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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Transferfolie
zum Transfer bildgebender oder abdeckender Schichten von einer Trägerfolie
auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, 10 und
18.
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Es
ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransferverfahrens herzustellen.
So ist in der
EP 0
569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung,
die dieses Material verwendet, beschrieben. In einer Bogen verarbeitenden
Maschine mit einem Anleger und einem Ausleger sind Druckwerke und
ein Beschichtungswerk angeordnet. In wenigstens einem Druckwerk
wird ein Klebstoffmuster als Drucksujet im Flachdruckverfahren aufgetragen.
In dem Beschichtungswerk nach dem Druckwerk sind ein Gegendruckzylinder,
eine Presswalze und eine Folienführung
vorgesehen. Darin wird von einer Folienvorratsrolle ein Folienstreifen durch
den Transferspalt des Beschichtungswerkes zwischen Gegendruckzylinder
und Presswalze geführt
und auf der Auslaufseite nach dem Verlassen des Beschichtungswerkes
wieder aufgewickelt. Die Transferfolie enthält eine Trägerfolie, auf der Funktionsschichten
verschiedener Art wie metallische Schichten, beispielsweise aus
Aluminium, oder Kunststoffschichten aufgebracht sein können. Zwischen
Funktionsschicht und Trägerfolie
ist eine Trennschicht vorgesehen, mittels derer die Funktionsschicht
von der Trägerschicht
abziehbar ist.
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Nachdem
ein Druckbogen mit einem flächigen
Klebstoffauftrag oder einem Klebstoffmuster versehen ist, wird er
durch das Beschichtungswerk geführt,
wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende
Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht wird. Dabei geht
die nach unten liegende Funktionsschicht eine enge Verbindung mit
den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein. Danach
haftet die Funktionsschicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff
versehenen Muster oder auch vollflächigen Kleberbe reiche an, wobei
der Trägerfolie
die Funktionsschicht im Bereich der Klebstoffmuster entnommen wird.
Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.
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Weiterhin
ist es vielfältig
bekannt, auf Informationsmedien oder Spiellosen Informationen mittels so
genannter Rubbellacke abzudecken. Damit können bei Bedarf die abgedeckten
Informationen freigelegt werden, um eine Auswertung vorzunehmen
oder um ein Spielergebnis zu kontrollieren.
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Die
Beschichtung der entsprechenden Bedruckstoffe ist hierbei vergleichsweise
aufwändig,
da sie häufig
im Siebdruckverfahren durchgeführt
und damit separat von dem eigentlichen Druckprozeß der Produkte
erfolgen muss.
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Bekannt
ist aus der
DE
10 2005 024 989 A1 auch ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erzeugung latenter Information auf einem Druckprodukt. Hierbei
wird mittels eines Beschichtungsprozesse die Haftfähigkeit
des Bedruckstoffes gemäß einer
gewünschten
Information, der so genannten latenten Information, verändert.
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Danach
wird eine Druckfarbe flächig
aufgebracht. Die latente Information kann dann durch Reiben sichtbar
gemacht werden, wobei die Druckfarbe infolge der durch den Vorbehandlungsprozess
veränderten
Haftfähigkeit
auf dem Bedruckstoff teilweise entfernbar ist.
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Nachteilig
an den geschilderten Verfahrensweisen ist, dass sie nicht flexibel
einsetzbar sind, ein umfangreiches Know How zu den komplexen Prozessen
erfordern und schwierig zu handhaben sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Transferfolie nach dem Oberbegriff des Anspruchs
18 vorzusehen, mittels derer eine flexible Beschichtung von Druckbogen
einfach, sicher, wirtschaftlich und exakt erfolgen kann, wobei das
Verfahren und die Transferfolie einfach handhabbar sein sollen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich in einem Verfahren gemäß den Merkmalen
der Patentanspruches 1, in einer Vorrichtung nach Anspruch 10 und
in einer Transferfolie gemäß den Merkmalen
der Patentanspruches 18.
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In
vorteilhafter Weise wird ein Verfahren vorgeschlagen, mittels dessen
eine lösbare
Teilbeschichtung zum freilegbaren Abdecken von zu beschichtenden
Informationsmedien, z.B. mit Informationseigenschaften, in einer
Bogenrotationsdruckmaschine durchgeführt und die Beschichtung im
Kaltfolienprägeverfahren
durchgeführt
wird.
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Dabei
kann in vorteilhafter Weise durch die Kombination von Beschichtungseinheiten
wie z.B. Lackmodulen, einer Einrichtung zur Bogenwendung sowie Beschichtungsmodulen
für eine
ein- oder beidseitige Folienapplikation ermöglicht werden. Durch Verfahren
und Vorrichtung kann die Herstellung von Effekt- und Funktionsapplikation
bzw. von Folienverbundverpackung auch in Verbindung mit einer beidseitigen
Bedruckbarkeit des Bedruckstoffes ermöglicht werden.
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Als
Verfahrensweisen sind vorgesehen
- 1. Im Inlinedrucken
bzw. -beschichten kann mittels einer Bogenrotationsdruckmaschine
und einer Kaltfolienpräge-Applikation
die Herstellung von kombinierten Bedruckstoffen vorgenommen werden.
Damit kann die Aufbringung einer Information und die Applikation
einer die Information verändernden
Schicht miteinander kombiniert werden.
- 2. Die Aufbringung des für
das Kaltfolienprägeverfahren
notwendigen Klebers erfolgt in einem Druckbild im Bereich einer
abzudeckenden Information. Der Kleber ist mit einer verringerten
Haftkraft gegenüber
dem zu verwendenden Beschichtungsmaterial versehen, wobei die Entnahme
der Folienbestandteile von der Trägerfolie gewährleistet
ist.
- 3. Eine Beschichtung bzw. Teilbeschichtung eines Bedruckstoffes
durch eine Folienapplikation mittels eines Kaltfolienprägeverfahrens
dient zur Aufbringung einer Rubbelfolie, die leicht ablösbar ist.
- 4. Eine Beschichtung bzw. Teilbeschichtung eines Bedruckstoffes
durch eine Folienapplikation mittels eines Kaltfolienprägeverfahrens
dient zur Aufbringung einer festen Abziehfolie, die leicht ablösbar ist.
- 5. In eine Beschichtung bzw. Teilbeschichtung eines Bedruckstoffes
durch eine Folienapplikation mittels eines Kaltfolienprägeverfahrens
wird eine latente Information mittels eines anderen Druckverfahrens
eingebracht.
- 6. Die Vorrichtung ist eine Druckmaschine und beinhaltet ein
oder mehrere Druckwerke zur Erzeugung der erforderlichen Bildinformation.
In einem innerhalb der Druckmaschine angeordneten Beschichtungswerk
kann die Teilbeschichtung im Kaltfolienprägeverfahren erfolgen.
- 7. Die Teilbeschichtung kann auch in einem Offlineprozess in
einer weiteren Druckmaschine erfolgen, die mit einem Beschichtungswerk
versehen ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher dargestellt.
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Dabei
zeigt:
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1 eine
Druckmaschine mit einer Folientransfereinrichtung,
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2 eine
erste Konfiguration und
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3 eine
zweite Konfiguration einer Bogendruckmaschine mit einem Beschichtungswerk.
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1 zeigt
Teile einer Bogenrotationsdruckmaschine, die zwei Druckwerke enthält und für folgende
Zwecke eingesetzt wird:
- – Ein Druckbogen wird zunächst mit
einem flächigen
oder bildgebenden Klebstoffmuster versehen (Druckwerk als Auftragwerk 1).
- – Im
Folgedruckwerk wird der Druckbogen gemeinsam mit einer Transferfolie 5 unter
Pressung durch einen Transferspalt 6 geführt, (Beschichtungswerk 2).
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Der
Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird durch
eine Presswalze 3 und einen Gegendruckzylinder 4 gebildet.
Die Presswalze 3 kann dem Drucktuchzylinder, der Gegendruckzylinder 4 dem Gegendruckzylinder
eines Offsetdruckwerkes entsprechen. Die Presswalze 3 kann
auch dem Formzylinder und der Gegendruckzylinder 4 dem
Gegendruckzylinder eines Lackmodules entsprechen. Innerhalb des
für den
Folientransfer genutzten Beschichtungswerkes 2 ist eine
Bahnführung
für Transferfolien
dargestellt.
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Alternativ
kann wie im Zusammenhang des Auftragwerkes 1 gezeigt ist,
eine in das Auftragwerk 1 integrierte Folientransfereinrichtung
vorgesehen sein, wodurch ein integriertes Folienapplikationsmodul
geschaffen wird. Hierbei wird an einem Gegendruckzylinder 4 einem
Druckspalt zwischen einem Drucktuch- oder Formzylinder 13 und
dem Gegendruckzylinder 4 nachgeordnet eine Presswalze 3' zugeordnet.
So kann eine Folienbahn 5' einer
Transferfolie nach der Beschichtung des Bedruckstoffes mittels des
Auftragwerkes 1 dem wie zuvor genannt gebildeten Transferspalt 6' zugeführt und
auch direkt wieder abgeführt
werden. Die Kaltfolienprägung
erfolgt so in einem einzigen integrierten Folienapplikationsmodul
FA, wie in 1 angedeutet.
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Wie
in 1 im Auftragwerk 1 schematisch dargestellt,
kann in einem integrierten Folienapplikationsmodul FA auch ein Auftragwerk
in kompakter Bauweise innerhalb des Beschichtungsmodules angeordnet
sein. Dazu wird eine Kleberauftragvorrichtung 1' dem Gegendruckzylinder 4 zugeordnet
und dem Transferspalt, der hier zwischen dem Gummizylinder 13 und
dem Gegendruckzylinder 3 vorgesehen wäre, vorgelagert angeordnet
sein. Die Transferfolie würde
hier um den Gummizylinder 13 oder in etwa tangential an
diesem vorbei durch den bezeichneten Druckspalt geführt.
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Eine
derartige Kleberauftragvorrichtung 1' kann dazu aus einem kompakten
Formzylinder zum Tragen einer Druckform für den Kleber und einem Auftragwerk
aus einer Kammerrakel und einer Rasterwalze zum Zuführen des
Klebers bestehen. Dabei wird am gleichen Gegendruckzylinder 4 wiederum
integriert zunächst
der Kleberauftrag auf dem Bedruckstoff vorgenommen und direkt darauf
folgend der Folienauftrag durchgeführt.
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Die
Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungswerk 2 auf
der Seite der Bogenzuführung
zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 zur
kontinuierlichen geregelten Zuführung
der Transferfolie zum Beschichtungswerk 2 auf. In der Folienzuführung können Umlenk-
bzw. Spannwalzen zur Führung
der Transferfolie 5 in einer im Wesentlichen konstanten
Spannung gegenüber
der Presswalze 3 vorgesehen sein. Auf der ablaufseitigen
Seite des Druckwerkes ist eine Foliensammelrolle 9 für das verbrauchte
Folienmaterial vorgesehen. Ein Drehantrieb 7 an der Foliensammelrolle 9 ist
stets vorteilhaft. Es kann sogar vorgesehen sein, dass die Transferfolie 5 mittels
des Drehantriebs 7 ablaufseitig gefördert und zulaufseitig mittels
einer Bremse straff gehalten wird.
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Mit
der beschriebenen Vorrichtung ist es möglich einen Bedruckstoff teilflächig zu
versiegeln bzw. zu kaschieren und mit einer blickdichten Oberflächenschicht
zu versehen. Dazu ist die Einrichtung für den Folientransfer in einem
den Druckwerken einer Bogendruckmaschine nachgeordneten Druck- oder
Lackierwerk angeordnet. Bei einer derartigen Anordnung wird weiterhin
die Oberfläche
des frischen Druckes geschützt.
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Hierzu
sind insbesondere so genannte Rubbellackschichten geeignet, die
dazu dienen Informationen abzudecken, so dass diese nur bei Bedarf
freigelegt werden können.
Ein gut bekanntes Beispiel hierfür
sind Lose oder auch Informationsmittel mit pädagogischem bzw. Lerncharakter.
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Die
Funktion der Abdeckung kann auch durch abziehbare Abdeckungen in
Form eines Folienstreifens verwirklicht werden. Dadurch wird die
Art der Aufbringung der blickdichten oder opaken Überdeckung
von Informationen lediglich in seiner Handhabung verändert.
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Grundlage
der Anwendung ist die Variabilität der
auf einen Druckbogen aufzubringenden Schicht hinsichtlich ihrer
Haftung auf dem Substrat und hinsichtlich ihrer inneren Struktur.
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Zunächst ist
im Kaltfolienprägeverfahren grundsätzlich ein
Kleber erforderlich, der die bildgebenden Schichten von der Trägerfolie
auf das Substrat bzw. den Druckbogen unter Druckeinwirkung überträgt. Der
Kleber sorgt auch dafür,
dass die Kontur der gewünschten
Beschichtung beim Schichtübertrag
bis in feinste Details eingehalten wird. Andererseits können auch
dickere Schichten auch dann gut, d.h. kantenscharf übertragen
werden, sofern deren innere Festigkeit die Haftung auf dem Kleber
unterschreitet.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren,
das Produkt und die Vorrichtung hierzu ist es erforderlich,
- – dass
zunächst
wie üblich
die Anhaftung der zu übertragenden
Schicht auf dem Substrat aber stärker
sein muss, als die Anhaftung der zu übertragenden Schicht auf der
Trägerfolie,
- – dass
weiterhin die Anhaftung der Schicht auf dem Substrat einfach aufhebbar
sein muss und
- – dass
dabei die innere Festigkeit der zu übertragenden Schicht beim kantenscharfen Übertragen von
der Trägerfolie
auf das Substrat lediglich infolge der Haftungsverhältnisse überwindbar
sein muss, da das Kaltfolienprägeverfahren
keine mechanischen Abrisskanten für die zu übertragenden Elemente der Folie
zur Verfügung
stellt.
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Für die genannten
Anforderungen ist eine Rubbellackschicht besonders gut geeignet.
Deren Festigkeit ist innerhalb der Schicht so hoch, dass eine Schicht
sicher abgelöst
und übertragen
werden kann. Andererseits weist sie wegen ihrer Konsistenz als ablösbare Schicht
eine vergleichsweise geringe Eigenfestigkeit auf und kann dadurch
auch in dickeren Schichten problemlos übertragen werden. Dabei sind
die Funktionen der Lösbarkeit
der Schicht von der Trägerfolie,
der kantengenauen Abtrennung der abdeckenden Schicht und der ausreichenden
Haftung auf dem Substrat des Bedruckstoffes ausreichend genau vorher
bestimmbar. Als zentrales Element ist hier der Kleber zu sehen,
der in Konsistenz und Trocknungszustand bei der Übertragung der Schicht von
der Trägerfolie
auf das Substrat die kantengenaue Ablösung bewirkt.
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Alternativ
kann anstatt einer Rubbellackschicht auch eine abdeckende oder opake
Schicht aus festem Folienmaterial vorgesehen sein. Zur Freilegung
der abgedeckten Information wird in diesem Fall die Folie insgesamt
abgezogen.
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Hier
ist die Vorbestimmung der Funktion der lösbaren bzw. freilegbaren Abdeckung
eines Informationsbereiches bei vereinfachter Handhabung für den Endverbraucher
in Bezug auf die Folienapplikation schwieriger zu lösen.
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Die
Folie muss zur sicheren Abdeckung entweder sehr stark eingefärbt sein
oder sie muss eine ausreichende Dicke besitzen.
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Bei
starker Einfärbung
kann eine dünnere Folie
benutzt werden, die aber eine ausreichende Festigkeit besitzen muss,
um sie problemlos vom Substrat lösen
zu können.
Hierzu kann die Konsistenz und der Trocknungszustand des Klebers
wiederum so gewählt
werden, dass die Haftung des Folienauftrages genau ausführbar und
dabei auch ausreichend leicht lösbar
eingestellt werden kann.
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Bei
dickeren Folien ist die Anhaftung auf dem Substrat des Bedruckstoffes
wesentlich einfacher zu lösen.
Die Haftung kann relativ stark sein, da die dickere Folie haltbarer
beim Abziehen vom Substrat ist. Daher kann die Konsistenz des Klebers
hier etwas variabler eingestellt werden. Dies ist auch erforderlich,
da die kantenscharfe Trennung auf der Trägerfolie bei dickeren Folienschichten
schwieriger ist und dort ebenso eine stärkere Anhaftung erfordert.
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Schließlich kann
die abzudeckende Information auch während des Beschichtungsprozesses
aufgebracht werden. Hierzu sind Druckverfahren verschiedenster Art
anwendbar. Z.B. kann eine abzudeckende Information mittels Ink-Jet-Druck
aufgetragen und anschließend
abgedeckt werden.
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Die
Information kann natürlich
auch im Offset-, Flexodruck-, Tiefdruckverfahren oder in anders gearteten
anschlaglosen Druckverfahren ausgeführt werden.
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Hierzu
kann eine Maschinenkonfiguration vorgesehen werden, die ein erstes
Folienapplikationsmodul vor dem ersten eine Farbe oder eine Beschichtung übertragenden
Druckwerk und ein zweites Folienapplikationsmodul nach dem letzten
Farbe übertragenden
Druckwerk vorsieht. Damit kann eine erste Beschichtung oder Kaschierung
direkt auf den Bedruckstoff aufgebracht und eine zweite Teilbeschichtung über dem
aufgedruckten Druckbild aufgebracht werden.
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In
vorteilhafter Weise kann die Kombination von Beschichtungseinheiten
wie z.B. Lackmodulen, einer Einrichtung zur Bogenwendung sowie Beschichtungsmodulen
für eine
ein- oder beidseitige Folienapplikation ermöglicht werden. Durch die erfindungsgemäßen Verfahren
und Vorrichtungen kann die Herstellung von Funktionsapplikation
oder Informationsmedien der o. g. Art auch in Verbindung mit einer
beidseitigen Bedruckbarkeit des Bedruckstoffes ermöglicht werden.
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In 2 und 3 werden
hierzu Maschinenkonfigurationen schematisch dargestellt, die beispielhaft
entsprechende Betriebsweisen ermöglichen.
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In
den 2 und 3 sind Druckwerke D vorgesehen,
die zur Verarbeitung von viskosen Druckfarben. Anstatt der Druckwerke
D können
auch wahlweise Lackmodule zur Verarbeitung flüssiger Lacke oder Beschichtungsmedien
eingesetzt werden. Druckwerke D können auch zur Aufbringung einer
Beschichtung aus flüssigen
Beschichtungsmedien eingesetzt werden.
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In 2 ist
eine erste Variante einer derartigen Konfiguration gezeigt. Die
dargestellte Druckmaschine weist nach zwei an den Bogenanleger AN
anschließenden
Druckwerken D oder Lackmodulen oder einer Kombination aus Druckwerken
und Lackmodulen ein Auftragwerk 1 und ein Beschichtungsmodul 2 auf,
die auch als integriertes Folienapplikationsmodul FA innerhalb eines
Druckwerkes angeordnet sein können.
Darauf folgt eine Wendeeinrichtung W auf, die in einer Bogendruckmaschine
einen einseitig bedruckten bzw. beschichteten Druckbogen umzustülpen, so
dass dessen Rückseite
zur Vorderseite wird, die nachfolgend bedruckt bzw. beschichtet werden
kann. Im Normalbetrieb fungiert die Wendeeinrichtung W als Transfereinrichtung
T zum Transport der Druckbogen ohne Wendung. Hier schließen sich
an die Wende-/Transfereinrichtung W/T Danach sind bis zum Bogenausleger
AU ggf. mehrere weitere Druckwerke D vorgesehen.
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Mit
dieser Druckmaschine kann also jeder Druckbogen zunächst von
der einen Seite ein- oder zweifarbig bedruckt oder bedruckt und
beschichtet, dann mit einer abdeckenden Folienschicht teilflächig beschichtet,
dann ggf. gewendet und nachfolgend nochmals mehrfarbig bedruckt
werden. Ein Anwendungsbeispiel hierfür sind Verpackungen oder andere
Informationsmedien, die einen Funktionsbereich zur Information beinhalten,
der nicht direkt einsehbar sein soll. Durch die hier beschriebene
lösbare
Abdeckung der Informationsinhalte wird auch verhindert, dass die
auf der Verpackung oder dem Informationsmedium vorhandene Information
zu unerwünschten Zeiten
oder an unerwünschte
Adressaten gelangt, oder aber auch nachteilig verändert werden
kann.
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In 3 ist
eine zweite Konfiguration gezeigt. Die dargestellte Druckmaschine
weist an den Bogenanleger AN anschließend ein ein- oder zweiteiliges
Folienapplikationsmodul auf und daran anschließend eine Wende-/Transfereinrichtung
W/T auf, die dazu dient einen einseitig mit Folienmaterial beschichteten
Druckbogen umzustülpen,
so dass dessen vorherige Unterseite nachfolgend bedruckt bzw. beschichtet
werden kann.
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Dabei
schließen
sich an die Wende-/Transfereinrichtung W/T ein oder mehrere Druckwerke
D und dann ein Auftragwerk 1 und ein Beschichtungsmodul 2 an,
die auch als integriertes Folienapplikationsmodul FA innerhalb eines
Druckwerkes angeordnet sein können.
Danach sind bis zum Bogenausleger AU ggf. mehrere weitere Druckwerke
D vorgesehen.
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Mit
einer derartigen Druckmaschine kann also jeder Druckbogen zunächst von
seiner Rückseite
ein- oder zweifarbig bedruckt oder beschichtet bzw. kaschiert werden.
Dann kann der Druckbogen gewendet, danach mehrfarbig bedruckt und
darauf folgend mit einer abdeckenden Schicht teilflächig beschichtet
und nachfolgend ggf. nochmals bedruckt oder beschichtet werden.
Ein Anwendungsbeispiel hierfür
sind Verpackungen oder Informationsmedien, die eine einseitige Schmuck- oder Schutzschicht
für einen
Medieninhalt erfordern. Damit kann ein beidseitig beschichtetes
Produkt auf einfache Weise mit Umschlägen, Schmuckblättern und
auch abgedeckten Informationsbereichen zur Ergänzung von Bild oder Textinhalten
versehen werden, wobei eine eventuell empfindliche Spezialbeschichtung
erst nachträglich
eingefügt
wird und so sicher aufbringbar ist.
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Weiterhin
ergeben sich in derartigen Maschinen weitere Produktionsmöglichkeiten,
indem Druckbogen mit optischen oder taktilen Mustern versehen werden,
die der Folienbeschichtung unterlegt und durch diese sichtbar oder
tastbar sind, oder auch indem über
die Folie selbst optische oder taktile Oberflächenmuster aufgebracht werden.
Diese Beschichtungsvorgänge
können
wiederum einseitig oder beidseitig auf unbedruckten oder bedruckten
Oberflächen erfolgen.
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Die
lösbare
Beschichtung der beschriebenen Art kann auch dadurch erreicht werden,
dass vor der Folienapplikation im Folienapplikationsmodul FA eine Lackierung
der Druckbogen in einem Lack- oder Druckwerk D erfolgt. Dieser Vorgang
erzeugt eine glättere
Oberfläche
des Druckbogens, wodurch der Kleber besser zur Wirkung. Gleichzeitig
wird die Lösbarkeit
der Beschichtung von der Oberfläche
des Druckbogens verbessert.
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Hierbei
soll auch eine beidseitige Folienapplikation im Inline- und/oder
Offlinebetrieb ermöglicht
werden, um die Barriereeigenschaften der Verpackungen zu verbessern.
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Die
Vorrichtung beinhaltet ein Beschichtungsmodul für das Kaltfolienprägeverfahren
vor und/oder nach einer Wendeeinrichtung innerhalb einer Bogendruckmaschine
und ergänzt
die beschriebene Verfahrenstechnik in vorteilhafter Weise.
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- 1
- Auftragwerk
- 2
- Beschichtungswerk
- 3
- Presswalze
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Transferfolie/Folienbahn
- 6
- Transferspalt
- 7
- Rollenantrieb
- 8
- Folienvorratsrolle
- 9
- Foliensammelrolle
- 10
- Pressbespannung
- 11
- Aufwickelwelle
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Teilfolienrolle
- 14
- Abwickelweile
- 15
- Druckwerksschutz
- 16
- Gummiwalze
- 17
- Austrittsöffnung
- 18
- Tänzerwalze
- D
- Druckwerk
- AN
- Anleger
- AU
- Ausleger
- FA
- Folienapplikationsmodul
- W
- Wendeeinrichtung