DE413176C - Halte- und Abrollvorrichtung fuer Zwecke der Schaustellung und des Verkaufs von Stoffen in Bahnform - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 4. MAI 1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 413176 KLASSE 54 g GRUPPE 20

(E 30362 VII\₅₄g)

Henry Elliott in Greenock, Schottl.

Halte- und Ab roll vorrichtung für Zwecke der Schaustellung und des Verkaufs von Stoffen

in Bahnform.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1924 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 22. Februar 1923 beansprucht.

Die Erfindung betrifft eine Halte- und Ab- nen in einem Gestell auf übereinander ange-

rollvorrichtung für Zwecke der Schaustellung ordneten Lagersätteln ruhen, und des Verkaufs von Stoffen in Bahnform, Gemäß der Erfindung bestehen die Lager-

wie Teppichen, Tuchbahnen, Linoleum, Pa- sättel aus einem oder mehreren über Rollen

pier u.dgl., bei welcher die aufgerollten Bah- geführten endlosen Riemen, deren Spannung

I'zw." Durchhang verstellbar, und durch deren Bewegung die aufgerollte, als Rolle aufliegende Bahn infolge Reibung auf- und abwikkelbar ist.

Die Vorrichtung weist ferner das Merkmal auf. daß zum Stützen der Materialrollen bzw. zur Vergrößerung der Reibung derselben auf dem Lagersattel besondere in das Rollgut einzuführende Lagerzapfen vorgesehen sind, ίο die durch Gewichts- oder Federkraft belastet sind. Im Rahmen der Erfindung liegt außerdem die Einrichtung, daß zum Heben und Niederlassen der Materialrollen Zugorgane o. dgl. vorgesehen sind, die nach Durchführen unterhalb der Rolle in Höhe des betreffenden Lagersattels befestigt und dann mittels einer Winde gehoben oder gesenkt werden. Die Vorrichtung ist hierbei noch so ausgestaltet, daß zum Antreiben der Lagerrollen und der Winde eine durch eine Handkurbel o. dgl. drehbare Welle dient, auf welcher Kegelräder verschiebbar angebracht sind, die wahlweise mit entsprechenden Kegelrädern auf den Achsen der Lagerrollen bzw. der Winde in Eingriff gebracht werden. Durch die Anordnung gemäß der Erfindung wird eine Beschädigung des Rollgutes vermieden, da eine große Berührungsfläche für dasselbe geschaffen ist. Ferner kann man auf derselben Vorrichtung Materialrollen von großem und kleinem Durchmesser verwenden.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsmäßige Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt:

Abb. ι ist eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Endansicht, und Abb. 3 zeigt eine Oberansicht \ der Gesamtvorrichtung; Abb. 4 ist eine teil- '■ weise im Schnitt gezeichnete Endansicht, ; welche im größeren Maßstabe die Lagerung ! einer Rolle in einem der Lagersättel veran- ■ schaulicht; Abb. 5 ist eine Seitenansicht zu ^: Abb. 4, wobei die Gestellteile fortgelassen ^: sind, und Abb. 6 ist eine Oberansicht des Lagersattels; Abb. 7 und 8 zeigen Einzelheiten. Das Gestell der Vorrichtung ist aus vier Pfosten « gebildet, die durch längsgehende Winkeleisenschienen b verbunden sind. Ebenfalls zwischen den Pfosten« erstrecken sich Spindeln d, el·; an jeder von ihnen sind zwei ^: Rollen/?,e¹ angebracht. Über letztere laufen j kurze und breite endlose Riemen/ und bil- ! den je einen Lagersattel an dem diesseitigen und jenseitigen Ende der Spindeln, die sie überbrücken.

Das vordere Ende der Spindeln ragt am Gestell« heraus (Abb. 1) und trägt je ein mit ihm fest verbundenes Kegelrad g. Eine ' in Lagern/ am Ständer gelagerte aufrechte Welle h trägt eine Anzahl Kegelräder /, welche auf der Welle//, sich auf- und niederschieben las:en. Die Einrichtung ist so, daß jedes der Kegelräder/ für sich ist und außer Eingriff mit dem entsprechenden Kegelrad g gebracht werden kann. Die Kegelräder/ können mit Feder und Nut auf der Welle h angeordnet sein und durch einen federnden Riegel o. dgl. in ihrer jeweiligen Lage gehalten werden. Eine Handkurbel h¹ dient dazu, die Welle //. zu drehen. Infolgedessen kann dieselbe auch durch andere mechanische Mittel oder durch motorische bzw. elektromotorische Kraft angetrieben werden.

Auf den beiden Stirnseiten jeder Walze e, e^l sind Kugellagerkränze m angebracht, die ihr Lagergehäuse an halbkreisförmig ausgehöhlten Konsolstücken η haben. Letztere sind ge- ; gen die Winkeleisenschienen b hin mittels Schrauben ο anziehbar. Die an der Vorderseite des Gestelles gelegenen Konsolstücke werden durch Drehung der Schrauben so eingestellt, daß sie für die Spindeln auf dieser Seite ein Widerlager abgeben, während die Konsolstücke auf der Hinterseite durch Einstellung ihrer Schrauben eine Regelung der Riemenspannung gestatten, um den Sattelduichhang des tragenden Riementrums der aufzulagernden Rolle anzupassen.

Wie aus Abb. 7 und 8 ersichtlich, sind die Pfosten« zur Aufnahme von Schiebern/; ausgespart. Diese werden in Stellung durch Querriegel p¹ gehalten und tragen ein Gewicht q. An Stelle desselben kann auch Federungskraft angewendet werden, um die Schieber nach unten zu ziehen. In die Schieber ragt stirnseitig je ein Zapfens eines Kurbelarmes r¹ hinein, dessen anderer Zapfen r", der zweckmäßig mit einer Kugellagerlaufhülse ausgerüstet ist, sich achsial in die Material·- rolle als deren Drehzapfen einschieben läßt. Zwischengelegte Ringe ζ dienen dazu, die Anlagerung der Rollenstirnenden an dem Gestell zu verhindern.

Am oberen Gestellende sind zwei nach außen bzw. vorn reichende Arme t als Träger für eine Querspindel tf¹ angebracht, auf der zwei Rollen if² laufen. Ferner befindet sich oberhalb noch eine Querspindeis, die ein Kegelrads¹ trägt, das mit dem oberen Kegelrad/ an der Welle h durch Senken des letzteren in Eingriff gebracht werden kann.

Mit derselben Spindeis sind zwei Trommeins² in fester Verbindung, die als Auf- und Abwiekelungskörper für die Bänder ti dienen, deren Unterenden mit Haken a¹ ver- ι15 sehen, sind, welche sich an die Winkeleisen b anhaken lassen.

Die Benutzungsweise 'dieser Vorrichtung zum Aus- und Einheben von Rollen ist folgende: Das Kegelrad/ wird in Eingriff mit dem Kegelrad s¹ gebracht, und man dreht mittels der Handkurbel h¹ die Spindel an, daß

sich die Bänder ti von den Trommeln abwikkeln. Genannte Bänder führt man mit ihren Enden unterhalb der zu hebenden Rolle durch und befestigt die mit Haken versehenen Bandenden an den Winkeleisen gegenüber dem Lagersattel, wo die Rolle abgesetzt werden ; soll. Darauf dreht man die Spindeis in der Richtung, daß unter Aufwindung der Bänder die Rolle allmählich gehoben wird. In Abb. 2 | ist durch strichpunktierte Linien die Rolle j teilweise hochgezogen dargestellt. Wenn \ schließlich die Bänder straff angezogen sind, | wie bei 2 angedeutet, dann rollt die Rolle in den Lagersattel. Nun wird ein Spindelzapfen r². der an dem diesseitigen und jenseitigen Schiebereinsatz ρ sitzt, in jedes Ende der Rolle eingesteckt, wodurch dieselbe durch·. '■ ■die Reibung mit dem Tragriemen festgehalten und gegen zufällige Herausschiebung gesichert wird. Die Riegel p¹ halten ihrerseits den Schieber ρ in seiner Wirkungslage.

Um eine Rolle von dem Lagerungssattel zu heben und niederzulassen, verfährt man in umgekehrter Reihenfolge.

Will man nach beliebiger Wahl eine bestimmte Rolle zum Aushang bzw. in die Schaustellungslage bringen, so braucht man nur das entsprechende Kegelrad/ zum Ein- | griff mit dem zugehörigen Kegelrad g nieder- '

zusenken, wodurch sich der Antrieb von der I Welle Λ aus überträgt. Infolgedessen werden : bei Drehung der Handkurbel die Riemen- j sattelrollen gedreht, so daß sich die Rolle ■ schrittweise abwickelt. Das abgewickelte ; Stück senkt sich dabei an der Vorderseite der , Vorrichtung herab.

* Indem man die Handkurbel in der anderen Richtung dreht, kann man die Rolle wieder aufwickeln.

In der gleichen Weise läßt sich jede der Rollen beliebig zur Besichtigung ausrollen oder zurückrollen.

Das Getriebe, um die Bewegung an die Tragriemen zu übertragen, kann anders als gezeichnet eingerichtet sein. Erforderlichenfalls können die Riemen/ fortgelassen werden, während die Rollen oder Walzen e, e¹ unmittelbar die Traglager für die Rollen bilden und den Wälzungsantrieb daran übertragen.

Das Gestell der Vorrichtung kann aus mehreren übereinandergesetzten und gegenseitig lösbar verbundenen Teilen bestehen, so daß man die Gesamthöhe vergrößern oder verringern kann, um dieselbe der Anzahl der darin unterzubringenden Rollen anzupassen. Zur Ergänzung der Lagerstützung kann zwischen den zwei Rollen oder Walzen jedes Lagersattels eine dritte Walze von paralleler Achsrichtung, und zwar niedriger als die beiden anderen, angeordnet werden. Das untere Trum des Riemens läuft dann unterwärts über diese dritte Walze und wird dadurch verhindert, mit dem oberen durchhängenden Riementrum in Berührung zu kommen.

Die Antriebseinrichtung für den endlosen Riemen kann in besonderen Fällen ganz entbehrt werden, wenn es sich nämlich um Vorrichtungen von kleineren Abmessungen handelt.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:

1. Halte- und Abrollvorrichtung für Zwecke der Schaustellung und des Verkaufs von Stoffen in Bahnform, wie Teppichen, Tuchbahnen, Linoleum, Papier u.dgl., bei welcher die aufgerollten Bahnen in einem Gestell auf übereinander angeordneten Lagersätteln ruhen, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagersättel aus einem oder mehreren über Rollen (s, £) geführten endlosen Riemen (/^x) bestehen, deren Spannung bzw. Durchhang verstellbar und durch deren Bewegung die aufgerollte, als Rolle aufliegende Bahn infolge Reibung auf- und abwickelbar ist.

2. Vorrichtung nach -Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Stützen der Materialrollen bzw. zur Vergrößerung der Reibung derselben auf dem Lagersattel besondere in das Rollgut einzuführende Lagerzapfen (r²) vorgesehen sind, die durch Gegengewichte (q) oder durch Federkraft belastet sind (Abb. 7 und 8).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Heben und Niederlassen der Materialrollen Zugorgane (ti) ο. dgl. vorgesehen sind, die nach Durchführen unterhalb der Rolle in Höhe des betreffenden Lagersattels befestigt und dann mittels einer Winde (s) gehoben oder gesenkt werden (Abb. 2).

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antreiben der Lagerrollen (e) und der Winde (s) eine durch eine Handkurbel (Ĺ) o. dgl. drehbare Welle (A) vorgesehen ist, auf welcher Kegelräder (/) verschiebbar angebracht sind, die wahlweise mit entsprechenden Kegelrädern (g, s¹) auf den Aeät- tio sen der Lagerrollen bzw. der Winde in Eingriff gebracht werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BBBUN. GEDRUCKT IN DER