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Stampfmaschine, besonders zur Herstellung von Betonröhren. Für diese
Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2.Juni igii die Priorität auf Grund der
Anmeldung in Holland vom 13. Februar 1922 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Stampfmaschine, besonders zur Herstellung von Betonröhren, wobei ein längs
des Stampferwerkzeuges auf und ab bewegbares Klemmorgan das Werkzeug abwechselnd
angreift und freigibt und dasselbe dabei anhebt und sicher fallen läßt.
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Das Stampferwerkzeug besteht in bekannter Weise aus einer senkrecht
geführten drehbaren Stange mit zwei zu beiden Seiten derselben aufgehängten, in
der Form umlaufenden Stampfern. Gemäß der Erfindung wird das drehbar um diese Stange
angeordnete Klemmorgan bei seiner Auf- und Abbewegung abwechselnd in der einen und
der anderen Richtung gedreht, wobei ein bewegbar an dem Klemmorgan befestigter,
die Klemmkupplung unmittelbar oder mittelbar betätigender Teil in wenigstens zwei
Punkten auf einer runden oder exzentrischen Scheibe ruht, deren Auflagerfläche derart
ausgebildet ist, daß die Verbindungslinie dieser Punkte während Drehung der Scheibe
in bestimmten Zeitpunkten eine Richtungsänderung erfährt.
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Dadurch, daß die Stange des Stampferwerkzeuges während jeder Aufwärtsbewegung
des hin und her schwingenden Klemmorgans eine Winkelverdrehung in einer Richtung
erfährt, bei der Abwärtsbewegung dieses Organs aber dessen Winkelverdrehung in entgegengesetzter
Richtung nicht folgt, weil sie dann von diesem Organ freigegeben ist, laufen die
beiden Stampfer schrittweise in der stillstehenden Form um, wobei sie das Material
überall gleichmäßig stampfen. Dabei wird der Vorteil erreicht, daß die Betätigung
der Klemmkupplung durch dieselbe, zu diesem Zwecke besonders ausgebildete Scheibe
erfolgt wie die Auf- und Abbewegung des Klemmorgans, welches selbst die schrittweise
Drehung des Stampferwerkzeuges bewerkstelligt; hiermit ist die Möglichkeit einer
besonders einfachen Bauart gegeben.
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Die Schwingung des Klemmorgans um die senkrechte Stange des Stampferwerkzeuges
läßt sich in einfachster Weise dadurch erzielen, daß man dieses Organ an einer schräggestellten
Bahn führt, beispielsweise einer schrägen Stange, welche von einem Auge des Klemmorgans
umfaßt wird; durch Einstellung der Neigung dieser Führungsstange kann man dann ohne
weiteres die Schwingung des Klemmorgans und dadurch die Umlaufgeschwindigkeit der
Stampfer in der Form vergrößern und verkleinern.
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Die Maschine läßt sich zum Stampfen von Röhren verschiedener Durchmesser
und Ouerschnittsformen verwenden, wenn man die Bären in Schlitzen eines mit der
Werkzeugstange verbundenen, durch Federn in der Gleichgewichtslage gehaltenen Balanciers
von-und zueinander verschiebbar anordnet. Während der schrittweisen Drehung des
Werkzeuges werden die Stampfer dann durch die Formwände selbsttätig zueinander eingestellt.
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Im nachfolgenden soll unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben werden. Auf der Zeichnung veranschaulicht: Abb,
i die Vorderansicht der Maschine mit abgenommener Vorderwand des Triebwerkkastens,
während Abb.2 die Seitenansicht der Maschine mit abgenommener Seitenwand des Triebwerkkastens
zeigt.
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Der Triebwerkkasten 3 ist an einem Bocke ¢ befestigt, von welchem
nur einige Teile veranschaulicht sind und der gleichzeitig die Lager der Triebwelle
5 mit darauf sitzender loser und fester Scheibe 6 trägt. Der Kasten 3 besitzt im
Boden und im Deckel je ein Loch zur Führung des Stampferwerkzeuges. Letzteres besteht
aus einer senkrechten Stange 7, an welche unterhalb des Kastens unter Vermittlung
eines Balanciers 8 zwei Stampfer 9 in gewisser wagerechter Entfernung voneinander
angehängt sind. Jeder Stampfer 9 ist in einem wagerechten Schlitze io des Balanciers
verschiebbar; letzterer ist mittels Schraubenfedern i i an einem auf der Stange
7 sitzenden Klemmbügel 12 befestigt, so daß er immer das Bestreben' hat, die wagerechte
Lage einzu nehmen.
In dem Kasten 3 wird die Stange ; mit geringem
Spielraume durch eine Büchse 1 3 umfaßt, «-elche einen seitlichen Ansatz 14. trägt.
In einem Schlitze des Ansatzes 14 und der Büchse 13 ist um einen wagerechten Zapfen
15 eine Klemmnase 16 drehbar, deren eines Ende aus dem Ansatz 14 hervorragt und
deren anderes, exzentrisch ausgebildetes Ende sich gegen die Stange 7 anzulegen
vermag. Liegt die Klemmnase 16 wagerecht oder schräg nach oben, so läßt ihr exzentrisch
ausgebildetes Ende die Stange 7 frei; in einer schräg nach unten geneigten Lage
dagegen drückt dieses Ende gegen die Stange 7, wodurch, letztere in der Büchse 13
eingeklemmt wird.
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Um einen in der Hinterwand des Kastens 3 befestigten Zapfen 17 ist
in einer senkrechten Ebene eine Führungsstange 18 drehbar, die durch eine Stange
1g an (las obere Ende eines bei 2o drehbar am Bocke. befestigten Hebels 21 angelenkt
ist. Der Hebel 21 kann mittels eines mit Einstellöffnungen versehenen Segmentes
22 auf bekannte Weise unter verschiedenen Winkeln eingestellt werden. Um die Führungsstange
18 greift ein längliches Auge 23 des Ansatzes 14 der Büchse 13.
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Auf dem oberen Ende der Führungsstange 18 ist ein Stück 2d. befestigt,
welches mit geringem Spiele eine der Führungsstange 18 gleichlaufende Stange 25
umfaßt: letztere trägt am unteren Ende ein die Führungsstange 18 mit etwas Spiel
umfassendes Stück 26. Das obere Ende der Stange 25 ist durch eine Kuppelstange 27
an einem Hebel 28 angelenkt, der mittels darin vorgesehener Löcher in verschiedenen
Höhenlagen am Bocke 4 eingestellt werden kann. Die Kuppelstange 27 ist in einer
Büchse 29 verschiebbar, die mit wagerechten Zapfen 29d drehbar im Bocke gelagert
ist.
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Solange die Klemmnase 16 nicht (furch das als Anschlag wirkende Stück
26 abgefangen wird, ruht sie mit Vorsprüngen auf zwei gleich großen Ringen 30, 31,
die mit gleicher Exzentrizität,- jedoch in bezug aufeinander etwas verdreht nebeneinander
auf der Triebwelle 5 sitzen.
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Um die Stange 7 greift mit Spielraum ein an zwei Seilzügen 33, 3.4
hängender Ring 32. Das Seil 33 ist auf einer am Bocke befestigten Windentrommel
35 gewickelt, während das Seil 34 in irgendeinem geeigneten Punkte am Bocke festgemacht
werden kann.
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Wenn das Exzenter 30, 31 in seiner Höchstlage steht, so ist die Stange
7 frei in der Büchse 13 verschiebbar; die Klemmnase 16 nimmt dann nämlich ihre wagerechte
Lage ein, weil die höchsten Punkte der Ringe 30, 31 dann in derselben wagerechten
Ebene liegen, Befindet sich das Stampfer-«erkzeug dabei in seiner niedrigsten Lage,
so fiert man die beiden Seile 33, 34, wodurch der Ring 32 in wagerechter Lage längs
der Stange 7 gesenkt wird. Darauf dreht man nur die Trommel 35, wodurch der Ring
32 sich durch seine einseitige Belastung in schräger Lage um die Stange 7 klemmt
und letztere nach oben in ihre Höchstlage zieht. Jetzt kann man die Form und den
Kern für das herzustellende Betonrohr auf einem Wagen gleichachsig in bezug auf
das Stampferwerkzeug fahren, die Form teilweise mit Stampfgut füllen und das tampferwerkzeug
senken, wobei die beiden Stampfer einander gegenüber in der Form zu hängen kommen.
Darauf zieht man den Ring 32 dadurch hoch, daß man gleichzeitig an beiden Seilen
33, 3-1- zieht. Die Stampfer ruhen nun beide auf dem Stampfgut, auch wenn dieses
nicht gleichmäßig in der Form verteilt sein sollte, und zwar infolge der federnden
Aufhängung des Balanciers. Hat man außerdem den Anschlag 26 mittels des Hebels 28
in seine niedrigste Lage und die Führungsstange 18 unter der gewünschten Neigung
eingestellt, so legt man den Treibriemen auf die Festscheibe, wodurch sich das Exzenter
in der Pfeilrichtung zu drehen anfängt.
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Da die Auflagerpunkte der Klemmnase 16 nun beide heruntergehen, sinkt
auch die Büchse 13 während der Abwärtsbewegung des Exzenters. Dadurch, daß die Exzenterringe
30 und 31 gegeneinander verdreht sind, schwingt (las exzentrische Ende der
Klemmaase hierbei erst etwas um den Zapfen 15 in die Höhe, um darauf in die wagerechte
Lage zurückzukehren, so daß während der ersten halben Umdrehung des Exzenters eine
Schließung der Kupplung zwischen Büchse 13 und Stange 7 nicht erfolgt. Die Büchse
13 erfährt eine gewisse Winkelverdrehung um die Stange 7, da das Auge 23 durch die
schräge Stange 18 geführt wird; diese Winkelverdrehung wird aber nicht auf die Stange
7 übertragen, weil (fiese von der Büchse 13 freigegeben ist.
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Bewegen sich die Exzenter aus ihrer niedrigsten Lage aufwärts, so
wird auch die Büchse 13 gehoben. Während dieser halben Umdrehung schwingt das exzentrische
Ende der Klemmnase um den Zapfen 15 zunächst schräg nach unten, weil jetzt die Entfernung
zwischen dem jeweils höchsten Punkte des Ringes 30 zur Drehachse 5 durch
die Verdrehung der Exzenterringe in bezug aufeinander kleiner ist als diejenige
zwischen dieser Achse und dem jeweils höchsten Punkte des Ringes 31. Die Klemmnase
kuppelt die Stange 7 dabei fest mit der Büchse 13, und aas Stampferwerkzeug muß
der Aufwär tsbewegung
folgen. Hierbei erfährt die Büchse 13 wieder
eine Winkelverdrehung um die Stange 7, jetzt aber in entgegengesetzter Richtung;
da die Kupplung zwischen Büchse 13 und Stange 7 geschlossen ist, muß das Stampferwerkzeug
dieser Drehung um seine eigene Achse folgen.
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Hat die Büchse 13 ihre Höchstlage erreicht, so liegen die höchsten
Punkte der beiden Ringe 30, 31 wiederum in derselben wagerechten Ebene, und folglich
gibt die in die wagerechte Lage zurückgekehrte Klemmnase 16 die Stange 7 wieder
frei, so daß das Stampferwerkzeug frei herunterfällt, und zwar, da es bei der Hebung
nach dem vorhergehenden Fall gedreht worden ist, auf einen anderen Punkt der Formbeschickung
als vorher. Dieses Spiel wiederholt sich, indem dabei die Stampfer allmählich um
den ganzen Umfang der Form wandern.
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Ist die erste Schicht genügend festgestampft worden, so schüttet man
eine zweite Schicht Stampfgut in die Form usw.
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Ist die Form zum größeren Teil gefüllt, so soll die Freifallhöhe des
Stampferwerkzeuges vorzugsweise verkleinert werden. Hierzu zieht man den Anschlag
26 entsprechend hoch, so daß er die Klemmnase 16 in einer gewissen Entfernung über
ihrer durch das Exzenter bedingten niedrigsten Lage abfängt und das Stampferwerkzeug
erst eine gewisse Zeit nach Drehung des Exzenters durch seine niedrigste Lage seine
Aufwärtsbewegung anfängt.
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Dadurch, daß man die Schräge der Führungsstange 18 regelt, kann man
die Winkelverdrehung des Stampferwerkzeuges um seine eigene Achse während seiner
Aufwärtsbewegung bei gleichbleibender Hubhöhe vergrößern oder verkleinern, um dadurch
die Umlaufgeschwindigkeit der Stampfer in der Form zu regeln.
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Durch die Schlitze io ist die Maschine zum Stampfen von Betonröhren
verschiedener Durchmesser geeignet. Auch Röhren mit elliptischem oder eiförmigem
Querschnitt können mit der neuen :Maschine hergestellt werden; es dienen dann die
Außenwand des Kernes und die Innenwand der Form zur Führung der Stampfer g, die
sich während der Drehung der Stange 7 um ihre eigene Achse durch die Schlitze io
von- und gegeneinander bewegen.
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Die beiden Exzenterringe 30 und 31 könnten durch eine einfache Exzenterscheibe
oder durch eine unrunde Scheibe ersetzt werden, wobei diese dann entsprechend angeordnete
Nocken besitzen müßte, um einen beweglichen Teil der Büchse 13 in bestimmten Zeitpunkten
zu verstellen und dadurch die Kupplung mit der Stange 7 in den gewünschten Zeitpunkten
zu schließen bzw. zu lösen. Anstatt der um eine wagerechte Achse drehbaren Scheibe
könnte man auch einen um eine senkrechte Achse drehbaren Zylinder anwenden, dessen
Oberrand entsprechend abgeschnitten sein und dem Kupplungsorgan der Büchse 13 als
Auflager dienen müßte.