DE60019847T2 - Quecksilberfreie Metallhalogenidbogenentladungsgefäss und Lampe - Google Patents

Quecksilberfreie Metallhalogenidbogenentladungsgefäss und Lampe Download PDF

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Description

  • Erfindungsgebiet:
  • Die vorliegende Erfindung betrifft quecksilberfreie Metallhalogenidlichtbogenlampen und insbesondere eine Metallhalogenidlichtbogenlampe, die in einem Bereich zwischen 250 und 400 Watt arbeitet.
  • ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
  • Die heutigen Metallhalogenidlichtbogenlampen haben sich aus reinen Quecksilberlichtbogenlampen entwickelt, die früher in diesem Jahrhundert entwickelt wurden. Das frühe Design bestand aus einem Kolben, der Quecksilber und vielleicht eine kleine Menge Edelgas als Zündhilfe enthielt. Quecksilber wurde ursprünglich als ein ideales Lichtbogenmedium angesehen, weil es eine Flüssigkeit ist, die bei Raumtemperatur einen niedrigen Dampfdruck aufweist. Es war somit leicht, einen Lichtbogen zu zünden und aufrechtzuerhalten. Bei Arbeitstemperaturen wird Quecksilber vollständig verdampft, der Druck wird recht hoch und die Spannung an der Lampe steigt bis auf den Punkt an, wo effiziente Stromversorgungen die Lampe antreiben können.
  • Die Metallhalogenidlampe oder der Metallhalogenidlichtbogen ist eine Verbesserung gegenüber der Quecksilberlampe. Sie enthält zusätzlich zu Quecksilber und Edelgas Salze von Elementen, die erwünschte Strahlung emittieren. Salze werden verwendet, weil sie in der Regel höhere Dampfdrücke als die Elemente selbst aufweisen. Somit erreicht mehr von dem Element bei einer gegebenen Kolbentemperatur den Lichtbogenstrom.
  • Die Metallhalogenidlichtbogenlampe ist effizienter als eine reine Quecksilberlampe, weil die Elemente so gewählt sind, daß sie im sichtbaren Bereich des Spektrums emittieren. Außerdem können die Salze so gewählt werden, daß sie eine bestimmte Farbe und Farbwiedergabe liefern, wodurch die Metallhalogenidlichtbogenlampe eine höchst attraktive Hochleistungslichtquelle wird. Designer spezifizieren Metallhalogenidlichtbogenlampen in Anwendungen mit höherer Leistung, wie etwa Straßenbeleuchtungen, und bei der Hochregalbeleuchtung. Bei gegenwärtigen Beleuchtungssystemen jedoch werden mit verbesserter Lampen- und Systemtechnologie Metallhalogenidlichtbögen in Anwendungen mit niedrigerer Leistung verwendet.
  • Obwohl Metallhalogenidlichtbogenlampen reinen Quecksilberlampen hinsichtlich Lichtausbeute, Farbe und Farbwiedergabe überlegen sind, enthalten sie Quecksilber. Dafür gibt es zwei wichtige Gründe: (a) die Quecksilberlichtbogenlampe ist der Archetypus der Lichtbogenlampentechnologie und hat sich aus dem früheren, einfacheren Design entwickelt, und (b) der Designer kann die Dampfdruck-Temperatur-Charakteristik von Quecksilber verwenden, um Lampen herzustellen, die sich leicht zünden lassen und die bei zweckmäßigen Spannungen arbeiten.
  • Ein größerer Nachteil von Lampen, die Quecksilber enthalten, spiegelt sich in der Tatsache wieder, daß Quecksilber ein toxisches Material ist, das schließlich in der Umgebung entsorgt werden muß. Die heutigen Hersteller sind bestrebt, Quecksilber wo immer möglich zu reduzieren und/oder aus ihren Produkten zu eliminieren.
  • Eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung besteht somit in der Bereitstellung einer funktionierenden, effizienten Metallhalogenidlichtbogenlampe, die kein Quecksilber aufweist.
  • Es ist schwierig, eine Metallhalogenidlichtbogenlampe ohne Quecksilber zu entwerfen. Wenn das Quecksilber aus den gegenwärtig erhältlichen Metallhalogenidlichtbogenlampen ausgelassen wird, erhält man Lampen mit sehr niedrigen Arbeitsspannungen. Bei annehmbaren Strömen ist die Leistung in diese Lampen unzureichend, um die Kolbentemperatur weit genug anzuheben, um die Salze zu verdampfen. Die Spannung und die Leistung können durch Erhöhen des Drucks des Edelgases erhöht werden. Dadurch wird es jedoch schwierig, wenn nicht unmöglich, die Lampen zu zünden.
  • Aus EP 0883160 A1 ist eine quecksilberfreie Metallhalogenidlampe mit einem kurzen Lichtbogen bekannt.
  • Die vorliegende Erfindung spiegelt die Entdeckung wieder, daß eine quecksilberfreie Metallhalogenidlichtbogenlampe erhalten werden kann, indem der Innendurchmesser verringert und die Lichtbogenlänge erhöht wird. Dadurch nehmen die Lampenspannung und die anfänglich gezogene Leistung zu. Die Lichtbogenlänge dividiert durch den Innendurchmesser wird hier als das „Seitenverhältnis" bezeichnet. Als Definition definiert diese Anwendung Lampen mit Seitenverhältnissen über 5 als röhrenförmig. Die Erfinder haben eine röhrenförmige Metallhalogenidlichtbogenlampe mit einer Lichtbogenlänge von 80 mm, einem Innendurchmesser von 8 mm und mit einer Edelgasfüllung von 133,3 mbar (100 TORR) Xenon entwickelt. Die anfänglichen Metallhalogenidlichtbogenlampen mit dieser Konfiguration erzeugten Zündspannungen von 40 bis 50 Volt. Bei Strömen von 5 Ampere bis 7 Ampere verbrauchte diese Lampe etwa 250 Watt, was ausreichte, um die Arbeitstemperatur der Lampe auf einen geeigneten Wert anzuheben. Es stellte sich heraus, daß spätere Metallhalogenidlichtbogenlampendesigns gemäß der vorliegenden Erfindung bei 400 Watt effizienter arbeiteten.
  • KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, die Nachteile des Stands der Technik zu vermeiden.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Metallhalogenidlichtbogenlampe bereitzustellen.
  • Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Metallhalogenidlichtbogenlampe, die frei von Quecksilber ist.
  • Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer umweltfreundlichen Lichtbogenlampe.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine quecksilberfreie Metallhalogenidlichtbogenlampe bereitgestellt. Die Metallhalogenidlichtbogenlampe weist einen Kolben aus Quarzglas mit einem Seitenverhältnis von über 5 auf und enthält ein Edelgas wie etwa Xenon, Argon oder Krypton und ein Metallhalogenid. Die Lampe weist Füllchemien auf, die Iodide von Natrium/Scandium umfassen. Natrium, Scandium emittieren bekannterweise stark im sichtbaren Bereich des Spektrums. Das Molverhältnis Natrium/Scandium wird im Bereich von etwa fünf oder sechs zu eins bis zu elf zu eins variiert. Die Füllchemien können Cäsium enthalten. Cäsium beeinflußt bekannterweise den Durchmesser des Lichtbogens und bis zu einem gewissen Grad die Spannung. Die Lampe arbeitet im Bereich zwischen etwa 250 und 500 Watt.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 veranschaulicht eine graphische Darstellung der Lichtausbeute einer typischen quecksilberfreien Metallhalogenidlichtbogenlampe als Funktion des Xenonpufferdrucks in TORR (1 TORR = 133 Pa);
  • 1A zeigt eine graphische Darstellung der vorhergesagten Lichtausbeute bei 300 Watt für eine Lampe mit einem Innendurchmesser von 7 mm mit einer Chemie 24:1:2,2 Na/Sc/Li;
  • 2a ist eine schematische Seitenansicht eines Aspekts der Erfindung;
  • 2b ist eine schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und
  • 3 ist eine Perspektivansicht einer eine Ausführungsform verwendenden Metallhalogenidlampe.
  • BESTE WEISE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
  • Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung zusammen mit anderen und weiteren Aufgaben, Vorteilen und Fähigkeiten dieser wird auf die folgende Offenbarung und die beigefügten Ansprüche in Verbindung mit den oben beschriebenen Zeichnungen Bezug genommen.
  • Nunmehr unter eingehenderer Bezugnahme auf die Zeichnungen wird in 2a schematisch eine Lichtbogenröhre 14 mit einem Seitenverhältnis über 5 gemäß den allgemeinen Grundsätzen der Erfindung gezeigt, und in 2b eine Lichtbogenröhre mit einem Seitenverhältnis von etwa 10 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In 2a und 2b ist der Durchmesser der Lichtbogenröhre mit dem Buchstaben A bezeichnet, während sich die Legenden größer als 5A und 10A auf die Lichtbogenlänge beziehen.
  • 3 zeigt eine derartige Lichtbogenröhre 14 als die Lichtquelle in einer Metallhalogenidlampe 100. Die Lampe 100 weist einen äußeren Glaskolben 6 mit einem standardmäßigen Goliathschraubsockel 4 auf, der an dem Stielende angebracht ist, das in der Figur ganz unten gezeigt ist. Ein einspringender Stiel 8 weist ein Paar relativ schwerer Zuleiter 10 und 12 auf, die sich durch den Stiel 8 erstrecken und deren äußere Enden mit dem Schraubenmantel 17 und dem Bodenkontakt 18 verbunden sind.
  • Die Lampe 100 weist eine Lichtbogenröhre 14 auf, die in dem Außenkolben 6 mittig angeordnet ist. Die Lichtbogenröhre 14 umfaßt eine Länge aus lichtdurchlässigem Quarzglas. Die Lichtbogenröhre 14 enthält den Zusatz eines Puffergases und ist quecksilberfrei. Das obere Ende der Lichtbogenröhre 14 ist durch eine Quetschdichtung 20 verschlossen, durch die eine Zuleitung 26 vorsteht und eine nicht gezeigte obere Elektrode trägt. Das untere Ende der Lichtbogenröhre 14 ist von einer Quetschdichtung 27 verschlossen, durch die eine Zuleitung 32 verläuft. Die Zuleitung 32 befestigt die andere Elektrode in der Lichtbogenröhre. Um die Lichtbogenröhre 14 ist ein Wolframdraht 50 gewickelt. Der Draht 50 ist durch einen Thermoschalter 52 mit einer der Elektroden verbunden und zwischen den Elektroden angeordnet, wo die niedrigste Durchschlagspannung erzielt wird. Der Thermoschalter öffnet sich, wenn die Lampe warm ist, um elektrische Felder an der Röhrenwand zu minimieren. Die Lichtbogenröhre 14 weist eine durch Wände 42 definierte Lichtbogenkammer und einen abgedichteten Pumpstengel 43 auf, durch die die chemische Füllung und das Puffergas verabreicht werden, und wird in dem Lampenkolben 6 durch eine obere Lichtbogenkolbenbefestigungsstruktur 35 und eine untere Lichtbogenkolbenbefestigungsstruktur 34 in Position gehalten, wodurch eine Position auf der Achse 24 beibehalten wird.
  • Allgemein gesprochen bietet die Erfindung quecksilberfreie röhrenförmige Metallhalogenidlichtbogenlampen. Die Lampen weisen Lichtbogenröhren mit Innendurchmessern im Bereich von 6 mm bis 11 mm und Längen im Bereich von 40 mm bis 160 mm auf. Die Füllung der Lampen enthält Chemien. Die Chemien umfassen Iodide von Natrium/Scandium. Natrium, Scandium emittieren bekannterweise stark im sichtbaren Bereich des Spektrums. Das Natrium-Scandium-Molverhältnis wird von etwa fünf oder sechs zu eins bis zu elf zu eins variiert.
  • Einige der Füllchemien umfassen Cäsium. Cäsium beeinflußt bekannterweise den Durchmesser des Lichtbogens und bis zu einem gewissen Grad die Spannung.
  • Außerdem kann Lithium verwendet werden. Lithium ist ein Element, das bekannterweise im tiefroten Teil des Spektrums emittiert, und wird in Metallhalogenidlichtbogenlampen zur Verbesserung der Farbwiedergabe verwendet.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung umfaßt eine quecksilberfreie Metallhalogenidlichtbogenlampe mit den folgenden Eigenschaften, in Tabelle I gezeigt. TABELLE I
    LICHTBOGENLÄNGE 80 mm
    BOHRUNG 8 mm
    CHEMIE Verschiedene Natrium-Scandium-Mischungen mit und ohne Cäsium oder Lithium
    KOLBENMATERIAL Quarzglas
    PUFFERGLAS Xenon zwischen 133,3 und 666,6 mbar (100 bis 500 TORR)
    AUSSENMANTEL Entweder Luft oder Vakuum
    LEISTUNG 300 Watt
    SPANNUNG ≈ 60 Volt
    STROM ≈ 5 Ampere
    VORSCHALTGERÄT 240–480 VAC mit linearer Reaktanzspule
    LAMPENLICHTAUSBEUTE ≈ 80 Lumen/Watt
    FARBTEMPERATUR ≈ 4300 Kelvin
    FARBWIEDERGABE ≈ 60 Ra
    SALZSCHMELZE-TEMPERATUR ≈ 800°C in Luft
  • Lampenherstellung
  • Die Lichtbogengefäße wurden unter Verwendung von röhrenförmigem Quarzglas hergestellt, wobei die Innendurchmesser im Bereich zwischen 6 mm und 11 mm lagen, und auf Länge geschnitten. Ein kleiner Pumpstengel wurde an der Seite befestigt. Elektroden wurden in jedes Ende gedrückt. Das Lichtbogengefäß wurde bearbeitet und mit Chemikalien und Gas durch den Pumpstengel 43 geschickt, der dann zugeschmolzen wurde. Das Lichtbogengefäß kann wie vorbereitet in Luft verwendet werden, oder es kann an einem Rahmen befestigt und in einen Außenmantel eingeführt werden. Der Außenmantel kann evakuiert oder mit einem inerten Gas wie etwa Argon oder Stickstoff wieder gefüllt werden.
  • Die quecksilberfreie Lampe weist jedoch gegenüber quecksilberhaltigen Lampen zwei Vorteile auf: 1) wegen des großen Seitenverhältnisses liegt die Spannung unmittelbar nach dem Zünden in der Größenordnung von 40 Volt und die Anfangsleistung in der Größenordnung von 250 Watt. Unter diesen Bedingungen erzeugt die Lampe unmittelbar nach dem Zünden eine erhebliche Menge an Nutzlicht (im Gegenteil dazu müssen quecksilberhaltige Lampen mit einem niedrigen Seitenverhältnis erst aufwärmen, bevor Nutzlicht erzeugt wird); und 2) der Arbeitsdruck in den Quecksilberfreien Lampen liegt erheblich unter dem von quecksilberhaltigen Lichtbogenröhren mit einem niedrigen Seitenverhältnis. Die Möglichkeit einer katastrophalen Explosion ist gering, weil die in dem Kolben gespeicherte Energie (Druck mal Volumen) nicht groß ist.
  • Chemikalien:
  • Typische, in den erfindungsgemäßen Lichtbogengefäßen verwendete Natrium-Scandium-Chemien sind in Tabelle II aufgeführt.
  • TABELLE II
    Figure 00090001
  • Die chemische Zusammensetzung A ist ein standardmäßiges Natrium-Scandium-Lithium-Material, das in leistungsarmen, für Farbtemperaturen von 3000° Kelvin formulierte Metallhalogenidlampen verwendet wird. Die ersten experimentellen Lampen enthielten diese Chemikalie. Die Chemikalien B, C, D und E sind Chemien, die zwei Verhältnisse Natrium zu Scandium mit und ohne Cäsium enthalten. Mehrere der hergestellten Lampen verwendeten die 11:1:0,03-Formulierung (B), um eine Farbtemperatur von 4000° Kelvin zu erzeugen (CCT). Die Formulierung E erzeugt eine hohe Farbtemperatur. Die Formulierungen D und E sind ähnlich zu B und C, enthalten aber kein Cäsium.
  • Alle Lampen wurden mit 40 mg Chemikalien beschickt. Diese Chemikalienmenge ist mehr, als das, was benötigt wird, um einen gesättigten Dampf über der Schmelze sicherzustellen, aber nicht so viel, um die Lichtemission zu verdecken. Bevor die Lampe das erste Mal aufleuchtete, wurden die Salze zu einem Ende der Lampe geschüttelt, das als die Salzschmelze oder der kalte Fleck bekannt ist, wo sie beim Erwärmen der Lampe schmolzen.
  • Puffergas
  • Xenon ist das Puffergas der Wahl wegen seiner geringen Wärmeleitfähigkeit und seines beobachtbaren günstigen Effekts auf die Lichtausbeute in standardmäßigen Metallhalogenidlampen. Xenon wurde bei 200 mbar (150 TORR) für die Lampen wegen der vorausgegangenen Schwierigkeit beim Zünden von mit 666,6 mbar (500 TORR) gefüllten Lichtbogenröhren gewählt.
  • Der Dampfdruck der oben angeführten Chemikalien beträgt bei der höchsten Gebrauchstemperatur von Quarzglas nur einige wenige Torr. Ein derartiger Druck kann deshalb die Gesamtatomdichte nicht wesentlich erhöhen oder den mittleren freien Weg verringern. Die auf Kationen zurückzuführende Erhöhung der Leitfähigkeit gleicht die Verringerung der Leitfähigkeit aufgrund elektronegativer Wirkung von Iod im wesentlichen aus. Infolge dessen bestimmte das Puffergas in der ersten Ordnung alleine die Lampenspannung.
  • Unter Bezugnahme auf 1 ist eine graphische Darstellung der Lichtausbeute einer quecksilberfreien Metallhalogenidlichtbogenlampe bezüglich ihres Xenonpufferdrucks dargestellt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, daß mit einem hohen Xenonpufferdruck eine erhebliche Erhöhung der Lichtausbeute realisiert werden kann. Es wurde beobachtet, daß bei 400 Watt Lichtausbeuten von über 115 Lumen pro Watt bei einem Xenondruck von 666,6 mbar (500 TORR) erzielt werden konnten. Dieses Ergebnis stimmt mit Beobachtungen überein, die mit quecksilberhaltigen Lampen angestellt wurden. Der Nachteil besteht darin, daß sich die quecksilberfreie Lampe bei diesem Druck schwer zünden läßt.
  • 1A zeigt den vorhergesagten Effekt von Argon gegenüber Xenon bei 200 mbar (150 TORR) bei einer Leistung von 300 Watt in einer Lichtbogenröhre mit einem Innendurchmesser von 7 mm bei Verbrennung an Luft. Die Regression weist wie erwartet darauf hin, daß Xenon wirksamer ist.
  • Analysen der Farbwiedergabe ergaben Werte in der Nähe von 60 Ra, wobei Argon geringfügig höher ist als Xenon. Analysen der Spannung ergaben Werte in der Nähe von 60 Volt, wobei Argon etwa 5 Volt höher liegt.
  • Wandreaktionen
  • Ein Phenomän, das die Untersuchung von quecksilberfreien Lampen komplizierter macht, ist die Reaktion der Chemikalien mit dem Kolben. Es gibt einen Kolbentemperaturschwellwert, über dem die Spannung unkontrollierbar ansteigt, während diese Reaktion stattfindet. Oftmals ging die Lampe nach einer kurzen Zeit aus und zeigte die tiefe, fast undurchsichtige purpurne Farbe von gasförmigem freien Iod in der Lichtbogenröhre. Wenn dies geschehen war, ergaben anschließende Messungen, daß die Lichtausbeute um 20% oder mehr abgenommen hatte. Mit Ausnahme seiner permanenten Verschlechterung der Leistung verhält sich Iod sehr stark wie Quecksilber als Puffergas in der Lampe. Beim Abkühlen kondensierte das Iod und die Lichtbogenröhre wurde durchsichtig. Die Lampe konnte leicht wiedergezündet werden. Wenn die Lampe ihre Arbeitstemperatur wieder erreichte, stieg die Spannung auf viel höhere Werte an, und die ursprüngliche Lichtausbeute wurde niemals wieder erreicht.
  • Beispiele für Lampen, die aufgrund von Wandreaktionen einen Weglaufzustand erfahren hatten, wurden analysiert. Es wurde beobachtet, daß in den verschlechterten Gebieten Kristalle aus Scandiumsilikat erschienen.
  • Quecksilberfreie Metallhalogenidlichtbogenlampen mit Natrium-Scandium-Chemien und Kapillarkolben (80 mm Lichtbogenlänge mal 6 mm bis 10 mm Innendurchmesser) können mit attraktiven Leistungswerten arbeiten. Lichtausbeuten von 95 LPW, CCTs von 4000° Kelvin und CRIs von 65 Ra zeigen eine gute Leistung. Wenngleich einige der Lampen bei über 90 Volt arbeiteten, traten die besten Leistungen bei 50 Volt auf. Xenon ist effizienter als Argon als Puffergas in quecksilberfreien Lampen, was mit Beobachtungen von Quecksilberlampen übereinstimmt. Wandreaktionen zwischen Natrium- und Scandiumsalzen sind die einschränkenden Faktoren bei der Leistung von quecksilberfreien Lampen mit Sodium-Scandium-Chemien. Die Reaktionsprodukte sind massenhaftes freies Iod und Scandiumsilikat. Es gibt eine Schwellwerttemperatur, über der die Reaktionen schnell ablaufen.
  • Cäsium reduziert bekannterweise Wandreaktionen in Quecksilber-Metallhalogenidlampen und die Temperatur in quecksilberfreien Lampen mit kleinerem Innendurchmesser.
  • Die Reaktionsmodelle sagen vorher, daß Lampen mit entweder 11:1 Na/Sc oder 11:1 Na/Sc/Cs einen Betrieb von 90 LPW und 4000° Kelvin bei Temperaturen unter dem Wandreaktionsschwellwert erreichen können. Farbwiedergaben von 65 Ra lassen sich marginal unter der Schwellwerttemperatur erzielen. Die Modelle sagen vorher, daß nur die über der Schwellwerttemperatur arbeitenden Lampen mit einem kleinen Innendurchmesser 100 Volt erreichen.
  • Die 5:1- und 6:1-Na/Sc-Chemien sind geringfügig wirksamer als die 11:1-Na/Sc-Chemien, können aber bei Temperaturen unter dem Schwellwert nicht die CCT-, CRI- und Spannungsziele erreichen.
  • Andere Modifikationen und Änderungen, die abgewandelt sind, um jeweiligen Arbeitsanforderungen und Umgebungen zu entsprechen, ergeben sich dem Fachmann.

Claims (4)

  1. Lichtbogenentladungsgefäß (14), das aus Quarzglas konstruiert ist und ein Puffergas aufweist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Xenon, Argon und Krypton in dem Gefäß, wobei das Gefäß (14) eine quecksilberfreie Füllung enthält, die im wesentlichen aus Iodiden von Natrium und Scandium besteht, gekennzeichnet durch ein Seitenverhältnis über 5.
  2. Lichtbogenentladungsgefäß nach Anspruch 1, weiterhin mit einem Iodid von mindestens Lithium oder Cäsium.
  3. Quecksilberfreie Metallhalogenidlampe (100), die folgendes umfaßt: einen Außenkolben (6), der eine Atmosphäre enthält ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Vakuum und Stickstoff; und ein darin befestigtes Lichtbogenentladungsgefäß (14); wobei das Gefäß gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ist und der Druck des Puffergases zwischen etwa 66,7 mbar und 666,6 mbar (50–500 TORR) liegt.
  4. Quecksilberfreie Metallhalogenidlampe nach Anspruch 3 mit einem Vorschaltgerät zum Betreiben der Lampe zwischen etwa 250 und 400 Watt.
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