Folienführuπg in einer Folientransfereinheit
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transfer bildgebender Schichten von einer Trägerfolie auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransfer- verfahrens herzustellen. So ist in der EP 0 569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung, die dieses Material verwendet, beschrieben. Dabei ist eine Bogen verarbeitende Maschine gezeigt, die einen Anleger und einen Ausleger aufweist, wobei zwischen beiden Aggregaten Druckwerke und ein Beschichtungswerk angeordnet sind. In wenigstens einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster mittels des Flachdruckverfahrens aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster ist in einem kalten Druckverfahren aufgebracht und weist ein bestimmtes bildgebendes Sujet auf. In dem dem Druckwerk folgenden Beschichtungswerk mit einem Gegendruckzylinder und einer Presswalze ist eine Folienführung vorgesehen. Diese ist in der Art konzipiert, dass von einer Folienvorratsrolle ein Folienstreifen bzw. eine Transferfolie durch den Transferspalt des Beschichtungswerkes zwischen dem Gegendruckzylinder und der Presswalze geführt wird. Der Folienstreifen wird auf der Auslaufseite nach dem Verlassen des Beschichtungswerkes wieder aufgewickelt. Die Transferfolie weist eine Trägerschicht auf, auf der bildgebende Schichten wie metallische Schichten, beispielsweise aus Aluminium, aufgebracht sein können. Zwischen der metallischen Schicht und der Trägerfolie ist eine Trennschicht vorgesehen, die dafür sorgt, dass die metallische Schicht von der Trägerschicht abziehbar ist.
Beim Transport von Druckbogen durch das Druckwerk wird jeder Druckbogen mit einem Klebstoffmuster versehen. Danach wird der Druckbogen durch das Be- Schichtungswerk geführt, wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende metallische Schicht eine enge Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein. Nach
dem Weitertransportieren des Druckbogens haftet die metallische Schicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster an. Der Trägerfolie wird also die metallische Schicht im Bereich der Klebstoffmuster entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte Transferfolie wird wieder aufgewickelt. Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.
Es ist bekannt derartige Beschichtungswerke beispielsweise in Druckwerken von Druckmaschinen einzusetzen. Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist, dass sie nicht flexibel einsetzbar sind und dass die Zuführung der Transferfolie aufwändig und schwierig zu handhaben ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung vorzusehen mittels derer der Übertrag einer bildgebenden Schicht z.B. einer Metallisierungsschicht, auf einen Druckbogen sicher, wirtschaftlich und exakt erfolgen kann, wobei die Vorrichtung einfach handhabbar sein soll.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen der Patentanspruches 1.
Vorteilhafter Weise wird zur Führung der Transferfolie eine Zuführeinrichtung ver- wendet, bei der die Transferfolie während Zuführung zum Transferspalt durch ein modulares Leitsystem geführt wird.
Die Vorrichtung ist in vorteilhafter Weise auch einsetzbar, um eine Verbesserung der Folienausnutzung dadurch zu erreichen, dass die Transferfolie in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. In Kombination mit dem vorgenannten Verfahren können so auch unterschiedliche Folienarten nebeneinander eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß werden innerhalb eines Druckwerks vorhandene Aufnahmeein- richtungen bzw. Aggregatbaugruppen genutzt, um Leiteinrichtungen für den Folientransport aufzunehmen bzw. zu integrieren.
So kann eine Führung für eine aus dem Druckwerk entnehmbar Gummituchwascheinrichtung in dem Maschinengestell fest montierte Aufnahmeeinrichtungen
aufweisen. In diese Aufnahmeeinrichtungen werden Folienleiteinrichtungen mit den Aufnahmeeinrichtungen entsprechenden Halteelementen eingesetzt. Die entsprechende Montage bzw. Demontage erfolgt vorzugsweise werkzeuglos. Die Montage erfolgt vorzugsweise in Bogenlaufrichtung von der Druckwerksbreitseite aus.
Gleiches gilt für eine in dem Druckwerk vorgesehene Druckzylinderblasvorrich- tung, die der Bogenführung dient. Hier kann die Montage von Leiteinrichtungen ggf. auch stirnseitig zu einem Druckwerk durch Einschieben in Montageöffnungen erfolgen. Weiterhin kann eine integrierte Kartonführung bzw. Blasstange direkt als Leiteinrichtung zur Führung der Transferfolie in den Transferspalt genutzt werden. Entsprechend gestaltete Umlenkwalzen können so verstellbar sein, dass der Einlaufwinkel der Folienbahn in den Transferspalt einstellbar ist. Eine Folienführung kann auf der Auslaufseite der Folienbahn ggf. einen Kanal o- der eine aktive Schutzeinrichtung gegen Eingriff bildend an einem Druckwerksschutz integriert sein. Der Druckwerksschutz kann weiterhin in eine Leitposition einstellbar sein, bei der der Kanal zum Ausleiten der Folienbahn an den Leiteinrichtungen frei gegeben wird. Diese Einstellung kann bei Betrieb mit Folienapplikation automatisch erfolgen. Bei normalem Maschinenbetrieb schließt der Druck- werksschutz ebenso automatisch wieder den Kanal.
Eine Folienführung kann auf der Auslaufseite der Folienbahn ggf. eine aktive Schutzeinrichtung gegen Eingriff bildend als Adapterelement mit Schnellspanneinrichtung an einem Druckwerksschutz integrierbar sein. Die Funktion kann wie zuvor geschildert ausgebildet sein. Hierbei kann die automatische Steuerung mit dem Einsetzen bzw. Entnehmen des Adapterelementes am Druckwerksschutz verbunden sein.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher dargestellt.
Dabei zeigen:
Figur 1 eine Druckmaschine mit einer Folientransfereinrichtung,
Figur 2 einer Folienführung an einer Presswalze und
Figur 3 einer Folienführung in detaillierter Darstellung.
Figur 1 zeigt eine Bogen verarbeitende Maschine, hier eine Druckmaschine mit zwei Druckwerken. Mit den Druckwerken wird ein Kaltfolientransferverfahren durchgeführt. Dabei wird zunächst ein Druckbogen mit einem bildgebenden Klebstoffmuster versehen (Auftragwerk 1 mit Farb-/Feuchtwerk 11 , Plattenzylinder 12 und Gummi- oder Drucktuchzylinder 13). Danach wird im Folgedruckwerk gemeinsam mit einem Druckbogen eine Transferfolie 5 durch einen Transferspalt 6 geführt, wobei die Transferfolie 5 im Transferspalt 6 gegen den Druckbogen gepresst wird (Beschichtungswerk 2 mit Presswalze 3 und Gegendruckzylinder 4).
Der Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird durch eine Presswalze 3 und einen Gegendruckzylinder 4 gebildet. Die Presswalze 3 kann der Drucktuchzylinder eines Offsetdruckwerkes oder der Formzylinder eines Lackmodules einer Bogendruckmaschine, vorzugsweise eine Bogenoffsetdruckmaschine sein. Transferfolien 5 weisen eine Trägerschicht und eine Trennschicht zu einer bildgebenden Schicht auf. Die Trennschicht dient dem erleichterten Abheben der bildgebenden Schicht von der Trägerschicht. Die bildgebende Schicht kann eine metallisierte Schicht oder eine Glanzschicht oder eine Texturschicht oder eine eingefärbte Schicht oder eine ein oder mehrere Bildmuster enthaltende Schicht sein. Die Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungswerk 2 auf der Seite der Bogenzu- führung zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 auf. Der Drehantrieb 7 wird zur kontinuierlichen geregelten Zuführung der Transferfolie zum Beschichtungswerk 2 benötigt und ist daher steuerbar. Weiterhin ist im Bereich der Folienzuführung eine Umlenk- bzw. Spannwalze vorgesehen. Damit wird die Folienbahn der Transferfolie 5 immer in gleicher Spannung gegenüber der Presswalze 3 gehalten. Auf der ablaufseitigen Seite des Beschichtungswerkes 2 ist eine Foliensammelrolle 9 angeordnet, auf das verbrauchte Folienmaterial wieder aufgewickelt wird. Für die optimierte Produktion ist ein Drehantrieb 7 vorzusehen, der steuerbar ist. Die Transferfolie 5 kann auch durch den Drehantrieb 7 auf der Ablaufseite bewegt und auf der Zulaufseite mittels einer Bremse straff gehalten werden.
Für den Transfervorgang der bildgebenden z.B. metallisierten Schicht auf den Bedruckstoff im Transferspalt 6 ist wesentlich, dass die Oberfläche der Presswalze 3
mittels eines kompressiblen, dämpfenden Elementes ausgerüstet ist. Die Presswalze 3 kann dazu mit einer Pressbespannung 10 beispielsweise als Kunststoffüberzug, vergleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch, versehen sein. Die Pressbespannung 10 wird in einem Zylinderkanal an Spannvorrichtungen gehal- ten. Die Pressbespannung 10 ist zur Verbesserung der Übertragungseigenschaften im Transferspalt 6 mit einer gezielten Elastizität bzw. Kompressibilität ausgestattet, die mittels konventioneller Drucktücher oder kombinierter Bespannungen aus einem Drucktuch und einer Unterlage erzeugbar ist.
Weiterhin können direkt auf der Presswalze 3 oder auf der Pressbespannung eine oder mehrere auf Sujetbereiche begrenzte Pressflächen vorgesehen sein.
Die Anordnung einer Presswalze kann im erfindungsgemäßen Umfang auch innerhalb eines integrierten Folientransfermodules FA gemeinsam mit einem Verarbeitungsaggregat erfolgen. Dazu kann ein Druckwerk (hier z.B. Auftragwerk 1 in Fig. 1 ) für den Kleberauftrag benutzt und dem Druckspalt des Kleberauftrages am gleichen Gegendruckzylinder 4 dieses Druckwerkes nachgeordnet eine separate Presswalze angeordnet werden. Alternativ kann an einem Druckwerk (hier z.B. Beschichtungswerk 2 nach Fig. 1) eine Zusatzeinrichtung für den Kleberauftrag am Gegendruckzylinder 4 dem Transferspalt 6 vorgeordnet werden. Durch beide Ausführungsformen entsteht eine kompakte Bauform.
Zur Zwischen- bzw. Nachbehandlung der Kleberschicht bzw. des darauf aufgetragenen Transferbildes können Trockner 25 dem Auftragwerk 1 bzw. dem Beschichtungswerk 2 nachgeordnet vorgesehen sein. Hier kommen insbesondere in Ver- bindung mit einem entsprechenden Kleber UV-Trockner in Frage.
Zur Kontrolle des aufgetragenen Transferbildes kann dem Beschichtungswerk 2 nachgeordnet ein Überwachungssystem 26 zur Bogeninspektion vorgesehen sein. Mittels eines derartigen Überwachungssystems 26 sind neben Fehlern im Trans- ferbild auch Mängel beim Kaltfolienprägeprozess identifizierbar.
Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens kann vorgesehen sein, dass der Folienvorschub der Transferfolie 5 von der Folienvorratsrolle 8
zum Transferspalt 6 und zur Foliensammelrolle 9 derart steuerbar ist, dass so weit als möglich die Transferfolie 5 dann angehalten wird, wenn keine Übertragung der bildgebenden Schicht erfolgen soll:
Hierzu kann eine Steuerung der Transferfolie 5 derart erfolgen, dass beim Durch- laufen eines Greifer des bogenführenden Gegendruckzylinders 4 aufnehmenden Zylinderkanales und eines korrelierenden Zylinderkanals der Presswalze 3 der Transport der Transferfolie 5 angehalten wird. Die Taktung des Folienvorschubes kann entsprechend einer notwendigen Beschleunigung bzw. Bremsung der Folienvorratsrolle 8 bzw. Foliensammelrolle 9 über so genannte Tänzerwalzen 18 oder die Drehantriebe 7 der Folienrollen 8, 9 ausführbar sein.
Eine Verbesserung der Folienausnutzung der beschriebenen Art ergibt sich, wenn die Transferfolie 5 in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. Damit kann bei entsprechender Steuerung mit Hilfe der Einrichtung bzw. Einrichtungen zur Taktung des Folienvorschubes jeder der Teilfolienbahnen, die Ausnutzung der Transferfolie 5 auch bei zonal unterschiedlich langen Beschich- tungsbereichen innerhalb eines Bogens verbessert werden.
Erfindungsgemäß wird hierzu eine in Figur 2 gezeigte Einrichtung zur Folienfüh- rung an einer Presswalze 3 vorgesehen, die im Wesentlichen tangential zur
Presswalze 3 durch deren Transferspalt 6 mit dem Gegendruckzylinder 4 des Be- schichtungswerkes 2 geführt wird. Hierzu gehören eine entsprechende Folienleiteinrichtung 20 sowie eine Folieneinzugseinrichtung 30, die weiter unten beschrieben werden, und die Folienbahn 5 in Transportrichtung T durch das Beschich- tungswerk 3 führen.
Vorgesehen ist eine Folienführung 14, die in etwa tangential zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 ausgerichtet ist und eine Umschlingung der Presswalze 3 um weniger als 90 Grad bildet. Damit werden eine definierte An- läge und Führung der Folienbahn 5 an der Presswalze 3 erreicht und gleichzeitig die notwendigen Voraussetzungen für eine eventuelle Folientaktung bzw. einen Folienstillstand im Transferspalt 6 während eines Kanaldurchlaufes im Transferspalt 6, aber auch für die Verwendung von schmalen Folienbahnen 5, geschaffen.
Die Folienführung 14 für eine Folienbahn 5 bzw. Teilfolienbahnen 19 beinhaltet auf der Zulaufseite zum Transferspalt 6 ausgehend von einer Einlauföffnung 16 an einem Druckwerksschutz 15 einige Leitrollen 22. Diese können je nach Konfigurati- on des Druckwerkes unterschiedlich angeordnet sein. Die Folienführung 14 kann gemäß Fig. 2 in Verbindung mit einer Druckzylinderblasvorrichtung 36 angeordnet sein. Diese weist Blasöffnungen zur Bildung von Blasstrahlen S auf, die einerseits zur Führung eines Bedruckstoffes B am Gegendruckzylinder 4 beim Einlauf in den Transferspalt 6 verwendet werden. Die Druckzylinderblasvorrichtung 36 kann aber auch zur pneumatischen Unterstützung auf die Folienbahn 5 gerichtet sein, um diese faltenfrei ausgebreitet und straff zu halten. Mittels entsprechender Anordnung der Druckzylinderblasvorrichtung 36 kann ggf. eine der Leitrollen 22 zur Führung der Folienbahn 5 ersetzt werden Teil der Folienführung 14 kann weiterhin ein mechanisches oder pneumatisches Leitelement an der Kante des Druckwerk- Schutzes 15 im Bereich der Eintrittsöffnung 16 sein, das die Folienbahn 5 beim Einlaufen in das Beschichtungswerk 2 straff und eben hält. Die Folienbahn 5 wird auch zu einer Reinigungseinrichtung 39 geleitet, die der Presswalze 3 zugeordnet ist. Die Reinigungseinrichtung 39 entfernt Verschmutzungen, die von der Folienverarbeitung stammen, von der Presswalze 3.
Ein weiterer Teil der Folienführung 14 beinhaltet auf der Ablaufseite vom Transferspalt 6 ausgehend zu einer Austrittsöffnung 17 an einem Druckwerksschutz 15 weitere Leitrollen 32, 34. Diese können wiederum je nach Konfiguration des Druckwerkes unterschiedlich angeordnet sein. Die Folienführung 14 ist hier in Verbindung mit einem Einlaufschutz 33 angeordnet. Dieser dient der Absicherung des Transferspaltes 6 gegen unbeabsichtigte Eingriffe. Die Folienbahn 5 kann um den Einlaufschutz 33 oder durch Öffnungen in dessen Kontur geführt werden. Die Leitrollen 32, 34 können in Verbindung mit dem Druckwerksschutz 15 angeordnet sein, so dass sie bei dessen Verschiebung die Folienbahn 5 mitnehmen. Alternativ kann die Leitrolle 34 verstellbar angeordnet sein, so dass der Umschlin- gungswinkel der Folienbahn 5 an der Presswalze 3 einstellbar ist.
In diesem Zusammenhang ist auch von Bedeutung, dass die Transferfolie 5 bei einem Kanaldurchlauf im Transferspalt 6 mit Greifern G am Gegendruckzylinder 4 in Berührung kommen kann. Die Greifer G halten einen Druckbogen B an seiner Vorderkante auf dem Gegendruckzylinder 3 für den gesicherten Transport durch den Transferspalt 6 fest. Sie stehen mit ihrem so genannten Greiferrücken im Bereich der Einklemmung der Kante des Druckbogens B in geringem Maß über den Umfang des Gegendruckzylinders 4 über. Die Koordination zu einem an der Presswalze 3 ebenfalls vorhandenen Kanal ist so gewählt, dass dessen zugehörige Kante erst nach der Kontur der Greifer G mit dem Gegendruckzylinder 4 in Be- rührung kommt. Da die Folienbahn 5 aber frei über den Kanal der Presswalze 3 gespannt ist, können sich die Greifer G in die dort nicht gestützte Folienbahn 5 eindrücken. Hierzu ist es vorteilhaft den Umschlingungswinkel der Folienbahn einstellbar zu machen, um eine frühzeitige Trennung der Greifer G von der Folienbahn 5 beim Kanaldurchlauf im Transferspalt 6 zu erreichen. Vorzugsweise werden die Greifer G mit einer in einem möglichst geringen Maß über den Umfang des Gegendruckzylinders 4 überstehenden Kontur ausgebildet. Hier können auch Systeme von Greifern G verwendet werden, die insgesamt dauernd oder taktweise radial zum Gegendruckzylinder 4 einstellbar sind, so dass die Höhe der Greifer G über der Zylinderkontur minimiert werden kann. Die Folienführung kann weiterhin dadurch unterstützt werden, dass der Zylinderkanal der Presswalze 3 mit eine Abdeckung zur weitgehend zylindrischen Ergänzung der Oberfläche der Presswalze versehen wird. Dadurch wird die Folienbahn 5 zwar im Bereich der Greifer G näher an den Gegendruckzylinder 4 herangeführt, die Folienführung ist insgesamt aber kontinuierlicher und ruhiger.
Darüber hinaus kann die Führung der Transferfolie 5 durch eine weitere Leitwalze beeinflusst werden, die im Bereich nach der Folienentnahme von der Folienvorratsrolle 8 angeordnet ist. Mittels dieser Leitwalze 38, die in ihrer Achslage relativ zur Lage der Achse der Folienvorratsrolle 8 einstellbar ist, können Unebenheiten oder Ungleichmäßigkeiten des Folienablaufes von der Folienvorratsrolle 8 vor der Zuführung der Folienbahn 5 zur Folienführung 14 ausgeglichen werden.
Gemäß Figur 3 ist eine Einschubkassette 21 mit Führungselementen aus Metall und/oder Kunststoff (CFK) vorgesehen. Als Führungselemente mittels integrierten sind zunäphst drehende Leitrollen 22 vorgesehen. Verwendbar sind auch luftumspülten Blasstangen oder Blasstangen aus Sintermetall mit Luftaustritt zur Folien- bahn 5 hin, sodass die Transferfolie 5 auf einem Luftpolster getragen wird. Die Leitrollen 22 können aus Aluminium oder verstärktem Kunststoff, z.B. CFK gefertigt sein, damit sie leicht bauen und damit eine möglichst geringe Beanspruchung in die Folienbahn 5 eintragen. Die Leitrollen 22 können oberflächenbeschichtet sein, z.B. mit Teflon oder anderen die Anhaftung der Transferfolie 5 mindernden Beschichtungen. Den Leitrollen 22 zugeordnete Führungsbleche 23, die im gleichen Sinne beschichtet sein können, dienen der ebenen Führung der Folienbahn 5. Die Führungsbleche 23 bilden vorzugsweise ein Führungskanal 24 und dienen sowohl zur Folienführung (Umlenkung) während des Folienlaufes und auch als Einführhilfe beim Folieneinzug zu Beginn eines Produktionsprozesses.
Der Einschubkassette 21 kann eine Druckzylinderblasvorrichtung zugeordnet oder die Einschubkassette 21 kann mit der Druckzylinderblasvorrichtung gemeinsam als Baueinheit konfiguriert sein. Damit kann die Einschubkassette 21 gleichzeitig zur Bogenführung auf dem Gegendruckzylinder 4 genutzt werden.
Die Folienleiteinrichtung 20 kann weiterhin mittels einer Einrichtung zur Erzeugung von Blasluft unterstützt sein. Hierzu kann sie am Folienaustritt zum Transferspalt 6 zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 eine Blasvorrichtung 16 aufweisen, die einen oder mehrere gebündelte oder gefächerte Luftstrahlen S zur Bogenführung unterhalb der Folienbahn 5 auf den Bedruckstoff leitet. Hier kommt insbesondere die Kombination mit einer Druckzylinderblasvorrichtung in Frage.
Die Folienleiteinrichtung 20 kann an den besonders kritischen Umlenk- bzw. Austrittspositionen leicht auswechselbare Führungselemente, z.B. die Leitrollen 22 oder die Führungsbleche 23, aufweisen, sodass im Service die Verschleißteile leicht ersetzbar sind.
Der Folienleiteinrichtung 20 kann eine Kartonführung zugeordnet bzw. gemeinsam mit dieser in eine Baueinheit integriert sein, um den Kontakt zwischen Folienbahn 5 und Bedruckstoff (Karton) schon vor deren Einlauf in den Transferspalt 6 zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 zu verhindern.
Auslaufseitig, d.h. in Transportrichtung der Folienbahn 5 nach dem Transferspalt 6 zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4, ist oberhalb der Folienbahn 5 ein Abstützblech 29 ggf. mit Blasluft beaufschlagt, angeordnet. Unterhalb der Folienbahn 5 kann ein Leitblech 27 zum Folieneinzug temporär einge- schoben werden.
Auslaufseitig ist eine Folienumlenkung bevorzugt in einen vorhandenen Druckwerksschutz 15 des Beschichtungswerkes 2 z.B. einem Schutz für eine automatische Plattenzuführung, integriert. Hier ist wiederum der Einsatz einer Leitrolle 32 oder eines beschichteten Führungsbleches 28 oder einer ggf. luftumspülten Umlenkstange möglich.
Die genannten Druckwerksschutze 15 können beim Betrieb eines Druckwerkes als Beschichtungswerk 2 mit Folienbahnen 5 automatisch in eine definierte, vorwähl- bare und verriegelbare Öffnungsposition gefahren werden, so dass eine angemessen dimensionierte Eintrittsöffnung 16 bzw. Austrittsöffnung 17 für die Folienbahn 5 geschaffen wird.
Zur Folieneinführung wird ein Leit- oder Zugband bzw. -streifen aus Metall bzw. Kunststoff bzw. Folie an der Folienvorderkante der Abwickelrolle befestigt. Mittels dieser Hilfseinrichtung kann die Folienbahn 5 durch die Folienleiteinrichtung 20 innerhalb des Beschichtungswerkes 2 geschoben bzw. gezogen werden.
Dem Beschichtungswerk 2 kann auch eine teil- oder vollautomatisierte Einzugs- Vorrichtung 30 zugeordnet sein, z.B. mittels Seilzug, Kettenzug, Riemen. Hierbei kann sowohl der gesamte Weg der Folienbahn 5 oder nur der Bereich innerhalb des Beschichtungswerkes (Druckwerk einer Bogenoffsetdruckmaschine oder Lackmodul in einer Bogendruckmaschine). Mittels der beschriebenen Folienfüh-
rung 14 bzw. 20 kann sowohl ein Folieneinzug als auch eine Folienführung innerhalb eines Beschichtungswerkes 2 ermöglicht werden. So wird die Bedienbarkeit jederzeit sichergestellt und die Rüstzeiten werden minimiert. Schließlich ist mittels der Folienführung 14 bzw. 20 eine weitgehende Automatisierung aller Arbeiten und Einstellungen bei der Folieneinführung und Foliendurchführung möglich.
Erfindungsgemäß werden innerhalb eines Druckwerks vorhandene Aufnahmeeinrichtungen bzw. Aggregatbaugruppen genutzt, um Leiteinrichtungen für den Folientransport aufzunehmen bzw. zu integrieren. So kann eine Führung für eine aus dem Druckwerk entnehmbar Gummituchwascheinrichtung U in dem Maschinengestell fest montierte Aufnahmeeinrichtungen aufweisen, in die Folienleiteinrichtungen mit entsprechenden Halteelementen einsetzbar sind. Die Montage erfolgt vorzugsweise in Bogenlaufrichtung von der Druckwerksbreitseite aus. Gleiches gilt für eine in dem Druckwerk vorgesehene Druckzylinderblasvorrichtung V. Hier kann die Montage der Leiteinrichtung stirnseitig zu einem Druckwerk durch Einschieben in Montageöffnungen erfolgen.
Weiterhin kann eine integrierte Kartonführung bzw. Blasstange X direkt als Leiteinrichtung der Transferfolie in den Transferspalt genutzt werden. Eine Folienführung kann auf der Auslaufseite der Folienbahn ggf. einen Kanal o- der eine aktive Schutzeinrichtung Y gegen Eingriff bildend in der Nähe eines Druckwerksschutzes 15 integriert sein.
Eine Folienführung kann auf der Auslaufseite der Folienbahn ggf. eine aktive Schutzeinrichtung gegen Eingriff bildend als Adapterelement Z mit Schnellspann- einrichtung an einem Druckwerksschutz integrierbar sein.
Bezugszeichenliste
1 Auftragwerk
2 Beschichtungswerk
3 Presswalze
4 Gegendruckzylinder
5 Transferfolie / Folienbahn
6 Transferspalt
7 Rollenantrieb
8 Folienvorratsrolle
9 Foliensammelrolle
10 Pressbespannung
11 Farb-/Feuchtwerk
12 Plattenzylinder
13 Gummi-/Drucktuchzylinder
14 Folienführung
15 Druckwerksschutz
16 Blasvorrichtung
17 Eintritts-/Austrittsöffnung
18 Tänzerwalze
19 Teilfolienbahn
20 Folienleiteinrichtung
21 Einschubkassette
22 Leitrolle
23 Führungsblech
24 Führungskanal
25 Trockner
26 Überwachungssystem
27 Leitblech
28 Führungsblech
29 Abstützblech
30 Folieneinzugseinrichtung
31 Andrückrolle
32 Leitrolle
33 Einlaufschutz 34 Leitrolle
35 Halterung
36 Druckzylinderblasvorrichtung
37 Blasvorrichtung
38 Leitwalze 39 Reinigungseinrichtung
S Blasstrahl
G Greifer
B Bedruckstoff T Transportrichtung