-
Zusammengesetzter Toilettenspiegel. Für diese Anmeldung ist gemäß
dem Unionsvertrage vom z. Juni tgt t die Priorität auf Grund der Anmeldung in Italien
vom g. Dezember 1922 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf einen zusammengesetzten
Toilettenspiegel, dessen Wesen darin besteht, daß zwei Spiegel derart zwangläufig
verbunden sind, daß sich das Spiegelbild einer zwischen ihnen befindlichen Person
bei Bewegung des Systems um einen Festpunkt dreht. Außerdem kommen besondere Ausführungsformen
dieser Anordnung in Betracht.
-
Die sich spiegelnde Person kann sich von allen Seiten betrachten und
braucht nur den Apparat zu bewegen und ihn in den passenden Lagen feststellen. Das
umständliche Suchen nach den richtigen Stellungen und die Wendungen, welche die
Person bei den bi§-herigen dreiteiligen Toilettenspiegeln vornehmen muß, fallen
dadurch fort, und die Person kann ihr eigenes Bild so sehen, wie andere es sehen
und nicht so, wie ein einzelner Spiegel es zurückwirft.
-
Die Zeichnung stellt einige Ausführungsformen der Erfindung dar.
-
Abb. i zeigt eine schematische Anordnung des Gegenstandes der Erfindung.
-
Abb. a, 3 und q. sind drei Ausbildungen des Spiegels nach dem Schema
der Abb. i. Abb.5, 6 und 7 geben schematisch drei weitere Ausführungsformen wieder,
zu denen Abb.8, 9 und io die entsprechende bauliche Einrichtung darstellen.
-
In Abb. i sind S" ,S' S' zwei Spiegel, und man hat sich bei A die
Person zu denken. Nach den Gesetzen der Reflektion ist A' das Bild von
A in dem Spiegel S und A-C = A'-C, und A-A' ist senkrecht zu S; B
ist das Bild von A' in dem Spiegel S' und A'-D = D-B und A'-B ist senkrecht
zu S'. Da ja auch das Bild S" des Spiegels S in S' sich auf der Linie A-B befindet,
so ist das Bild in doppelter Reflektion in B sichtbar von A.
Man zieht
die Gerade A-B, welche den Spiegel S' bei O' trifft, nimmt den Mittelpunkt O des
Segmentes A-0' als Zentrum und zieht einen Kreis mit dem Radius 0-C. Wenn der Spiegel
S, stets senkrecht auf A-C verbleibend, sich nach dem Kreis mit dem Radius 0-C bewegt,
so bewegt sich das Bild A' nach einem durch B gehenden Kreis mit O'
als Mittelpunkt nach einem bekannten Satz der Geometrie.
-
Wenn, während der Spiegel sich längs des Kreises mit dem Radius 0-C
bewegt, der Spiegel S' zu den Sehnen des Kreises mit Radius 0'-B, welche von den
darauffolgenden vom Spiegel S reflektierten Bildern von A zum Punkt
B gehen, dauernd senkrecht verbleibt, so werden diese Bilder fortlaufend
vom Spiegel S' reflektiert, da der Spiegel S' durch den Mittelpunkt O' des Kreises
0'-B geht und daher im Mittelpunkt der obenerwähnten Sehnen senkrecht steht. Da
der zu A-C stets senkrecht bleibende Spiegel S sich dreht, so stellenidie aufeinanderfolgenden
vom Spiegel reflektierten Bilder eines bei A befindlichen Gegenstandes die einzelnen
Seiten dieses Gegenstandes dar, und das Bild doppelter Reflektion dreht sich bei
B um sich. selbst.
-
(Befindet sich die Person nicht genau bei A, so würde sich das Bild
doppelter Reflektion von B verschieben, sobald sich die Spiegel bewegen.) Das beschriebene
Schema zeigt die folgenden Eigentümlichkeiten i. Der Spiegel S' dreht sich um einen
Winkel, welcher halb so groß ist wie derjenige, um welchen sich der den Spiegel
S tragende Arm bewegt. Wenn man von O die Senkrechte auf C-P fällt, so ist diese
parallel zu. 0'-D und halbiert den Winkel
C-O-P. Es ist klar,
daß die Winkel D'-O-P und D-O'-B gleich sind, und da D'-O-P die Hälfte des Winkels
C-O-P ist, so folgt daraus, daß der von dem Spiegel S' mit der geraden Linie A-B
gebildete Winkel immer die Hälfte des Winkels ist, welcher durch den Strahl 0-C
mit derselben geraden Linie gebildet ist.
-
2. Wenn man in O' eine Senkrechte auf S' errichtet, so trifft diese
auf den Strahl C-0 in einem unveränderlichen Punkt H, denn das Dreieck H-C-O'
ist immer ein gleichschenkliges Dreieck, und da 0-O' unveränderlich ist, so bleibt
auch H-0 unverändert.
-
;. Wenn man C-0 verlängert, so trifft diese Linie den Spiegel S' in
D"; da 0-D" = 0-D' und die Winkel 0-D"-0' und 0-0'-D" gleich sind,
so ist der Winkel 0-D"-0' das Komplement des Winkels O-C-P, und der Winkel 0-0'-D"
= D-O'-B ist das Komplement des Winkels C-P-O = P-C-O.
-
Nach dem oben beschriebenen Schema erhält man die in den Abb.2, 3
und 4 gezeigten praktischen Ausführungen.
-
In Abb. 2 trägt ein wagerechter fester Ständer A' drei Zapfen
O', O und A. Am unteren Ende des Zapfens O' ist der Spiegel S' derart
befestigt, daß .die Achse . des Zapfens sich über der Ebene des Spiegels befindet,
und am entgegengesetzten Ende ist ein Zahnrad m aufgekeilt; am unteren Ende des
Zapfens O ist der drehbare Arm b aufgekeilt und am entgegengesetzten Ende das Zahnrad
tz, welches mit dem Rade in durch die Kette d verbunden ist. Das Rad tt hat einen
Durchmesser, welcher halb so groß ist wie derjenige des Rades m. Am freien Ende
des Armes b ist der Spiegel S mittels eines Zapfens C angelenkt, dessen Achse sich
in der Ebene des Spiegels S befindet. und fest an einer Stange f ist, welche senkrecht
zum Spiegel steht und in eine feste Hülse des Zapfens A eingreift. Infolge dieser
Anordnung dreht sich der Arm b mit Bezug auf die Achse A-0' um einen doppelten Winkel,
wenn der Spiegel S' sich um einen bestimmten Winkel um die Achse A-0' bewegt.
-
Statt der Zahnräder und der Kette kann man auch andere entsprechende
übertragungsmittel verwenden, beispielsweise (Abb..3) eine Führungsstange f', welche
fest am Spiegel S' ist und zu diesem senkrecht steht, und welche in einer bei
H am Arm b d -ehbaren Hülse geführt ist`.oder (Abb. 4) das
Ende L der Verlängerung von b ist'beweglich längs einer Stange in der Ebene von
S', so daß sie die Relativbewegung und die gewünschte Neigung hervorbringt.
-
Andere Ausführungsformen der Erfindung können gemäß den schematischen
Anordnungen nach Abb. 5, 6 und 7 erzeugt werden. ' In Abb.5 ist A der Punkt, in
welchen-i sich der Gegenstand befindet, und bei C stellt man den Spiegel S senkrecht
zur Ebene der Zeichnung und zum Strahl C-A, derart, daß er ein Bild A' auf der Verlängerung
des Strahles reflektiert. Wenn der' Spiegel S sieh um A dreht, entsprechend dem
Bogen mit dem Radius A-C, und sich immer als Tangente an diesem hält, so wird das
Bild A' sich verschieben, indem es einem Bogen mit dem Radius A-2 = 2 A-C
folgt.
-
Wenn der andere Spiegel S' so gestellt ist, daß seine Ebene senkrecht
zu B-A' steht in dem Mittelpunkt D, so erhält man ein Bild von A' in B, welches
von A sichtbar sein wird, wenn das Bild S" des Spiegels S auf dem Spiegel
S' sich auf der Linie A-B befin;det, denn es ist nötig, daß die Spitzen der Reflektionswinkel
auf die Ebene der Spiegel fallen.
-
Wenn beim Drehen des Spiegels S um A der andere Spiegel S' sich so
verstellt, daß seine Ebene immer senkrecht zu den geraden Linien 8-A', B-£'... ist
und in ihrem Mittelpunkt bleibt, so werden die Bilder A', A!'... ständig
in B reflektiert, und die Drehbewegung des Spiegels S um A hat eine Drehbewegung
des Bildes B um sich selbst zur Folge. Damit während der ganzen Drehung, welche
der Spiegel S ausführen kann, das Bild B von A sichtbar ist,, muß man Spiegel passender
Abmessungen haben, oder die Spiegel.müssen sich auf ihrer Ebene bewegen können,
derart, daß der Spiegel S und das von ihm reflektierte Bild des Spiegels S' sich
auf der Linie A-B befinden.
-
Wenn der Spiegel S (Abb. 6) statt sich um A zu drehen, wie im vorliegenden
Fall, um eine Achse C kreist, die sich auf seiner Ebene befindet, so dreht sich
das Bild, welches er von A reflektiert, auch auf einem Bogen des Radius A-C, und
wenn der Spiegel S' seine Stellung ändert, wie oben beschrieben, hat man immer in
B ein Bild doppelter Reflektion, welches sich um sich selbst dreht.
-
Wenn der in C drehbare Spiegel S (Abb. 7) sich um O dreht mit einem
Radius 0-C, wobei seine Fläche aber ständig nach A gerichtet ist, d. h. senkrecht
auf C-A steht, so dreht sich das Bild A' auf einem Bogen vom Radius 0'-A'
= 2 0-C; wenn der Spiegel S' bei O' steht und man ihn um diesen Punkt dreht,
so äaß seine Fläche ständig senkrecht zu den Sehnen B-A', 'B-A" ... steht,
und wenn die Fläche des Spiegels S', welche durch den Mittelpunkt des Kreises geht,
auf der Sehne desselben in ihrem Mittelpunkt senkrecht steht, so wird@er das Bild
A', A" ...
ständig in B reflektieren, wo man ein Bild der zweiten Reflektion
erhält, welches sich
um sich selbst dreht und welches von A aus
sichtbar sein wird, wenn man die oben beschriebenen Bedingungen herstellt.
-
Der Mechanismus, welcher diese Relativbewegung der Spiegel hervorbringt,
beruht auf folgenden geometrischen Eigenschaften: Man. weiß, daß die Geraden., welche
einen Punkt B mit allen Punkten A', A" eines Kreisbogens verbinden, ihren Mittelpunkt
auf einem Kreisbogen von einem Radius haben, welcher die Hälfte desjenigen des ersten.
ist und dessen Zentrum auf dem Mittelpunkt der Geraden liegt, welche den Punkt B
mit dem Zentrum des gegebenen Kreisbogens verbindet. Alle Geraden, welche von dem
Punkt B (Abb. 5- und 6) zu den Punkten A', £'. . . gehen, haben ihren Mittelpunkt
D auf einem Bogen mit dem Radius
und das Dreieck O-D-C (Abb. 5), O-D-C' (Abb.6) hat nach einer bekannten Regel seine
entsprechenden Seiten parallel zum Drei-eck B-A-A', derart, daß das Viereck
A-O-D-C (C-O-D-C') ein Parallelogramm ist, und die Linie D-X, welche die Richtung
der Refllektionsebene des Spiegels S' angibt, ist, urn senkrecht zu B-A'
zu sein, auch senkrecht zu der Diagonale 0-C (0-C') dieses Parallelogramms, welches
die Spiegelebene in H' trifft; dieser Punkt ist ständig die Spitze zweier rechtwinkliger
Dreiecke D-H'-O, D-H'-C (D-H'-C'), deren Hypotenusen die unveränderlichen Seiten
des Parallellogramms O-A-C-D (O-C-C'-D) sind. Infolgedessen ist er auch durch den
Punkt bestimmt, in welchem sich die beidem. Halbkreise treffen, deren Mittelpunkte
bei F und bei E liegen, en Mittelpunkten der Seiten 0-D, D-C (D-C'), und ihre entsprechenden
Strahlen sind: lenkparallelogramm a-h-c'-d' (Abb. 8), dessen Diagonale n' durch
eine in Ö gelenkig angeordnete Stange dargestellt ist, die beweglich durch ein Loch
geführt ist, und zwar unterhalb des Zapfens C, entspricht der geometrischen Anordnung
von Abb.5. Man weiß, daß die Diagonale sich nicht ändert, wenn die Seiten c'-d'
die Stellung c und d in Abb. 8 haben, eine Stellung, welche für den von der
Stellvorrichtung eingenommenen Raum passender ist. Um die Ständigkeit der Bewegung
zu sichern und den Totpunkt bei derjenigen Stellung zu überwinden, in welcher alle
Seiten auf derselben Linie mit a liegen, wird die Seite b mit einem Zahn
b'
versehen, welcher durch Eingreifen in die Aussparung d", einer Verlängerung
der Seite d, den Übergang von d von der einen zur andern. Seite von
a. und umgekehrt sichert. Die beiden Stangen e, f, welche der Hälfte von c bzw.
d gleich sind, und welche an einem Ende drehbar im Mittelpunkt von c bzw. d
angeordnet
sind, sind mit ihrem anderen Ende am Zapfen H' aasgelenkt, der fest auf der Hülse
m' ist, die man an der Stange iz' verschieben kann. Der Spiegel S ist unter
dem Zapfen. C (Abb. 5) rechtwinklig an der Seite b befestigt, und der Spiegel S'
ist an der Hülse m' unter dem Zapfen H' befestigt, rechtwinklig zur
Hülse selbst und demnach auch zur Stange n'.
-
Die Anordnung nach. den Abb. 6 und .9, bei welcher der Spiegel S sich
um eine Achse dreht, die sich in seiner Ebene befindet und durch C hindurchgeht,
während das reflektierte Bild auf einer durch A gehenden Achse liegt, stimmt vollkommen
mit der vorher erwähnten überein, soweit die' Gelenkanordnung des Parallelogramms
a-b-c-d und die Bestimmung der Bewegung des Zapfens H" mittels der Stangen e, f'
in Betracht kommt; außerdem gestattet die Ausführung der Stange tt" aber die Bewegung
der Hülse an der Stange und auch auf der Verlängerung der Diagonale C'-0; da sich
der Spiegel S um einen Winkel dreht, welcher halb so groß ist wie der vorher beschriebene
um die Seite b, so regeln die Stangen t, welche alle untereinander gleich sind und
mit ihrem einen Ende in C und T in gleichem Abstand von C aasgelenkt sind
und mit dem andern. Ende an den Führungen p, die sich an der in der Ebene von S
verstellbaren Stange r verschieben können, die Drehung des Spiegels gegenüber der
Seite a derart, daß die erste Drehung genau die Hälfte der zweiten ist.
-
Bei der abgeänderten Darstellung nach Abb. i o hat der den'
Spiegel S tragende Zapfen C eine Stange d', die senkrecht zu der Ebene des Spiegels
befestigt ist und in der mit dem Zapfen A festen Röhre c' verstellt
In Abb. 7 zeigen die Punkte C-C'. . . immer den Mittelpunkt der Geraden A-A', A-A"
. . . an, und P-C ist parallel zu B-A'; P-C ist parallel zu B-A". Da der
Punkt B ein Teil des Kreises ist, welcher durch. .geht,: so sind B-A', B-9'...
sämtlich Sehnen desselben Bogens und die Mittelsenkrechte D-X geht durch den Mittelpunkt
O' und steht auch senkrecht zu P-C. H liegt auf dem Halbkreis welcher
den Mittelpunkt O" und den Radius
Wenn man an dergeometrischen Darstellung die Wirkungsweise der Reflektionsebenen
der beiden Spiegel betrachtet, so kommt man leicht auf die mechanische Lösung der
Anordnung (Abb.8, 9, i o). Der Arm a, welcher an einer Wand wagerecht gehalten wird,
trägt die Einrichtung, an der die beiden beweglichen Spiegel befestigt sind. Ein
Gewerden
kann. Der Arm b ist mit seinen Enden in C und O gelenkig
befestigt; die bei P angelenkte Stange n" wird durch den Zapfen C geführt, welcher
in seinem Schlitz g verschoben werden kann, und dient als Führung für das kreuzförmige
Blöckchen in", dessen Seitenarme ihrerseits zur Führung des drehbar um den Zapfen
O' gelagerten Spiegels S' bestimmt sind. Dies Blöckchen wird von dem Arm e' bewegt,
welcher an dem einen Ende bei O", dem Mittelpunkt des Segments P-0', und am @entgegengesetzten!
Ende an dem Zapfen H' des Blöckchens drehbar gelagert ist. Die Seite -e' ist halb
so lang wie P-0'. Die Hälfte des Armes b
ist gleich 0-A und die Entfernung
P-0' ist gleich P-O - O-A.
-
Diese Ausführungsform kann vereinfacht werden, indem man die Arme
e' und H' wegläßt und indem man die Stange n" in O' anlenkt, so daß sie senkrecht
am Spiegel S steht; ferner hat man an ihrem entgegengesetzten Ende eine Hülste vorzusehen,
die an der Stange h verschoben werden kann.
-
Läßt man b sich um O drehen, so dreht sich der Spiegel S auf einem
Bogen, dessen Mittelpunkt in O liegt, wendet dabei seine Fläche aber ständig nach
A hin, und der Spiegel S' dreht sich folglich um seinen Zapfen O', wobei er vollkommen.
die geometrische Funktion nach Abb. 7 erfüllt.