DE4107110C2 - Motorkettensäge mit einer Schmierölpumpe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Motorkettensäge mit einem An­ triebsmotor nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine derartige Motorkettensäge ist aus der DE 33 45 121 A1 bekannt. Die Schmierölpumpe fördert aus einem Schmieröl­ tank, der auf einem Sägeschwert umlaufenden Sägekette Ket­ tenöl zu. Ist eine Schmierölförderung nicht notwendig, wird ein Sperrventil betätigt, das auf der Saugseite der Pumpe angeordnet ist.

Bei einer derartigen durch die Ölpumpe und das Sperrventil angepaßten Schmierung der Sägekette muß sichergestellt sein, daß nicht durch Leckagen oder eine Funktionsstörung am Sperrventil Mangelschmierung auftritt, die oft erst zu spät erkannt werden kann. Zur Vermeidung von Leckagen müs­ sen daher die Anschlüsse zur Pumpe und zum Sperrventil auch unter starken Vibrationen sicher dicht sein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gat­ tungsgemäßen Motorkettensäge das Sperrventil derart anzu­ ordnen, daß bei konstruktiv einfachem Aufbau eine auch starken Vibrationen widerstehende dichte Verbindung zu den Ölleitungen gewährleistet ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Nach dem ersten Merkmal ist das Ventilgehäuse des Sperrven­ tils aus einem elastischen Material hergestellt, welches selbst als Dichtkörper in einen Aufnahmeraum eingesetzt ist. Der Aufnahmeraum kann im Gehäuse der Motorkettensäge als integrierter Bauteil vorgesehen sein, wobei in den Auf­ nahmeraum die Speiseleitung, der Sauganschluß oder der Druckanschluß der Ölpumpe münden.

In dem als Dichtkörper ausgeführten Ventilgehäuse sind Ka­ näle zur Verbindung der Speiseleitung, des Sauganschlusses bzw. des Druckanschlusses mit dem Innenraum vorgesehen, so daß ohne besondere zusätzliche Dichtmaßnahmen das Sperrven­ til in die Speiseleitung vom Schmieröltank zur Führungsnut der Sägekette vorgesehen ist. Da der Innenraum des Ventil­ gehäuses als Aufnahmezylinder für einen als Ventilglied vorgesehenen Schieberkolben ausgebildet ist, ist auch das Ventil selbst ohne große konstruktiven Aufwand funktions­ sicher abgedichtet.

Vorteilhaft ist das Sperrventil auf der Saugseite der Öl­ pumpe angeordnet, so daß auf das Ventil nur der Saugdruck wirkt. Das Material des Ventilgehäuses ist Gummi oder der­ gleichen.

Insbesondere ist der Aufnahmezylinder für den Schieberkol­ ben mit einer tannenbaumartigen Innenkontur versehen, durch die hintereinander liegende Dichtkanten geschaffen sind, die einerseits eine Abdichtung des Schieberkolbens nach außen gewährleisten und andererseits bei eingefahrenem Schieberkolben eine ausreichend dichte Trennung zwischen der Speiseleitung und dem Sauganschluß gewährleisten.

In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, den Schie­ berkolben unmittelbar mit dem Bremshebel der Bremseinrich­ tung zu koppeln. Es kann auch zweckmäßig sein, den Schie­ berkolben mit dem Gashebel des Antriebsmotors stellungszu­ koppeln.

In der Zeichnung ist ein nachfolgend im einzelnen beschrie­ benes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Motorkettensäge in schematischer Darstellung,

Fig. 2 in schematischer Darstellung einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 eine allgemeine schematische Darstellung eines Sperrventils an einer Ölpumpe,

Fig. 4 eine allgemein schematische Darstellung nach Fig. 3 in Sperrstellung des Ventils.

Die Motorkettensäge 1 (Fig. 1) weist ein Gehäuse 2 auf, in dem ein Antriebsmotor, insbesondere ein Verbrennungsmotor angeordnet ist. Das Gehäuse 2 ist mit einem hinteren Griff 3 und einem vorderen Bügelgriff 4 versehen, dem ein Schutz­ schild 5 vorgelagert ist. Der Schutzschild 5 ist über ein Gestänge 10 mit einem Auslöser verbunden, der über einen Bremshebel eine Bremsvorrichtung 12 betätigt. Die Brems­ vorrichtung 12 dient zum Stillsetzen einer auf einem Säge­ schwert 8 umlaufenden Sägekette 9, die in einer Führungsnut 7 des Sägeschwertes 8 geführt ist. Der nicht näher darge­ stellte Antriebsmotor treibt über eine Fliehkraftkupplung ein Kettenrad 6, welches die Sägekette 9 antreibt. Das Kettenrad 6 ist drehfest mit einer Trommel 14 verbunden, die einerseits die Kupplungstrommel für die Fliehkraftkupplung und andererseits die Bremstrommel 14 für die Bremsvorrich­ tung 12 bildet. Der Bremstrommel 14 ist ein Bremsband 13 zugeordnet, welches sich über den Umfang der Bremstrommel 14 erstreckt und über einen Bremshebel 15 (Fig. 3, 4) zum Stillsetzen der Sägekette 9 an die Bremstrommel 14 anlegbar ist. Die Bremsvorrichtung 12 und das Kettenrad 6 liegen unter einem Kettenraddeckel 11, welcher am Gehäuse der Motorkettensäge festgeschraubt wird.

Zwischen der Fliehkraftkupplung und dem Antriebsmotor ist im Gehäuse eine Schmierölpumpe (Fig. 2) 20 angeordnet, die permanent vom Antriebsmotor angetrieben ist. Eine derartige Schmierölpumpe ist in der DE-OS 37 21 643 im einzelnen be­ schrieben und besteht aus einem von einer Schnecke 21 dre­ hend angetriebenen Pumpenkolben 22, dessen Förderhub über ein Einstellglied 23 vorgebbar ist. Das Einstellglied 23 liegt an einer Hubkurve 24 des Pumpenkolbens 22 an und bewirkt während der Rotation des Pumpenkolbens 22 die axiale Förderbewegung des Kolbens gegen die Kraft einer Feder 19. Der in Fig. 2 nicht näher dargestellte Pumpenraum ist über seinen Sauganschluß 26 und eine Speiseleitung 25 mit einem Schmierölvorratstank 29 (Fig. 3) verbunden. Über den in Fig. 2 nicht näher dargestellten Druckanschluß der Pumpe 20 wird das geförderte Schmieröl der Führungsnut 7 im Sägeschwert 8 (Fig. 1) zur Schmierung der umlaufenden Sägekette 9 zuge­ führt.

Zwischen der Speiseleitung 25 und dem Sauganschluß 26 ist ein Sperrventil 30 angeordnet, dessen Ventilgehäuse 31 in einen Aufnahmeraum 27 des Gehäuses eingesetzt ist, welches die Kanäle für die Speiseleitung 25 und den Sauganschluß 26 aufweist. Speiseleitung 25 und Sauganschluß 26 münden im Ventilgehäuse 31 in einen Innenraum 34, der als Aufnahme­ zylinder für ein als Schieberkolben 32 ausgebildetes Ven­ tilglied vorgesehen ist. Der Schieberkolben 32 ist am freien Ende 16 einer Betätigungsstange 33 festgelegt, welche mit ihrem anderen Ende vorzugsweise an den Bremshebel 15 (Fig. 2, 3) eingehängt ist. Der Schieberkolben 32 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Buchse ausgebildet, in die das freie Ende der Betätigungsstange 33 axial unverlierbar eingesetzt ist. Es kann jedoch ausreichend sein, das freie Ende 16 der Betätigungsstange 33 selbst als Schieberkolben zu verwenden.

Das Ventilgehäuse 31 ist vorteilhaft aus einem elastischen Material, insbesondere Gummi vorgesehen, so daß es selbst Dichtfunktion ausübt. Auf diese Weise ist ein dichter Ein­ satz in den Aufnahmeraum 27 des Gehäuses gewährleistet, wo­ bei zugleich ein flüssigkeitsdichter Anschluß des Innen­ raums 34 an die Speiseleitung 25 bzw. den Sauganschluß 26 erzielt ist. Der eintauchende Schieberkolben 32 ist im ela­ stischen Ventilgehäuse 31 dichtend geführt, so daß keine besonderen Dichtmaßnahmen zur Abdichtung nach außen notwen­ dig sind. Vorteilhaft ist zur Erzielung einer hohen Dicht­ wirkung der als Aufnahmezylinder ausgebildete Innenraum 34 mit einer tannenbaumartigen Innenkontur versehen, wodurch mehrere Dichtkanten ausgebildet sind, die in Axialrichtung des Aufnahmezylinders hintereinander liegen und eine gute Abdichtung gewährleisten. So ist der Innenraum 34 mit drei bis vier axial aufeinanderfolgenden ringförmigen Dichtkan­ ten, die am Kolben 32 anliegen, nach außen abgedichtet. Die Speiseleitung 25 und der Sauganschluß 26 münden mit axialem Abstand in den zylinderförmigen Innenraum 34; axial zwi­ schen ihnen ist mindestens eine weitere ringförmige Dicht­ kante 35, vorzugsweise zwei Dichtkanten 35 und 36 ausge­ bildet.

Im Lastbetrieb des Antriebsmotors (Fig. 3) ist die Bremsvor­ richtung 12 gelöst, so daß über die Fliehkraftkupplung das Kettenrad 6 angetrieben wird und die Sägekette 9 in der Füh­ rung 7 umläuft. In dieser Stellung des Bremshebels 15 ist der Schieberkolben 32 aus dem Innenraum 34 axial zurückge­ zogen, so daß die Speiseleitung 25 und der Sauganschluß 26 der Schmierölpumpe 20 miteinander verbunden sind. Über den Druckanschluß 28 wird der Führungsnut Schmieröl zugeführt.

Wird die Bremsvorrichtung 12 ausgelöst, verschwenkt der Bremshebel 15 unter Wirkung der Bremsfeder 17 und legt das Bremsband 13 an die Bremstrommel 14 an, um das Kettenrad 6 und damit die Sägekette 9 (Fig. 1) stillzusetzen. Aufgrund der Verschwenkbewegung des Bremshebels 15 entgegen Uhrzei­ gersinn taucht der Schieberkolben 32 in den Innenraum 34 ein und überfährt die Dichtkante 35 zwischen der Speiselei­ tung 25 und dem Sauganschluß 26, wodurch die Speiseleitung 25 vom Sauganschluß 26 getrennt wird. Die Ölpumpe 20 saugt aus dem Vorratstank 29 kein Schmieröl mehr an; die Förderung von Schmieröl zur Führungsnut 7 ist unterbrochen.

Das Gestänge 33 kann - wie im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 - vorteilhaft mit dem Bremshebel 15 der Brems­ vorrichtung 12 gekoppelt sein, so daß immer dann, wenn die Sägekette stillgesetzt wird und damit eine Schmierung ent­ behrlich ist, die Schmierölzufuhr unterbrochen wird. Die Bremsvorrichtung 12 kann dabei einerseits bei einem Rück­ schlag der Motorkettensäge 1 ausgelöst werden oder aber - bei einer sogenannten Zweihandsicherung - immer dann in Aktion treten, wenn die Bedienungsperson den hinteren Griff 3 oder den vorderen Bügelgriff 4 losläßt. Derartige Auslöse­ vorrichtungen sind zum Beispiel der DE-OS 34 30 840 zu ent­ nehmen, auf deren Offenbarung hingewiesen wird.

Es kann auch zweckmäßig sein, das Gestänge 33 des Schieber­ kolbens 32 mit dem Gashebel 18 zu koppeln. In der Leerlauf­ stellung des Gashebels 18 wird dann - zum Beispiel über einen Umlenkhebel - der Schieberkolben 32 in die in Fig. 4 gezeigte Leerlaufstellung verschoben. Wird der Gashebel 18 niedergedrückt, wird über das Gestänge 33 gleichzeitig der Schieberkolben 32 axial aus dem Innenraum 24 herausge­ zogen und überfährt die Dichtkante 35, so daß der Saugan­ schluß 26 wieder mit der Speiseleitung 25 verbunden ist.

Claims (8)

1. Motorkettensäge mit einem Antriebsmotor, der über ein Kettenrad (6) eine Sägekette (9) antreibt, die in einer Führungsnut (7) eines gehäusefesten Sägeschwertes (8) umläuft sowie eine zum Stillsetzen der Sägekette (9) angeordnete, über einen Bremshebel (15) auszulösende Bremsvorrichtung (12) und mit einer vom Antriebsmotor permanent angetriebenen Ölpumpe (20), die in einer Speiseleitung (25) zwischen einem Vorratstank (29) und einer Austrittsöffnung zur Führungsnut (7) angeordnet ist und über einen Sauganschluß (26) Schmiermittel an­ saugt sowie über einen Druckanschluß (28) in die Speiseleitung (25) zur Austrittsöffnung abgibt, sowie mit einem in der Speiseleitung (25) angeordneten Sperr­ ventil (30), dessen Ventilglied mit einer die Sägekette (9) stillsetzenden Vorrichtung derart gekoppelt ist, daß bei umlaufender Sägekette (9) das Sperrventil (30) ge­ öffnet und ansonsten geschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (31) des Sperrventils (30) aus einem elastischen Material besteht und dichtend in einen Aufnahmeraum (27) eingesetzt ist, in den die Speiseleitung (25) und der Sauganschluß (26) oder der Druckanschluß (28) der Ölpumpe (20) münden, und daß im Ventilgehäuse (31) Kanäle zur Verbindung der Speiseleitung (25) und des Sauganschlusses (26) bzw. des Druckanschlusses (28) mit einem Innenraum (34) vorgesehen sind, der als Aufnahmezylinder für einen das Ventilglied bildenden Schieberkolben (32) ausgebildet ist.

2. Motorkettensäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrventil (30) auf der Saugseite der Ölpumpe (20) angeordnet ist.

3. Motorkettensäge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Material Gummi ist.

4. Motorkettensäge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmezylinder zur Ausbildung von Dichtkanten (35, 36) eine tannenbaum­ artige Innenkontur aufweist.

5. Motorkettensäge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberkolben (32) aus Kunststoff besteht.

6. Motorkettensäge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberkolben (32) durch das Ende einer Betätigungsstange (33) gebildet ist.

7. Motorkettensäge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberkolben (32) mit dem Bremshebel (15) der Bremseinrichtung (12) stellungs­ gekoppelt ist.

8. Motorkettensäge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberkolben (32) mit dem Gashebel (18) des Antriebsmotors stellungsgekoppelt ist, derart, daß im Leerlaufbetrieb des Motors bei weit­ gehend stehender Sägekette (9) das Sperrventil (30) ge­ schlossen und im Lastbetrieb des Motors bei umlaufender Sägekette (9) geöffnet ist.