DE4101352C1 - - Google Patents
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- B02C13/13—Disintegrating by mills having rotary beater elements ; Hammer mills with horizontal rotor shaft and combined with sifting devices, e.g. for making powdered fuel
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
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- D21D1/32—Hammer mills
Description
Die Erfindung betrifft eine Doppelstrom-Schlägermühle nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, die es
ermöglicht, faserhaltige Stoffe durch faserparallelen Aufschluß
zu Zwischenprodukten aufzubereiten, wie sie für die technolo
gische Weiterverarbeitung, z. B. in der Platten- oder Zellstoff
industrie, benötigt werden.
Solche faserhaltigen Stoffe fallen z. B. in der holzverarbeiten
den und holzbearbeitenden Industrie in Form von Säge- und
Hobelspänen als Abfallprodukte an. Aber auch bei der Verarbei
tung von Einjahrespflanzen ergeben sich große Mengen von faser
haltigen Stoffen, wie dies beispielsweise in der Zuckerrohrin
dustrie hinsichtlich der sog. Bagasse der Fall ist. Auch bei
der Wiederverwertung von Altpapier sind große Mengen faserhal
tiger Abfallstoffe mahltechnisch aufzubereiten.
Aus wirtschaftlichen Erwägungen muß die Aufbereitung dieser
faserhaltigen Stoffe zu weiterverarbeitbaren Zwischenprodukten
bei großen Durchsatzleistungen und geringem spezifischen Ener
giebedarf erfolgen. Diese betrieblichen Bedingungen erfüllt im
Prinzip die sog. Doppelstrom-Schlägermühle, bei der die Gutbe
schickung in der axialen Mitte einer zylindrigen Mahlbahn er
folgt, von wo aus der Gütstrom den zwischen den wirksamen Kan
ten der Schlagplatten ünd der Mahlbahn gebildeten ringförmigen
Mahlspalt unter Mitwirkung der vom Schlägerrotor verursachten
Luftströmung auf zwei symmetrisch axial entgegengesetzten
Schraubenbahnen nach außen passiert. Diese Arbeitsweise ergibt
eine hohe Durchsatzleistung bei optimaler Ausnutzung der ge
samten Mahlbahnfläche. Zudem kann hier durch die gezielte Wahl
von Konstruktionsparametern, wie Mahlbahngestaltung, Mahlspalt
weite, Schlagplattenanzahl und dergleichen, aber auch durch die
Wahl geeigneter Betriebsparameter, wie Drehzahl des Schläger
rotors oder Luftstrombeeinflussung, der Mahlprozeß so geführt
werden, daß auf das Mahlgut nur mit soviel Energie eingewirkt
wird, wie es für den angestrebten Zerkleinerungsgrad des je
weiligen Gutes gerade ausreichend ist.
Eine solche Doppelstrom-Schlägermühle ist durch die DE-PS 19 09 022
bekannt geworden. Sie weist einen mit Schlagplatten be
stückten Schlägerrotor auf, der von einer zylindrigen Mahlbahn
konzentrisch umgeben ist und dessen die Schlagplatten tragenden
Rotorscheiben in der axialen Rotormitte einen ringscheiben
förmigen, axial beschickten Leitkanal bilden, der peripher auf
die Mahlbahn ausmündet. Auf beiden Seiten der Mahlbahn sind
entsprechend zylindrige Siebbahnen angeordnet, die für den an
gestrebten Feinheitsgrad des Mahlgutes maßgebend sind.
Dieser Mühlentyp hat sich bei der Zerkleinerung zahlreicher
Stoffarten zwar hervorragend bewährt, doch treten bei der Ver
arbeitung von faserhaltigen Stoffen, die überlange und zudem
dünne, also strang- oder bandförmige Gutanteile enthalten
können, insbesondere bei feuchtem Aufgabegut, erhebliche Pro
bleme auf, was die Verwendung dieses Mühlentyps auf dem
technischen Spezialgebiet der Faserstoffaufbereitung, wenn
überhaupt, nur mit zusätzlichen aufwendigen Maßnahmen
ermöglicht.
So wirken bei der bekannten Doppelstrom-Schlägermühle die rück
wärtigen Kanten der Schlagplatten, die den ringscheibenförmigen
Leitkanal in seinem peripheren Ausmündungsbereich überbrücken,
als Fänger für die besagten strangförmigen Gutanteile. Dadurch
können sich, insbesondere bei feuchtem Aufgabegut, auf der
Innenseite der Schlagplatten unregelmäßige Gutanhäufungen auf
bauen, die exzentrische Wuchtmassen, sog. Unwucht, am Schläger
rotor entstehen lassen, was einen unruhigen Lauf der Maschine
zur Folge hat. Überdies setzt sich auf diese Weise der Schlä
gerrotor allmählich und über seinen Umfang in unregelmäßiger
Verteilung zu, so daß sich ein pulsierender Gutstrom bei ab
nehmender Durchsatzmenge ergibt. Die bekannte Doppelstrom-
Schlägermühle mußte daher zwecks Ausräumen des Schlägerrotors
häufig stillgesetzt werden. Aber auch der Einbau von speziellen
Räumelementen konnte, trotz eines erheblichen konstruktiven
Aufwandes, hier keine befriedigende Abhilfe schaffen.
Zudem ist es bei der bekannten Doppelstrom-Schlägermühle nicht
möglich, den Aufschließungsgrad der faserhaltigen Stoffe ge
änderten Betriebsbedingungen, wie sie bei Zustandsänderung des
Aufgabegutes oder infolge geänderter Anforderungen seitens der
Weiterverarbeitung bedingt sein können, durch einfache Maß
nahmen rasch anzupassen. Da die bei körnigem Mahlgut für die
Bestimmung des Feinheitsgrades bewährten, beiderseits der Mahl
bahn angeordneten, auswechselbaren Siebringe für faserhaltige
Stoffe wegen Verstopfungsgefahr nicht brauchbar sind, konnte
hier die Verweildauer des Gutes auf der Mahlbahn und damit sein
Aufschließungsgrad nur durch Austausch der Mahlbahn gegen eine
solche mit anderem Winkelverlauf der Mahlbahnrippen beeinflußt
werden. Das war nicht nur kostenträchtig in der Anschaffung und
zeitraubend bei der Umrüstung, sondern erforderte auch einen
hohen empirischen Kenntnisstand des Bedienungspersonals.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Arbeits
prinzip der Doppelstrom-Schlägermühle auch für die faserscho
nende Aufbereitung von faserhaltigen Stoffen brauchbar zu
machen, und zwar sowohl hinsichtlich einer störungsfreien Gut
einspeisung als auch bezüglich eines problemlosen, den Auf
schließungsgrad in einfacher weise beeinflußbaren Gutaustrages.
Diese Aufgabe wird, augehend von der durch die DE-PS 19 09 022
bekannt gewordenen Doppelstrom-Schlägermühle, durch die im Pa
tentanspruch 1 gekennzeichneten Maßnahmen gelöst.
Durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Unterbrechung der
Schlagwerkzeuge im peripheren Ausmündungsbereich des ringschei
benförmigen Leitkanals wird eine völlig freie Gutpassage zur
Mahlbahn geschaffen, die sicherstellt, daß sich dort keine
Gutanhäufungen mehr aufbauen können. Zudem bilden die
beidseitig an den Stirnseiten der Mahlbahn anliegenden
Stauringe ringförmige, einbautenfreie Sichtkammern, die auch
einen störungsfreien und dennoch hinsichtlich des Auf
schließungsgrades in einfacher Weise beeinflußbaren Gutaustritt
gewährleisten.
Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen:
Anspruch 2 kennzeichnet eine konstruktive Gestaltungs möglichkeit für den Schlägerrotor, die es baulich ermöglicht, die Schlagwerkzeuge im Ausmündungsbereich des ringschei benförmigen Leitkanals erfindungsgemäß zu unterbrechen.
Anspruch 2 kennzeichnet eine konstruktive Gestaltungs möglichkeit für den Schlägerrotor, die es baulich ermöglicht, die Schlagwerkzeuge im Ausmündungsbereich des ringschei benförmigen Leitkanals erfindungsgemäß zu unterbrechen.
Da gemäß Anspruch 3 die Breite der Unterbrechung der aus
Schlagplatten bestehenden Schlagwerkzeuge nur einen Bruchteil
der Weite des ringscheibenförmigen Leitkanals beträgt, büßen
die Schlagplatten durch die Unterbrechung nur einen kleinen
Teil ihrer wirksamen Kanten ein, wobei die an den
Schlagplatten rückseitig vorgesehenen Schrägen zudem dafür
sorgen, daß sich hier keine Gutablagerungen bilden können.
Durch die gemäß Anspruch 4 in den ringscheibenförmigen Leit
kanal hineinragende Streuscheibe erhalten die pneumatisch ein
getragenen Gutteile zusätzliche tangentiale Bewegungsimpulse,
durch die sie gezielt in den Bereich der Mahlbahn geschleudert
werden.
Dieser gezielte Schleudereffekt kann noch dadurch gesteigert
werden, daß die Streuscheibe gemäß Anspruch 5 in periphere Sek
toren unterteilt ist, die wahlweise aus der Scheibenebene
herausbiegbar und in sich verwindbar sind.
Ragt gemäß Anspruch 6 die Mahlbahn beidseitig über die Schlag
platten hinaus, so erfahren die beiden von den Stauringen ge
bildeten Sichtkammern eine dementsprechende axiale Verbrei
terung.
Die im Anspruch 7 gekennzeichnete Anstellbarkeit der Stauringe
mittels außerhalb des Maschinengehäuses arretierbarer Stell
glieder dient zugleich auch als axiale Halterung der zwecks
Mahlbahnwechsel aus dem Gehäuse in Achsrichtung hydraulisch
ausschiebbaren Mahlbahn.
Durch die gemäß Anspruch 8 innerhalb des Mühlengehäuses in Be
reitstellung gehaltenen zusätzlichen Stauringe besteht die
Möglichkeit, die Sichtwirkung und damit den Aufschließungs
grad auch während des Betriebes stufenweise zu beeinflussen.
Da erfindungsgemäß die an den beiden Stirnseiten der Mahlbahn
angeordneten Stauringe die Sichtung und damit die Beeinflussung
der Verweildauer des Gutes auf der Mahlbahn bewirken, kann die
Mahlbahn nunmehr gemäß Anspruch 9 mit axial gerichteten, aus
wechselbaren Leisten, Rippen oder dergleichen besetzt sein, was
nicht nur die Gestehungskosten der Mahlbahn reduziert, sondern
auch Ausbesserungsarbeiten an ihr erheblich vereinfacht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar
gestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß gestaltete Doppelstrom-
Schlägermühle in axialer Schnittdarstellung;
Fig. 2 eine Einzelheit am Schlägerrotor in Ansicht A der
Fig. 1,
Fig. 3 eine Einzelheit im Bereich der Mahlbahn im ver
größerten Maßstab.
Das Mühlengehäuse 1 weist an seiner vorderen Stirnseite eine
ausschwenkbare Tür 2 auf, in der ein Einlaufstutzen 3 für das
pneumatisch zugeführte Gut angebracht ist, der innerhalb des
Gehäuses 1 in einen sich erweiternden Verteilkonus 4 übergeht.
In dem Gehäuse 1 ist an der rückseitigen Gehäusewand ein
Schlägerrotor 5 fliegend gelagert. Er besteht aus einer Rotor
nabe 6, die mit der Antriebswelle 7 drehfest verbunden ist. An
der Rotornabe 6 ist eine Nabenscheibe 8 befestigt, die mit
einer inneren Ringscheibe 9 und mit zwei äußeren Ringscheiben
10 mittels Ankerschrauben 11 und Distanzbuchsen 12 verbunden
ist.
Die Nabenscheibe 8 und die drei Ringscheiben 9 und 10 sind an
ihrem Umfang mit Schlagplatten 13 bestückt, deren äußeren
Kanten mit einer stationären Mahlbahn 14 zusammenwirken, die
den Schlägerrotor 5 mit einem Mahlspalt a konzentrisch umgibt.
Die Nabenscheibe 8 bildet mit der inneren Ringscheibe 9 einen
ringscheibenförmigen Leitkanal 15, der eine axiale Weite b
aufweist und in dessen zentralen Bereich der Verteilkonus 4
einmündet. Der Leitkanal 15 mündet in seinem peripheren Bereich
auf die axiale Mitte der Mahlbahn 14 aus, die mit gleichmäßig
über ihren Umfang verteilten achsparalell verlaufenden Leisten
oder Rippen 16 besetzt ist.
In dem peripheren Ausmündungsbereich des Leitkanals 15 sind
die Schlagplatten 13 auf einer Breite c unterbrochen und dort
rückseitig mit entsprechenden Schrägen 17 versehen. Außerdem
ist im Zentralbereich des Leitkanals 15 eine Streuscheibe
angeordnet, die auf der Rotornabe 6 befestigt ist. Die
Streuscheibe 18 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in ihrem
äußeren Bereich in Sektoren 19 unterteilt, die wahlweise um
ihre Sehnen 20 aus der Scheibenebene herausbiegbar und in sich
verwindbar sind.
An den beiden Stirnseiten der stationären Mahlbahn 14 liegen
Stauringe 21 und 26 an, die eine Staurandhöhe h aufweisen und
demzufolge mit den beiden äußeren Bereichen der Mahlbahn 14 und
den beiden äußeren Ringscheiben 10 des Schlägerrotors 5 zwei
ringförmige Sichtkammern 22 bilden, die eine axiale Erstrec
kung d aufweisen und in denen die über die äußeren Ringscheiben
10 seitlich hinausragenden Schlagplatten 13 zusätzlich als
Sichterflügel fungieren. Der antriebsseitige Stauring 21 ist
mit mehreren am Umfang verteilten Stellgliedern 23 versehen,
die durch die Wand des Gehäuses 1 hindurchgeführt und mittels
Kontermuttern 24 an außerhalb des Gehäuses vorgesehenen Stegen
25 arretierbar sind.
Ein zweiter Stauring 21′ mit höherem Staurand h′ ist an der an
triebsseitigen Innenwand des Gehäuses 1 in Bereitstellung
gehalten; er ist ebenfalls mittels Stellgliedern 23′ an den
Stegen 25 arretiert. Somit kann er, wie in Fig. 3
strichpunktiert angedeutet, zusätzlich an den ersten Stauring
21 angestellt werden, wenn eine höhere Trennschärfe der
Sichtung gefordert ist.
Auf der Einlaufseite dienen zum Anstellen des dortigen Stau
ringes 26 an die dortige Stirnseite der Mahlbahn 14 Hal
terungsbolzen 27, die an der Innenseite der Gehäusetür 2
auswechselbar angeschraubt sind. Da hier ein Stauringaustausch
bei geöffneter Tür 2 ohne weiteres möglich ist, braucht an
deren Innenwand kein zusätzlicher Stauring in Bereitstellung
gehalten zu werden. Im Prinzip ist dies aber auch hier möglich,
wenn die Beeinflussung des Sichteffekts während des Betriebes
erwünscht ist.
Beiderseits der beiden Sichtkammern 22 befinden sich ringför
mige Austragskammern 28, die mit dem gemeinsamen Gutauslaß 29
in räumlicher Verbindung stehen.
Die erfindungsgemäß gestaltete Doppelstrom-Schlägermühle ar
beitet wie folgt:
Unter Mitwirkung des vom Schlägerrotor 5 verursachten Venti lationseffekts wird das faserhaltige Material durch den Einlaufstutzen 3 der Schlägermühle pneumatisch zugefördert, wo es durch den sich erweiternden Verteilkonus 4 in den scheiben förmigen Leitkanal 15 gelangt. Hier trifft es auf die Streu scheibe 18, von der es mit zusätzlichem mechanischen Impuls tangential in Richtung auf die axiale Mitte der Mahlbahn abgeschleudert wird. Infolge der im Ausmündungsbereich des Leitkanals 15 vorgesehenen Unterbrechung c der Schlagplatten 13 sowie ihrer abgeschrägten rückseitigen Kanten 17 gelangt der gesamte Gutstrom, also auch die erwähnten verstopfungs trächtigen strang-, band- oder fadenförmigen Gutanteile ungehindert in den mittleren Bereich der Mahlbahn 14. Von hier aus teilt sich dann der Gutstrom in zwei pneumatisch in entgegengesetzte Achsrichtungen bewegte Teilströme auf. Dabei überlagert sieh der von der Luftströmung bewirkten axialen Bewegungskomponente die von den Sehlagplatten 13 verursachte Rotationskomponente, so daß sich die beiden Teilströme auf entgegengerichteten Schraubenbahnen durch den von den wirksamen Kanten der Schlagplatten 13 und der zylindrigen Mahlbahn 14 begrenzten ringförmigen Mahlspalt a hindurch bewegen. Sie passieren dabei Reibungs-, Scher- und Turbulenzzonen großer Intensität, die dadurch entstehen, daß die wirksamen Kanten der Schlagplatten 13 sich mit hoher Geschwindigkeit an den Leisten oder Rippen 16 der Mahlbahn 14 im Mahlspaltabstand a vorbeibewegen. Die hier herrschenden energiereichen Scher- und Reibungskräfte bewirken bei den in dichter Packung den Mahl spalt a passierenden Gutpartikel vorwiegend autogene Zer kleinerungseffekte, die sie hauptsächlich faserparallel zer teilen, so daß sehr schmale, schlanke Späne oder Splitter entstehen, deren Faserstruktur jedoch weitgehend unbeschädigt bleibt.
Unter Mitwirkung des vom Schlägerrotor 5 verursachten Venti lationseffekts wird das faserhaltige Material durch den Einlaufstutzen 3 der Schlägermühle pneumatisch zugefördert, wo es durch den sich erweiternden Verteilkonus 4 in den scheiben förmigen Leitkanal 15 gelangt. Hier trifft es auf die Streu scheibe 18, von der es mit zusätzlichem mechanischen Impuls tangential in Richtung auf die axiale Mitte der Mahlbahn abgeschleudert wird. Infolge der im Ausmündungsbereich des Leitkanals 15 vorgesehenen Unterbrechung c der Schlagplatten 13 sowie ihrer abgeschrägten rückseitigen Kanten 17 gelangt der gesamte Gutstrom, also auch die erwähnten verstopfungs trächtigen strang-, band- oder fadenförmigen Gutanteile ungehindert in den mittleren Bereich der Mahlbahn 14. Von hier aus teilt sich dann der Gutstrom in zwei pneumatisch in entgegengesetzte Achsrichtungen bewegte Teilströme auf. Dabei überlagert sieh der von der Luftströmung bewirkten axialen Bewegungskomponente die von den Sehlagplatten 13 verursachte Rotationskomponente, so daß sich die beiden Teilströme auf entgegengerichteten Schraubenbahnen durch den von den wirksamen Kanten der Schlagplatten 13 und der zylindrigen Mahlbahn 14 begrenzten ringförmigen Mahlspalt a hindurch bewegen. Sie passieren dabei Reibungs-, Scher- und Turbulenzzonen großer Intensität, die dadurch entstehen, daß die wirksamen Kanten der Schlagplatten 13 sich mit hoher Geschwindigkeit an den Leisten oder Rippen 16 der Mahlbahn 14 im Mahlspaltabstand a vorbeibewegen. Die hier herrschenden energiereichen Scher- und Reibungskräfte bewirken bei den in dichter Packung den Mahl spalt a passierenden Gutpartikel vorwiegend autogene Zer kleinerungseffekte, die sie hauptsächlich faserparallel zer teilen, so daß sehr schmale, schlanke Späne oder Splitter entstehen, deren Faserstruktur jedoch weitgehend unbeschädigt bleibt.
Nach Passieren des Mahlspaltes verwehren die an den beiden
Stirnseiten der Mahlbahn 14 anliegenden Stauringe 21 und 26 den
auf diese Weise erzeugten faserigen Splittern den freien
axialen Austritt, wobei sie den beiden dort schraubenförmig
ankommenden Gutströmen nunmehr spiralförmige, radial nach innen
tendierende Bewegungsbahnen aufzwingen. Auf diesen Spiral
bahnen stellt sich, wie von der Theorie der Windsichtung her
bekannt, ein Gleichgewichtszustand zwischen den auf die Gutpar
tikel wirkenden Zentrifugalkräfte einerseits und den Schlepp
kräften andererseits ein. Infolge Reduzierung der Partikelgröße
bei der Zerkleinerung nehmen die vom Partikelvolumen ab
hängigen Zentrifugalkräfte naturgesetzlich etwa in der dritten
Potenz ihrer Größe ab und somit rascher als die von der
"Schattenfläche" der Partikel abhängigen Schleppkräfte, die nur
etwa in der zweiten Potenz abnehmen. Das hat zur Folge, daß mit
fortschreitendem Zerkleinerungsgrad die von der Luftströmung
auf die partikel wirkenden Schleppkräfte die Zentrifugalkräfte
allmählich übersteigen. Demzufolge werden die splitterförmigen
Teilchen durch die auf sie einwirkenden Zentrifugalkräfte nur
so lange im Mahlbahnbereich gehalten, bis sie auf eine Größe
reduziert sind, bei der die Schleppkraft die Zentrifugalkraft
überwiegt. Erst dann werden sie von der in den beiden
Sichtkammern 22 herrschenden Spiralströmung mitgenommen und
über den Staurand der Stauringe 21 und 26 hinweg in die beiden
seitlichen Austragskammern 28 ausgetragen, von wo sie dann in
den gemeinsamen Gutauslaß 29 gelangen.
Wird infolge Wechsel des Aufgabegutes oder bei geänderten An
forderungen seitens der Weiterverarbeitung eine kleinere Par
tikelgröße oder eine höhere Trennschärfe gefordert, so kann der
auf der Innenseite des Gehäuses 1 in Bereitstellung gehaltene
zweite Stauring 21′ mit höherem Staurand h′ mittels seiner
Stellglieder 23′ zusätzlich an den ersten Stauring 21 ange
stellt werden.
Claims (9)
1. Doppelstrom-Schlägermühle, insbesondere zur Aufbereitung
von faserhaltigen Stoffen zu weiterverarbeitbaren Zwischen
produkten durch faserparallelen Aufschluß, mit im wesent
lichen axialem Guteinlaß, deren mit Schlagwerkzeugen
bestückter Schlägerrotor von einer zylindrigen Mahlbahn im
Mahlspaltabstand konzentrisch umgeben ist und dessen die
Schlagwerkzeuge tragenden Rotorscheiben in der axialen
Rotormitte einen ringscheibenförmigen Leitkanal bilden,
der peripher auf die Mahlbahn ausmündet, dadurch
gekennzeichnet, daß die nahezu die gesamte Breite der
Mahlbahn (14) beaufschlagenden Schlagwerkzeuge (13)
peripheren Ausmündungsbereich des ringscheibenförmigen
Leitkanals (15) unterbrochen sind und daß an die beiden
Stirnseiten der Mahlbahn (14) mindestens je ein sich mit
seiner Staurandhöhe (h) radial nach innen erstreckender
Stauring (21, 26) in Achsrichtung anstellbar ist.
2. Schlägermühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Schlagwerkzeuge (13) tragenden Scheiben des
Schlägerrotors (5) aus einer mit der Rotornabe (6) fest
verbundenen Nabenscheibe (8), aus einer inneren Ringscheibe
(9) und aus zwei äußeren Ringscheiben (10) bestehen, die
mittels Ankerschrauben (11) und Distanzbuchsen (12)
miteinander verbunden sind, wobei die Nabenscheibe (8) und
die innere Ringscheibe (9) den ringscheibenförmigen
Leitkanal (15) bilden.
3. Schlägermühle nach Ansprueh 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Schlagwerkzeuge aus Schlagplatten (13) be
stehen, deren Unterbrechungsbreite (c) maximal 1/5 der
Weite (b) des ringscheibenförmigen Leitkanals (15)
beträgt, wobei dort die rückwärtigen Kanten der
Schlagplatten (13) mit Schrägen (17) versehen sind, die von
den Innenseiten der beiden den ringscheibenförmigen
Leitkanal (15) bildenden Rotorscheiben (8, 9) ausgehen.
4. Schlägermühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in den ringscheibenförmigen Leitkanal
(15) eine auf der Rotornabe (6) angebrachte Streuscheibe
(18) hineinragt.
5. Schlägermühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Streuscheibe (18) in periphere Sektoren (19) unterteilt
ist, die um ihre Sehnen (20) aus der Scheibenebene her
ausbiegbar und/oder in sich verwindbar sind.
6. Schlägermühle nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mahlbahn (14) beidseitig über die
Schlagplatten (13) hinausragt.
7. Schlägermühle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die an die beiden Stirnseiten der
Mahlbahn (14) anstellbaren Stauringe (21) mit Stellgliedern
(23) versehen sind, mittels denen sie in Achsrichtung
verschiebbar sind und an außerhalb des Mühlengehäuses
vorgesehenen Stegen (25) arretierbar sind.
8. Schlägermühle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens je ein zusätzlicher Stauring (21′) mit höherem
Staurand (h′) an der Innenwand des Gehäuses (1) in Be
reitstellung gehalten ist, der ebenfalls mittels Stell
gliedern (23′) an den jeweils nächst innerem Stauring
anstellbar ist.
9. Schlägermühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Mahlbahn (14) mit achspa
rallelen, auswechselbaren Leisten oder Rippen (16) besetzt
ist.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4101352A DE4101352C1 (de) | 1991-01-18 | 1991-01-18 | |
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