-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transfer bildgebender Schichten
von einer Trägerfolie
auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Es
ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransferverfahrens herzustellen.
So ist in der
EP 0
569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung,
die dieses Material verwendet, beschrieben. Dabei ist eine Bogen verarbeitende
Maschine gezeigt, die einen Anleger und einen Ausleger aufweist,
wobei zwischen beiden Aggregaten Druckwerke und ein Beschichtungswerk angeordnet
sind. In wenigstens einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster
mittels des Flachdruckverfahrens aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster
ist in einem kalten Druckverfahren aufgebracht und weist ein bestimmtes
bildgebendes Sujet auf. In dem dem Druckwerk folgenden Beschichtungswerk
mit einem Gegendruckzylinder und einer Presswalze ist eine Folienführung vorgesehen.
Diese ist in der Art konzipiert, dass von einer Folienvorratsrolle
ein Folienstreifen bzw. eine Transferfolie durch den Transferspalt
des Beschichtungswerkes zwischen dem Gegendruckzylinder und der
Presswalze geführt
wird. Der Folienstreifen wird auf der Auslaufseite nach dem Verlassen
des Beschichtungswerkes wieder aufgewickelt. Die Transferfolie weist
eine Trägerschicht
auf, auf der bildgebende Schichten wie metallische Schichten, beispielsweise
aus Aluminium, aufgebracht sein können. Zwischen der metallischen Schicht
und der Trägerfolie
ist eine Trennschicht vorgesehen, die dafür sorgt, dass die metallische Schicht
von der Trägerschicht
abziehbar ist.
-
Beim
Transport von Druckbogen durch das Druckwerk wird jeder Druckbogen
mit einem Klebstoffmuster versehen. Danach wird der Druckbogen durch
das Beschichtungswerk geführt,
wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende
Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht wird. Dabei
geht die nach unten liegende metallische Schicht eine enge Verbindung
mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein.
Nach dem Weitertransportieren des Druckbogens haftet die metallische
Schicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster
an. Der Trägerfolie
wird also die metallische Schicht im Bereich der Klebstoffmuster
entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte Transferfolie wird wieder
aufgewickelt. Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.
-
Es
ist bekannt derartige Beschichtungswerke beispielsweise in Druckwerken
von Druckmaschinen einzusetzen. Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen
ist, dass sie nicht flexibel einsetzbar sind und dass die Zuführung der
Transferfolie aufwändig und
schwierig zu handhaben ist.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung vorzusehen mittels derer
der Übertrag
einer bildgebenden Schicht z.B. einer Metallisierungsschicht, auf
einen Druckbogen sicher, wirtschaftlich und exakt erfolgen kann,
wobei die Vorrichtung einfach handhabbar sein soll.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich in einem Verfahren gemäß den Merkmalen
der Patentanspruches 1 und in einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen
der Patentanspruches 3.
-
Vorteilhafter
Weise wird zur Führung
der Transferfolie eine Zuführeinrichtung
verwendet, bei der die Transferfolie während Zuführung zum Transferspalt durch
ein modulares Leitsystem geführt
wird.
-
Eine
zugehörige
Vorrichtung zur Zuführung der
Transferfolie weist in vorteilhafter Weise eine Leiteinrichtung
in der Art eines Kassettenmoduls auf, mittels dessen die Zufuhr
zum Transferspalt und die Abfuhr aus dem Transferspalt auf einfache
Weise ermöglicht
werden.
-
Die
Vorrichtung ist in vorteilhafter Weise auch einsetzbar, um eine
Verbesserung der Folienausnutzung dadurch zu erreichen, dass die
Transferfolie in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite
aufgeteilt wird. In Kombination mit dem vorgenannten Verfahren können so
auch unterschiedliche Folienarten nebeneinander eingesetzt werden.
-
Zur
Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens kann
vorgesehen sein, den Folienvorschub derart zu steuern, dass die
Transferfolie dann angehalten wird, wenn keine Übertragung der bildgebenden
bzw. Metallisierungsschicht erfolgt.
-
In
vorteilhafter Weise kann eine Steuerung der Transferfolie derart
erfolgen, dass beim Durchlaufen eines die Greifer des bogenführenden
Gegendruckzylinders aufnehmenden Zylinderkanales der Folienvorschub
angehalten wird, wobei die Presswalze dann unter der Transferfolie
gleitend durchläuft.
-
Vorteilhafterweise
ist es auch möglich,
mehrere Beschichtungswerke innerhalb einer Bogen verarbeitenden
Maschine hintereinander vorzusehen. Damit können die Aufbringung verschiedener
bildgebenden Beschichtungen bzw. Metallisierungsschichten innerhalb
eines Sujets nacheinander erfolgen. Hierbei ist es möglich, über ein
einziges Klebermuster mit allen Bildmusterelementen die bildgebenden Schichten
nebeneinander zu übertragen.
Es ist auch möglich
ein erstes Klebermuster in einem ersten Beschichtungswerk mit einer
ersten bildgebenden Beschichtung bzw. Metallisierungsschicht zu
versehen und überlagernd
im Folgenden ein weiteres, das erste einschließende Klebermuster aufzutragen
und mit einer anderen bildgebenden Beschichtung bzw. Metallisierungsschicht
zu versehen.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher dargestellt.
-
Dabei
zeigen:
-
1 eine
grundsätzliche
Darstellung einer Druckmaschine mit einer Folientransfereinrichtung,
-
2 einer
Einrichtung zur Führung
von Transferfolie an einer Presswalze,
-
3 einer
Einrichtung zur Zuführung
von Transferfolie in detaillierter Darstellung und
-
4 und 5 Varianten
einer Einrichtung zur Abführung
von Transferfolie in detaillierter Darstellung.
-
In 1 ist
eine Bogen verarbeitende Maschine, hier eine Druckmaschine, gezeigt,
die aus zwei Druckwerken besteht. Die beiden Druckwerke werden für folgende
Zwecke eingesetzt:
- – Ein Druckbogen wird zunächst mit
einem bildgebenden Klebstoffmuster versehen (Auftragwerk 1 mit
Farb-/Feuchtwerk 11, Plattenzylinder 12 und Gummi- oder Drucktuchzylinder 13).
- – Danach
wird im Folgedruckwerk gemeinsam mit einem Druckbogen eine Transferfolie 5 durch
einen Transferspalt 6 geführt, wobei die Transferfolie 5 im
Transferspalt 6 gegen den Druckbogen gepresst wird (Beschichtungswerk 2 mit
Presswalze 3 und Gegendruckzylinder 4).
-
Der
Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird durch
eine Presswalze 3 und einen Gegendruckzylinder 4 gebildet.
Hierbei kann die Presswalze 3 dem Drucktuchzylinder und
der Gegendruckzylinder 4 dem Gegendruckzylinder eines Offsetdruckwerkes entsprechen.
Weiterhin kann die Presswalze 3 dem Formzylinder und der
Gegendruckzylinder 4 dem Gegendruckzylinder eines Lackmodules
einer Bogendruckmaschine entsprechen.
-
Transferfolien 5 weisen
eine Trägerschicht und
eine Trennschicht zu einer bildgebenden Schicht auf. Die Trennschicht
dient dem erleichterten Abheben der bildgebenden Schicht von der
Trägerschicht. Die
bildgebende Schicht kann eine metallisierte Schicht oder eine Glanzschicht
oder eine Texturschicht oder eine eingefärbte Schicht oder eine ein oder
mehrere Bildmuster enthaltende Schicht sein.
-
Die
Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungswerk 2 auf
der Seite der Bogenzuführung
zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 auf.
Der Drehantrieb 7 wird zur kontinuierlichen geregelten
Zuführung
der Transferfolie zum Beschichtungswerk 2 benötigt und
ist daher steuerbar. Weiterhin ist im Bereich der Folienzuführung eine Umlenk-
bzw. Spannwalze vorgesehen. Damit wird die Folienbahn der Transferfolie 5 immer
in gleicher Spannung gegenüber
der Presswalze 3 gehalten. Auf der ablaufseitigen Seite
des Beschichtungswerkes 2 ist eine Foliensammelrolle 9 angeordnet,
auf das verbrauchte Folienmaterial wieder aufgewickelt wird. Für die optimierte
Produktion ist ein Drehantrieb 7 vorzusehen, der steuerbar
ist. Die Transferfolie 5 kann auch durch den Drehantrieb 7 auf
der Ablaufseite bewegt und auf der Zulaufseite mittels einer Bremse
straff gehalten werden.
-
Für den Transfervorgang
der bildgebenden z.B. metallisierten Schicht auf den Bedruckstoff
im Transferspalt 6 ist wesentlich, dass die Oberfläche der
Presswalze 3 mittels eines kompressiblen, dämpfenden
Elementes ausgerüstet
ist. Die Presswalze 3 kann dazu mit einer Pressbespannung 10 beispielsweise
als Kunststoffüberzug,
vergleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch, versehen sein. Die Pressbespannung 10 wird
in einem Zylinderkanal an Spannvorrichtungen gehalten. Die Pressbespannung 10 ist
zur Verbesserung der Übertragungseigenschaften
im Transferspalt 6 mit einer gezielten Elastizität bzw. Kompressibilität ausgestattet,
die mittels konventioneller Drucktücher oder kombinierter Bespannungen
aus einem Drucktuch und einer Unterlage erzeugbar ist.
-
Weiterhin
können
direkt auf der Presswalze 3 oder auf der Pressbespannung
eine oder mehrere auf Sujetbereiche begrenzte Pressflächen vorgesehen
sein.
-
Die
Anordnung einer Presswalze kann im erfindungsgemäßen Umfang auch innerhalb eines
einzigen Beschichtungsmodules gemeinsam mit einem Verarbeitungsaggregat
erfolgen. Dazu kann ein Druckwerk (hier z.B. Auftragwerk 1 in 1)
für den Kleberauftrag
benutzt und dem Druckspalt des Kleberauftrages am gleichen Gegendruckzylinder 4 dieses
Druckwerkes nachgeordnet eine separate Presswalze angeordnet werden.
Alternativ kann an einem Druckwerk (hier z.B. Beschichtungswerk 2 nach 1)
eine Zusatzeinrichtung für
den Kleberauftrag am Gegendruckzylinder 4 dem Transferspalt 6 vorgeordnet
werden. Durch beide Ausführungsformen
entsteht eine kompakte Bauform.
-
Zur
Zwischen- bzw. Nachbehandlung der Kleberschicht bzw. des darauf
aufgetragenen Transferbildes können
Trockner 25 dem Auftragwerk 1 bzw. dem Beschich tungswerk 2 nachgeordnet
vorgesehen sein. Hier kommen insbesondere in Verbindung mit einem
entsprechenden Kleber UV-Trockner in Frage.
-
Zur
Kontrolle des aufgetragenen Transferbildes kann dem Beschichtungswerk 2 nachgeordnet ein Überwachungssystem 26 zur
Bogeninspektion vorgesehen sein. Mittels eines derartigen Überwachungssystems 26 sind
neben Fehlern im Transferbild auch Mängel beim Kaltfolienprägeprozess
identifizierbar.
-
Zur
Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens kann
vorgesehen sein, dass der Folienvorschub der Transferfolie 5 von
der Folienvorratsrolle 8 zum Transferspalt 6 und
zur Foliensammelrolle 9 derart steuerbar ist, dass so weit
als möglich
die Transferfolie 5 dann angehalten wird, wenn keine Übertragung
der bildgebenden Schicht erfolgen soll:
Hierzu kann eine Steuerung
der Transferfolie 5 derart erfolgen, dass beim Durchlaufen
eines Greifer des bogenführenden
Gegendruckzylinders 4 aufnehmenden Zylinderkanales der
Folienvorschub angehalten wird. Auch die Presswalze 3 weist
einen Zylinderkanal auf. Im Bereich der korrelierenden Zylinderkanäle erfolgt
keine Pressung der Transferfolie 5, so dass die Presswalze 3 unter
der Transferfolie 5 gleitend durchlaufen kann, während die
Transferfolie 5 zwischen Presswalze 3 und Gegendruckzylinder 4 frei gespannt
ist. Am so genannten Druckanfang wird die Transferfolie 5 erneut
zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 unter
Einschluss eines Druckbogens eingeklemmt und weiter transportiert.
Die Taktung des Folienvorschubes kann entsprechend einer notwendigen
Beschleunigung bzw. Bremsung der Folienvorratsrolle 8 bzw.
Foliensammelrolle 9 über
so genannte Tänzerwalzen 18 oder die
Drehantriebe 7 der Folienrollen 8, 9 ausführbar sein.
-
Eine
Verbesserung der Folienausnutzung der beschriebenen Art ergibt sich,
wenn die Transferfolie 5 in eine oder mehrere Teilfolienbahnen
geringerer Breite aufgeteilt wird. Damit kann bei entsprechender
Steuerung mit Hilfe der Einrichtung bzw. Einrichtungen zur Taktung
des Folienvorschubes jeder der Teilfolienbahnen, die Ausnutzung
der Transferfolie 5 auch bei zonal unterschiedlich langen
Beschichtungsbereichen innerhalb eines Bogens verbessert werden.
Dazu wird jede Teilfo lienbahn nur genau in dem Bereich weitergefördert, wo
die bildgebende Oberflächenschicht
aufzutragen ist. In den nicht zu beschichtenden Bereichen kann jede
Teilfolienbahn unabhängig
von den anderen Teilfolienbahnen stillgesetzt werden, wobei damit
kein unnötiger
Folienverbrauch entsteht.
-
Erfindungsgemäß wird hierzu
eine in 2 gezeigte Einrichtung zur Folienführung an
einer Presswalze 3 vorgesehen, die im Wesentlichen tangential
zur Presswalze 3 durch deren Transferspalt 6 mit
dem Gegendruckzylinder 4 des Beschichtungswerkes 2 geführt wird.
Hierzu gehören
eine entsprechende Folienleiteinrichtung 20 sowie eine
Folieneinzugseinrichtung 30, die weiter unten beschrieben werden,
und die Folienbahn 5 in Transportrichtung T durch das Beschichtungswerk 3 führen.
-
Vorgesehen
ist eine Folienführung 14,
die in etwa tangential zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 ausgerichtet
ist und eine Umschlingung der Presswalze 3 um weniger als
90 Grad bildet. Damit werden eine definierte Anlage und Führung der
Folienbahn 5 an der Presswalze 3 erreicht und
gleichzeitig die notwendigen Voraussetzungen für eine eventuelle Folientaktung
bzw. einen Folienstillstand im Transferspalt 6 während eines
Kanaldurchlaufes im Transferspalt 6, aber auch für die Verwendung
von schmalen Folienbahnen 5, geschaffen.
-
Die
Folienführung 14 für eine Folienbahn 5 bzw.
Teilfolienbahnen 19 beinhaltet auf der Zulaufseite zum
Transferspalt 6 ausgehend von einer Einlauföffnung 16 an
einem Druckwerksschutz 15 einige Leitrollen 22.
Diese können
je nach Konfiguration des Druckwerkes unterschiedlich angeordnet
sein. Die Folienführung 14 kann
gemäß 2 in
Verbindung mit einer Druckzylinderblasvorrichtung 36 angeordnet
sein. Diese weist Blasöffnungen
zur Bildung von Blasstrahlen S auf, die einerseits zur Führung eines Bedruckstoffes
B am Gegendruckzylinder 4 beim Einlauf in den Transferspalt 6 verwendet
werden. Die Druckzylinderblasvorrichtung 36 kann aber auch
zur pneumatischen Unterstützung
auf die Folienbahn 5 gerichtet sein, um diese faltenfrei
ausgebreitet und straff zu halten. Mittels entsprechender Anordnung der
Druckzylinderblasvorrichtung 36 kann ggf. eine der Leitrollen 22 zur
Führung
der Folienbahn 5 ersetzt werden Teil der Folienführung 14 kann
weiterhin ein mechanisches oder pneumatisches Leitelement an der
Kante des Druckwerkschutzes 15 im Bereich der Eintrittsöffnung 16 sein,
das die Folienbahn 5 beim Einlaufen in das Beschichtungswerk 2 straff
und eben hält.
-
Die
Folienführung 14 leitet
die Folienbahn 5 auch an einer Reinigungseinrichtung 39 vorbei,
die der Presswalze 3 zugeordnet ist. Die Reinigungseinrichtung 39 ist
zur Entfernung von Folienresten oder Verschmutzungen, die von der
Folienverarbeitung stammen, an der Presswalze 3 zu beseitigen.
-
Ein
weiterer Teil der Folienführung 14 beinhaltet
auf der Ablaufseite vom Transferspalt 6 ausgehend zu einer
Austrittsöffnung 17 an
einem Druckwerksschutz 15 weitere Leitrollen 32, 34.
Diese können
wiederum je nach Konfiguration des Druckwerkes unterschiedlich angeordnet
sein. Die Folienführung 14 ist
hier in Verbindung mit einem Einlaufschutz 33 angeordnet.
Dieser dient der Absicherung des Transferspaltes 6 gegen
unbeabsichtigte Eingriffe. Die Folienbahn 5 kann um den
Einlaufschutz 33 oder durch Öffnungen in dessen Kontur geführt werden.
Die Leitrollen 32, 34 können in Verbindung mit dem
Druckwerksschutz 15 angeordnet sein, so dass sie bei dessen
Verschiebung die Folienbahn 5 mitnehmen. Alternativ kann
die Leitrolle 34 verstellbar angeordnet sein, so dass der
Umschlingungswinkel der Folienbahn 5 an der Presswalze 3 einstellbar
ist.
-
In
diesem Zusammenhang ist auch von Bedeutung, dass die Transferfolie 5 bei
einem Kanaldurchlauf im Transferspalt 6 mit Greifern G
am Gegendruckzylinder 4 in Berührung kommen kann. Die Greifer
G halten einen Druckbogen B an seiner Vorderkante auf dem Gegendruckzylinder 3 für den gesicherten
Transport durch den Transferspalt 6 fest. Sie stehen mit
ihrem so genannten Greiferrücken
im Bereich der Einklemmung der Kante des Druckbogens B in geringem
Maß über den
Umfang des Gegendruckzylinders 4 über. Die Koordination zu einem an
der Presswalze 3 ebenfalls vorhandenen Kanal ist so gewählt, dass
dessen zugehörige
Kante erst nach der Kontur der Greifer G mit dem Gegendruckzylinder 4 in
Berührung
kommt. Da die Folienbahn 5 aber frei über den Kanal der Presswalze 3 gespannt
ist, können
sich die Greifer G in die dort nicht gestützte Folienbahn 5 eindrücken. Hierzu
ist es vorteilhaft den Umschlingungswinkel der Folienbahn ein stellbar
zu machen, um eine frühzeitige
Trennung der Greifer G von der Folienbahn 5 beim Kanaldurchlauf
im Transferspalt 6 zu erreichen.
-
Vorzugsweise
werden die Greifer G mit einer in einem möglichst geringen Maß über den
Umfang des Gegendruckzylinders 4 überstehenden Kontur ausgebildet.
Hier können
auch Systeme von Greifern G verwendet werden, die insgesamt dauernd
oder taktweise radial zum Gegendruckzylinder 4 einstellbar
sind, so dass die Höhe
der Greifer G über
der Zylinderkontur minimiert werden kann.
-
Die
Folienführung
kann weiterhin dadurch unterstützt
werden, dass der Zylinderkanal der Presswalze 3 mit eine
Abdeckung zur weitgehend zylindrischen Ergänzung der Oberfläche der
Presswalze versehen wird. Dadurch wird die Folienbahn 5 zwar
im Bereich der Greifer G näher
an den Gegendruckzylinder 4 herangeführt, die Folienführung ist insgesamt
aber kontinuierlicher und ruhiger.
-
Darüber hinaus
kann die Führung
der Transferfolie 5 durch eine weitere Leitwalze 38 (siehe 1)
beeinflusst werden, die im Bereich nach der Folienentnahme von der
Folienvorratsrolle 8 angeordnet ist. Mittels dieser Leitwalze 38,
die in ihrer Achslage relativ zur Lage der Achse der Folienvorratsrolle 8 einstellbar
ist, können
Unebenheiten oder Ungleichmäßigkeiten
des Folienablaufes von der Folienvorratsrolle 8 vor der
Zuführung
der Folienbahn 5 zur Folienführung 14 ausgeglichen
werden.
-
Gemäß 3 ist
eine Einschubkassette 21 mit Führungselementen aus Metall
und/oder Kunststoff (CFK) vorgesehen. Als Führungselemente mittels integrierten
sind zunächst
drehende Leitrollen 22 vorgesehen. Verwendbar sind auch
luftumspülten Blasstangen
oder Blasstangen aus Sintermetall mit Luftaustritt zur Folienbahn 5 hin,
sodass die Transferfolie 5 auf einem Luftpolster getragen
wird. Die Leitrollen 22 können aus Aluminium oder verstärktem Kunststoff,
z.B. CFK gefertigt sein, damit sie leicht bauen und damit eine möglichst
geringe Beanspruchung in die Folienbahn 5 eintragen. Die
Leitrollen 22 können
oberflächenbeschichtet
sein, z.B. mit Teflon oder anderen die Anhaftung der Transferfolie 5 mindernden
Beschichtungen. Den Leitrollen 22 zugeordnete Führungsbleche 23,
die im gleichen Sinne beschichtet sein können, dienen der ebenen Führung der
Folienbahn 5. Die Führungsbleche 23 bilden
vorzugsweise ein Führungskanal 24 und
dienen sowohl zur Folienführung
(Umlenkung) während
des Folienlaufes und auch als Einführhilfe beim Folieneinzug zu Beginn
eines Produktionsprozesses.
-
Der
Einschubkassette 21 kann eine Druckzylinderblasvorrichtung
zugeordnet oder die Einschubkassette 21 kann mit der Druckzylinderblasvorrichtung
gemeinsam als Baueinheit konfiguriert sein. Damit kann die Einschubkassette 21 gleichzeitig
zur Bogenführung
auf dem Gegendruckzylinder 4 genutzt werden.
-
Die
Folienleiteinrichtung 20 kann weiterhin mittels einer Einrichtung
zur Erzeugung von Blasluft unterstützt sein. Hierzu kann sie am
Folienaustritt zum Transferspalt 6 zwischen der Presswalze 3 und dem
Gegendruckzylinder 4 eine Blasvorrichtung 16 aufweisen,
die einen oder mehrere gebündelte
oder gefächerte
Luftstrahlen S zur Bogenführung
unterhalb der Folienbahn 5 auf den Bedruckstoff z.B. auf Etikettenpapier,
das sehr dünn
sein kann, leitet. Der Blasluftstrom aus dem Luftstrahl S trägt und glättet außerdem die
Folienbahn 5. Hier kommt insbesondere die Kombination mit
einer Druckzylinderblasvorrichtung in Frage.
-
Wenn
die Blasluft durch den Führungskanal 24 geleitet
wird kühlt
sie die Folienleiteinrichtung 20 bzw. deren Führungselemente,
so dass aus dieser durch den Folientransport entstehende Reibungswärme abgeführt werden
kann.
-
Die
Folienleiteinrichtung 20 kann an den besonders kritischen
Umlenk- bzw. Austrittspositionen leicht auswechselbare Führungselemente,
z.B. die Leitrollen 22 oder die Führungsbleche 23, aufweisen, sodass
im Service die Verschleißteile
leicht ersetzbar sind.
-
Der
Folienleiteinrichtung 20 kann eine Kartonführung zugeordnet
bzw. gemeinsam mit dieser in eine Baueinheit integriert sein, um
den Kontakt zwischen Folienbahn 5 und Bedruckstoff (Karton)
schon vor deren Einlauf in den Transferspalt 6 zwischen
der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 zu
verhindern.
-
Auslaufseitig,
d.h. in Transportrichtung der Folienbahn 5 nach dem Transferspalt 6 zwischen
der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4,
ist oberhalb der Fo lienbahn 5 ein Abstützblech 29 ggf. mit
Blasluft beaufschlagt, angeordnet. Unterhalb der Folienbahn 5 kann
ein Leitblech 27 zum Folieneinzug temporär eingeschoben
werden.
-
Auslaufseitig
ist eine Folienumlenkung bevorzugt in einen vorhandenen Druckwerksschutz 15 des
Beschichtungswerkes 2 z.B. einem Schutz für eine automatische
Plattenzuführung,
integriert. Hier ist wiederum der Einsatz einer Leitrolle 32 oder
eines beschichteten Führungsbleches 28 oder
einer ggf. luftumspülten
Umlenkstange möglich.
-
Die
genannten Druckwerksschutze 15 können beim Betrieb eines Druckwerkes
als Beschichtungswerk 2 mit Folienbahnen 5 automatisch
in eine definierte, vorwählbare
und verriegelbare Öffnungsposition
gefahren werden, so dass eine angemessen dimensionierte Eintrittsöffnung 16 bzw.
Austrittsöffnung 17 für die Folienbahn 5 geschaffen
wird.
-
Gemäß 4 und 5 sind
Varianten zum Ausleiten der Folienbahn 5 aus dem Beschichtungsmodul 2 gezeigt.
-
In 4 ist
in der unteren Kante des Druckwerksschutzes 15 eine Leitrolle 32 eingelassen.
Die Folienbahn 5 kann nunmehr in gerader Linie von dem Transferspalt 6 zu
der Leitrolle 32 geführt
und so aus der Austrittsöffnung 17 abgeführt werden.
Durch diese Anordnung ist die Führung
der Folienbahn 5 einfach und der Druckwerksschutz 15 muss
nur wenig verändert
werden.
-
Alternativ
kann gemäß 5 ein
Paar von Leitrollen 32, 34 vorgesehen sein. Diese
Leitrollen 32, 34 können auf einer an dem Druckwerksschutz 15 angeordneten
oder von dem Druckwerksschutz 15 unabhängig angeordneten Halterung 35 angeordnet
sein. Die Halterung 35 kann demgemäß im Beschichtungsmodul 2 bzw.
am Druckwerksschutz 15 einsetzbar, verschiebbar oder in
sich verstellbar ausgeführt
sein.
-
Für einen
verbesserten Zugriff zum Gegendruckzylinder 4 kann die
Halterung 35 so angeordnet sein, dass sie oberhalb eines
Einlaufschutzes 33 positioniert ist.
-
Der
Einlaufschutz 33 dient der Absicherung des Transferspalts 6 gegen
unbeabsichtigte Eingriffe. In diesem Fall ist der Einlaufschutz 33 mit
einer Durchlassöffnung
für die
Folienbahn 5 versehen. Weiterhin ist wiederum ein Abstützblech 29 zur
Ableitung der Folienbahn 5 aus dem Transferspalt 6 vorgesehen.
So kann die Folienbahn 5 aus dem Transferspalt 6 über das
Abstützblech 29,
die Leitrolle 34 und die Leitrolle 32 aus der
Austrittsöffnung 17 geführt werden.
-
Alternativ
kann, wie strichliiert dargestellt, die Halterung 35 mit
den Leitrollen 32, 34 auch unterhalb des Einlaufschutzes 33 angeordnet
sein. Dann kann die Folienbahn 5 und Verzicht auf das Abstützblech 29 in
gerader Linie der ersten Leitrolle 34 über diese der zweiten Leitrolle 32 zugeführt werden,
um sie über
die Austrittsöffnung
abzuführen.
-
Weiterhin
kann die Halterung 35 so ausgebildet sein, dass die Lage
der Leitrolle 34 gegenüber der
Lage der Leitrolle 32 veränderbar ist. Dies kann manuell
erfolgen. Ebenso kann ein Stellantrieb vorgesehen sein, mittels
dessen die Arbeitsposition der Leitrolle 34 abhängig von
einem Betriebszustand oder von verfahrenstechnischen Parametern
durch die Maschinensteuerung verstellbar ist.
-
In
einer weiteren Alternative kann der Einlaufschutz 33 zur
Aufnahme von Leiteinrichtungen für die
Folienbahn 5 ausgerüstet
werden.
-
Zur
Folieneinführung
wird ein Leit- oder Zugband bzw. -streifen aus Metall bzw. Kunststoff
bzw. Folie an der Folienvorderkante der Abwickelrolle befestigt.
Mittels dieser Hilfseinrichtung kann die Folienbahn 5 durch
die Folienleiteinrichtung 20 innerhalb des Beschichtungswerkes 2 geschoben
bzw. gezogen werden.
-
Dem
Beschichtungswerk 2 kann auch eine teil- oder vollautomatisierte
Einzugsvorrichtung 30 zugeordnet sein, z.B. mittels Seilzug,
Kettenzug, Riemen. Hierbei kann sowohl der gesamte Weg der Folienbahn 5 oder
nur der Bereich innerhalb des Beschichtungswerkes (Druckwerk einer
Bogenoffsetdruckmaschine oder Lackmodul in einer Bogendruckmaschine).
-
Hierbei
kann z.B. eine Einrichtung als Federbandstahl z.B. zwischen beiden
Maschinenseiten wird durch das Beschichtungswerk gezogen werden.
-
Die
Presswalze 3 und der Gegendruckzylinder 4 fahren
bei einem Folienwechsel oder Folienriss automatisch in eine Einzugsposition,
d.h. vorzugsweise in eine Stellung bei der beide Zylinder 3, 4 nicht in
synchroner Position ihrer Zylinderkanäle stehen, da dies für die Foliendurchführung Nachteile
aufweisen. Die Mantelflächen
der Zylinder 3, 4 im Transferspalt 6 sollen
vielmehr als Leitflächen
zur Foliendurchführung
dienen. Hierbei sind die Zylinder 3, 4 aber in
einer so genannten Druck-Ab-Position geschaltet, sodass mittels
eines Einrichteprogrammes im Bereich des Transferspaltes 6 ein
geöffneter
Führungsspalt
für die
Foliendurchführung
verbleibt.
-
Der
Foliensammelrolle 9 kann eine Andrückrolle 31 (siehe 1)
mit einstellbare Andruckkraft und Vorspannung als Reib- und Führungsrolle
zugeordnet sein. Mittels der Andrückrolle 31 kann eine
definierte Spannung (Folienspannung) auf der Foliensammelrolle 9 aufrechterhalten
werden, so dass die Folienbahn 5 nur sehr begrenzt seitlich
verläuft
und Störungen
aus diesem Grund vermieden werden. Zusätzlich kann eine Folienführung an
den Kanten der Folienbahn 5 über Bordscheiben oder geeignete
Leitflächen
vorgesehen sein, damit kein seitlicher Folienverlauf vom Wickelkern
erfolgen kann und so eine gerade gewickelte Foliensammelrolle 9 entsteht.
-
Mittels
der beschriebenen Folienführung 14 bzw. 20 kann
sowohl ein Folieneinzug als auch eine Folienführung innerhalb eines Beschichtungswerkes 2 ermöglicht werden.
-
Hierbei
wird die Bedienbarkeit jederzeit sichergestellt und die Rüstzeiten
werden minimiert. Schließlich
ist mittels der Folienführung 14 bzw. 20 eine
weitgehende Automatisierung aller Arbeiten und Einstellungen bei
der Folieneinführung
und Foliendurchführung
möglich.
-
- 1
- Auftragwerk
- 2
- Beschichtungswerk
- 3
- Presswalze
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Transferfolie/Folienbahn
- 6
- Transferspalt
- 7
- Rollenantrieb
- 8
- Folienvorratsrolle
- 9
- Foliensammelrolle
- 10
- Pressbespannung
- 11
- Farb-/Feuchtwerk
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Gummi-/Drucktuchzylinder
- 14
- Folienführung
- 15
- Druckwerksschutz
- 16
- Blasvorrichtung
- 17
- Eintritts-/Austrittsöffnung
- 18
- Tänzerwalze
- 19
- Teilfolienbahn
- 20
- Folienleiteinrichtung
- 21
- Einschubkassette
- 22
- Leitrolle
- 23
- Führungsblech
- 24
- Führungskanal
- 25
- Trockner
- 26
- Überwachungssystem
- 27
- Leitblech
- 28
- Führungsblech
- 29
- Abstützblech
- 30
- Folieneinzugseinrichtung
- 31
- Andruckrolle
- 32
- Leitrolle
- 33
- Einlaufschutz
- 34
- Leitrolle
- 35
- Halterung
- 36
- Druckzylinderblasvorrichtung
- 37
- Blasvorrichtung
- 38
- Leitwalze
- 39
- Reinigungseinrichtung
- S
- Blasstrahl
- G
- Greifer
- B
- Bedruckstoff
- T
- Transportrichtung