ohne daß es bisher gelungen wäre, eine voll
befriedigende Lösung zu finden. Das Problem ist,
daß sich die beiden gewünschten Merkmale in gewis
ser Weise gegenseitig ausschließen und daß sich
außerdem die Lichtausbeute bei Anhebung des Farb
wiedergabeindexes verschlechtert. Es muß deshalb
ein möglichst ausgewogener Kompromiß zwischen
einander widerstrebenden Forderungen gefunden
werden. Zwar sind prinzipiell die einzelnen techni
schen Merkmale, die dafür in Frage kommen, schon
seit langem bekannt. Die einzelnen Merkmale sind
jedoch so kompliziert miteinander verknüpft, daß
nur praktische Versuche es erlauben, eine optimale
Kombination zu finden.
Dies gilt insbesondere für die Füllungsbestandteile
und deren relative Anteile, aber genauso auch für
die Wahl des Materials und der geometrischen Abmes
sungen des Lampenkolbens.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Erfindung ist
die Überlegung, daß bei sorgfältiger Auswahl des
Füllungsmaterials die Wandbelastung eines Entla
dungsgefäßes aus Quarzglas höher gewählt werden
kann, als die Fachwelt bis jetzt annahm. Als Grenz
wert wurde bisher allgemein eine Belastung von
20 W/cm2 angesehen, was beispielsweise in den
"Technisch-wissenschaftlichen Abhandlungen der
OSRAM-Gesellschaft" (TWAOG), Band 12, Springer
Verlag, Heidelberg 1986, Seite 11 ff (insbesondere
Tabelle 3 auf Seite 15), zum Ausdruck kommt. Ein
anderer Beleg ist die derzeit noch unveröffentlich
te DE-PA 40 13 039, Seite 3, die am 31. 10. 91
veröffentlicht wird. Die Wandbelastung nimmt mit
abnehmender Leistungsstufe zu. Dadurch werden die
Wärmeverluste, die bei dementsprechend kleinen
Lampenabmessungen zunehmen, ausgeglichen. Sie ist
insbesondere für Leistungsstufen unter 100 W kri
tisch, die gerade für die Innenraumbeleuchtung
bevorzugt sind.
Ausgehend von dieser Grundüberlegung wurde nach
einem Füllungssystem gesucht, das im Lampenbetrieb
wenig Bodensatz (Kondensat) aus aggressiven
Materialien bildet, weil sich herausgestellt hat,
daß dieses Kondensat das Gefäßmaterial zusätzlich
belastet und die Lebensdauer durch erhöhte Entgla
sung verkürzt. Das an sich naheliegende und übli
cherweise erprobte Na-SE-System ist dafür ungeeig
net, weil es zwecks Erzielung hoher Lebensdauern
gesättigt betrieben werden muß, wobei sich im
Bodensatz etwa 90% (!) des Füllungsmaterials
befinden. Genauso ist auch ein gesättigtes
Na-Sc-System ungeeignet, wie es in der EP-PS
2 20 633 beschrieben ist.
Überraschenderweise hat sich nun jedoch gezeigt,
daß das - an sich schon für Lampen mit relativ
schlechter Farbwiedergabe (Ra = 70) wohlbekannte -
Na-Sc-System die besten Voraussetzungen aufweist,
um die o.g. Ziele zu erreichen, wenn ihm Tl hinzu
gefügt ist. Dieses Na-Sc-Tl-System ist jedoch nur
dann in der Lage, die gewünschten Anforderungen zu
erfüllen, wenn es abweichend von der bisher übli
chen Dosierung (Molverhältnis Na-H.: Sc-H. = 20...
50:1 bzw. Na-H.: Tl-H. = 75... 260:1) eingesetzt
wird.
Erfindungsgemäß wird ein Molverhältnis von Na-
H.: Sc-H. von 5... 13:1 und Na-H.: Tl-H. von 25...
50:1 verwendet. Der Natriumanteil wird also wesent
lich zurückgenommen. Dies führt zu einer erhebli
chen Verbesserung der Lebensdauer, weil dann der
für die Lichterzeugung und Entglasung des Kolbens
gleichermaßen wesentliche Na-Sc-X4-Komplex (X =
Halogen), der sich bekanntlich im Lampenbetrieb
bildet, ungesättigt vorliegt. Er ist also vollstän
dig verdampft und steht somit für eine Reaktion
zwischen Wand und Füllung, die zur Entglasung
führt, nicht in Form von Kondensat zur Verfügung.
Hingegen ist durchaus ein Bodenkörper an NaJ vor
handen, der jedoch bei der Entglasung keine Rolle
spielt. Die vorliegende Erfindung basiert also
wesentlich auf der Erkenntnis der unterschiedlichen
Rollen dieser beiden Natriumverbindungen in bezug
auf die Reaktion Füllung/Wand sowie auf den daraus
gezogenen Konsequenzen. Das Ergebnis ist eine
teilgesättigte Lampe, die so ausgelegt ist, daß sie
hinsichtlich NaJ gesättigt, hinsichtlich der Kom
plexverbindung sowie der Sc- und Tl-Halogenid
jedoch ungesättigt ist.
Die Reduzierung der Natriummenge wird durch zwei
Maßnahmen kompensiert: Die erste ist eine entspre
chende Erhöhung der cold-spot-Temperatur, um die
gleiche warmweiße Lichtfarbe zu erzielen. Dies
geschieht durch eine Reflexionsbeschichtung. Insbe
sondere handelt es sich um Wärmestaubeläge an den
beiden Enden des zweiseitig gequetschten Entla
dungsgefäßes. Das Wärmestauverhalten muß so opti
miert sein, daß die cold-spot-Temperatur Tc
800°C überschreitet; früher übliche Tc-Werte
liegen bei etwa 600-800°C für Quarzglas, während
höhere Tc-Werte bisher nur mit keramischen Entla
dungsgefäßen realisiert wurden. Besonders elegant
wird diese Temperatur durch eine im Vergleich zu
bisherigen Ausführungen erheblich verstärkte
Schichtdicke des Wärmestaubelags erzielt. Dieser
Effekt läßt sich noch dadurch verstärken, daß der
Außenkolben evakuiert ist. Unter diesen Bedingungen
ist die Natriumdampfdichte so groß, daß im Spektrum
der Lampe die Na-Resonanzlinie bei 589 nm erheblich
druckverbreitert und in der Mitte selbstabsorbiert
erscheint. Auf diese Weise wird eine zusätzliche
Verbesserung der Rotwiedergabe (R9) durch die
Emission im langwelligen Flügel der Resonanzlinie
erreicht. Besonders gute Ergebnisse lassen sich
erzielen, wenn die Betriebsbedingungen so gewählt
sind, daß der Abstand zwischen den Maximalwerten
(Kuppen) der beiden Flügel etwa 7-12 nm beträgt.
Die zweite Maßnahme ist die Verwendung von Tl in
der erfindungsgemäßen Dosierung. Die Aufgabe des Tl
liegt dabei nicht so sehr in seinem direkten Bei
trag zur Verbesserung der Farbwiedergabe. Vielmehr
steht im Vordergrund, daß es teilweise die Funktion
des Na als Elektronenlieferant übernimmt. Dadurch
wird der Ionisationsgrad der Na-Dampfphase entspre
chend verkleinert. Ein großer Teil des Natriums
liegt somit als neutrales Atom vor, was die Ver
breiterung der Na-Resonanzlinie unterstützt. Der
Thallium-Zusatz wird dabei so dimensioniert, daß
die Lampe im eingebrannten Zustand (nach ca.
100 Std.) fast genau auf dem Planck′schen Kurvenzug
liegt und somit gut mit anderen Lichtquellen harmo
niert.
Im einzelnen hat sich gezeigt, daß das Wärmestau
verhalten durch eine sorgfältige Konstruktion des
Wärmestaubelags in Gestalt zweier Kalotten günstig
beeinflußt werden kann. Hierbei ist die Dicke des
Belags, seine Reinheit und der Abstand zwischen den
beiden Belag-Kalotten ausschlaggebend. Vorteilhaft
wird Zirkonoxid oder auch Aluminiumoxid mit einer
Reinheit von mindestens 97% entsprechend der DE-OS
38 32 643 verwendet. Bei der Schichtdicke, deren
Dimensionierung bisher keine besondere Beachtung
geschenkt wurde, ist darauf zu achten, daß sie
genügend groß, nämlich optisch dick ist. Bei einer
Aluminium- oder Zirkonoxidschicht muß die Dicke
mindestens 0,15 mm betragen. Der Abstand der beiden
Kalotten des Belags soll vorteilhaft so gewählt
sein, daß er etwa 90 bis 105% des Elektrodenab
stands beträgt.
Die absolute Dosierung des Na-Sc-Tl-Systems beträgt
bevorzugt 2,5 bis 5,5 mg/cm3, bezogen auf das
Innenvolumen des Entladungsgefäßes, so daß sich das
System gerade an der Grenze zur Sättigung befindet.
Als Halogen kann dabei Jod, evtl. mit einem gewis
sen Anteil Brom, verwendet werden.
Infolge eines gewissen Schwunds an Füllsubstanz in
den ersten 100 Stunden Betriebsdauer kommt es zu
einer Abnahme des Sc-Partialdrucks, da das Sc im
Gegensatz zu Na über keinen Nachschub aus dem
Bodenkörper verfügt. Dies ist mit einer Verschie
bung zu niedrigeren Farbtemperaturen hin verbunden.
Es ist daher empfehlenswert, eine geringe Menge an
elementarem Scandium als Ausgleich zuzusetzen,
wodurch die Farbdrift bei Beginn der Brenndauer
verringert werden kann.
Zur weiteren Verbesserung der Farbwiedergabewerte
können zusätzlich Halogenide des Zirkons und/oder
Hafniums in einer Gesamtmenge von bis zu 4 Mol-%
der Metallhalogenid-Füllung verwendet werden.
Während sowohl Hf als auch Zr das Zünd- und Emis
sionsverhalten verbessern, ist Zr zusätzlich noch
zur Verbesserung des R9-Index geeignet, da es auch
im roten Spektralbereich emittiert.
Weitere Verbesserungen sind durch eine Optimierung
der geometrischen Abmessungen möglich. Überraschen
derweise hat sich dabei gezeigt, daß beim erfin
dungsgemäßen Lampentyp für verschiedene Leistungs
stufen ein nichtlinearer Zusammenhang zwischen
Elektrodenabstand (in mm) und Leistungsstufe (in W)
besteht. Bisher war man immer von einem linearen
Zusammenhang ausgegangen. Die besten Ergebnisse
werden jedoch erzielt, wenn der Elektrodenabstand
proportional der Wurzel aus der Leistungsstufe
gewählt wird. Der Proportionalitätsfaktor ist 0,85
mit einer Toleranzbreite von ±0,1.
Eine andere wesentliche Dimensionierung ist das
Verhältnis des maximalen Innendurchmessers des
Entladungsgefäßes zum Elektrodenabstand. Es beträgt
vorteilhaft etwa 1,1 bis 1,4 und ist damit deutlich
höher als die bisher üblichen Werte von typisch
0,9. Der Begriff maximaler Innendurchmesser läßt
außerdem erkennen, daß das Entladungsgefäß bevor
zugt in der Mitte ausgebaucht sein soll. Insbeson
dere hat sich ein Tonnenkörper bewährt. Eine andere
Möglichkeit ist ein Ellipsoid. Der Grad der Ausbau
chung ist insbesondere so gewählt, daß der sog.
effektive mittlere Innendurchmesser etwa das 0,9-
bis 1,2fache des Elektrodenabstands beträgt. Der
effektive mittlere Innendurchmesser ist definiert
durch die Wurzel aus dem Innenvolumen, das durch
den Elektrodenabstand geteilt worden ist (vgl.
EP-PS 2 15 524).
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lampe
ist, daß die Brennspannung von 100 V über die
Lebensdauer in guter Näherung konstant bleibt.
Außerdem ist die Streuung der Farbtemperatur ver
ringert. Die Lampe kann in jeder Brennlage betrie
ben werden ohne nennenswerte Änderung der Farbwer
te. Dadurch ist die Lampe besonders gut für die
Beleuchtung großer Flächen (z. B. Hallen) geeignet,
da die einzelnen Lampen nur wenig voneinander
abweichende Farbwerte aufweisen.
Durch die Erfindung werden Hochdruckentladungslam
pen kleiner Leistung geschaffen, die sich für die
Innenraumbeleuchtung eignen. Bei einer Lebensdauer
von 6000 Std. wird ein Farbwiedergabeindex
Ra880 und ein R9 von -30 geschaffen. Der Rot
anteil steigt von 15% auf mehr als 20%.
Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Aufbau einer zweiseitig gesockel
ten Hochdruckentladungslampe mit zweiseitig
gequetschtem Entladungsgefäß,
Fig. 2 zeigt einen Vergleich zwischen dem Spektrum
einer 75 W-Lampe mit vorbekannter (gestri
chelt) und erfindungsgemäßer (durchgezogen)
Füllung.
Die in Fig. 1 dargestellte 75 W-Hochdruckentla
dungslampe 1 besteht aus einem zweiseitig ge
quetschten Entladungsgefäß 2 aus Quarzglas, das von
einem zweiseitig gesockelten evakuierten Außenkol
ben 3 umschlossen ist. Die Elektroden 4, 5 - sche
matisch dargestellt - sind mittels Folien 6, 7
gasdicht in das Entladungsgefäß 2 eingeschmolzen
und über die Stromzuführungen 8, 9, die Dichtungs
folien 10, 11 des Außenkolbens 3 und über weitere
kurze Stromzuführungen mit den elektrischen An
schlüssen der Keramiksockel (R7s) 12, 13 verbunden.
Die Stromzuführungen 8, 9 sind von einem Gewebe aus
Quarzfasern (nicht sichtbar) ummantelt, das die
Bildung von Photoelektronen im Außenkolben unter
drückt. Dadurch kann die Lebensdauer deutlich über
6000 Std. verlängert werden.
In eine Quetschung des Außenkolbens 3 ist zusätz
lich - über ein Drahtstück - ein auf einem Metall
plättchen aufgebrachtes Gettermaterial 14 potenti
alfrei eingeschmolzen. Die Enden des Entladungsge
fäßes 2 sind mit einem wärmereflektierenden Belag
15, 16 aus Zirkondioxid mit einer Schichtdicke von
etwa 0,2 mm versehen, so daß die cold spot-Tempera
tur deutlich über 800°C gehalten wird. Der Belag
bildet zwei Kalotten, deren Innenkanten in Höhe der
Elektrodenspitzen angeordnet sind. Dem Elektroden
abstand von 7 mm entspricht somit auch der Abstand
der Innenkanten.
Das Entladungsgefäß 2 ist tonnenförmig ausgebaucht.
Die Erzeugende des Tonnenkörpers ist ein Kreisbogen
mit einem Radius von 11,1 mm. Die Innenlänge des
Entladungsgefäßes beträgt 14 mm, sein Innenvolumen
ist 0,69 m3 bei einer Wandbelastung von bis zu
22 W/cm2. Das Quarzglas ist etwa 1,3 mm dick.
Als Füllung enthält das Entladungsgefäß 2 zur
Erzielung einer warmweißen Lichtfarbe (WDL) mit
einer Farbtemperatur von 3000 K neben 16 mg Queck
silber und 120 mbar Argon insgesamt 2 mg der fol
genden Metallhalogenide (molarer Anteil in % der
Gesamtmetallhalogenide): 89% NaJ, 8,3% ScJ3 und
2,7% TlJ. Dies entspricht einem molaren Verhältnis
des Natriumhalogenids zum Scandiumhalogenid von
11:1 bzw. zum Thalliumhalogenid von 33:1. Der
Lichtstrom (100 Stunden-Wert) nimmt im Vergleich zu
einer Lampe mit einer bekannten Füllung mit den
Halogeniden von Natrium, Zinn, Thallium, Indium und
Lithium um 20% auf 6000 lm zu. Die Lichtausbeute
beträgt 77 lm/W statt 67 lm/W (15% Zunahme). Der
Gesamtfarbwiedergabeindex liegt bei Ra8= 82 statt
vormals Ra8= 76. Der Index R9 verbessert sich von
-90 auf -20, wobei der Rotanteil von 15 auf 21%
steigt. Die Lebensdauer beträgt 6000 Std. Die
Farbstreuung verringert sich von ±300 K auf
±130 K; Die Normfarbwertanteile sind x = 0,418 und
y = 0,400.
Fig. 2 zeigt eine Gegenüberstellung des Spektrums
einer 75 W-Lampe mit der bekannten Natrium-Zinn-
Füllung (gestrichelt) mit einer baugleichen Lampe,
die die obige Natrium-Scandium-Thallium-Füllung
enthält. Die Farbtemperatur ist auf 3300 K einge
stellt. Das Spektrum weist zusätzliche Einzellinien
(a) auf, die zum verbesserten Farbwiedergabeindex
beitragen. Sie sind durch den Scandium-Zusatz
bedingt. Die Gleichmäßigkeit des Spektrums ist
erheblich verbessert. Starke Einzellinien im Spek
trum der herkömmlichen Lampe, wie die Linien von
Natrium (b), Lithium (c), Indium (d), Quecksilber
(e) und Thallium (f) sind mehr oder weniger nivel
liert (Lithium ist noch als Verunreinigung vorhan
den). Besonders auffallend ist die wesentlich
verbesserte Emission im langwelligen Flügel (b2)
der Natrium-Resonanzlinie, wodurch vor allem der
Rotanteil deutlich erhöht wird (+40%). Dadurch
werden alle gesättigten Farben deutlich natürlicher
wiedergegeben. Dies ist von besonderem Interesse
bei der Innenraumbeleuchtung, Lebensmittelbeleuch
tung und Schaufensterbeleuchtung.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist eine ähnlich
aufgebaute 150 W-Lampe mit warmweißer Lichtfarbe
(WDL), deren Füllung neben Quecksilber und Argon
insgesamt 4 mg der gleichen Metallhalogenid-Kompo
nente wie im vorausgegangenen Ausführungsbeispiel
aufweist.
Bei einer Farbtemperatur von 3000 K und einer
Lichtausbeute von jetzt 85 lm/W (früher 75 lm/W)
wird ein Lichtstrom von ca. 12 800 lm und ein Farb
wiedergabeindex von Ra8=92 statt früher Ra8
= 85 erzielt. Speziell im Roten wird die Farbwie
dergabe von R9 = -70 auf R9 = 0 verbessert. Bei
einem Brennervolumen von 1,5 cm3 und einem Elektro
denabstand von 11,0 mm beträgt die Wandbelastung
bis zu 18 W/cm2.
Auch diese Lampe erreicht eine Lebensdauer von
mindestens 6000 Std. Die Farbstreuung verringert
sich von ±300 K auf ±130 K. Die älteren Ver
gleichswerte beziehen sich auf eine Füllung, die
als Metallhalogenide die Jodide von Dysprosium,
Holmium, Thulium, Natrium und Thallium enthält.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer WDL-Füllung
für eine 75 W-Lampe weist zur Verbesserung des
Zündverhaltens und weiteren Reduzierung der Entgla
sung zusätzlich einen Anteil von 1% HfJ4 oder ZrJ
auf. Da Zr außerdem ein Rotemitter ist, läßt sich
durch die Zugabe von ZrJ sogar ein Farbwiederga
beindex von Ra8=90 und ein Rotanteil von 22%
erzielen.
Außerdem kann der NaJ-Anteil teilweise (bis zu
30%) durch NaBr ersetzt sein.
Schließlich kann der Na-Sc-Tl-Füllung des ersten
Ausführungsbeispiels zusätzlich elementares Sc in
einer Menge von 0,03 mg hinzugefügt werden. Dadurch
wird der in den ersten 100 Std. unvermeidliche
Verlust an Füllmenge aufgefangen, so daß die Kon
stanz der Farbwerte und außerdem der Brennspannung
verbessert wird. Hierzu eignet sich auch eine
andere Scandium-Verbindung, die Sc in unter
stöchiometrischen Mengen freisetzt.
Die oben angeführten Abmessungen der Entladungsge
fäße sind insbesondere auch deswegen vorteilhaft,
weil sie akustische Resonanzen beim Betrieb an
Hochfrequenz-Vorschaltgeräten vermeiden.
Ein Beispiel für eine NDL-Füllung wird bei einer
75 W-Lampe durch folgende Metallhalogenid-Komponen
te (Anteile in Mol-%) erzeugt: 81,9% NaJ,
14% ScJ3, 2,7% HfJ4 und 1,4% TlJ. Bei dieser
Füllung beträgt das Molverhältnis NaJ/ScJ3 6:1 und
das Verhältnis NaJ/TlJ ist 58:1.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die
Erfindung ihre wesentlichen Vorteile bei den für
die Innenraumbeleuchtung besonders interessanten
Farbtemperaturen im Bereich von etwa 3000 K entfal
tet, entsprechend einer Lichtfarbe WDL. Hierbei
kommt dem Thalliumzusatz eine ganz wesentliche
Bedeutung zu, entsprechend einem Halogenid-Verhält
nis Na/Tl von 25... 50:1. Es hat sich jedoch ge
zeigt, daß sich das Prinzip der Erfindung auch auf
Farbtemperaturen von ca. 4300 K (entsprechend der
Lichtfarbe NDL) übertragen läßt. Naturgemäß sinkt
daher der Einfluß des Thalliums, so daß in diesem
Fall ein Halogenid-Verhältnis Na/Tl bis zu 70:1
empfohlen wird. Besonders vorteilhaft ist ein
Verhältnis 50:1... 65:1.
Claims (10)
1. Hochdruckentladungslampe kleiner Leistung mit
folgenden Merkmalen:
- - ein Entladungsgefäß (2) aus Quarzglas,
- - ein durchscheinender Außenkolben (3), in dem das Entladungsgefäß (2) angeordnet ist, wobei sich ein Stromzuführungssystem durch die Wände des Außenkolbens und des Entladungsgefäßes zu zwei Elektroden (4, 5) im Entladungsgefäß erstreckt,
- - eine ionisierbare Füllung im Entladungsgefäß, die Edelgas, Quecksilber sowie eine Metallhaloge nid-Komponente enthält, die im wesentlichen auf den Metallen Natrium, Scandium und Thallium basiert,
- - das Molverhältnis zwischen den Anteilen des Natriumhalogenids und des Scandiumhalogenids beträgt 5:1 bis 13:1,
- - das Molverhältnis zwischen Natriumhalogenid und Thalliumhalogenid beträgt 25:1 bis 50:1,
- - das Entladungsgefäß (2) ist mit einer Reflexions beschichtung (15, 16) zur Verbesserung des Wärme stauverhaltens ausgestattet.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Außenkolben (3)
evakuiert ist.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Metallhalogenid-Kom
ponente zusätzlich Verbindungen des Hafniums und/
oder Zirkons enthält.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Füllung zusätzlich
elementares Scandium enthält.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß als Halogen Jod und evtl.
zusätzlich Brom verwendet wird.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß (2)
zweiseitig gequetscht ist, wobei die Beschichtung
an jeder Seite kalottenartig geformt ist und wobei
der Abstand zwischen den beiden Kalotten (15, 16)
etwa 105 bis 90% des Elektrodenabstands beträgt.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Elektrodenabstand EA
(in mm) als Funktion der Leistung L (in Watt) durch
die Formel EA = 0,85 (±0,1) × √ bestimmt ist.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus
Zirkonoxid mit einer Schichtdicke von mindestens
0,15 mm besteht.
9. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Natrium-Resonanzlinie
(b) selbstabsorbiert erscheint und zwei Flügel (b1,
b2) bildet, wobei der Abstand zwischen den Maximal
werten (Kuppen) der beiden Flügel etwa 7 bis 12 nm
beträgt.
10. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß bei einer Farbtemperatur
von 4300 ±300 K das Molverhältnis zwischen Natri
umhalogenid und Thalliumhalogenid 50:1 bis 70:1
beträgt.
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