DE4106542C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spinn- oder Zwirnmaschine mit einer
Maschinensteuerung, die einen den Ablauf des Spinn- oder Zwirn
prozesses bis zum Erzeugen voller Kopse steuernden Prozessor
enthält, und mit einer Kopswechseleinrichtung zum gleichzeiti
gen Wechseln der vollen Kopse an wenigstens einer Maschinensei
te, die eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Transport
einrichtung und einen Greiferbalken enthält, der mittels eines
Verstellmechanismus aus einer Ruheposition heraus bewegbar und
zwischen den Spindeln und der Transporteinrichtung verstellbar
ist, um die vollen Kopse von Spindeln abzuziehen und ein die
Transporteinrichtung zu übergeben und um leere Spulenhülsen an
der Transporteinrichtung aufzunehmen und auf die Spindeln auf
zustecken.
Bei einer bekannten, offenkundig vorbenutzten Ringspinnmaschine ist eine Maschinensteue
rung vorgesehen, die mittels eines Prozessors den Ablauf eines
Spinnprozesses zum Erzeugen voller Kopse steuert. Eine solche
Ringspinnmaschine ist zudem mit einer Kopswechseleinrichtung
versehen, mittels der die nach Vollendung des Spinnprozesses
erstellten vollen Kopse von den Spindeln der Ringspinnmaschine
abgezogen und gegen leere Spulenhülsen ersetzt werden können.
Sobald die Kopswechselvorrichtung den Wechselvorgang beendet
hat und ihre Ausgangsposition wieder eingenommen hat, startet
die Maschinensteuerung einen weiteren Spinnprozeß.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spinn- oder Zwirnmaschine
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß ihre Still
standszeit zwischen zwei aufeinander folgenden Spinn- oder
Zwirnprozessen verringert ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Spinn- oder Zwirnmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird die Stillstandszeit
der Spinn- oder Zwirnmaschine zwischen zwei aufeinanderfolgen
den Spinnprozessen verkürzt, indem die auslaufenden Bewegungen
des Spinnprozesses mit den anlaufenden Bewegungen der Kopswech
seleinrichtung überlagert werden.
Es ist auch bekannt (DE-OS 39 19 687), den Spinnprozeß einer
Ringspinnmaschine mittels eines Positionierprozessors zu re
geln. Dazu ist jedem Einzelantrieb der verschiedenen Spinnpro
zeßelemente, wie Streckwerke und Ringbank, ein Winkelgeber
zugeordnet. Die Winkelgeber sind an die Istwerteingänge des
Positionierprozessors angeschlossen, der einen Vergleich der
Istwerte mit den ihm durch ein Programm vorgegebenen Sollwerten
durchführt und abhängig von diesem Vergleich eine entsprechende
Regelung des jeweiligen Einzelantriebs vornimmt. Dadurch ist
die Qualität der auf der Ringspinnmaschine hergestellten Garne
verbesserbar.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der Prozessor an wenigstens
einen im Bereich einer Ringbank und an wenigstens einen an der
Kopswechseleinrichtung angeordneten Absolutwertgeber zum Über
mitteln von die Position der Ringbank und der Kopswechselein
richtung bestimmenden Signalen angeschlossen (Anspruch 2). Dadurch können
dem Prozessor ständig Positionssignale übermittelt werden, an
hand derer die Überlagerung der Bewegungen des Spinnprozesses
und der den Greiferbalken und die Transporteinrichtung enthal
tenden Kopswechseleinrichtung steuerbar sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Prozessor an
jeweils wenigstens eine mit je einem Antrieb der Ringbank, des
Greiferbalkens und der Transporteinrichtung verbundene Steuer
einrichtung angeschlossen (Anspruch 3). Anhand der von den Absolutwertgebern
erhaltenen Positionssignalen der Ringbank und der Kopswechsel
einrichtung kann daher der Prozessor die Antriebe der Ringbank,
des Greiferbalkens und der Transporteinrichtung entsprechend
steuern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels, das anhand der Zeichnungen darge
stellt ist, näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine einen
Prozessor enthaltende Maschinensteuerung einer Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen Spinnmaschine, bei
der auch die mit einem sich entlang einer Maschinen
seite erstreckenden und durch ein scherenartiges
Hub/Schwenkgestänge verfahrbaren Greiferbalken und
einer Transporteinrichtung versehene Kopswechselein
richtung an den Prozessor angeschlossen ist und
Fig. 2 in einer schematischen Darstellung eine Spinnmaschine
mit einer Maschinensteuerung gemäß Fig. 1, bei der der
Greiferbalken der Kopswechseleinrichtung in einer
Position gezeigt ist, in der er bereits Hub- und
Schwenkbewegungen in Überlagerung mit den auslaufenden
Bewegungen der Ringbank, des Ballonbegrenzungsringes
sowie des Fadenführers vollführt hat, bevor er nun
nach Vollendung des Spinnprogramms der Maschinen
steuerung auf die fertiggesponnenen Kopse zum Abzug
derselben von den Spindeln aufgesetzt werden kann.
Die Ringspinnmaschine nach den Fig. 1 und 2 ist auf jeder Ma
schinenseite mit jeweils einer sich in Längsrichtung der Ring
spinnmaschine über eine Vielzahl von Spinnstellen erstreckenden
Ringbank (1, 2) versehen, die im Bereich von auf angetriebenen
Spindeln (35) aufgesteckten Spulenhülsen (33) in alternierenden
Auf- und Abbewegungen höhenverlagerbar ist. Wie aus Fig. 1 er
sichtlich ist, sind die Ringbänke (1, 2) mit Spindelmuttern
(19, 27) auf vertikalen Spindeln (23, 28) angeordnet. Mit den
Spindeln (23, 28) drehfest verbunden sind Schraubenräder (21,
24). In diese Schraubenräder (21, 24) greifen Schraubenräder
(20, 25) ein, die auf sich parallel zu den Ringbänken (1, 2) in
Maschinenlängsrichtung erstreckenden Wellen (22, 26) befestigt
sind. Die Wellen (22, 26) sind unter Zwischenschaltung eines
Vorlegegetriebes (14) von einem mittels einer Steuereinrichtung
(42) steuerbaren Antriebsmotor (13), beispielsweise einem fre
quenzgesteuerten Elektromotor, angetrieben. Mittels des um
steuerbaren Antriebsmotors (13) und eines nachgeschalteten
Vorlegegetriebes (14) werden die Ringbänke (1, 2) zu den ent
sprechenden Auf- und Abbewegungen angetrieben.
Jede Maschinenseite der Ringspinnmaschine ist mit einer einen
Greiferbalken (3) und eine Transporteinrichtung (39) enthal
tenden Kopswechseleinrichtung versehen, wobei der Greiferbalken
(3) nach Fertigstellung aller Kopse (34) an den Spinnstellen
einer Maschinenseite gleichzeitig alle Kopse (34) von den Spin
deln (35) abzieht, auf der Transporteinrichtung (39) absetzt
und eine entsprechende Anzahl leerer Spulenhülsen (33) auf die
Spindeln (35) für einen weiteren Spinnvorgang aufsetzt. Die
Transporteinrichtung (39) verläuft unterhalb der Spindelbank
(41) horizontal in Maschinenlängsrichtung und dient sowohl zur
Zufuhr von leeren Spulenhülsen (33) als auch zum Abtransport
von vollen Kopsen (34). Die Zufuhr leerer Spulenhülsen (33) er
folgt während des Spinnvorgangs. Als Transporteinrichtung (39)
dient beispielsweise ein um die Ringspinnmaschine umlaufendes,
in etwa vertikal stehendes Transportband, das mit in Abstand
zueinander angeordneten Mitnehmern versehen ist. Dieses Trans
portband wird von einem Antrieb (44) beispielsweise einem Elek
tromotor, angetrieben. Der Antrieb (44) ist mit einer noch zu
beschreibenden Steuereinrichtung (45) versehen. Diese Mitnehmer
führen scheibenförmige Tragelemente, die jeweils mit einem nach
oben abragenden Zapfen versehen sind auf die leere Spulenhülsen (33)
und volle Kopse (34) aufgesteckt werden können. Die Anzahl
der Tragelemente entspricht der Anzahl der Spindeln (35) jeder
Maschinenseite. Die Mitnehmer selbst sind mit Hilfszapfen ver
sehen, auf die die leeren Spulenhülsen (33), die auf den Trag
elementen an die Spinnstellen transportiert wurden, umgesteckt
werden, um ein Absetzen der vollen Kopse von den Spinnstellen
auf die Tragelemente zu ermöglichen. Der Abstand der Hilfszap
fen und der Zapfen der Tragelemente voneinander entspricht der
halben Spindelteilung, so daß auf der Transporteinrichtung
gleichzeitig leere Spulenhülsen (33) und volle Kopse (34)
transportiert werden können. Der Antrieb (44) ermöglicht auch
eine schrittweise Bewegung des Transportbandes, so daß das
Transportband jeweils um Schritte halber Teilung bewegt werden
kann, wie im folgenden noch beschrieben werden wird.
An dem sich in Maschinenlängsrichtung erstreckenden Greiferbal
ken (3) der Kopswechseleinrichtung ist eine der Anzahl der
Spinnstellen einer Maschinenseite entsprechende Anzahl von
Greifern angeordnet. Der Greiferbalken (3) ist so beweglich,
daß die Greifer sowohl auf die auf die Spindeln (35) aufge
steckten vollen Kopse (34) nach Fig. 2 als auch auf die auf der
Transporteinrichtung (39) befindlichen leeren Spulenhülsen (33)
von oben aufsetzbar sind. Dazu ist am Greiferbalken (3) ein
scherenartiges Gestänge (4) angelenkt, das mit mehreren Tragar
men und Zugarmen versehen ist. Im Bereich des Bodens der Ring
spinnmaschine ist das scherenartige Gestänge (4) an einer sich
in Längsrichtung der Maschine erstreckenden Gewindespindel (5)
derart gelagert, daß durch eine entsprechende Drehbewegung der
Gewindespindel (5) der Greiferbalken (3) aus der nicht darge
stellten abgesenkten Stellung in eine in Fig. 2 gezeigte ange
hobene Stellung und umgekehrt bewegt werden kann. Zum Verlagern
der Gewindespindel (5) in Richtung des Pfeiles (30) ist auf
ihrem Gewindebereich ein ortsfest gelagertes Zahnrad angeord
net, das mit einem Innengewinde versehen ist. In dieses Zahnrad
greift ein auf einer Welle eines Antriebsmotors (7) befestigtes
Ritzel ein. Der Antriebsmotor (7) ist beispielsweise ein regel
barer, frequenzgesteuerter Elektromotor. Der Antriebsmotor (7)
ist mit einer noch zu beschreibenden Steuereinrichtung (43)
versehen. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist der
Greiferbalken (3) zudem um die Achse der Gewindespindel (5)
verschwenkbar. Dazu ist am scherenartigen Gestänge (4) ein zum
Maschineninneren hin abragender Hebel (31) vorgesehen, an dem
ein Antrieb (10), beispielsweise ein Hydraulikzylinders, an
greift. Dieser Hydraulikzylinder (10) wird mittels einer ein
steuerbares Ventil enthaltenden Steuereinrichtung (11) in noch
zu beschreibender Weise betätigt.
Die Steuereinrichtung (42) des Antriebs (13) der Ringbänke (1,
2), die Steuereinrichtungen (11 und 43) der Antriebe (10) bzw.
7) des Greiferbalkens (3) sowie die Steuereinrichtung (45) des
Antriebs (44) der Transporteinrichtung (39) sind an einen Pro
zessor (12) einer Maschinensteuerung der Ringspinnmaschine an
geschlossen. Im Ausführungsbeispiel ist der Prozessor (12) Teil
einer computergestützten CNC-Steuerung, die mit einem mit dem
Prozessor (12) verbundenen Dateneingabegerät (18) versehen ist.
Die Maschinensteuerung dient zur Steuerung des Spinnprozesses,
wobei sie die Bewegungen der Spindeln (35), der Streckwerke
(38), der Fadenführer (40), der Balloneingrenzungsringe (37)
und der Ringbänke (1, 2) steuert, d. h. alle angetriebenen Ele
mente der Ringspinnmaschine, die am Spinnprozeß beteiligt sind.
Die Ballonbegrenzungsringe (34) und die Fadenführer (40) einer
Maschinenseite sind an jeweils einer horizontalen, sich über
die Länge der Maschinenseite erstreckenden Trägerschiene ange
ordnet, die in entsprechender Weise wie die Ringbänke (1, 2)
höhenverlagerbar sind. Auch das Auswechseln voller Kopse (34)
auf den Spindeln (35) gegen leere Spulenhülsen (33) mittels des
Greiferbalkens (3) erfolgt durch den Prozessor (12) der Maschi
nensteuerung. Der Prozessor (12) ist dazu mit einem Programm
speicher versehen, in dem verschiedene, zur Steuerung der so
eben beschriebenen Vorgänge dienende Steuerprogramme abgelegt
sind. Um diese Steuerprogramme beispielsweise bei unterschied
lichen Materialien ändern, löschen oder entsprechend neu einge
ben zu können, ist das Dateneingabegerät (18) an den Programm
speicher des Prozessors (12) angeschlossen.
Um gemäß der Erfindung die Spinnprozesse und die dazwischenlie
genden Kopswechselvorgänge einander teilweise überlagern zu
können, sind an der Ringbank (1), an dem Greiferbalken (3) und
an der Transporteinrichtung (39) Absolutwertgeber (17, 9, 8, 46)
angeordnet, die an den Prozessor (12) angeschlossen sind und
jeweils die momentanen Positionen dieser Elemente an den Pro
zessor (12) übermitteln. Abhängig von den jeweils erhaltenen
Positionssignalen der Absolutwertgeber steuert der Prozessor
(12) daher entsprechend einen speziell dafür ausgelegten Steu
erprogramm die Antriebe (13, 10, 7, 44) so zeitlich koordiniert,
daß sich die Bewegungen der Kopswechseleinrichtung in nachfol
gend beschriebener Weise mit einem auslaufenden Spinnprozeß und
einem nachfolgenden anlaufenden Spinnprozeß überlagern. Im Aus
führungsbeispiel nach der Fig. 1 und 2 ist der Ringbank (1) ein
Absolutwertgeber (17) in Form eines inkrementalen Lineargebers
zugeordnet, der vertikal ausgerichtet ist und sich über die ge
samte von der Ringbank (1) befahrbare Höhe erstreckt. Der inkre
mentale Lineargeber ist hoch auf lösend. Die Absolutwertgeber (8
und 9) des Greiferbalkens (3) sind ebenfalls inkrementale Line
argeber, da die jeweils zu überwachenden Bewegungen des Grei
ferbalkens (3) der Kopswechseleinrichtung quasilineare Bewegun
gen darstellen. Der Absolutwertgeber (8) ist an einem Ende der
Gewindespindel (5) angeordnet und erfaßt die Verschiebungen der
Gewindespindel (5). Die Schubbewegungen der Gewindespindel (5)
in beiden Richtungen des Pfeiles (30) entsprechen den Ein- und
Ausfahrbewegungen (29) des Greiferbalkens (3). Im Bereich der
am Hebel (31) der Kopswechseleinrichtung angreifenden Kolben
stange des Hydraulikzylinders des Antriebes (10) ist der Abso
lutwertgeber (9) angeordnet, der die entsprechenden Bewegungen
der Kolbenstange des Hydraulikzylinders erfaßt. Die Schubbewe
gungen der Kolbenstange entsprechen im wesentlichen den
Schwenkbewegungen des Greiferbalkens (3) so daß durch die bei
den Absolutwertgeber (8 und 9) alle Bewegungen des Greiferbal
kens (3) erfaßbar sind.
Im Prozessor (12) der Maschinensteuerung ist auch ein Notaus-
Programm abgelegt, das beispielsweise bei einem Stromausfall
zum Einsatz kommt. Durch dieses Notaus-Programm wird ein
längeres Auslaufen aller zuvor noch in Betrieb befindlicher
Antriebe erreicht, um durch einen abrupten Stillstand ent
stehende Schäden oder Störungen zu vermeiden. Dazu sind die
Antriebsmotoren mit weiterlaufenden Schwungmassen versehen, um
die Motoren als Generatoren betreiben zu können.
Im folgenden werden nun die durch den Prozessor (12) der Ma
schinensteuerung gesteuerten Vorgänge der Beendigung eines
Spinnprozesses, überlagerter Kopswechselbewegungen und eines
nachfolgenden anlaufenden Spinnprozesses beschrieben. Auf die
an sich bekannten Bewegungsvorgänge von Spinnprozeßelementen
wie Streckwerke (38), Fadenführer (40), Balloneingrenzungsringe
(37), Spindeln (35) etc. wird an dieser Stelle nicht näher ein
gegangen, da diese Vorgänge in den DE-OSen 39 12 583, 39 12 574,
39 12 592, 39 12 594, 39 12 618 ausführlich beschrieben
sind. Dabei aktiviert der Prozessor (12) abhängig von den Sig
nalen der jeweiligen Absolutwertgeber entsprechend den im Pro
grammspeicher enthaltenen Steuerprogrammen die entsprechenden
Steuereinrichtungen (42, 11, 43, 45), die die Antriebe (42, 10, 7,
44) der Ringbank (1), des Greiferbalkens (3) und der Transport
einrichtung (39) entsprechend den vom Prozessor (12) erhaltenen
Steuersignalen steuern. Das Ende eines Spinnprozesses ist dann
erreicht, wenn die Kopse (34) auf den Spindeln (35) fertigge
stellt sind und die Ringbank (1) nach unten verfahren ist und
die für das Anspinnen beim nächsten Spinnprozeß notwendigen Un
terwindungen auf die Spindeln (35) der Spinnstelle gewunden
hat. Erst wenn dieser Abspinnvorgang beendet ist, ist auch der
Spinnprozeß beendet. Während des Spinnprozesses wird eine der
Anzahl der Spinnstellen einer Maschinenseite entsprechende An
zahl von leeren Spulenhülsen (33) auf den Tragelementen der
Transporteinrichtung (39) und die entsprechenden Spinnstellen
transportiert. Zu einem bestimmten vorgegebenen Zeitpunkt, aus
gelöst durch eine durch den Absolutwertgeber (17) erfaßte vor
gegebene Position der Ringbank (1) während des Spinnprozesses
aktiviert der Prozessor (12) mittels der entsprechenden Steuer
einrichtungen (11, 43) den Greiferbalken (3), so daß der Grei
ferbalken (3) sich aus seiner Ruhelage unterhalb der Spindel
bank (41) herausbewegt, die leeren Spulenhülsen (33) auf den
Tragelementen der Transporteinrichtung (39) ergreift und anhebt.
Anschließend verfährt der Prozessor (12) durch einen Steuerbe
fehl an die Steuereinrichtung (45) die Transporteinrichtung
(39) um eine halbe Teilung, so daß sich die vom Greiferbalken
(3) gehaltenen leeren Spulenhülsen (33) über den Hilfszapfen
der Mitnehmer der Transporteinrichtung (39) befinden. Die Rück
meldung, daß die Transportrichtung (39) entsprechend der Steue
rung richtig positioniert ist, erhält der Prozessor (12) durch
den Absolutwertgeber (46). Nun werden die leeren Spulenhülsen
auf diese Zapfen der Mitnehmer der Transporteinrichtung (39)
aufgesetzt. Vor Beendigung des Spinnprozesses verfährt die
Transporteinrichtung (39) erneut um eine halbe Teilung, um das
spätere, direkte Aufsetzen der vollen Kopse auf die Tragelemen
te zu ermöglichen. Ebenfalls vor Beendigung des Spinnprozesses
wird der Greiferbalken (3) bereits in eine in Fig. 2 gezeigten
Position verschwenkt und verfahren, um sofort nach Beendigung
des Spinnprozesses auf die auf den Spindeln (35) steckenden
vollen Kopse (34) aufgesetzt werden zu können. Die Kopswechsel
einrichtung kann diese Bewegungen ohne weiteres ausführen, da
dadurch der noch laufende Spinnprozeß nicht beeinträchtigt
wird. Sobald der Prozessor (12) aufgrund entsprechender Posi
tionssignale des Absolutwertgebers (17) der Ringbank (1) das
Ende des Spinnprozesses (Fig. 2) erfaßt hat, wird nun der Grei
ferbalken (3) eingeschwenkt und auf das obere Ende der Spulen
hülsen (33) der vollen Kopse (34) abgesenkt. Die Greifzapfen
des Greiferbalkens (3) ergreifen die vollen Kopse (34) und
ziehen sie von den Spindeln (35) ab. Anschließend schwenkt der
Greiferbalken (3) nach unten und setzt die vollen Kopse (34)
auf den Tragelementen der Transporteinrichtung (39) ab. An
schließend verfährt die Transporteinrichtung (39) um eine halbe
Teilung und der Greiferbalken (3) wird auf die auf den Hilfs
zapfen steckenden leeren Spulenhülsen (33) abgesenkt. Die Greif
zapfen des Greiferbalkens (3) ergreifen nun die leeren Spulen
hülsen (33). Dann wird der Greiferbalken (3) angehoben und nach
oben verschwenkt. Der Greiferbalken (3) steckt nun die leeren
Spulenhülsen (33) auf die Spindeln der Spinnstellen der gesam
ten Maschinenseite auf, gibt sie frei und schwenkt zurück in
eine Position, ähnlich der in Fig. 2 dargestellten. Direkt nach
dem sich der Greiferbalken (3) aus dem Bereich der den Spinn
prozeß durchführenden Elemente entfernt hat, aktiviert der Pro
zessor (12) die entsprechenden Antriebe, beispielsweise den
Antrieb (13) zum Einleiten eines weiteren Spinnprozesses, so
daß das Anspinnen, d. h. das Herstellen des Kötzeransatzes der
Kopswicklung, bereits beginnt, während der Greiferbalken (3)
noch nicht in seine Ausgangsposition unterhalb der Spindelbank
(41) zurück verschwenkt ist. Das Anlaufen des Spinnprozesses
und das Absenken des Greiferbalkens (3) in seine Ausgangsposi
tion laufen daher parallel zueinander ab. Während des nunmehr
laufenden Spinnprozesses werden die auf den Tragelementen be
findlichen vollen Kopse zur nachfolgenden Spulmaschine trans
portiert. Gleichzeitig werden erneut auf Trägerelementen ange
ordnete leere Spulenhülsen (33) den Spinnstellen zugeführt.
Durch eine entsprechende Abänderung der Steuerprogramme des
Prozessors (12) ist es auch möglich, die Geschwindigkeiten der
Bewegungen der Kopswechseleinrichtung zu beeinflussen und bei
spielsweise die Ein- und Ausfahrbewegungen des Greiferbalkens
(3) zu beschleunigen. Dies ist insbesondere bei den Bewegungen
des Greiferbalkens (3) vorteilhaft, bei denen er weder leere
Spulenhülsen noch volle Kopse trägt.
Claims (3)
1. Spinn- oder Zwirnmaschine mit einer Maschinensteuerung,
die einen den Ablauf des Spinn- oder Zwirnprozesses bis zum Er
zeugen voller Kopse steuernden Prozessor enthält, und mit einer
Kopswechseleinrichtung zum gleichzeitigen Wechseln der vollen
Kopse an wenigstens einer Maschinenseite, die eine in Maschi
nenlängsrichtung verlaufende Transporteinrichtung und einen
Greiferbalken enthält, der mittels eines Verstellmechanismus
aus einer Ruheposition herausbewegbar und zwischen den Spindeln
und der Transporteinrichtung verstellbar ist, um die vollen
Kopse von Spindeln abzuziehen und an die Transporteinrichtung
zu übergeben und um leere Spulenhülsen an der Transporteinrich
tung aufzunehmen und auf die Spindeln aufzustecken, dadurch ge
kennzeichnet,
daß der Prozessor (12) der Maschinensteuerung an die Kopswechseleinrichtung (3, 4) angeschlossen ist,
daß für das Kopswechseln am Ende des Spinn- oder Zwirnprozesses der Prozessor (12) Signale auswertet, die kurz vor Ende des Spinn- oder Zwirnprozesses anfallen, so daß der Prozessor bewirken kann, daß der Greiferbalken (3) noch während des Spinn- oder Zwirnprozesses in eine Position gebracht wird, aus der Greiferbalken (3) auf die auf den Spindeln (35) stehenden vollen Kopse (34) aufsetzbar ist,
daß der Prozessor (12) bei Erhalt eines das Ende des Spinn- oder Zwirnprozesses repräsentierenden Signals das Aufsetzen des Greiferbalkens auf die vollen Kopse (34) auslöst, und
daß der Prozessor (12) das Anlaufen des Spinn- oder Zwirnprozesses wieder startet, sobald er ein Signal erhält, daß der Greiferbalken (3) nach dem Aufstellen der leeren Spulenhülsen (33) auf die Spindeln (35) sich aus dem Bereich der den Spinn- oder Zwirnprozeß durchführenden Elemente (u. a. Spindeln 35) entfernt hat.
daß der Prozessor (12) der Maschinensteuerung an die Kopswechseleinrichtung (3, 4) angeschlossen ist,
daß für das Kopswechseln am Ende des Spinn- oder Zwirnprozesses der Prozessor (12) Signale auswertet, die kurz vor Ende des Spinn- oder Zwirnprozesses anfallen, so daß der Prozessor bewirken kann, daß der Greiferbalken (3) noch während des Spinn- oder Zwirnprozesses in eine Position gebracht wird, aus der Greiferbalken (3) auf die auf den Spindeln (35) stehenden vollen Kopse (34) aufsetzbar ist,
daß der Prozessor (12) bei Erhalt eines das Ende des Spinn- oder Zwirnprozesses repräsentierenden Signals das Aufsetzen des Greiferbalkens auf die vollen Kopse (34) auslöst, und
daß der Prozessor (12) das Anlaufen des Spinn- oder Zwirnprozesses wieder startet, sobald er ein Signal erhält, daß der Greiferbalken (3) nach dem Aufstellen der leeren Spulenhülsen (33) auf die Spindeln (35) sich aus dem Bereich der den Spinn- oder Zwirnprozeß durchführenden Elemente (u. a. Spindeln 35) entfernt hat.
2. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Prozessor (12) an wenigstens ei
nen im Bereich einer Ringbank (1) und an wenigstens einen an
der Kopswechseleinrichtung angeordneten Absolutwertgeber
(17, 8, 9, 46) zum Übermitteln von die Position der Ringbank (1,
2) und der Kopswechseleinrichtung (3, 4, 39) wiedergebenden
Signalen angeschlossen ist.
3. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prozessor (12) an jeweils
wenigstens eine mit je einem Antrieb (13, 7, 10, 44) der
Ringbank (1, 2), des Greiferbalkens (3) und der Transport
einrichtung (39) verbundene Steuereinrichtung (11, 42, 43, 45)
angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914106542 DE4106542A1 (de) | 1991-03-01 | 1991-03-01 | Spinn- oder zwirnmaschine mit einer maschinensteueruung, die einen prozessor enthaelt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914106542 DE4106542A1 (de) | 1991-03-01 | 1991-03-01 | Spinn- oder zwirnmaschine mit einer maschinensteueruung, die einen prozessor enthaelt |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4106542A1 DE4106542A1 (de) | 1992-09-03 |
DE4106542C2 true DE4106542C2 (de) | 1993-02-04 |
Family
ID=6426237
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914106542 Granted DE4106542A1 (de) | 1991-03-01 | 1991-03-01 | Spinn- oder zwirnmaschine mit einer maschinensteueruung, die einen prozessor enthaelt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4106542A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4421477A1 (de) * | 1993-06-25 | 1995-01-05 | Rieter Ag Maschf | Stellantrieb für Spinnmaschine |
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