DE4110801C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Foliendruckverfahren, bei dem zunächst
die Oberfläche der zu bedruckenden Unterlage an den für
den Druck vorgesehenen Stellen mit einer Haftschicht versehen
wird, bevor eine aus einer Trägerfolie sowie über eine
Trennschicht darauf haftenden Transferschicht zusammengesetzte
Transferfolie unter Druckeinwirkung auf die Unterlage aufgelegt
wird, und bei dem die Transferschicht nach dem anschließenden
Lösen der Transferfolie partiell oder flächige auf der Unterlage
haften bleibt.
Allen bekannten Foliendruckverfahren ist gemeinsam, daß auf eine
Druckunterlage, etwa Papier, Karton oder Folie als Bogen- oder
Rollenware, eine Folie partiell unter Druck aufgebracht und
dauerhaft fixiert wird. Als Druckfolien kommen, insbesondere
Folien mit Gold- oder Silberglanz zur Anwendung, jedoch sind
auch Druckfolien in verschiedenen Farben mit Hochglanz- oder
Seidenglanzoberflächen bekannt.
Die Aufbringung der Druckfolie auf die Unterlage erfolgt zumeist
mit der Technik des Prägefoliendrucks. Diese Drucktechnik ähnelt
in ihrer Grundform einem Hochdruckverfahren und ist insoweit dem
Buchdruck ähnlich. Das entscheidende gemeinsame Merkmal ist, daß
die druckenden Teile der Druckform höher liegen als die sie
umgebenden nichtdruckenden Teile. Während des Druckvorganges
wird die Druckform indirekt beheizt und auf gleichbleibender
Temperatur gehalten. Das beim Druckvorgang von der Druckfolie
auf die Unterlage übergehende Druckmedium besteht aus einer
Transferschicht in Form eines dünnen, mehrschichtigen trockenen
Films, der auf einer zumeist transparenten Trägerfolie mittels
einer Trennschicht lösbar befestigt ist. Die Transferschicht
ihrerseits ist zweilagig aufgebaut mit einer silberfarbigen
Aluminiumbedampfung sowie einer zumeist farbigen Lackschicht.
Diese doppelte Transferschicht ist schließlich mit einer bei
Erwärmung klebfähigen Kunstharz-Beschichtung versehen.
Beim Durchgang wird die Transferfolie gemeinsam mit der zu
bedruckenden Unterlage durch das Druckwerk hindurchgeführt,
wobei durch den Anpreßdruck der erhitzen Druckform an den von
den erhöhten Elementen der Druckform bestimmten Stellen die
Transferschicht von der Trägerfolie abgelöst und auf die
Unterlage übertragen wird. Durch die von der Druckform übertragene
Wärme verdampft einerseits die Trennschicht zwischen der
Trägerfolie und der Transferschicht, so daß sich letztere leicht
von der Trägerfolie löst. Andererseits wird die
Kunstharz-Schicht unter der Wärmeeinwirkung vom trockenen in
einen klebrigen Zustand aktiviert, so daß die Kunstharz-Schicht
eine Haftschicht zwischen Unterlage und Transferschicht bildet.
Im Ergebnis haftet als an den durch die Druckform vorgegebenen
Stellen die Transferschicht, beispielsweise in Gestalt einer
goldglänzenden Schicht, dauerhaft auf der Unterlage.
Nachteilig bei diesem bekannten Foliendruckverfahren ist, daß
die Herstellung und Einrichtung der Druckform, d. h. des
Klischees, eine sehr lange Vorbereitungs- und Einrichtungszeit
erfordert. Da die Vorbereitungs- und Einrichtungszeit nahezu die
Hälfte der Gesamtherstellungszeit ausmacht, ist das bekannte
Foliendruckverfahren insgesamt sehr zeitaufwendig und dadurch
mit hohen Produktionskosten verbunden.
Aus der DE 35 11 146 A1 ist ein Foligendruckverfahren bekannt,
bei dem in einer ersten Verfahrensstufe die Oberfläche der zu
bedruckenden Unterlage partiell mit einem Klebstoff versehen
wird, wobei die mit Klebstoff versehenen Flächen bereits dem
später gewünschten Druckergebnis entsprechen. Der auf diese
Weise auf die Unterlage aufgebrachte Klebstoff wird anschließend
durch Verdunsten seines Lösemittelgehaltes oder durch Vernetzung
seiner polymeren Bestandteile getrocknet. Nach Abschluß der
Trocknung werden die auf diese Weise mit einer Art latentem
Druckbild versehenen Unterlage zusammen mit der Transferfolie
dem Druckwerk zugeführt. Hierbei gelangt die aus der Trägerfolie
sowie der Transferschicht zusammengesetzte Transferfolie unter
Preßeinwirkung auf die mit der Klebschicht versehene Unterlage.
Infolge des Preßdruckes sowie ergänzend zugeführter Wärme
erhält der trockene Klebstoff seine Klebeigenschaften zurück
und übernimmt an den entsrechenden Stellen die Transferschicht
von der Transferfolie. Dieser Schichtübergang wird zusätzlich
dadurch erleichtert, daß infolge der zugehörigen Wärme eine
zwischen der Trägerfolie und der Transferschicht angeordnete
Trennschicht ihre Haftwirkung verliert und die Transferschicht
zum Übergang auf die Unterlage freigibt. Nach Nachlassen des
Preßdruckes wird die Trägerfolie abgeführt, wobei die nicht
übertragenen Transferschichten mitgenommen werden, während die
infolge der Preßwirkung auf die Unterlage übertragenen
Transferschichten das gewünschte Druckbild ergeben.
Bei diesem Foliendruckverfahren wird infolge des Preßdruckes
die Transferfolie auf ihrer gesamten Breite in die Unterlage
eingedrückt. Dieser Effekt ist sogar ausdrücklich erwünscht, da
hierdurch störende Druckschattierungen auf der Rückseite der
Unterlage vermieden werden. Diese für bestimmte Drucktechniken
vorteilhafte Eigenschaft geht jedoch einher mit dem Nachteil,
daß auch der Rand der jeweils verwendeten Transferfolienbahn in
die Unterlage eingepreßt wird. Nach dem Foliendruck sind also
die Seitenränder der verwendeten Transferfolie als Stufe in der
Unterlage sichtbar. Die entsprechenden Teile der Unterlage
müssen dann später weggeschnitten werden. Zwar besteht auch die
Möglichkeit, jeweils eine Transferfolie in voller Breite der
verwendeten Unterlage zu verwenden. Sofern dann jedoch nur
Motive geringer Breite zu drucken sind, entsteht ein erheblicher
Ausschuß an nicht genutzter Transferfolie.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein für eine möglichst große Zahl unterschiedlicher
Folientypen geeignetes Foliendruckverfahren zu entwicklen,
welches unter Berücksichtigung der erforderlichen Vorbereitungs-
und Einrichtungszeit kürzere Gesamtherstellungszeiten
ermöglicht und unabhängig von der Breite der verwendeten Folie
ein besonders sauberes Druckbild ergibt. Außerdem soll eine
zur Verfahrensdurchführung geeignete Folientransfermaschine
geschaffen werden.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß in einem dem Lösen der Transferfolie nachgeschalteten
Verfahrensschritt die Unterlage mit der darauf
mittels der Haftschicht haftenden Transferschicht einem die
Druckeinwirkung während der Folienauflage wesentlich
übersteigenden Anpreßdruck ausgesetzt wird.
Gegenüber den bekannten Klischeeverfahren entfällt bei einem
solchen Foliendruckverfahren das vorherige Erstellen einer
Druckform, d. h. des Klischees. Die Übertragung der Transferschicht
erfolgt auch nicht durch die partielle Druckausübung im
Bereich der erhaben ausgebildeten Stellen der Druckform bzw. des
Klischees. Vielmehr wird bereits vor dem Verfahrensschritt der
Folienauflage die für den Foliendruck vorgesehene Unterlage mit
einer partiellen Haftschicht, beispielsweise einer Klebstoff
schicht, versehen, die dann innerhalb des Druckwerkes die
Transferschicht an den betreffenden Stellen von der Transferfolie
übernimmt. Da die Haftschicht sich bereits vor dem
eigentlichen Druckvorgang auf der Unterlage befindet, kann die
bei den herkömmlichen Transferfolien vorhandene
Kunstharz-Schicht entfallen. Schließlich ist auch eine Beheizung
der Druckflächen nicht mehr erforderlich, da mit Wegfall der
Kunstharz-Schicht auf der Transferfolie auch deren Erwärmung
zwecks Herbeiführung der Klebwirkung entfällt.
Um eine dauerhafte Verbindung zwischen der Unterlage und der
Transferschicht herzustellen, wird in einem sich an die Folien
auflage, d. h. den eigentlichen Druckvorgang anschließenden Ver
fahrensschritt die Unterlage mit der darauf befindlichen
Transferschicht einem Anpreßdruck ausgesetzt, der die Druckeinwirkung
während der Folienauflage wesentlich übersteigt.
Da das erfindungsgemäße Verfahren im Gegensatz zu den herkömmlichen
Verfahren eine Druckform bzw. ein Klischee nicht mehr
erfordert, sind wesentlich geringere Vorbereitungs- und Ein
richtungszeiten erforderlich. Da auch der Druckprozeß mit
wesentlich höherer Geschwindigkeit betrieben werden kann,
ergeben sich insgesamt wesentlich kürzere Herstellungszeiten und
entsprechend geringere Produktionskosten. Da eine Beheizung der
Druckflächen während der Folienauflage nicht erforderlich ist,
arbeitet das Verfahren außerdem mit wesentlich geringeren
Energiekosten.
Gegenüber dem aus der DE 35 11 146 A1 bekannten Foliendruckverfahren
gestattet das erfindungsgemäße Verfahren ein besonders
sauberes Druckbild unabhängig von der Breite der verwendeten
Transferfolie. Da die am Übertragungsvorgang nicht teilnehmenden
Teile der Transferfolie bereits unmittelbar nach dem Auflegen
auf die Unterlage wieder abgezogen werden, gelangt
ausschließlich die auf die Unterlage übertragene Transferschicht
unter den Einfluß des anschließend aufgebrachten
Anpreßdruckes. Die Ränder der überschüssigen Transferfolie
können sich also nicht in die Unterlage eindrücken und auf diese
Weise ein unsauber wirkendes Druckbild ergeben.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Klebstoff nicht durch
Zufuhr von Wärme aktiviert werden muß, läßt sich das Verfahren
auch ganz ohne Zuführung von Wärme durchführen. Damit eignet
sich das Verfahren auch zum Bedrucken wärmeempfindlicher Papiere
und Kartons, z. B. gußgestrichener Chromolux-Color-Papiere.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, die Druckeinwirkung
bei der Folienauflage mit einer glatten, gegebenfalls
elastischen Druckfläche durchzuführen. Die Druckeinwirkung
während der Folienauflage sollte vorteilhafterweise so durchgeführt
werden, daß diese nicht ausreicht, um die Transferfolie in
die Unterlage einzupressen. Die Druckeinwirkung muß jedoch groß
genug sein, um die Transferschicht partiell oder flächig vom
Trägermaterial zu lösen.
Um eine kontinuierliche Durchführung des Foliendruckverfahrens
zu ermöglichen, wird bei einer Weiterbildung des Verfahrens
vorgeschlagen, daß die Folienauflage zwischen zwei gegensinnig
laufenden Walzen eines Transferkalanders durchgeführt wird.
Außerdem ist es von Vorteil, auch den erforderlichen Anpreßdruck
zwischen zwei gegensinnig laufenden Walzen aufzubringen, um eine
endgültige Fixierung der Transferschicht zu gewährleisten.
Wenn entsprechend einer Ausgestaltung des Verfahrens die Unterlage
in einem Ein- oder Mehrfarbenwerk mit der Haftschicht versehen
wird, läßt sich für diesen Teil der Verfahrensdurchführung
ein handelsübliches Druckwerk verwenden, so daß relativ geringe
Anschaffungs- und Betriebskosten anfallen. Die Haftschicht kann
bei zu stark saugenden Unterlagen durch eine Grundierung abgedeckt
werden. Hierfür eignet sich besonders ein Zwei-Farben-
Druckwerk. Mit einem Zwei-Farben-Druckwerk läßt sich auch ein
Zwei-Komponenten-Kleber als Haftschicht gut auftragen.
Die Lösung der Teilaufgabe, eine zur Verfahrensdurchführung
geeignete Vorrichtung zu schaffen, besteht in einer
Folientransfermaschine mit einem Klebwerk mit einem eine zu
bedruckende Unterlage mit einer Haftschicht versehenden
Kleborgan sowie einem dem Klebwerk nachgeschalteten Druckwerk,
welches eine Transferfolienzuführung, eine Transferfolienabführung
sowie einen einerseits durch eine Druckfläche und
andererseits durch eine Gegenfläche begrenzten Druckspalt zur
Hindurchführung der zu bedruckenden Unterlage zusammen mit der
durch die Transferfolienzuführung zugeführten Transferfolie
aufweist, sowie einem dem Druckwerk nachgeschalteten Preßwerk
mit einem einerseits durch eine Preßfläche und andererseits
durch eine Preßgegenfläche begrenzten Preßspalt zur Hindurchführung
der bedruckten Unterlage.
Diese Folientransfermaschine erfährt dadurch eine Ausgestaltung
daß die Preßfläche sowie die Preßgegenfläche durch zwei glattflächige
Walzen eines Druckkalanders gebildet sind. Vorzugsweise
befinden sich auch die Druckfläche sowie die Gegenfläche an
glattflächigen Walzen, die in diesem Fall einen Transferkalander
bilden.
Bei einer weiteren Ausgestaltung bilden das Druckwerk und das
Preßwerk eine bauliche Einheit, wobei das vorgeschaltete Klebwerk
als an sich bekanntes Ein- oder Mehrfarbenwerk ausgebildet
sein kann.
Ein- und Mehrfarbenwerk, Druck- bzw. Transferwerk und Preßwerk
bilden zusammen die eine Inline-Folienübertragung ermöglichende
Folientransfermaschine. Es ist ohne weiteres möglich, diese
Folientransfermaschine einer Endlosdruckmaschine oder Etiketten
druckmaschine als im Sinne einer Inline-Fertigung nachgeschaltet
zuzuordnen. Die aus Druckwerk und Preßwerk zusammengesetzte
Maschineneinheit kann auch bestehenden Druckwerken oder Klebstoff-
Auftragmaschinen als Zusatzeinheit nachgeschaltet werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen
Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt sind. Die Darstellungen in den Zeichnungen geben die
tatsächlichen Größenverhältnisse nicht richtig wieder. Im einzelnen
zeigt
Fig. 1 In einer vereinfachten, teilweise geschnittenen Seiten
darstellung eine Folientransfermaschine mit einem Klebwerk
in Form eines an sich bekannten Zwei-Farben-Druckwerkes,
einem Druckwerk für die Folienauflage sowie
einem Preßwerk;
Fig. 2 in einer verkürzten Detailansicht das Druckwerk sowie
Preßwerk nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Teilansicht von oben des Druckwerkes entsprechend
der Schnittebene III-III der Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Folientransfermaschine besteht aus
insgesamt zwei Baugruppen. Die in der Fig. 1 links dargestellte
Baugruppe besteht aus einem herkömmlichen Zwei-Farben-Druckwerk,
das im Rahmen der Erfindung jedoch in erster Linie als Klebwerk
1 zur partiellen Beschichtung einer zu bedrückenden Unterlage 2
mit einer dünnen Haftschicht 3, beispielsweise einem dünnen Ein-
oder Zwei-Komponenten-Klebstoffilm, dient. Hierzu verfügt das
Klebwerk 1 u. a. über eine Unterwalze 4 sowie eine Oberwalze 5,
wobei die als Kleborgan dienende Oberwalze 5 als
Gummituchzylinder ausgebildet sein kann, der den Klebstoffilm
nach einem vorgegebenen Muster partiell auf die durch den Spalt
zwischen Unterwalze 4 und Überwalze 5 hindurchgeführte Unterlage
2, z. B. einen Papier- oder Pappstreifen, überträgt.
Die im rechten Teil der Fig. 1 dargestellte, in einem gemeinsamen
Gehäuse 6 untergebrachte Baugruppe setzt sich aus einem
Transfer- bzw. Druckwerk 7 und einem Preßwerk 8 zusammen.
In dem Druckwerk 7 wird eine auf einer Vorratsrolle 9 aufgewickelte
Transferfolie 10 teilweise auf die in einem aus zwei
Walzen gebildeten Druckspalt durch das Druckwerk 7
hindurchgeführte Unterlage 2 übertragen. Hierzu wird die
Transferfolie 10 über zwei Spannrollen 11 zu einer glattflächigen,
evtl. elastischen Druckwalze 12 geführt und gelangt
anschließend über eine Zwischenrolle 13 auf eine Sammelrolle 14.
Die Druckwalze 12 läuft unter Zwischenlage der Unterlage 2 sowie
der Transferfolie 10 mit definiertem Druck auf einer verchromten
Gegenwalze 15 ab und bildet mit dieser zusammen einen Transferkalander.
Auch das Preßwerk 8 besteht aus einem Kalander mit zwei Walzen,
von denen die obere Walze eine glattflächige Preßwalze 16 und
die untere Walze eine ebenfalls glattflächige Preßgegenwalze 17
bildet. Der zwischen Preßwalze 16 und Preßgegenwalze 17 erzeugte
Anpreßdruck übersteigt erheblich den Druck zwischen Druckwalze
12 und Gegenwalze 15.
Die Durchführung der Folienauflage der Transferfolie 10 innerhalb
des Druckwerkes ist im linken Teil der Fig. 2 dargestellt.
Die insgesamt nur etwa 12 µm dicke Transferfolie 10 setzt sich
aus insgesamt drei Schichten zusammen. Die innerste, unmittelbar
auf der Druckwalze 12 aufliegende Schicht ist als Trägerfolie 18
ausgebildet, auf der über eine als Haftunterlage dienende Trennschicht
19 eine Transferschicht 20 angeordnet ist. Die Transferschicht
20 läßt sich also relativ leicht von der Trägerfolie 18
lösen. Die Transferschicht 20 ihrerseits ist wiederum zweilagig
aufgebaut und besteht aus einer dünnen, aufgedampften Aluminiumschicht
und einer beispielsweise farbigen Lackschicht. Dieser
zweilagige Aufbau der Transferschicht 20 ist in der Zeichnung
jedoch nicht ausdrücklich dargestellt.
Bei Durchführung der Folienauflage wird die zu bedruckende
Unterlage 2 mit der Umfangsgeschwindigkeit von Druckwalze 12
bzw. Gegenwalze 15 durch den zwischen diesen beiden Walzen gebildeten
Druckspalt hindurchgeführt, wobei die auf der Tuchoberfläche
der Druckwalze 12 mitgeführte Transferfolie 10 teilweise
auf die Unterlage 2 übertragen wird. Diese Übertragung erfolgt
ausschließlich an jenen Stellen der Unterlage 2, die innerhalb
des vorangeschalteten Klebwerkes mit der Haftschicht 3 versehen
worden sind. Es wurde auch nicht die Transferfolie 10 als Ganzes
auf die Unterlage 2 übertragen, sondern ausschließlich die
leicht von der Trägerfolie 18 lösbare Transferschicht 20. Beim
Verlassen des Druckwerkes 7 klebt also an den vorher partiell
mit der Haftschicht 3 versehenen Stellen die Transferschicht 20
auf der Unterlage 2. Die Transferschicht 20 ist beispielsweise
als Goldfolie ausgebildet, wobei die Aluminiumschicht den
metallisierenden Effekt erzeugt, während die Goldfärbung durch
die gelb- bis ockerfarbige Lackschicht erzeugt wird.
Um der solcherart in dem Druckwerk 7 durchgeführten Folienauflage
die erforderliche Dauerhaftigkeit zu geben, gelangt die
Unterlage 2 mit der darauf klebenden Transferschicht 20
anschließend zwischen die Preßwalze 16 und die Preßgegenwalze 17
des Preßwerkes 8. Während die Druckeinwirkung im Druckwerk 7 nur
ausreichen muß, um die Folienauflage, d. h. die Übertragung der
Transferschicht 20 von der Trägerfolie 18 auf die Unterlage 2
sicherzustellen, liegt der eine innige Verbindung zwischen
Transferschicht 20 und Unterlage 2 bewirkende Anpreßdruck in dem
Preßwerk 8 wesentlich höher.
Die Durchführung der Folienauflage im Druckwerk 7 ist in Fig. 3
für ein Druckbeispiel dargestellt. Im Rahmen eines Endlosdruckes
besteht die Unterlage 2 jeweils aus einem 4×5 Felder aufweisenden
Druckbogen 21. Zur Veranschaulichung ist der Druckbogen 21
mit fünf verschiedenen, sich bei jedem Druckbogen 21 vierfach
wiederhohlenden Druckmotiven 22 versehen. Im linken Teil der Fig. 3
sind die Druckbögen 21 in dem Zustand vor Durchlaufen des
Druckwerkes mit der Druckwalze 12 dargestellt. Im Bereich der
einzelnen Druckmotive 22 ist der Druckbogen 21 bereits mit der
partiellen Haftschicht 3 versehen. Nach dem Verlassen der Druckwalze
12 sind die Druckbögen 21 im Bereich der partiellen Haftschichten
3 mit der Transferschicht 20 versehen und bilden somit
die fertig aufgelegten Druckmotive 22. Jeweils im Bereich der
Druckmotive 22 fehlt der an der Druckwalze 12 anliegenden
Transferfolie 10 die Transferschicht 20, wie dies im rechten
Teil der Fig. 3 dargestellt ist.
Anstelle der in Fig. 3 dargestellten Transferfolie 10, die sich
über nahezu die gesamte Breite des aus Druckwalze 12 und Gegenwalze
15 zusammengesetzten Transferkalanders erstreckt, können
ebenso mehrere einzelne Bahnen Transferfolie verwendet werden.
Dies empfiehlt sich insbesondere dann, wenn die Druckmotive 22
nur auf einem Teil der Bahnbreite verteilt sind. Zur Einsparung
von Transferfolie ist es außerdem möglich, durch Öffnen des
Transferkalanders den Transport der Transferfolie zumindest
zeitweise vom Transport der Unterlage zu trennen und die
Transferfolie taktweise zu führen. Auch können mehrere schmale
Folienbahnen verwendet werden oder der Transferkalander einem
taktweisen Druck ausgesetzt werden.
Bezugszeichenliste
1 Klebwerk
2 Unterlage
3 Haftschicht
4 Unterwalze
5 Oberwalze
6 Gehäuse
7 Tranfer- oder Druckwerk
8 Preßwerk
9 Vorratsrolle
10 Transferfolie
11 Spannrolle
12 Druckwalze
13 Zwischenrolle
14 Sammelrolle
15 Gegenwalze
16 Preßwalze
17 Preßgegenwalze
18 Trägerfolie
19 Trennschicht
20 Transferschicht
21 Druckbogen
22 Druckmotive
2 Unterlage
3 Haftschicht
4 Unterwalze
5 Oberwalze
6 Gehäuse
7 Tranfer- oder Druckwerk
8 Preßwerk
9 Vorratsrolle
10 Transferfolie
11 Spannrolle
12 Druckwalze
13 Zwischenrolle
14 Sammelrolle
15 Gegenwalze
16 Preßwalze
17 Preßgegenwalze
18 Trägerfolie
19 Trennschicht
20 Transferschicht
21 Druckbogen
22 Druckmotive
Claims (15)
1. Foliendruckverfahren, bei dem zunächst die Oberfläche der zu
bedruckenden Unterlage an den für den Druck vorgesehenen
Stellen mit einer Haftschicht versehen wird, bevor eine aus
einer Trägerfolie sowie einer über eine Trennschicht darauf
haftenden Transferschicht zusammengesetzte Transferfolie
unter Druckeinwirkung auf die Unterlage aufgelegt wird, und
bei dem die Transferschicht nach dem anschließenden Lösen
der Transferfolie partiell oder flächig auf der Unterlage
haften bleibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem dem Lösen der Transferfolie nachgeschalteten
Verfahrensschritt die Unterlage mit der darauf mittels der
Haftschicht haftenden Transferschicht einem die Druckeinwirkung
während der Folienauflage wesentlich übersteigenden
Anpreßdruck ausgesetzt wird.
2. Foliendruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckeinwirkung bei der Folienauflage mittels
einer glatten, gegebenenfalls elastischen Druckfläche
durchgeführt wird.
3. Foliendruckverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckeinwirkung bei der Folienauflage
so durchgeführt wird, daß sie zum Einpressen der Transferfolie
in die Unterlage nicht ausreicht.
4. Foliendruckverfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienauflage ohne Hitzeeinwirkung durchgeführt
wird.
5. Foliendruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienauflage zwischen zwei gegensinnig laufenden
Walzen eines Transferkalanders durchgeführt wird.
6. Foliendruckverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anpreßdruck zwischen zwei gegensinnig laufenden
Walzen eines weiteren Kalanders aufgebracht wird.
7. Foliendruckverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transferkalander getaktet geführt wird.
8. Foliendruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftschicht mehrstufig, insbesondere in Form
eines Mehrkomponentenklebers, aufgetragen wird.
9. Foliendruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlage in einem Ein- oder Mehrfarbenwerk mit
der Haftschicht versehen wird.
10. Folientransfermaschine mit einem Klebwerk mit einem eine zu
bedruckende Unterlage mit einer Haftschicht versehenden
Kleborgan sowie einem dem Klebwerk nachgeschalteten
Druckwerk, welches eine Transferfolienzuführung, eine
Transferfolienabführung sowie einen einerseits durch eine
Druckfläche und andererseits durch eine Gegenfläche
begrenzten Druckspalt zur Hindurchführung der zu
bedruckenden Unterlage zusammen mit der durch die
Transferfolienzuführung zugeführten Transferfolie aufweist,
gekennzeichnet durch
ein dem Druckwerk (7) nachgeschaltetes Preßwerk (8) mit
einem einerseits durch eine Preßfläche und andererseits
durch eine Preßgegenfläche begrenzten Preßspalt zur Hindurchführung
der bedruckten Unterlage (2).
11. Folientransfermaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßfläche sowie die Preßgegenfläche durch
zwei glattflächige Walzen (16, 17) eines Kalanders gebildet
sind.
12. Folientransfermaschine nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckfläche sowie die Gegenfläche
durch zwei glattflächige Walzen (12, 15) eines Transferkalanders
gebildet sind.
13. Folientransfermaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckfläche elastisch ist.
14. Folientransfermaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckwerk (7) und das Preßwerk
(8) in einer baulichen Einheit zusammengefaßt sind.
15. Folientransfermaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Klebwerk (1) als an sich bekanntes Ein-
oder Mehrfarbenwerk ausgebildet ist.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4110801A DE4110801C1 (de) | 1991-04-04 | 1991-04-04 | |
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