DE4118820A1 - Bremskraft-steuereinrichtung fuer ein kraftfahrzeug - Google Patents
Bremskraft-steuereinrichtung fuer ein kraftfahrzeugInfo
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- B60T8/1761—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS responsive to wheel or brake dynamics, e.g. wheel slip, wheel acceleration or rate of change of brake fluid pressure
- B60T8/17616—Microprocessor-based systems
Description
Die Erfindung betrifft eine Bremskraft-Steuereinrichtung
für ein Kraftfahrzeug, mit der das Blockieren und Rutschen
der Räder beim Bremsvorgang verhindert wird. Aus der
JP-Patentveröffentlichung Nr. 63(1988)-41 332 ist ein
Antiblockiersystem bekannt, bei dem die auf jedes Rad
einwirkende Bremskraft derart gesteuert wird, daß das
Schlupfverhältnis des Rades gegen ein Ziel- oder Soll-
Schlupfverhältnis konvergiert (dies ist normalerweise
ein Schlupfverhältnis, bei dem der Reibungskoeffizient
zwischen dem Rad und dem Straßenbelag maximiert ist).
Wenn bei einem derartigen Antiblockiersystem ein Rad
während des Bremsvorgangs zum Blockieren tendiert,
wird der zu diesem Zeitpunkt herrschende Bremsflüssig
keitsdruck fixiert, und wenn die Tendenz sich weiter
verstärkt und das Schlupfverhältnis des Rades das Soll-
Schlupfverhältnis übersteigt, beginnt eine Verminderung
des Bremsflüssigkeitsdrucks, wohingegen dann, wenn das
Schlupfverhältnis durch Fixieren des Bremsflüssigkeits
drucks unter das Soll-Schlupfverhältnis abfällt, der
Bremsflüssigkeitsdruck anzusteigen beginnt.
Fig. 5 zeigt die Art und Weise der Änderung des Schlupf
verhältnisses, nachdem dieses durch Fixieren des Brems
flüssigkeitsdrucks abzunehmen begonnen hat. Gemäß
Fig. 5 besitzt das Soll-Schlupfverhältnis eine gewis
se Breite zwischen einer Obergrenze und einer Untergren
ze. Es sei angenommen, das Schlupfverhältnis steige durch
Betätigen der Bremsen an, und es würde festgestellt, daß
ein Rad zum Blockieren neigt, so daß der Bremsflüssig
keitsdruck fixiert wird, was zum Zeitpunkt t1 ge
schieht. Das Schlupfverhältnis fällt nicht unter die
Untergrenze des Soll-Schlupfverhältnisses ab und bleibt
in dem Soll-Schlupfverhältnisbereich gemäß Linie A,
solange der Reibungskoeffizient µ des Straßenbe
lags klein ist. Wenn andererseits der Reibungskoeffi
zient µ des Straßenbelags nicht klein ist, fällt das
Schlupfverhältnis laufend ab und wird zum Zeitpunkt
t2 kleiner als die Untergrenze des Soll-Schlupfver
hältnisbereichs. In letztgenanntem Fall beginnt der
Bremsflüssigkeitsdruck sich zum Zeitpunkt t2 mit vor
bestimmter Geschwindigkeit zu erhöhen, um in den Soll-
Schlupfverhältnisbereich zurückzugelangen. Demzufolge
fällt das Schlupfverhältnis nicht stark ab und kehrt
innerhalb einer kurzen Zeitspanne in den Soll-Schlupf
verhältnisbereich zurück, was durch eine Linie B ange
deutet ist. Möglicherweise fällt aber das Schlupfver
hältnis sehr stark ab, und es braucht lange Zeit, bis
der Soll-Schlupfverhältnisbereich wieder erreicht ist,
was in der Zeichnung durch die Linie C angedeutet ist
(mangelhafter Anstieg des Schlupfverhältnisses).
Wenn der Reibungskoeffizient µ des Fahrbahnbelags
groß ist, ändert sich das Schlupfverhältnis manchmal
entsprechend der Linie C. Das heißt: Wenn das Schlupf
verhältnis während des Bremsvorgangs auf einer Straße
mit großem Reibungskoeffizienten µ vorübergehend
ansteigt, z. B. deshalb, weil auf Teilbereichen der
Straße noch Schnee liegt, so wird festgestellt, daß
das Rad zum Blockieren neigt, und der Bremsflüssig
keitsdruck wird fixiert. In diesem Fall jedoch er
langt der Reibungskoeffizient µ des Fahrbahnbelags
alsbald wieder einen großen Wert, und folglich beginnt
das Schlupfverhältnis, stark abzufallen, und es gelangt
innerhalb einer kurzen Zeitspanne auch dann nicht
in den Soll-Schlupfverhältnisbereich zurück, wenn der
Bremsflüssigkeitsdruck von jenem Zeitpunkt an mit einer
vorbestimmten Geschwindigkeit zunimmt. Bei einem derart
mangelhaften Anstieg des Schlupfverhältnisses verringert
sich die Verzögerung des Fahrzeugs spürbar, und der
Fahrer ist irritiert und erschrickt. In einem derartigen
Fall ist es vorzuziehen, daß der Bremsflüssigkeitsdruck
mit einer höheren Geschwindigkeit gesteigert wird, nach
dem das Schlupfverhältnis unter die Untergrenze des
Soll-Schlupfverhältnisbereichs abgefallen ist, damit das
Schlupfverhältnis wieder rasch zunehmen kann.
Wenn man allerdings die Geschwindigkeit, mit der der
Bremsflüssigkeitsdruck zunimmt, nachdem das Schlupfver
hältnis unter die Untergrenze des Soll-Schlupfverhältnis
bereichs abgefallen ist, undifferenziert erhöht, so ent
steht bei der Lösung des oben erläuterten Problems ein
anderes Problem: Wenn sich das Schlupfverhältnis gemäß
der Linie B ändert, und dann das Schlupfverhältnis sehr
rasch zunimmt, so kann es die Obergrenze des Soll-
Schlupfverhältnisbereichs beträchtlich überschreiten,
auch wenn der Bremsflüssigkeitsdruck zu dem Zeitpunkt
fixiert worden ist, zu dem das Schlupfverhältnis die
Untergrenze des Soll-Schlupfverhältnisbereichs über
schritten hat.
Angesichts der oben aufgezeigten Problematik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Bremskraft-Steuer
einrichtung für ein Kraftfahrzeug anzugeben, welches
das erstgenannte Problem löst, ohne jedoch zu dem letzt
genannten Problem zu führen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Ansprüchen
angegebene Erfindung.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Brems
kraft einmal zu Beginn der Bremskraftsteuerung fixiert,
und wenn das Schlupfverhältnis durch Fixieren der Brems
kraft unter das Soll-Schlupfverhältnis abfällt, so wird
die Bremskraft mit einer ersten Geschwindigkeit erhöht,
während dann, wenn das Schlupfverhältnis sich nicht
innerhalb einer vorbestimmten Zeit, nachdem das Schlupf
verhältnis unter das Soll-Schlupfverhältnis abgefallen
ist, auf ein vorbestimmtes Schlupfverhältnis erhöht,
die Bremskraft mit einer zweiten Geschwindigkeit erhöht
wird, die höher ist als die erste Geschwindigkeit.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Brems
kraft einmal zu Beginn der Bremskraftsteuerung fixiert,
und wenn das Schlupfverhältnis durch Fixieren der Brems
kraft unter das Soll-Schlupfverhältnis abfällt, so wird
die Bremskraft mit der ersten Geschwindigkeit erhöht,
während dann, wenn die Zunahmegeschwindigkeit des
Schlupfverhältnisses, nachdem das Schlupfverhältnis
unter das Soll-Schlupfverhältnis abgefallen ist,
niedriger als eine vorbestimmte Geschwindigkeit ist,
die Bremskraft mit einer zweiten Geschwindigkeit er
höht wird, die höher ist als die erste Geschwindigkeit.
Das Soll-Schlupfverhältnis kann man entweder als einen
gewissen Wert oder einem gewissen Wertebereich mit Ober
grenze und Untergrenze definieren. In letzterem Fall
bedeutet die Tatsache, daß das Schlupfverhältnis unter
das Soll-Schlupfverhältnis abfällt, daß das Schlupf
verhältnis unter die Untergrenze des Soll-Schlupfver
hältnisbereichs abfällt. Das vorgenannte vorbestimmte
Schlupfverhältnis kann gleich dem Soll-Schlupfverhältnis
sein, und nach Wunsch kann es niedriger oder höher als
das Soll-Schlupfverhältnis sein.
Wenn sich das Schlupfverhältnis entlang der Linie C
in Fig. 5 verändert, so braucht es längere Zeit zum
Zurückkehren zu dem Soll-Schlupfverhältnis, als es bei
der Linie B der Fall ist. Folglich kann man durch ge
eignete Auswahl der vorbestimmten Zeit bestimmen, ob
das Schlupfverhältnis sich entlang der Linie B oder der
Linie C ändert. Durch Erhöhen der Geschwindigkeit der
Zunahme der Bremskraft (z. B. des Bremsflüssigkeits
drucks) läßt sich die erfindungsgemäße Aufgabe lösen,
wenn das Schlupfverhältnis in der vorbestimmten Zeit
spanne, nachdem das Schlupfverhältnis unter das Soll-
Schlupfverhältnis abgesunken ist, sich nicht auf ein
vorbestimmtes Schlupfverhältnis erhöht hat.
Da außerdem die Zunahmegeschwindigkeit des Schlupfver
hältnisses bei einer gegebenen Zunahme der Bremskraft
weniger stark erhöht wird, wenn das Schlupfverhältnis
sich entlang der Linie C ändert, verglichen mit einer
Änderung entlang der Linie B, läßt sich die erfindungs
gemäße Aufgabe lösen, indem man in geeigneter Weise
die vorbestimmte Geschwindigkeit auswählt und die Zu
nahmegeschwindigkeit der Bremskraft erhöht, wenn die
Zunahmegeschwindigkeit des Schlupfverhältnisses nicht
höher als der vorbestimmte Wert ist.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Skizze eines mit
einer Bremskraft-Steuereinrichtung
gemäß einer Ausführungsform der Er
findung ausgestatteten Kraftfahrzeugs,
Fig. 2 ein Flußdiagramm, welches die grund
legende Steuerung einer Bremskraft-
Steuereinrichtung gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung erläutert,
Fig. 3 ein Flußdiagramm, welches ein Beispiel
der Art und Weise erläutert, in der die
Steuereinheit den Bremsflüssigkeitsdruck
steuert,
Fig. 4 ein Flußdiagramm eines weiteren Beispiele
für die Art und Weise, in der die Steuer
einheit den Bremsflüssigkeitsdruck steuert
und
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Änderung
des Schlupfverhältnisses, nachdem dieses
durch Fixieren des Bremsflüssigkeitsdrucks
abzunehmen beginnt.
Gemäß Fig. 1 besitzt ein Fahrzeug einen Motor 4, dessen
Ausgangsdrehmoment über ein Automatikgetriebe 5, eine
Antriebswelle 7, ein Differential 8 und eine linke und
eine rechte Antriebswelle 9 bzw. 10 auf ein linkes
Hinterrad 2L und ein rechtes Hinterrad 2R übertragen
wird. Weiterhin sind ein linkes Vorderrad 1L und ein
rechte Vorderrad 1R vorgesehen.
Die Räder 1L, 1R, 2L und 2R sind mit Bremsen 3 ausge
stattet, jeweils bestehend aus einer Bremsscheibe 3a
und einem Bremssattel 3b. Dem Bremssattel 3b wird über
Bremsleitungen 109a bis 109d Bremsflüssigkeitsdruck
zugeführt.
Ein Bremspedal 110 ist über einen Bremskraftverstärker
111 mit einem Tandem-Hauptzylinder 112 verbunden. Der
in dem Hauptzylinder 112 erzeugte Bremsflüssigkeitsdruck
wird über die Bremsleitung 109a, die an einen ersten Aus
laß 113a des Hauptzylinders 112 angeschlossen ist, zu
dem Bremssattel 3b des linken Vorderrads 1L übertragen,
und wird über eine Bremsleitung 109b, die an einen
zweiten Auslaß 113b des Hauptzylinders 112 angeschlossen
ist, zu dem Bremssattel 3b der rechten Vorderradbremse
1R übertragen.
Der Bremssattel 3b sowohl des linken als auch des
rechten Rads 2L und 2R ist über Bremsleitungen 109c
bzw. 109d an den Bremskraftverstärker 111 angeschlossen.
Die Bremsleitungen 109a bis 109d sind jeweils mit Brems
flüssigkeitsdruck-Steuerventilen 18 bis 21 ausgestattet,
die die den Bremsen 3 unter Steuerung einer Steuerein
heit 17 zugeführten Bremsdrücke steuert. Der Begriff
"Bremsflüssigkeit" ist hier nicht einschränkend zu ver
stehen, möglich ist auch ein gasförmiges Fluid.
Signale von einem Beschleunigungsfühler 12 (G-Sensor),
der die Verzögerung des Fahrzeugs erfaßt, und Rad
laufsensoren 13 bis 16, die die Umdrehungsgeschwindig
keiten des linken und des rechten Vorderrads 1L, 1R und
des linken und des rechten Hinterrads 2L und 2R erfassen
(Radgeschwindigkeiten), werden in die Steuereinheit 17
eingegeben.
Bei der Antiblockier-Bremssteuerung berechnet die Steuer
einheit 17 auf der Grundlage der von dem Beschleunigungs
sensor 12 und den Radlaufgeschwindigkeitssenoren 13 bis
16 kommenden Signale die Schlupfverhältnisse für die
jeweiligen Räder 1L, 1R, 2L und 2R, und die Steuereinheit
gibt Steuersignale an die Bremsflüssigkeitsdruck-Steuer
ventile 18 bis 21, um sie zu veranlassen, den auf die
Bremsen 3 aufgebrachten Bremsflüssigkeitsdruck derart
zu steuern, daß das Schlupfverhältnis jedes Rades gegen
ein Soll-Schlupfverhältnis konvergiert, bei welchem
die wirksamste Bremsung stattfindet.
Fig. 2 zeigt den Ablauf der grundlegenden Steuerung,
die durch die Steuereinheit 17 ausgeführt wird.
Zunächst liest die Steuereinheit 17 die Radgeschwindig
keiten V1 bis V4 der Räder 1L, 1R, 2L und 2R auf der
Grundlage der von den Radgeschwindigkeitssensoren
13 bis 16 kommenden Signale sowie der Verzögerung α
des Fahrzeugs auf der Grundlage des von dem Beschleuni
gungssensor 12 kommenden Signals (Schritt S1). Dann
bestimmt die Steuereinheit 17 im Schritt S2, ob die
einzelnen Räder zum Blockieren neigen. Diese Feststel
lung erfolgt auf verschiedene Weise. Beispielsweise
kann die Steuereinheit 17 bestimmen, daß ein Rad zum
Blockieren neigt, wenn die Verzögerung der Radlauf
geschwindigkeit einen vorbestimmten Wert übersteigt,
oder wenn das Schlupfverhältnis des Rades einen Soll-
Schlupfverhältnisbereich übersteigt.
Anschließend bestimmt die Steuereinheit 17 im Schritt
S3, ob der Bremsflüssigkeitsdruck erhöht, reduziert
oder fixiert werden muß. Hier erfolgt die Brems
flüssigkeitsdruck-Steuerung nicht, wenn im Schritt
S2 festgestellt wird, daß das Rad nicht zum Blockieren
neigt, und es erfolgt ein Annähern oder Konvergieren
des Schlupfverhältnisses an den Soll-Schlupfverhältnis
bereich nur dann, wenn im Schritt S2 festgestellt wird,
daß das Rad zum Blockieren neigt.
Im Schritt S4 gibt die Steuereinheit 17 Steuersignale
an die Bremsflüssigkeitsdruck-Steuerventile 18 bis 21
ab, abhängig vom Ergebnis der Bestimmung im Schritt S3.
Die Steuereinheit 17 berechnet die Schlupfverhältnisse
S1 bis S4 für die jeweiligen Räder gemäß folgende
Formel:
S = [(VREF-V)/VREF] × 100(%) (1)
wobei das S das Schlupfverhältnis für das jeweilige Rad
(S1 bis S4), VREF eine Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
und V die Radlaufgeschwindigkeit oder Radgeschwindigkeit
(V1 bis V4) sind. Die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
VREF wird gemäß folgender Formel berechnet:
VREF = MXVW-∫adt (2)
wobei MXVW die höchste der Radlaufgeschwindigkeiten
V1 bis V4 repräsentiert.
Das Schlupfverhältnis S braucht nicht nach der obigen
Formel (1) berechnet zu werden, sondern kann nach
verschiedenen anderen Formeln berechnet werden, solange
es im wesentlichen den Schlupf des Rades repräsentiert.
Beispielsweise kann das Schlupfverhältnis ein Wert sein,
den man durch einfaches Subtrahieren der Radlaufge
schwindigkeit von der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
oder durch einfaches Dividieren der Radlaufgeschwindig
keit durch die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit erhält.
Außerdem kann die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit nicht
nur nach der obigen Formel (2), sondern auch auf andere
Weise ermittelt werden.
Die Steuerung zum Beginn der Antiblockier-Bremssteuerung
soll nun im einzelnen beschrieben werden.
Sobald die Steuereinheit 17 im Schritt S2 feststellt, daß
das Rad zum Blockieren neigt, fixiert die Steuereinheit
17 den Bremsflüssigkeitsdruck. Wenn der Bremsflüssig
keitsdruck fixiert ist, erfaßt die Steuereinheit 17 die
Änderung des Schlupfverhältnisses, und wenn dieses
weiter zunimmt und die Obergrenze des Soll-Schlupfver
hältnisbereichs übersteigt, reduziert die Steuereinheit
17 den Bremsflüssigkeitsdruck, während andererseits
dann, wenn das Schlupfverhältnis unter die Untergrenze
des Soll-Schlupfverhältnisbereichs abfällt, die Steuer
einheit 17 den Bremsflüssigkeitsdruck mit einer Ge
schwindigkeit erhöht, welche folgendermaßen festge
legt wird:
Bei diesem speziellen Ausführungsbeispiel erhöht die
Steuereinheit 17 zuerst den Bremsflüssigkeitsdruck
mit einer ersten Geschwindigkeit und dann mit einer
zweiten Geschwindigkeit, die höher als die erste Ge
schwindigkeit ist, wenn das Schlupfverhältnis sich
innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nicht auf
den Soll-Schlupfverhältnisbereich erhöht, wobei die
vorbestimmte Zeitspanne anschließt an den Zeitpunkt,
zu dem das Schlupfverhältnis unter die Untergrenze
des Soll-Schlupfverhältnisbereichs abfällt.
Gemäß Fig. 3 bestimmt die Steuereinheit 17, ob fest
gestellt wurde, daß der Bremsflüssigkeitsdruck er
höht werden muß (Schritt P1). Lautet die Antwort in
Schritt P1 "Nein" (N), so bestimmt die Steuereinheit
17 den Schritt P2 weiter, ob der Bremsflüssigkeits
druck zu verringern ist. Lautet die Antwort im Schritt
P2 "Nein", d. h., wenn der Bremsflüssigkeitsdruck
zu fixieren ist, so gibt die Steuereinheit 17 ein
Bremsflüssigkeitsdruck-Fixiersignal (als Steuersignal)
an die Bremsflüssigkeitsdruck-Steuerventile 18 bis
21, wodurch letztere den jeweiligen Bremsflüssigkeits
druck fixieren (Schritt P4). Wenn die Antwort im
Schritt P2 "Ja" (J) lautet, d. h., wenn der Brems
flüssigkeitsdruck zu verringern ist, so gibt die
Steuereinheit 17 ein Bremsflüssigkeitsdruck-Reduzier
signal (als Steuersignal) an die Bremsflüssigkeits
druck-Steuerventile 18 bis 21, wodurch diese zum Re
duzieren des Bremsflüssigkeitsdrucks veranlaßt werden
(Schritt P3).
Wenn im Schritt P1 festgetellt wird, daß die Steuer
einheit 17 festgelegt hat, daß der Bremsflüssigkeits
druck zu erhöhen ist, d. h., wenn das Schlupfverhältnis
unter die Untergrenze des Soll-Schlupfverhältnisbereichs
fällt (Zeitpunkt t2 in Fig. 5), so bestimmt die Steuer
einheit 17 zunächst im Schritt P5, ob ein Kontinuitäts
flag F den Wert "0" hat. Dieses Flag F wird auf 0 ge
setzt, während das Schlupfverhältnis sich unterhalb der
Untergrenze des Soll-Schlupfverhältnisbereichs befindet,
während der Bremsflüssigkeitsdruck fixiert ist, das Flag
wird auf 1 gesetzt, wenn das Schlupfverhältnis wieder
in die Nähe der Untergrenze des Soll-Schlupfverhältnis
bereichs gelangt, z. B. bei einem vorbestimmten Wert,
der einen bestimmten Betrag unterhalb der Untergrenze
liegt, nachdem der Wert einmal unter die Untergrenze
abgefallen ist. Wenn im Schritt P5 festgestellt wird,
daß das Flag F den Wert 0 hat, so bestimmt die Steuer
einheit 17 im Schritt P6, ob nach dem Zeitpunkt t2, zu
dem das Schlupfverhältnis unter die Untergrenze des
Soll-Schlupfverhältnisbereichs abfällt, eine vorbestimmte
Zeitspanne Tp verstrichen ist. Lautet die Antwort auf
diese Frage "Nein", so gibt die Steuereinheit 17 ein
erstes Bremsflüssigkeitsdruck-Erhöhungssignal (als
Steuersignal) an die Bremsflüssigkeitsdruck-Steuer
ventile 18 bis 21, durch welches letztere den Brems
flüssigkeitsdruck mit einer ersten Geschwindigkeit er
höhen, welche sich nach Maßgabe des Zustandes des Fahr
bahnbelags bestimmt. Wenn andererseits die Antwort auf
die Frage im Schritt P6 "Ja" lautet, d. h., wenn das
Schlupfverhältnis nicht wieder den vorbestimmten Wert
innerhalb vorbestimmter Zeit erreicht hat, gibt die
Steuereinheit 17 ein zweites Bremsflüssigkeitsdruck-
Erhöhungssignal (als Steuersignal) an die Bremsflüssig
keitsdruck-Steuerventile 18 bis 21, welches letztere
veranlaßt, den Bremsflüssigkeitsdruck mit einer zweiten
Geschwindigkeit zu erhöhen, die größer ist als die
erste Geschwindigkeit (Schritt P8). Selbst wenn die
Steuereinheit 17 bestimmt hat, daß der Bremsflüssig
keitsdruck zu erhöhen ist, so gibt die Steuereinheit
17 zunächst das erste Bremsflüssigkeitsdruck-Erhöhungs
signal ab, solange das Flag F den Wert "1". Wenn die
erste Geschwindigkeit abhängig vom Zustand des Fahrbahn
belags sich ändert, sollte die zweite Geschwindigkeit
höher als der höchste Wert der ersten Geschwindigkeit
sein.
Die genannte vorbestimmte Zeitspanne wird empirisch
derart bestimmt, daß das Schlupfverhältnis sich im
wesentlichen wieder in den Soll-Schlupfverhältnisbe
reich während der vorbestimmten Zeitspanne bewegen
kann, wenn sich das Schlupfverhältnis gemäß der Linie B
in Fig. 5 ändert, allerdings den Soll-Schlupfverhältnis
bereich innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne nicht
erreichen kann, wenn sich das Schlupfverhältnis gemäß
der Linie C ändert.
Die Steuereinheit 17 kann die Geschwindigkeit der Zu
nahme des Bremsflüssigkeitsdrucks abhängig von der
Zunahmegeschwindigkeit des Schlupfverhältnisses gemäß
Fig. 4 umschalten. Das heißt: Wenn die Steuereinheit 17
festgestellt hat, daß der Bremsflüssigkeitsdruck erhöht
werden muß, das Flag F den Wert "0" hat und die Er
höhungsgeschwindigkeit Sr des Schlupfverhältnisses
niedriger ist als eine vorbestimmte Geschwindigkeit
Sp, gibt die Steuereinheit 17 das zweite Bremsflüssig
keitsdruck-Erhöhungssignal aus (Schritte Q1, Q5, Q6 und
Q8). Wenn die Zunahmegeschwindigkeit des Schlupfver
hältnisses nicht niedriger als der vorbestimmte Wert
ist, gibt die Steuereinheit 17 das erste Bremsflüssig
keitsdruck-Erhöhungssignal aus (Schritt Q7). Im vor
liegenden Zusammenhang soll der Ausdruck "Zunahme
geschwindigkeit des Schlupfverhältnisses" im breitesten
Sinne derart verstanden werden, daß auch eine Verringe
rungsgeschwindigkeit des Schlupfverhältnisses umfaßt
ist. Insbesondere ist anzumerken, daß, wenn sich das
Schlupfverhältnis verringert, die Zunahmegeschwindig
keit höher wird, wenn sich die Verringerungsgeschwindig
keit reduziert.
Wenn die Erhöhungsgeschwindigkeit des Bremsflüssigkeits
drucks erhöht wird oder auf die zweite Geschwindigkeit
eingestellt wird, wenn die Zunahmegeschwindigkeit des
Schlupfverhältnisses nicht niedriger als eine gewisse
Geschwindigkeit ist, so erhöht sich das Schlupfver
hältnis übermäßig stark auch dann, wenn der Brems
flüssigkeitsdruck zu dem Zeitpunkt fixiert wird, zu
dem das Schlupfverhältnis zu dem Soll-Schlupfverhältnis
bereich zurückkehrt. Die "vorbestimmte Geschwindigkeit"
kann auf eine solche "gewisse Geschwindigkeit" einge
stellt werden.
Claims (6)
1. Bremskraft-Steuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug,
umfassend eine Schlupfverhältnis-Detektoreinrichtung
(13-16, 12) zum Erfassen des Schlupfverhältnisses
jedes der Räder (1L, 1R, 2L, 2R) des Kraftfahrzeugs,
eine Blockier-Detektoreinrichtung (17), die feststellt,
daß das jeweilige Rad zum Blockieren neigt, und eine
Bremskraft-Änderungseinrichtung (17, 18-21), die die
während des Bremsvorgangs auf das Rad aufgebrachte
Bremskraft ändert, wenn die Blockier-Detektoreinrichtung
(17) feststellt, daß das Rad zum Blockieren neigt, so
daß das Schlupfverhältnis des Rades gegen ein Soll-
Schlupfverhältnis konvergiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremskraft-Änderungseinrichtung (17, 18-21)
die Bremskraft fixiert, wenn die Blockier-Detektor
einrichtung (17) feststellt, daß das Rad zum Bloc
kieren neigt, daß sie die Bremskraft mit einer ersten
Geschwindigkeit erhöht, wenn das Schlupfverhältnis
durch das Fixieren der Bremskraft unter das Soll-
Schlupfverhältnis abfällt, und die Bremskraft mit
einer zweiten Geschwindigkeit, die höher als die
erste Geschwindigkeit ist, erhöht, wenn das Schlupf
verhältnis innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne,
nachdem das Schlupfverhältnis unter das Soll-Schlupf
verhältnis abgefallen ist, nicht auf ein vorbestimmtes
Schlupfverhältnis zunimmt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der das Soll-
Schlupfverhältnis als ein Bereich mit einer Obergrenze
und einer Untergrenze definiert ist, wobei die Brems
kraft-Änderungseinrichtung (17, 18-21) die Bremskraft
mit der ersten Geschwindigkeit ändert, wenn das Schlupf
verhältnis unter die Untergrenze des Soll-Schlupfver
hältnisbereichs abfällt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, bei der das vorbe
stimmte Schlupfverhältnis um einen vorbestimmten Betrag
niedriger ist als die Untergrenze des Soll-Schlupfver
hältnisbereichs.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, bei der das vorbe
stimmte Schlupfverhältnis gleich der Untergrenze des
Soll-Schlupfverhältnisbereichs ist.
5. Bremskraft-Steuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug,
umfassend: Eine Schlupfverhältnis-Detektoreinrichtung
(13-16, 17) zum Erfassen des Schlupfverhältnisses
jedes der Räder (1L, 1R, 2L, 2R) des Fahrzeugs, eine
Blockier-Detektoreinrichtung (17), die feststellt, daß
das Rad zum Blockieren neigt, und eine Bremskraft-
Änderungseinrichtung (17, 18-21), welche die auf das
Rad beim Bremsvorgang aufgebrachte Bremskraft ändert,
wenn die Blockier-Detektoreinrichtung (17) feststellt,
daß das Rad zum Blockieren neigt, so daß das Schlupf
verhältnis des Rades gegen ein Soll-Schlupfverhältnis
konvergiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremskraft-Änderungseinrichtung (17, 18-21)
die Bremskraft fixiert, wenn die Blockier-Detektorein
richtung (17) feststellt, daß das Rad zum Blockieren
neigt, die Bremskraft mit einer ersten Gschwindigkeit
erhöht, wenn das Schlupfverhältnis unter das Soll-
Schlupfverhältnis durch das Fixieren der Bremskraft
abfällt, und die Bremskraft mit einer zweiten Ge
schwindigkeit, die höher als die erste Geschwindigkeit
ist, erhöht, wenn die Zunahmegeschwindigkeit des Schlupf
verhältnisses, nachdem das Schlupfverhältnis unter das
Soll-Schlupfverhältnis abgefallen ist, niedriger als
eine vorbestimmte Geschwindigkeit ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, bei der das Soll-
Schlupfverhältnis als ein Bereich mit Obergrenze und
Untergrenze definiert ist, und die Bremskraft-Ände
rungseinrichtung (17, 18-21) die Bremskraft mit
der ersten Geschwindigkeit erhöht, wenn das Schlupf
verhältnis unter die Untergrenze des Soll-Schlupfver
hältnisbereichs abfällt.
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