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Die
Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einer Vorrichtung zum Übertragen
von bildgebenden Transferschichten von einer Transferfolie auf einen
Bogen, gemäß den Merkmalen des 1. Anspruchs.
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Aus
der
EP 0 578 706 B1 ist
ein Foliendruckverfahren bekannt, bei dem eine Transferfolie verwendet
wird. Diese besteht aus einer Trägerfolie und einer über
eine Trennschicht auf dieser haftenden Transferschicht. In einem
der Folienauflage vorgeschalteten Verfahrensschritt wird die Oberfläche
des Bedrucksstoffs, also z. B. bei Bogenoffset-Rotationsdruckmaschinen
ein zu bedruckender Bogen, an den für die partielle Folienauflage
vorgesehenen Stellen mit einer Haftschicht (einem Kleber) für
die Transferschicht versehen. Die Transferfolie wird unter Druckeinwirkung
auf dem Bedruckstoff aufgelegt. Nach dem daran anschließenden
Lösen der Transferfolie haftet die Transferschicht, z.
B. eine Goldfolie, ausschließlich partiell auf dem Bedruckstoff.
In einem nachgeschalteten Verfahrensschritt wird der Bedruckstoff
mit der darauf haftenden Transferschicht einem Anpressdruck ausgesetzt.
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Die
hierzu verwendete Folientransfermaschine besteht aus einer modifizierten
konventionellen Mehrfarbendruckmaschine. Dabei ist eines der Druckwerke
als ein Klebewerk zum partiellen bzw. motivgemäßen
Aufbringen des Klebers auf den Bedruckstoff ausgebildet. Im Druckspalt
des nachfolgenden Druckwerkes wird die Transferfolie geführt. Dort
vollzieht sich die Übertragung der Transferschicht auf
den Bedruckstoff. Im nachfolgenden Druckwerk wird ein Anpressdruck
zum Fixieren der Transferschicht aufgebracht.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass zur Realisierung des Verfahrens
eine separate Maschine erforderlich ist.
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Aus
der
DE 39 43 402 A1 ist
ein Formschlüssiges Drehstillstand-Getriebe bekannt. Dieses
Getriebe umfasst zwei koaxial angeordnete umlaufende Kurbelschleifen,
die mittels eines Gleitsteines als Kopplung ihre Drehbewegung durchführen.
Die Antriebskurbelschleife weist dabei einen relativen Drehpunkt
auf einem gestellfesten aber ortsveränderlichen Drehzapfen
mit drehendem Gleitstein auf.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass das Drehstillstand-Getriebe
zwei umlaufende Kurbelschleifen benötigt, wodurch das Getriebe
neben einer erhöhten Verschleißanfälligkeit
einen größeren Platzbedarf aufweist. Dieses Getriebe
lässt sich weiterhin schlecht in den Antrieb eines Druckwerkes
integrieren.
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Aus
der
DE 10 2005
005 491 A1 ist eine Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden
Schichten von einer Trägerfolie auf einen Druckbogen bekannt, die
Bestandteil einer Bogenoffset-Druckmaschine ist. Die Bogenoffset-Druckmaschine
besteht aus mehreren gleichartigen Druckwerken. Dabei ist ein Auftragwerk
für eine bildmäßige Beschichtung eines
Druckbogens mit einem Kleber und eine nachfolgende Einrichtung zum Übertragen
der bildgebenden Schichten von der Trägerfolie auf den
Druckbogen vorgesehen. Die Einrichtung zum Übertragen der
bildgebenden Schichten enthält einen Gegendruckzylinder
und eine Presswalze. Diese bilden einen gemeinsamen Transferspalt.
Dabei wird die Trägerfolie um die Presswalze herum oder
annähernd tangential an der Presswalze vorbei geführt,
derart, dass sie mit der beschichteten Seite auf den auf dem Gegendruckzylinder
geführten Druckbogen aufgelegt und unter Druck gemeinsam
mit dem Druckbogen durch den Transferspalt zwischen Presswalze und
Gegendruckzylinder geführt wird. Die bildgebenden Schichten
haften nach dem Austritt des Druckbogens aus dem Transferspalt im
Bereich der mit Kleber versehenen bildmäßigen
Bereiche auf dem Druckbogen. Zum Sparen der Transferfolie ist es
vorgesehen, die Folie in Bereichen, in denen keine Abnahme der bildgebenden
Schichten erfolgt, zum Stillstehen zu bringen. Die Presswalze läuft
dann leer unter der Folie durch und es kommt zu einer Relativbewegung
zwischen der Oberfläche der Presswalze und der Folie. Dies
kann beispielsweise dann erfolgen, wenn der Zylinderkanal die Folie
passiert oder wenn bei einer Verwendung eines Press-Segmentes ein
nichtpressender Bereich durch läuft. Beim Stillsetzen der
Folie wird daher diese gegenüber der Oberfläche
des Gegendruckzylinders bzw. der Presswalze gelöst.
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Hierzu
ist die Presswalze mit einem reibungsarmen Bezug versehen, der sehr
glatt ist oder eine sehr feine Struktur aufweist. Dabei wird ein Werkstoff
oder werden Werkstoffpaarungen angewendet, durch welche die Adhäsion
der Oberfläche des Bezuges gegenüber der Transferfolie
reduziert oder aufgehoben wird. Statt eines Gummituches kann auch
ein mit Perlen besetztes Tuch verwendet werden. Unterstützend
hierzu kann zwischen der Oberfläche der die Folienbahn
führenden Presswalze und der Trägerfolie eine
Luftschicht eingebracht werden.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass hier eine Restadhäsion
verbleibt. Eine räumliche Entfernung der Folie von der
Oberfläche der Presswalze durch eine Veränderung
der Fo lienführung im Pressspalt ist, bedingt durch die örtlichen
Gegebenheiten hinsichtlich des Raumbedarfs der Führungsmittel, schwierig
zu realisieren und erfordert einen hohen Aufwand.
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Aus
der
DE 196 25 064
C2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Übertragen
von Flächenabschnitten von einer Trägerbahn auf
ein Flachmaterial bekannt. Hierin wird vorgeschlagen, zur Kompensation
von Durchmesserunterschieden zwischen einem Werkzeugzylinder und
einem Druckzylinder ein Ungleichförmigkeitsgetriebe einzusetzen.
Dieses Ungleichförmigkeitsgetriebe bewirkt eine periodische Änderung
der Umfangsgeschwindigkeit wenigstens eines Zylinders über
jeweils eine seiner Umdrehungen, wobei die Umfangsgeschwindigkeit über
den Arbeits-Umfangsbereich des Werkzeuges um einen im wesentlichen
konstanten Wert geändert und innerhalb eines vom Werkzeug
nicht eingenommenen Bereiches in entgegengesetzter Änderungsrichtung
um denselben Wert rückgeändert wird.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass das Ungleichförmigkeitsgetriebe
eine feststehende Kurve aufweist. Ein zur Justierung des Getriebes
vorgesehener Mitnehmer wird vorzugsweise während des Maschinenstillstandes
eingestellt, wodurch die Vorrichtung nicht gerade flexibel ist.
Der Werkzeugzylinder kann mittels des Ungleichförmigkeitsgetriebes nicht
vollkommen stillgesetzt werden, was bei stillstehender Folie im
Foliensparbetrieb zum Reißen der Folie führen
würde.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine platzsparende und
flexibel einsetzbare Lösung zum sicheren Verhindern einer
Relativbewegung zwischen dem Transferzylinder und der Transferfolie
zu finden.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass das Stillsetzen und Beschleunigen
des Transferzylinders kollisionsfrei während des Maschinenlaufs
vorgenommen werden kann, wodurch die Produktivität der Druckmaschine
weiter gesteigert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, das Übersetzungsverhältnis
des Getriebes über einen einzigen Stellmechanismus einzustellen,
welcher als Linearantrieb ausgebildet ist, was einen einfachen und
sicheren Antrieb des Transferzylinders bei der gewünschten
Rotationsgeschwindigkeit gewährleistet. Vorteilhafterweise
wird durch das Getriebe ein größerer Eingriff
in den Antrieb der Druckmaschine vermieden, welcher etwa bei einem Einsatz eines
Direktantriebes nötig wäre. Das Stillsetzen des Transferzylinders
kann vor allem bei Hilfsprozessen erfolgen, wo die anderen vom Zahnräderzug
angetriebenen Zylinder weiter rotieren müssen. Ein Stillsetzen
des Transferzylinders im Foliensparbetrieb beim Kanaldurchgang ist
ebenfalls möglich. Durch das Stillsetzen des Transferzylinders,
das unabhängig vom restlichen Zahnräderzug erfolgt,
kann ein erheblicher Teil der teuren Transferfolie gespart werden ohne
dass die Transferfolie durch eine Relativbewegung zur Mantelfläche
des Transferzylinders beschädigt wird. Durch die Erfindung
ist eine ökonomisch sowie ökologisch sinnvolle
Transferfolieneinsparung möglich.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch
dar:
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1:
Führung der Transferfolie in einem Transferspalt eines
Kaltfolienwerkes einer Bogenrotationsdruckmaschine;
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2:
Getriebe mit umlaufender Kurbelschleife als Antrieb des Transferzylinders;
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3:
Getriebeschema des Getriebes mit umlaufender Kurbelschleife in einem
Kaltfolienwerk.
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Wie
aus 1 einer Ausführungsform der Erfindung
ersichtlich, enthält die Bogenoffsetrotationsdruckmaschine
neben den hier nicht dargestellten Aggregaten (Anleger, Anlage,
weiteren Druckwerken, Auslage) mehrere, in Reihe angeordnete Druckwerke.
Die in den Druckwerken zu bedruckenden Bogen werden in Bogenlaufrichtung
BLR durch die Druckmaschine befördert. Die Beschreibung
der einzelnen Komponenten der Druckwerke erfolgt an Hand des in
der 1 als erstes dargestellten Druckwerkes. Es wird
nachfolgend davon ausgegangen, dass die weiteren Druckwerke baugleich
zum ersten Druckwerk sind. In der 1 ist das
erste Druckwerk als Auftrageinrichtung für Kleber ausgebildet
und wird im Folgenden als Auftragwerk bezeichnet. Das in Bogenlaufrichtung
BLR auf das Auftragwerk folgende Druckwerk ist als Beschichtungseinrichtung für
den Transfer der bildgebenden Schichten von der Trägerfolie
auf die Bogen ausgebildet und wird im Folgenden als Kaltfolienwerk
bezeichnet. In der Druckmaschine können weitere nicht dargestellte Wendeeinrichtungen,
Druckwerke, Lack- oder Veredelungswerke angeordnet sein. Dabei können
beliebige Druck- bzw. Lackwerke als Auftragwerke bzw. Kaltfolienwerke
ausgerüstet, umgerüstet oder nachgerüstet
werden.
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Die
in 1 dargestellten Werke weisen jeweils Gummizylinder 3 auf,
der mit je einem Gegendruckzylinder 2 in Eingriff steht.
Im Kaltfolienwerk wird der betreffende Gummizy linder 3 als
Transferzylinder 3' verwendet. Gummizylinder 3 und
Transferzylinder 3' sind prinzipiell baugleich, so dass
bei deaktiviertem Kaltfolienbetrieb der Transferzylinder 3' wieder
als Gummizylinder 3 zum Farbübertrag benutzt werden
kann. Die Gummizylinder 3 bzw. Transferzylinder 3' besitzen
Spannkanäle und die Gegendruckzylinder 2 besitzen
Greiferkanäle, die in der 1 im Auftragwerk
eingezeichnet aber nicht weiter bezeichnet sind. Diese sind so dimensioniert,
dass sich beim Abrollen von Gummizylinder 3 bzw. Transferzylinder 3' und
Gegendruckzylinder 2 gegeneinander deren Kanäle
gegenüber liegen. Zwischen dem Gummizylinder 3 bzw.
Transferzylinder 3' und dem Gegendruckzylinder 2 wird
ein Druckspalt bzw. Transferspalt gebildet, der im Druckbetrieb
vom zu bearbeitenden Bedruckstoff, also dem Bogen, passiert wird.
Dem Gummizylinder 3 bzw. Transferzylinder 3' ist
ein mit einem hier nicht dargestellten Farb- und Feuchtwerk zusammenwirkender
Plattenzylinder 4 zugeordnet. In einer anderen nicht dargestellten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, die Auftrageinrichtung für
den Kleber und die Beschichtungseinrichtung für den Transfer
der bildgebenden Schichten in einem einzigen Druckwerk unterzubringen.
Hierbei wird die Transferfolie über einen Transferzylinder
geführt, der als Übertragungszylinder ausgebildet
ist. Dieser Übertragungszylinder ist an den Gegendruckzylinder
des Auftragwerkes anstellbar und bildet dabei mit diesem den Transferspalt.
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Zwischen
den Gegendruckzylindern 2 eines jeden Werkes sind Bogen übergebende Übertragungstrommeln 1 vorgesehen,
die ebenfalls Greiferkanäle aufweisen. Sowohl Gegendruckzylinder 2 als auch Übertragungstrommeln 1 umfassen
in den Greiferkanälen angeordnete Greifersysteme, mit denen die
Bogen an den Vorderkanten fixiert werden. Die Greifersysteme sind
als Klemmgreifer ausgebildet und weisen Greiferfinger auf, die die
Bogenvorderkanten gegen Greiferaufschläge drücken
und dabei über der Peripherie des jeweiligen Zylinders
liegen. Zwischen den Übertragungstrommeln 1 und
den Gegendruckzylindern 2, die in der in der 1 angegebenen
Richtung rotieren, werden die Bogen im Greiferschluss passerhaltig übergeben.
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Auf
dem Kaltfolienwerk ist ortsfest ein Aufnahmebock angeordnet, der
eine Transferfolienvorratsrolle 5 trägt. Die in
der Transferfolienvorratsrolle 5 bevorratete Transferfolie
umfasst eine Trägerschicht, auf die nahezu ganzflächig
eine Transferschicht appliziert ist. Die Transferschicht kann dabei
transparent, halbtransparent oder auch opak ausgebildet sein. Auf
dem in Bogenlaufrichtung BLR dem Kaltfolienwerk folgenden Druckwerk
ist ein weiterer ortsfester Aufnahmebock angeordnet, der eine Transferfolienaufwickelrolle 6 trägt.
Sowohl der Transferfolienvorratsrolle 5 als auch der Transferfolienaufwickelrolle 6 sind
hier nicht dargestellte drehzahlregelbare Antriebsmotoren zugeordnet. Über
in der
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1 dargestellte
Führungsrollen wird die Transferfolie in den Transferspalt
zwischen Transferzylinder 3' und Gegendruckzylinder 2 des
Kaltfolienwerkes geführt. Alternativ können sowohl
die Transferfolienvorratsrolle als auch die Transferfolienaufwickelrolle
auf ein und demselben Auftrag-, Kaltfolien- oder Druckwerk angeordnet
sein. Es ist ebenfalls möglich, die Transferfolie mittels
Umlenkrollen zur entsprechenden Beschichtungseinrichtung zu führen.
Die Transferfolie kann über nicht dargestellte Spannvorrichtungen
gespannt und mittels bekannter Exzenter- oder Tänzerwalzen
mit veränderlicher Geschwindigkeit durch den Transferspalt
geführt werden.
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Der
Antrieb der Druckmaschine erfolgt über einen zentralen
Antriebsmotor. Dieser treibt einen in 1 nicht
dargestellten geschlossenen Zahnräderzug, der die Antriebe
der Übertragungstrommeln 1, der Gegendruckzylinder 2 sowie
den Antrieb des Transferzylinders 3' des Kaltfolienwerkes
bzw. die Antriebe der Gummizylinder 3 der Druckwerke und des
Auftragwerkes und der dazugehörigen Plattenzylinder 4 und
die Farb- und Feuchtwerke einschließt. Der Transferzylinder 3' ist über
ein Getriebe 9 mit dem Zahnräderzug verbunden.
Das Getriebe 9 weist eine formschlüssige Kupplung
auf, die als umlaufende Kurbelschleife ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß kann
die Rotationsgeschwindigkeit des Transferzylinders 3' über
das Getriebe 9 frei gewählt werden. Dadurch kann
der Transferzylinder 3' an einer gewünschten Position kollisionsfrei
stillgesetzt und wieder beschleunigt werden, während der
Gegendruckzylinder 2 weiter rotiert. Der ebenfalls mit
dem Transferzylinder 3' zusammenwirkende Plattenzylinder 4 wird
vom Transferzylinder 3' abgehoben oder kann auch mit dem Transferzylinder 3' stillgesetzt
werden. In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die
Gummizylinder 3 der Druckwerke ebenfalls über
ein jeweils zugeordnetes Getriebe 9 anzutreiben, was eine
Ausrüstbarkeit jedes Druckwerkes zu einem Kaltfolienwerk
sicherstellt. Es ist aber auch möglich, das Getriebe 9 bei
Bedarf nachzurüsten. Jedes Getriebe 9 kann separat
gesteuert werden, wodurch vorzugsweise nur der gewünschte
Transferzylinder 3' des Kaltfolienwerkes eine gewünschte
Drehzahländerung ausführt. In einer anderen nicht
dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
die Plattenzylinder, Farb- und/oder Feuchtwerke durch einen Direktantrieb
unabhängig vom Zahnräderzug anzutreiben.
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2 zeigt
das Getriebe 9 des Transferzylinders 3', das als
umlaufendes Kurbelschleifengetriebe ausgebildet ist. Zwischen dem
Gegendruckzylinder 2 und dem Plattenzylinder 4 ist
der Transferzylinder 3' angeordnet. Die Zylinder rotieren
in der in der 2 angegebenen Richtung, wobei
hier die Antriebsseite des Druckwerkes dargestellt ist. Dem Transferzylinder 3' ist
im Bereich seiner Stirnseite ein mittelbar mit dem Transferzylinder 3' verbundener
Gleitstein 9.3 zugeordnet. Der Gleitstein 9.3 ist
als Bolzen ausgebildet und erstreckt sich in axialer Richtung des Transferzylinders 3' in
einem bestimmten Abstand von dessen Rotationsachse. Dabei kann der
Gleitstein 9.3 an einem koaxial und verdrehfest zum Transferzylinder 3' angeordnetem
Gleitsteinrad, über einen starren Hebelarm mit der Rotationsachse
des Transferzylinders 3' oder direkt im Bereich der Stirnfläche
mit dem Transferzylinder 3' verbunden sein. Über
den Gleitstein 9.3 wird der Transferzylinder 3' rotatorisch
angetrieben, wobei der Gleitstein 9.3 auf einer feststehenden
Kreisbahn 9.3.1 umläuft.
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Im
Bereich der Stirnseite des Transferzylinders 3' ist ein
Schleifenrad 9.1 angeordnet, das mit dem Gleitstein 9.3 in
Wirkverbindung steht. Dieses Schleifenrad 9.1 ist vollflächig
ausgebildet und weist eine in radialer Richtung liegende Aussparung
auf, die als Schleife 9.2 mit dem Gleitstein 9.3 des
Transferzylinders 3' eine Gleitpaarung bildet. Der Gleitstein 9.3 kann
sich in der Schleife 9.2 in radialer Richtung des Schleifenrades 9.1 nahezu
spielfrei bewegen. Die Gleitpaarung zwischen Schleife 9.2 und
Gleitstein 9.3 kann mit geeigneten Schmiermitteln versehen
werden. Das Schleifenrad 9.1 weist an seinem Umfang einen
Zahnkranz auf, der mit einem Ritzel 9.5 zusammenwirkt.
Das Ritzel 9.5 wird vom oben genannten Zahnräderzug
der Druckmaschine angetrieben und überträgt somit
seine Rotation in einem feststehenden Übersetzungsverhältnis
an das Schleifenrad 9.1. Das Schleifenrad 9.1 treibt über
die Gleitpaarung Schleife 9.2/Gleitstein 9.3 den
Transferzylinder 3' an. Das Schleifenrad 9.1 ist
zum Transferzylinder 3' in radialer Richtung verlagerbar
ausgebildet, wobei das Schleifenrad 9.1 in einer Antriebsposition
A koaxial zum Transferzylinder 3' liegt. In einer von der
Antriebsposition A abweichenden Stillsetzposition B ist das Schleifenrad 9.1 radial
zum Transferzylinder 3' verlagert, wobei die Rotationsachse
des Schleifenrades 9.1 auf der Kreisbahn 9.3.1 des
Gleitsteines 9.3 liegt. In einer Weiterbildung der Erfindung ist
es dabei durchaus möglich, das Schleifenrad auf weitere
Positionen zu stellen, und somit entsprechende Rotationsgeschwindigkeiten
des Transferzylinders einzustellen.
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Das
Schleifenrad 9.1 ist an seiner Rotationsachse über
einen Schaltarm 9.6 gestellfest aber ortsveränderlich
gelagert. Der Schaltarm 9.6 ist gestellseitig koaxial zur
Rotationsachse des Ritzels 9.5 drehbeweglich gelagert,
was einen konstanten Abstand des Schleifenrades 9.1 zum
Ritzel 9.5 sicherstellt. Auf diese Weise wird ein konstanter
Zahneingriff zwischen den beiden Zahnrädern sichergestellt. Der
Schaltarm 9.6 ist somit um die Rotationsachse des Ritzels 9.5 drehbar,
wobei das mit dem Schaltarm 9.6 verbundene Schleifenrad 9.1 in
konstantem Abstand zum Ritzel 9.5 um dessen Drehachse geschwenkt
wird.
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Dem
Schaltarm 9.6 ist ein Linearantrieb 9.4 zugeordnet,
der den Schaltarm 9.6 zwischen der Antriebsposition A und
der Stillsetzposition B bewegen kann. Der Stellweg des Linearantriebes 9.4 ist
nichtlinear und kann sehr genau gesteuert werden, womit der Schaltarm 9.6 stets
und reproduzierbar in einer bestimmten Stellung steht. Als Linearantrieb 9.4 kann
eine Gewindespindel eingesetzt werden. Der Linearantrieb kann alternativ
auch direkt am Schleifenrad angreifen und dieses auf einer durch
Führungen des Gestells vorgegebenen Bahn verstellen, wobei
ein wirksamer Kontakt zu dem das Schleifenrad antreibenden Ritzel
sichergestellt sein muss. Bei Bewegungen des Transferzylinders 3' während
bekannter Druckan- und Druckabschaltungen in der Druckmaschine wird
das Schleifenrad 9.1 konzentrisch zum Transferzylinder 3' gehalten,
während der Transferzylinder 3' eine Stellbewegung
zum Gegendruckzylinder 2 hin oder von diesem weg vollführt.
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In
der Antriebsposition A überträgt das Schleifenrad 9.1 seine
Rotationsbewegung über die Schleife 9.2 und den
Gleitstein 9.3 an den Transferzylinder 3', der
dabei mit maximaler Geschwindigkeit rotiert. Der Gleitstein 9.3 befindet
sich dabei in einer maximalen Entfernung von der Rotationsachse
des Schleifenrades 9.1 in der Schleife 9.2, wobei
das Schleifenrad 9.1 koaxial zum Transferzylinder 3' rotiert.
Es resultiert somit eine Drehzahlübertragung vom Schleifenrad 9.1 zum
Transferzylinder 3' im Übersetzungsverhältnis
von 1:1. Vorzugsweise wird der Teilkreisdurchmesser des Schleifenrades 9.1 (Zahnrad)
gleich dem Durchmesser des Transferzylinders 3' gewählt.
Der Transferzylinder 3' muss während des Folientransferbetriebes
synchron zu den anderen Zylindern laufen. Über den Linearantrieb 9.4 kann
das Schleifenrad 9.1 zwischen der Antriebsposition A und
der Stillsetzposition B gestellt werden. Während der Stellbewegungen
bewegt sich der Gleitstein 9.3 in der Schleife 9.2.
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In
der Stillsetzposition B befindet sich die Rotationsachse des Schleifenrades 9.1 auf
der Kreisbahn 9.3.1 des Gleitsteines 9.3, wobei
sich der Gleitstein 9.3 im Zentrum des Schleifenrades 9.1 befindet. Der
Gleitstein 9.3 liegt somit auf der Rotationsachse des Schleifenrades 9.1 in
der Schleife 9.2. Das Schleifenrad 9.1 rotiert
mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, überträgt
seine Rotation aber nicht an den Transferzylinder 3', da
sich das Schleifenrad 9.1 um den ortsfest stehenden Gleitstein 9.3 dreht
und keine Kraft auf diesen überträgt. Da der Gleitstein 9.3 in
der Stillsetzposition B auf der Rotationsachse des Schleifenrades 9.1 liegt,
ist eine definierte Position des Transferzylinders 3' sichergestellt, was
eine Kollision mit den Greiferfingern des Gegendruckzylinders 2 sicher
ausschließt. Das Schleifenrad 9.1 kann einen Fixiermechanismus
enthalten, der den Gleitstein 9.3 während der
Stillsetzposition B im Schleifenradmittelpunkt hält. Dieser
Fixiermechanismus kann als federkraftunterstützter Schnapper
ausgebildet sein, der den Gleitstein 9.3 beim Erreichen des
Schleifenradzentrums automatisch arretiert. Durch Zurückziehen
des Schnappers durch einen Pneumatikzylinder kann der Gleitstein 9.3 wieder freigegeben
werden.
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3 zeigt
einen vertikalen Schnitt des Kaltfolienwerkes mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung. Dabei ist erkennbar, dass der Gegendruckzylinder 2,
der Transferzylinder 3' und der Plattenzylinder 4 über
ihre Lagerzapfen in den Gestellwänden des Gestells der
Druckmaschine gelagert sind. Der vom Antrieb der Druckmaschine ausgehende
geschlossene Zahnräderzug ist auf der rechten Seite von 3 erkennbar.
Dieser besteht innerhalb des Kaltfolienwerks aus einem Übertragungstrommelantriebsrad 1A,
einem Gegendruckzylinderantriebsrad 2A, einem Zwischenrad 7A,
einem Getriebeantriebsrad 8A, einem Plattenzylinderantriebsrad 4A und
mehreren am Plattenzylinderantriebsrad 4A anschließenden,
nicht dargestellten Walzenantriebsrädern des Farb- und
Feuchtwerkes. Über das Zwischenrad 7A wird sowohl
das Plattenzylinderantriebsrad 4A als auch das Getriebeantriebsrad 8A angetrieben,
wobei diese vorzugsweise in einer Ebene nacheinander angeordnet
sind. Das Getriebeantriebsrad 8A steht über eine
Welle mit dem Ritzel 9.5 des Getriebes 9 in Verbindung
und überträgt somit seine Rotation an das Ritzel 9.5.
Alternativ kann auch ein anderes Antriebsrad oder Zwischenrad des
Zahnräderzuges zum Antrieb des Getriebes benutzt werden.
Das Ritzel 9.5 wirkt mit dem Schleifenrad 9.1 zusammen, das
seine Rotation an ein den Gleitstein 9.3 tragendes Gleitsteinrad überträgt.
Das Gleitsteinrad ist fest mit dem Transferzylinder 3' verbunden
und treibt somit diesen an.
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Zur
Wirkungsweise der oben beschriebenen Einrichtung:
Von einem
in 1 nicht dargestellten Anleger werden die zu verarbeitenden
Bogen in den Bogenlauf gegeben. Diese passieren dann beliebig viele
nicht dargestellte Druckwerke. In diesen genannten Druckwerken werden
die Bogen beim Durchlaufen der Druckspalte mit einem mehrfarbigen
Druckbild versehen. Anschließend gelangt der Bogen zum
Druckspalt des Auftragwerkes. Der Plattenzylinder 4 des Auftragwerkes
ist mit einer hier nicht dargestellten Druckform bespannt, die über
das vorhandene Farbwerk des Auftragwerkes einen Kleber motivgerecht über
den Gummizylinder 3 auf den Bogen aufbringt. In anderen
Ausführungen kann der Kleber über das Feuchtwerk
eines Druckwerkes aufgebracht werden. Dabei kann die Druckform als
eine Lackplatte ausgebildet sein, bei der die Stellen, an denen
die Transferschicht auf den Bogen haften soll, den Kleber annehmen
und im Druckspalt auf die Bogen übertragen. Alternativ
kann eine Rakeleinrichtung zum Kleberauftrag verwendet werden.
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Die
derart mit einem Kleberauftrag versehenen Bogen werden durch die Übertragungstrommel 1 zum
Transferspalt des Kaltfolienwerkes gefördert. Im Transferspalt
des Kaltfolienwerkes wird die Transferfolie mit dem Bogen in Kontakt
gebracht. Das geschieht unter Druck, so dass die Transferschicht
der Transferfolie über den Kleber an den Bogen gebunden
wird und so die gewünschte Applikation erzeugt. Um den
Verbrauch von Transferfolie zu verringern, kann deren Vorschub im
Foliensparbetrieb gestoppt werden, wobei die Transferfolie auch
zurück transportiert werden kann. Der Foliensparbetrieb
wird insbesondere dann verwendet, wenn die unverbrauchte Transferfolie
bei Kanaldurchgang oder aus Formatdifferenz wieder dem Prozess zugeführt
werden soll, um Folie zu sparen. Hierzu werden die Antriebsmotoren
der Rollenaufnahme gezielt angesteuert bzw. Exzenterwalzen der Folienführung
in bekannter Weise bewegt. Zum Vermeiden einer Relativbewegung und damit
einer Reibung zwischen Transferfolie und der Mantelfläche
des Transferzylinders 3' wird in dieser Phase der Transferzylinder 3' mittels
des Getriebes 9 stillgesetzt, während der Gegendruckzylinder 2 und die Übertragungstrommel 1 durch
den Zahnräderzug der Druckmaschine weiterhin angetrieben
werden. Weiterhin kann der Transferzylinder 3' stillgesetzt werden,
wenn an der Druckmaschine Hilfsprozesse, wie beispielsweise Waschvorgänge,
durchgeführt werden sollen. Dafür wird die Maschinendrehzahl
auf einen bestimmten zum Waschen nötigen Wert verringert.
Da während der Hilfsprozesse keine Transferfolie verbraucht
werden soll, wird deren Vorschub gestoppt. Auch hierbei wird der
Transferzylinder 3' mittels des Getriebes 9 stillgesetzt,
um eine Relativbewegung seiner Mantelfläche zur Transferfolie
auszuschließen. Alle weiteren Zylinder können
weiterhin vom Zahnräderzug angetrieben werden, wodurch
die Hilfsprozesse ermöglicht werden.
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Der
Transferzylinder 3' wird stillgesetzt, indem der Linearantrieb 9.4 das
Schleifenrad 9.1 von der Antriebsposition A in die Stillsetzposition
B bringt. Das Schleifenrad wird in dieser Stillsetzposition B weiterhin
mit voller Drehzahl vom Ritzel 9.5 angetrieben. Die Rotationsachse
des Schleifenrades 9.1 befindet sich in der Stillsetzposition
B auf der Kreisbahn 9.3.1 des Gleitsteines 9.3.
Während der Linearantrieb 9.4 das Schleifenrad 9.1 in
die Stillsetzposition B bringt, bewegt sich der Gleitstein 9.3 in
der Schleife 9.2 des Schleifenrades 9.1 zu deren
Rotationsachse. In der Stillsetzposition B befindet sich der Gleitstein 9.3 nunmehr
direkt auf der Rotationsachse des Schleifenrades 9.1, das
somit um den Gleitstein 9.3 rotiert. Während der
Rotation des Schleifenrades 9.1 um den Gleitstein 9.3 steht
der Gleitstein 9.3 fest am Ort der Rotationsachse des Schleifenrades 9.1,
wodurch auch der über das Gleitsteinrad mit dem Gleitstein 9.3 verbundene
Transferzylinder 3' still steht. Für einen erneuten
Antrieb des Transferzylinders 3' wird das Schleifenrad 9.1 durch den
Linearantrieb 9.4 wieder aus der Stillsetzposition B in
die Antriebsposition A verlagert. Der Gleitstein 9.3 bewegt
sich während der Verlagerung des Schleifenrades 9.1 in
der Schleife 9.2 von der Rotationsachse des Schleifenrades 9.1 nach
außen. Der Transferzylinder 3' wird somit über
den Gleitstein 9.3 beschleunigt und wieder angetrieben.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dem Schleifenrad
oder Nutensteinrad einen zusätzlichen Antrieb zuzuordnen,
der das betreffende Rad zusätzlich beschleunigt oder bremst. Über diesen
Antrieb, z. B. einen Elektromotor oder Direktantrieb, kann das Nutensteinrad
auch mit größerer Rotationsgeschwindigkeit, als
vom Zahnräderzug vorgegeben, angetrieben werden. Eine Beschleunigung
des Zahnräderzuges über das Ritzel muss in diesem
Fall, z. B. mittels einer Kupplung, vermieden werden. Durch das
Getriebe, und ggf. den zusätzlichen Antrieb, ist eine Anpassung
der Rotationsgeschwindigkeit und damit der Umfangsgeschwindigkeit
des Transferzylinders an die Umfangsgeschwindigkeit des Gegendruckzylinders
möglich. Durch diese gleichen Umfangsgeschwindigkeiten
werden ein schädlicher Schlupf zwischen der Transferfolie
und dem Bedruckstoff und zu große auf die Transferfolie wirkende
Zugkräfte vermieden. Wird die Bedruckstoffdicke verändert,
so ist die Umfangsgeschwindigkeit des Transferzylinders ebenfalls
an die Umfangsgeschwindigkeit des Bedruckstoffes anzupassen. Die
Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit des Transferzylinders ist stufenlos
regulierbar und kann geregelt werden, wobei die Regelung entsprechend einer
Abtastung der Foliengeschwindigkeit vor Einlauf in die Druckzone
erfolgen kann. Durch die einstellbare Rotationsgeschwindigkeit des
Transferzylinders kann dieser somit einen wählbaren Durchmesser
aufweisen.
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- 1
- Übertragungstrommeln
- 1A
- Übertragungstrommelantriebsrad
- 2
- Gegendruckzylinder
- 2A
- Gegendruckzylinderantriebsrad
- 3
- Gummizylinder
- 3'
- Transferzylinder
- 4
- Plattenzylinder
- 4A
- Plattenzylinderantriebsrad
- 5
- Transferfolienvorratsrolle
- 6
- Transferfolienaufwickelrolle
- 7A
- Zwischenrad
- 8A
- Getriebeantriebsrad
- 9
- Getriebe
- 9.1
- Schleifenrad
- 9.2
- Schleife
- 9.3
- Gleitstein
- 9.3.1
- Kreisbahn
- 9.4
- Linearantrieb
- 9.5
- Ritzel
- 9.6
- Schaltarm
- A
- Antriebsposition
- B
- Stillsetzposition
- BLR
- Bogenlaufrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0578706
B1 [0002]
- - DE 3943402 A1 [0005]
- - DE 102005005491 A1 [0007]
- - DE 19625064 C2 [0010]