DE102005063566B3 - Prägeeinrichtung mit Folienlogistik in einer Bogendruckmaschine - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden Schichten von einer Trägerfolie auf Druckbogen in einer Bogen verarbeitenden Maschine wenigstens mit einem Auftragwerk (1) für eine bildmäßige Beschichtung eines Druckbogens mit einem Kleber und mit einem Beschichtungsmodul (2) zum Übertragen der bildgebenden Schichten von der Trägerfolie auf den Druckbogen, wobei das Beschichtungsmodul (2) einen Gegendruckzylinder (4) und eine Presswalze (3) enthält, die einen gemeinsamen Transferspalt (6) bilden, und wobei weiterhin die Trägerfolie durch den Transferspalt (6) führbar ist, derart, dass sie mit der beschichteten Seite auf den auf dem Gegendruckzylinder (4) geführten Druckbogen aufgelegt und unter Druck gemeinsam mit dem Druckbogen zwischen Presswalze (3) und Gegendruckzylinder (4) geführt wird und wobei die bildgebenden Schichten nach dem Austritt des Druckbogens aus dem Transferspalt (6) im Bereich der mit Kleber versehenen bildmäßigen Bereiche auf dem Druckbogen haftet und von der Trägerfolie abgehoben wird,wobei die Transferfolie (5) bei der Verarbeitung im Beschichtungsmodul (2) von einer Vorratsrolle (8, 23) abwickelbar und auf eine Sammelrolle (9, 24) aufwickelbar ist, wobei die Folienrollen (8, 9) auf Rollenträgern in Rollengestellen drehbar oder drehbar antreibbar gehaltert sind,dadurch gekennzeichnet,dass eine Handhabungseinrichtung als Hebezeug, Kran oder Roboter fest auf dem Beschichtungsmodul (2) oder der Bogen verarbeitenden Maschine angeordnet ist,die zur Entnahme leerer Rollenträger und zum Einsetzen neuer Folienrollen mit unverbrauchter Transferfolie (5) oder zur Entnahme von vollen Folienrollen mit verbrauchter Transferfolie (5) oder zum Einsatz von leeren Rollenkernen zur Aufnahme verbrauchter Transferfolie (5) in dem Beschichtungsmodul (2) dient, dass dem Beschichtungsmodul (2) eine logistische Speicherstrecke zugeordnet ist, dass in der Speicherstrecke Rollenträger mit definiert montierten Folienrollen (23, 24) bevorratet werden und dass die Rollenträger mittels der Handhabungseinrichtung in das Beschichtungsmodul (2) einsetzbar sind,dass die Rollenträger Datenspeicher zum berührungslosen Auslesen aufweisen, wobei in den Datenspeichern Verarbeitungs- und Konfektionsdaten der Transferfolie (5) oder der Folienrollen (8, 9) abspeicherbar sind, und dass eine Einrichtung zur Aufnahme voller oder leerer Folienrollen (8, 9) eine Sensoreinrichtung zum Auslesen der Daten der Datenspeicher aufweist, wobei die Daten zur Einstellung des Beschichtungsmodules (2) und der Bogen verarbeitenden Maschine einer Steuerung des Beschichtungsmodules (2) und/oder der Bogen verarbeitenden Maschine zuleitbar sindund dass im oder in Verbindung mit dem Beschichtungsmodul (2) eine Schreibeinrichtung zum Schreiben von Daten in den Datenspeicher vorgesehen ist, wobei mittels der Schreibeinrichtung wenigstens Daten zum Verbrauch an Transferfolie (5) in den Datenspeicher schreibbar sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transfer bildgebender Schichten von einer Trägerfolie auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Es ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransferverfahrens herzustellen. So ist in der
EP 0 569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung, die dieses Material verwendet, beschrieben. Dabei ist eine Bogen verarbeitende Maschine gezeigt, die einen Anleger und einen Ausleger aufweist, wobei zwischen beiden Aggregaten Druckwerke und ein Beschichtungsmodul angeordnet sind. In wenigstens einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster mittels des Flachdruckverfahrens aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster ist in einem kalten Druckverfahren aufgebracht und weist ein bestimmtes bildgebendes Sujet auf. In dem dem Druckwerk folgenden Beschichtungsmodul mit einem Gegendruckzylinder und einer Presswalze ist eine Folienführung vorgesehen. Diese ist in der Art konzipiert, dass von einer Folienvorratsrolle ein Folienstreifen bzw. eine Transferfolie durch den Transferspalt des Beschichtungsmodules zwischen dem Gegendruckzylinder und der Presswalze geführt wird. Der Folienstreifen wird auf der Auslaufseite nach dem Verlassen des Beschichtungsmodules wieder aufgewickelt. Die Transferfolie weist eine Trägerschicht auf, auf der bildgebende Schichten wie metallische Schichten, beispielsweise aus Aluminium, aufgebracht sein können. Zwischen der metallischen Schicht und der Trägerfolie ist eine Trennschicht vorgesehen, die dafür sorgt, dass die metallische Schicht von der Trägerschicht abziehbar ist. - Beim Transport von Druckbogen durch das Druckwerk wird jeder Druckbogen mit einem Klebstoffmuster versehen. Danach wird der Druckbogen durch das Beschichtungsmodul geführt, wobei mittels des Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende metallische Schicht eine enge Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein.
- Nach dem Weitertransportieren des Druckbogens haftet die metallische Schicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster an. Der Trägerfolie wird also die metallische Schicht im Bereich der Klebstoffmuster entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte Transferfolie wird wieder aufgewickelt. Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.
- Es ist bekannt derartige Beschichtungsmodule beispielsweise in Druckwerken von Druckmaschinen einzusetzen. Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist, dass sie nicht flexibel einsetzbar sind und dass die Zuführung der Transferfolie aufwändig und schwierig zu handhaben ist.
- Aus der
US 2004/0154723 A1 - Aus der
DE 100 27 130 A1 sind eine Anordnung und ein Verfahren zu Überwachung der Rollenverarbeitung in Druckereien bekannt. Um eine einfache Bestückung von Druckmaschinen mit Papierrollen auch im späteren Verarbeitungsprozess nach der Rollenherstellung zu ermöglichen, wird darin vorgeschlagen, dass ein Informationsträger an der Kernhülse in deren Innenraum oder Endbereich außerhalb des von der Papierbahn überdeckten Kernhülsenmantels zugänglich angeordnet ist. Damit soll es möglich sein, Verarbeitungsstatus und Lagerbestand der Papierrollen in einer Druckerei zu verfolgen und gegebenenfalls einzelne Rollen in einem ausgedehnten Lager zu lokalisieren. - Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung vorzusehen mittels derer der Übertrag einer bildgebenden Schicht z.B. einer Metallisierungsschicht, auf einen Druckbogen sicher, wirtschaftlich und exakt erfolgen kann, wobei die Vorrichtung einfach handhabbar sein soll.
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich erfindungsgemäß in Vorrichtungen nach den Merkmalen des Patentanspruches 1.
- In vorteilhafter Weise können die Folienrollen dabei jeweils mit beschreibbaren und auslesbaren Speichermodulen versehen sein, die sowohl Materialkennwerte als auch Verbrauchsdaten aufnehmen können. Mittels der Speichermodule ist eine Integration der Versorgung mit Folienrollen automatisch steuerbar.
- Vorteilhaft wird dies in Verbindung mit einer logistischen Einrichtung zur Handhabung der Folienrollen eingesetzt. Hierbei können Hebezeuge in Verbindung mit einer Speicherstrecke vorgesehen sein.
- Damit können die Folienrollen in einem Verfahren zur Beschickung einer mit einem Beschichtungsmodul versehenen Druckmaschine auf einfache Weise, schnell und wirtschaftlich angeliefert und von dem Beschichtungsmodul wieder entnommen werden.
- Vorteilhafter Weise wird zur Führung der Transferfolie eine Zuführeinrichtung verwendet, bei der die Transferfolie während Zuführung zum Transferspalt durch ein modulares Leitsystem geführt wird. Eine zugehörige Vorrichtung zur Zuführung der Transferfolie weist in vorteilhafter Weise eine Leiteinrichtung in der Art eines Kassettenmoduls auf, mittels dessen die Zufuhr zum Transferspatt und die Abfuhr aus dem Transferspalt auf einfache Weise ermöglicht wird.
- Die Vorrichtung ist in vorteilhafter Weise auch einsetzbar, um eine Verbesserung der Folienausnutzung dadurch zu erreichen, dass die Transferfolie in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. In Kombination mit dem vorgenannten Verfahren können so auch unterschiedliche Folienarten nebeneinander eingesetzt werden.
- Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens kann vorgesehen sein, den Folienvorschub derart zu steuern, dass die Transferfolie dann angehalten wird, wenn keine Übertragung der bildgebenden bzw. Metallisierungsschicht erfolgt.
- In vorteilhafter Weise kann eine Steuerung der Transferfolie derart erfolgen, dass beim Durchlaufen eines die Greifer des bogenführenden Gegendruckzylinders aufnehmenden Zylinderkanales der Folienvorschub angehalten wird, wobei die Presswalze dann unter der Transferfolie gleitend durchläuft.
- Vorteilhafterweise ist es auch möglich, mehrere Beschichtungsmodule innerhalb einer Bogen verarbeitenden Maschine hintereinander vorzusehen. Damit kann die Aufbringung verschiedener bildgebender Beschichtungen bzw. Metallisierungsschichten innerhalb eines Sujets nacheinander erfolgen. Hierbei ist es möglich, über ein einziges Klebermuster mit allen Bildmusterelementen die bildgebende Schichten nebeneinander zu übertragen. Es ist auch möglich ein erstes Klebermuster in einem ersten Beschichtungsmodul mit einer ersten bildgebenden Beschichtung bzw. Metallisierungsschicht zu versehen und überlagernd im Folgenden ein weiteres, das erste einschließende Klebermuster aufzutragen und mit einer anderen bildgebenden Beschichtung bzw. Metallisierungsschicht zu versehen.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen näher erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 eine grundsätzliche Darstellung einer Druckmaschine mit einer Folientransferein richtung, -
2 den Aufbau eines Beschichtungsmodules mit einer Folientransfereinrichtung und -
3 den Aufbau eines Beschichtungsmodules mit einer Einrichtung für Folienlogistik. - In
1 ist eine Bogen verarbeitende Maschine, hier eine Druckmaschine, gezeigt, die aus wenigstens zwei Druckwerken besteht. Die beiden Druckwerke werden für folgende Zwecke eingesetzt: - - Ein zu beschichtender Druckbogen wird in einem ersten Arbeitschritt mit einem bildgebenden Klebstoffmuster versehen. Der Auftrag des Klebers erfolgt im einer als Auftragwerk
1 konfigurierten Vorrichtung, z.B. einem konventionellen Druckwerk einer Offsetdruckmaschine über dort vorhandene Farb- und Feuchtwerke 11, eine Druckplatte auf einem Plattenzylinder12 , einen Drucktuch- oder Gummizylinder13 und einen Gegendruckzylinder4 . - - Danach wird in einem zweiten Schritt gemeinsam mit einem Druckbogen eine Transferfolie 5 durch einen Transferspalt
6 geführt, wobei die Transferfolie5 im Transferspalt 6 gegen den Druckbogen gepresst wird. Hierzu wird ein Beschichtungsmodul 2 verwendet, das einem Druckwerk oder einem Lackmodul oder einer Basiseinheit oder einer andersartigen Verarbeitungsstation einer Bogenoffsetdruckmaschine entsprechen kann. - - Der Transferspalt
6 im Beschichtungsmodul2 wird durch eine Presswalze3 und einen Gegendruckzylinder4 gebildet. Hierbei kann die Presswalze3 einem Drucktuchzylinder und der Gegendruckzylinder 4 einem Gegendruckzylinder eines an sich bekannten Offsetdruckwerkes entsprechen. Weiterhin kann die Presswalze3 einem Formzylinder und der Gegendruckzylinder 4 einem Gegendruckzylinder eines Lackmodules einer Bogendruckmaschine entsprechen. Die Presswalze3 trägt eine Pressbespannung10 zum glatten Anlegen der Transferfolie 5 an den Druckbogen. - - Weiterhin kann dem Beschichtungsmodul
2 nachgeschaltet ein so genanntes Kalandrierwerk vorgesehen werden, wenn der beschichtete Druckbogen zur Steigerung der Haftung der Beschichtung bzw. zur Steigerung von Glätte und Glanz des Druckbogen unter erhöhtem Druck überwalzt werden soll. - Innerhalb des für den Folientransfer genutzten Beschichtungsmodules
2 ist eine Bahnführung für Transferfolien5 dargestellt. - Für die Verarbeitung in Frage kommende Transferfolien
5 sind mehrschichtig aufgebaut. Sie weisen eine Trägerschicht auf, auf der mittels einer Trennschicht eine bildgebende Schicht aufgebracht ist. Die Trennschicht dient dem erleichterten Abheben der bildgebenden Schicht von der Trägerschicht. Die bildgebende Schicht kann z.B. eine metallisierte Schicht oder eine Glanzschicht oder eine Texturschicht oder eine eingefärbte Schicht oder eine ein oder mehrere Bildmuster enthaltende Schicht sein. - Die Folienvorratsrolle
8 ist dem Beschichtungsmodul2 auf der Seite der Bogenzuführung zugeordnet. Die Folienvorratsrolle8 weist einen Drehantrieb7 auf. Der Drehantrieb 7 wird zur kontinuierlichen geregelten Zuführung der Transferfolie5 zum Beschichtungsmodul2 benötigt und ist daher steuerbar. - Weiterhin sind - wie in
2 gezeigt - im Bereich der Folienzu- und -abführung Leiteinrichtungen 14, wie Umlenk- bzw. Spannwalzen, pneumatisch beaufschlagte Leitmittel, Leitbleche o. ä. vorgesehen. Damit kann die Folienbahn der Transferfolie 5 immer ohne Verzerrungen eben geführt und in gleicher Spannung gegenüber der Presswalze3 gehalten werden. Die Leiteinrichtungen14 können auch Hilfsmittel zur Einführung der Transferfolie5 enthalten. Hierbei können auch automatische Einzugshilfen für die Folienbahn der Transferfolie5 zum Einsatz kommen. - Auf diese Weise wird die Folienzuführung im Bereich von das Beschichtungsmodul 2 umgebenden Verschutzungen vereinfacht, deren Schutzfunktion gleichzeitig vollständig aufrechterhalten wird.
- Die Transferfolie
5 kann hierbei um die Presswalze3 herumgeführt werden, wobei die Transferfolie5 in vorteilhafter Weise von einer Seite des Beschichtungsmodules 2 aus zum Pressspalt6 zu- und abführbar ist. In einer weiteren Ausführungsform kann die Transferfolie5 auch im wesentlichen tangential an der Presswalze3 vorbei oder diese nur in einem kleinen Umfangswinkel umschlingend zum Pressspalt 6 zu- und abgeführt werden (siehe2 ). Hierzu wird die Transferfolie5 von einer Seite des Beschichtungsmodules2 zugeführt und zur gegenüberliegenden Seite des Beschichtungsmodules2 abgeführt. - Auf der ablaufseitigen Seite des Druckwerkes ist eine Foliensammelrolle
9 dargestellt. Auf der Foliensammelrolle9 wird das verbrauchte Folienmaterial wieder aufgewickelt. Auch hier ist für die optimierte Produktion ein Drehantrieb7 vorzusehen, der steuerbar ist. Im Wesentlichen könnte die Transferfolie5 auch durch den Drehantrieb7 auf der Ablaufseite bewegt und auf der Zulaufseite mittels einer Bremse straff gehalten werden. - Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens ist vorgesehen, dass der Folienvorschub der Transferfolie
5 von der Folienvorratsrolle8 zum Transferspalt 6 und zur Foliensammelrolle9 derart steuerbar ist, dass so weit als möglich die Transferfolie5 dann angehalten wird, wenn keine Übertragung der bildgebenden Schicht erfolgen soll: - Hierzu kann eine Steuerung der Transferfolie
5 derart erfolgen, dass beim Durchlaufen eines Greifers des bogenführenden Gegendruckzylinders4 aufnehmenden Zylinderkanales der Folienvorschub angehalten wird. Die Greifer halten den Druckbogen auf dem Gegendruckzylinder4 . Die Presswalze3 weist einen dazu korrespondierenden Zylinderkanal auf, in dem die Bespannung gehaltert ist. Im Bereich der korrespondierenden Zylinderkanäle erfolgt keine Pressung der Transferfolie 5 zwischen der Presswalze3 (Drucktuchzylinder) und dem Gegendruckzylinder 4. Die Presswalze3 läuft dann unter der Transferfolie5 gleitend durch, während die Transferfolie5 zwischen Presswalze3 und Gegendruckzylinder4 frei gespannt ist. Dieser Zustand dauert an bis am so genannten Druckanfang der Zylinderkanal endet und die Transferfolie5 erneut zwischen der Presswalze3 und dem Gegendruckzylinder 4 unter Einschluss eines Druckbogens eingeklemmt wird. Dann wird die Transferfolie5 weiter transportiert. - Hierzu kann auf der Presswalze
3 oder auf der Pressbespannung10 auch eine begrenzte Pressfläche vorgesehen sein, die aus der Oberfläche der Pressbespannung 10 herausgearbeitet oder als Teilfläche aus dem Material der Pressbespannung 10 zusätzlich auf der Presswalze3 befestigt sein kann. - Die Taktung des Folienvorschubes kann entsprechend einer notwendigen Beschleunigung bzw. Bremsung der Folienvorratsrolle
8 bzw. Foliensammelrolle9 etwas früher beginnen bzw. aussetzen als dies die Kanalkanten des Zylinderkanals vorgeben. Bei reaktionsschnellen Taktungssystemen über so genannte Tänzerwalzen 18, wie sie beispielhaft in1 eingezeichnet sind, ist die Steuerung der Drehantriebe7 der Folienvorratsrollen8 bzw. Foliensammelrolle9 ggf. nicht erforderlich. Mittels der Tänzerwalzen18 wird ebenfalls die notwendige Folienspannung aufrechterhalten. - Eine weitere Verbesserung der Folienausnutzung der beschriebenen Art ergibt sich dadurch, dass die Transferfolie
5 in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. Damit kann bei entsprechender Steuerung mit Hilfe der Einrichtung bzw. Einrichtungen zur Taktung des Folienvorschubes jeder der Teilfolienbahnen, die Ausnutzung der Transferfolie5 auch bei zonal unterschiedlich langen Beschichtungsbereichen innerhalb eines Bogens verbessert werden. Dazu wird jede Teilfolienbahn nur genau in dem Bereich weitergefördert, wo die bildgebende Oberflächenschicht aufzutragen ist. In den nicht zu beschichtenden Bereichen kann jede Teilfolienbahn unabhängig von den anderen Teilfolienbahnen stillgesetzt werden, wobei damit kein unnötiger Folienverbrauch entsteht. - Weiterhin ist zur Verbesserung des Beschichtungsverfahrens vorgesehen im Bereich des Kleberauftrages und im Bereich des Folienauftrages Trockner
16 vorzusehen. Damit kann, insbesondere mittels UV-Trocknung, die bildmäßig aufgetragene Kleberschicht mittels eines ersten Trockners16 (Zwischentrockner I) vorgetrocknet werden, so dass die Nutzschicht der Transferfolie5 besser anhaftet. Weiterhin kann die Haftwirkung der aufgeprägten Nutzschicht auf dem Druckbogen mittels Einwirkung eines zweiten Trockners16 (Zwischentrockner II) verbessert werden, indem die Trocknung des Klebers zusätzlich beschleunigt wird. - Schließlich kann die Qualität der Beschichtung mittels einer Inspektions- oder Überwachungseinrichtung 17 nach dem Folienauftrag kontrolliert werden. Hierzu ist die Inspektionseinrichtung
17 auf eine bogenführende Fläche des Beschichtungsmodules 2 nach dem Transferspalt6 und ggf. abgeschottet von dem Trockner 16 oder auf eine bogenführende Fläche eines dem Beschichtungsmodul2 nachgeordneten weiteren Bogen führenden Modules gerichtet sein. Der dort vorbeilaufende beschichtete Druckbogen kann so auf Vollständigkeit und Qualität der Beschichtung hin überprüft werden. Als mangelhaft erkannte Druckbogen können markiert oder in einer Sortiereinrichtung als Makulatur ausgesondert werden. - Mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung ist es möglich, auch in einem dem Beschichtungsprozess vorgeschalteten Arbeitsprozess vorbehandelte Folien bzw. Schichten von einer Transferfolie auf einen Druckbogen zu übertragen.
- Es kann mit einer formatbreiten Rolle oder mehreren Rollen über die Formatbreite gearbeitet werden, getaktet oder ungetaktet.
- Zur Verbesserung der Handhabung des Beschichtungsmodules kann dieses erfindungsgemäß mit einer Folienlogistik versehen werden. Ein derartiges System ist schematisch in
3 dargestellt. - Weiterhin kann an dem Beschichtungsmodul auch ein automatisiertes oder teilautomatisiertes Wechselsystem für die Folienrollen vorgesehen sein, um die Rüstzeiten zu senken. In der einfachsten Form kann die Folienlogistik mit einem an sich bekannten Rollenwechsler oder einem Wechselstern ausgerüstet sein.
- In
3 ist einem Beschichtungsmodul2 in einer Druckmaschine eine parallel zur Druckmaschine ausgerichtete Förderbahn20 vorgesehen. Die Förderbahn20 ist mit einem zwischen das Druckwerk1 und das Beschichtungsmodul2 reichenden Förderbahnteil21 und einem zwischen das Beschichtungsmodul2 und ein Folgedruckwerk oder Folgeaggregat reichenden Förderbahnteil22 versehen. Mittels der Förderbahn20 ,21 ,22 wird der Transport von frischen Folienrollen23 oder teilverbrauchten Folienrollen24 oder von Rollenkernen25 zur Aufnahme von verbrauchter Transferfolie zugeordnet. - Auf der Förderbahn
20 werden die Folienrollen23 ,24 und die Rollenkeme25 an- oder abtransportiert oder auch bereitgestellt. - Auf dem Förderbahnteil
21 werden Folienrollen23 oder24 einem Rollenträger für die Folienvorratsrolle8 in dem Beschichtungsmodul2 zum Einbau zugeführt. Andererseits werden auch teilverbrauchte Folienrollen24 oder die Rollenkerne25 aufgebrauchter Folienrollen von diesem Rollenträger über den Förderbahnteil21 abgeführt. - Auf dem Förderbahnteil
22 werden die Rollenkerne25 einem Rollenträger zur Bildung der Foliensammelrolle zum Einbau zugeführt. Andererseits werden auch die Foliensammelrollen mit verbrauchter Folie abgeholt und über die Förderbahn20 zur Zwischenlagerung oder Entsorgung abgeführt. - Sowohl die Förderbahn
20 , als auch die Förderbahnteile21 ,22 können zur Pufferung von zur verwendenden Folienrollen23 oder24 , sowie zur Bereitstellung von leeren Rollenkernen25 verwendet werden, um den Austausch und die Handhabung am Beschichtungsmodul2 zu beschleunigen. - Die Logistik kann diesbezüglich noch dadurch erweitert und verbessert werden, dass die Folienrollen
8 ,9 bzw.23 vorkonfektioniert auf Rollenträgern vorbereitet werden. Dies bedeutet, dass beispielsweise einzelne oder mehrere Folienrollen8 ,9 bzw.23 unterschiedlicher Art und/oder Breite an dem Rollenträger angebracht werden. Dabei wird auch schon die axiale Lage der Folienrollen in Bezug auf die Verarbeitungsposition innerhalb der Beschichtungsmoduls2 berücksichtigt. - Die Folienrollen
8 bzw.23 können auf den Rollenträgern so vorbereitet in einer Logistikanlage, z.B. einer Hängebahn, parallel zur Bogen verarbeitenden Maschine bereitgestellt werden. Bei einem notwendigen Austausch der Folienrollen8 bzw.23 nach Verbrauch werden die vorkonfektionierten Rollenträger dann über die Förderbahn20 ,21 ,22 an den Austauschort bei dem Beschichtungsmodul2 gebracht und brauchen nach Entnahme der leeren Rollenkerne25 nur noch eingehängt werden. - Um den Bahneinzug zu beschleunigen, kann eine Einzugshilfe (Band, Kunststoff oder Stahl) in die Maschine integriert sein. Die Senkung der Rüstzeit wird ein wesentlicher Bestandteil zur Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage sein.
- Zur Folienrisserkennung (Verhinderung von Maschinenschäden), sollte dem Beschichtungsmodul 2 eine Folienkappeinrichtung (mit Folienfang) in der Nähe der Abwickelrolle zugeordnet sein. Die Folienrisserkennung erfolgt aus der Bahnspannungserfassung, bzw. -Steuerung oder/und einer Sensorik zur Bahnüberwachung.
- Die Logistik in Zusammenhang mit der Handhabung der Folienrollen kann mittels eines Speicherelementes z.B. eines RFID-Transponders unterstützt werden. Diese können in der Papierhülse bzw. dem Rollenkern
25 der Folienrollen8 ,9 bzw.23 integriert sein. - Alle relevanten Daten zur Einstellung des Beschichtungsmodules
2 und der Bogen verarbeitenden Maschine im Zusammenhang mit dem Beschichtungsvorgang von der Transferfolie, wie z.B. Leistungseinschränkungen bzw. maximale Bogenleistung durch eine Beschränkung der Reißfestigkeit der Folie usw. sind im Transponder der Folienrolle gespeichert und werden bei Montage der Folienrolle(n) automatisch ausgelesen. Damit können alle automatisierten Vorgänge des Beschichtungsmodules 2 und der Bogen verarbeitenden Maschine automatisch voreingestellt bzw. aktiviert werden. - Damit kann ein Rationalisierungschritt umgesetzt werden, der allerdings auch durch eine Voreingabe der Daten über den zentralen Leitstand z.B. an der Bogen verarbeitenden Maschine, dem Bedientableau des Beschichtungsmodules
2 oder der zentralen Arbeitsvorbereitungsstation innerhalb eines vernetzten Steuerungs-Systemes ermöglicht wird. Bei der Montage der Folienrollen kann auf diese Weise weiterhin überprüft werden, ob die Folienrolle an der richtigen Stelle für diesen Druckjob platziert ist und es kann bei falscher Rollenmontage ein Warnsignal (akustisch oder/und optisch) abgesetzt werden. - Der Transponder trägt außerdem noch Informationen bezüglich der Ist-Länge der Folienrolle. Nach dem Ende eines Druckauftrages kann am Beschichtungsmodul oder extern der aktuelle Restbestand an Transferfolie auf der Folienrolle wieder neu auf den Transponder eingeschrieben werden. So ist die Überprüfung des Rollen-Vorrates vor dem Beginn neuer Druckaufträge abgleichbar.
- Durch die beschriebene Technik ist sichergestellt, dass stets die richtige Folienbahn an der Applikationsstelle über die Formatbreite eingesetzt ist, bzw. generell die richtige Folienbahn in der Maschine für diesen Job montiert wurde.
- Die Logistik beinhaltet daher folgende Elemente:
- (a) Dem Beschichtungmodul
2 ist eine Zuführeinrichtung (Förderbahn20 ,21 ,22 ) für Folienrollen zugeordnet. Dies kann z.B. mittels eines Hebezeuges (Kran) oder einer andersartigen Handhabungseinrichtung, das /die fest auf dem Beschichtungsmodul 2 oder auf der Bogen verarbeitenden Maschine angeordnet ist, erfolgen. - (b) Das Hebezeug kann auch ortsfest oder variabel in der Maschinenhalle stehend dem Beschichtungsmodul
2 zugeordnet sein. - (c) Mittels dieses Hebezeuges werden die benötigten Folienrollen
8 bzw.23 oder leeren Rollenkerne25 gehandhabt. - (d) Die Wickelspindel (Rollenkern
25 ), die die Folienrolle8 bzw.23 trägt, wird vom Hebezeug (Kran) oder einer Handhabungseinrichtung, per Gabeln oder Zugschlaufen (Bänder) oder andersartigen Trägern aufgenommen. - Alternativ kann die Handhabung der Folienrollen auch wie folgt ablaufen:
- (a) Dem Beschichtungsmodul
2 (oder mehreren Beschichtungsmodulen) ist eine teilautomatisierte oder vollautomatisierte Rollenwechselstation zugeordnet. - (b) Die Rollenwechselstation beinhaltet eine Handhabungseinrichtung, die dem Beschichtungsmodul zugeordnet ist.
- (c) Die Handhabungseinrichtung (Rollenwechsel- und Rollenhandlungsautomat) übernimmt sowohl die Bereitstellung vorkonfektionierter Folienrollen
8 bzw.23 , als auch die Entnahme und den Abtransport der verbrauchten Folienrollen9 bzw.24 und der Rollenkerne25 , als auch den Einbau der neuen Folienrollen8 bzw.23 . - (d) Das Beschichtungsmodul
2 weist entsprechende automatisch bedien- bzw. steuerbare Spanneinrichtungen zum Aufnehmen und Freigeben der Folienrollen 8, 9 bzw. 23 ,24. - Diese Wechseleinrichtungen verkürzen die Rüstzeiten deutlich bzw. erleichtern die Bedienbarkeit des Beschichtungsmodules bei häufigem Folienwechsel. Hierbei kommt besonders auch der Automatisierung der Einfädelung der Folienbahn eine große Bedeutung zu.
- Weiterhin kann das Logistiksystem in Form der Förderbahn
20 auch soweit ausgedehnt werden, dass es in der Lage ist an einem Anleger der Bogen verarbeitenden Maschine eingesetzte Bedruckstoffrollen zu transportieren. Dies kommt dann in Frage, wenn ein so genannter Rolle-Bogen-Anleger vorgesehen ist, der mittels eines Querschneiders den Bedruckstoff von einer Rolle entnimmt, in Bogen aufteilt und einem Bogenanleger zur Zuführung an die Bogen verarbeitende Maschine übergibt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Auftragwerk
- 2
- Beschichtungsmodul
- 3
- Presswalze
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Transferfolie / Folienbahn
- 6
- Transferspalt
- 7
- Rollenantrieb
- 8
- Folienvorratsrolle
- 9
- Foliensammelrolle
- 10
- Pressbespannung
- 11
- Farb-/Feuchtwerk
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Drucktuch- / Gummizylinder
- 14
- Folienleiteinrichtung
- 15
- -
- 16
- Trockner
- 17
- Inspektionseinrichtung / Überwachungssystem
- 18
- Tänzerwalze
- 19
- -
- 20
- Förderbahn
- 21
- Förderbahnteil
- 22
- Förderbahnteil
- 23
- Folienrolle
- 24
- Folienrolle
- 25
- Rollenkern
Claims (3)
- Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden Schichten von einer Trägerfolie auf Druckbogen in einer Bogen verarbeitenden Maschine wenigstens mit einem Auftragwerk (1) für eine bildmäßige Beschichtung eines Druckbogens mit einem Kleber und mit einem Beschichtungsmodul (2) zum Übertragen der bildgebenden Schichten von der Trägerfolie auf den Druckbogen, wobei das Beschichtungsmodul (2) einen Gegendruckzylinder (4) und eine Presswalze (3) enthält, die einen gemeinsamen Transferspalt (6) bilden, und wobei weiterhin die Trägerfolie durch den Transferspalt (6) führbar ist, derart, dass sie mit der beschichteten Seite auf den auf dem Gegendruckzylinder (4) geführten Druckbogen aufgelegt und unter Druck gemeinsam mit dem Druckbogen zwischen Presswalze (3) und Gegendruckzylinder (4) geführt wird und wobei die bildgebenden Schichten nach dem Austritt des Druckbogens aus dem Transferspalt (6) im Bereich der mit Kleber versehenen bildmäßigen Bereiche auf dem Druckbogen haftet und von der Trägerfolie abgehoben wird, wobei die Transferfolie (5) bei der Verarbeitung im Beschichtungsmodul (2) von einer Vorratsrolle (8, 23) abwickelbar und auf eine Sammelrolle (9, 24) aufwickelbar ist, wobei die Folienrollen (8, 9) auf Rollenträgern in Rollengestellen drehbar oder drehbar antreibbar gehaltert sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Handhabungseinrichtung als Hebezeug, Kran oder Roboter fest auf dem Beschichtungsmodul (2) oder der Bogen verarbeitenden Maschine angeordnet ist, die zur Entnahme leerer Rollenträger und zum Einsetzen neuer Folienrollen mit unverbrauchter Transferfolie (5) oder zur Entnahme von vollen Folienrollen mit verbrauchter Transferfolie (5) oder zum Einsatz von leeren Rollenkernen zur Aufnahme verbrauchter Transferfolie (5) in dem Beschichtungsmodul (2) dient, dass dem Beschichtungsmodul (2) eine logistische Speicherstrecke zugeordnet ist, dass in der Speicherstrecke Rollenträger mit definiert montierten Folienrollen (23, 24) bevorratet werden und dass die Rollenträger mittels der Handhabungseinrichtung in das Beschichtungsmodul (2) einsetzbar sind, dass die Rollenträger Datenspeicher zum berührungslosen Auslesen aufweisen, wobei in den Datenspeichern Verarbeitungs- und Konfektionsdaten der Transferfolie (5) oder der Folienrollen (8, 9) abspeicherbar sind, und dass eine Einrichtung zur Aufnahme voller oder leerer Folienrollen (8, 9) eine Sensoreinrichtung zum Auslesen der Daten der Datenspeicher aufweist, wobei die Daten zur Einstellung des Beschichtungsmodules (2) und der Bogen verarbeitenden Maschine einer Steuerung des Beschichtungsmodules (2) und/oder der Bogen verarbeitenden Maschine zuleitbar sind und dass im oder in Verbindung mit dem Beschichtungsmodul (2) eine Schreibeinrichtung zum Schreiben von Daten in den Datenspeicher vorgesehen ist, wobei mittels der Schreibeinrichtung wenigstens Daten zum Verbrauch an Transferfolie (5) in den Datenspeicher schreibbar sind.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Transferfolie (5) in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird und dass die Teilfolienbahnen nebeneinander dem Transferspalt (6) zugeführt werden, wobei die Lage der Teilfolienbahnen vorgebbar ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Art und Lage der Teilfolienbahnen nebeneinander auf dem Datenspeicher jeder Teilfolienrolle speicherbar ist.
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