DE4100949A1 - Verfahren zur erzeugung eines bildes auf einer glasscheibe, insbesondere einem spiegel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe­ griff des Anspruches 1.

Bei derartigen Verfahren, bei denen in der Regel auf verspiegelten Scheiben Bilder angebracht werden sol­ len, ist es bekannt, die Bilder auf die Vorderseite, also die nicht verspiegelte Seite der Glasscheibe auf­ zudrucken. Diese Art der Herstellung hat den Vorteil, daß die Verspiegelung der Scheiben in großen Platten industriell durchgeführt werden kann. Nachteilig ist, daß durch den räumlichen Abstand durch die Verspiege­ lungs-Beschichtung einerseits und die das Bild bil­ dende Schicht andererseits ein Doppel-Spiegel-Effekt eintritt und daß die das Bild bildende Schicht der Benutzerseite zugewandt ist, also einem gewissen Ab­ rieb unterliegt.

Es ist weiterhin bekannt, Bilder auf eine Glasscheibe aufzudrucken und dann anschließend die Verspiegelung, insbesondere an den nicht mit einem Bildaufdruck ver­ sehenen Stellen durchzuführen. Dies hat den großen Nachteil, daß das Verspiegeln nicht in Form von großen Platten möglich ist; das Verspiegeln muß also einzeln für jede ein Bild tragende kleine Glasscheibe durchge­ führt werden und ist daher dann sehr kostenaufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah­ ren der gattungsgemäßen Art anzugeben, das eine einfa­ che und kostengünstige Herstellung eines Bildes auf einer Glasscheibe ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also die optisch sichtbare Beschichtung, insbesondere also die Verspie­ gelungs-Beschichtung zuerst aufgebracht, d. h. dies kann großindustriell bei großen Glasplatten durchge­ führt werden. Anschließend wird gleichermaßen eine Schablone aufgedruckt, die den beim Sandstrahlen nicht zu entfernenden Teil der Beschichtung, insbesondere also der Verspiegelungs-Beschichtung abdeckt und schützt. Zumindest diese durch Sandstrahlen von der ursprünglich vorhandenen Schicht befreiten Bereiche werden mit einer Schutzschicht, die farbig oder trans­ parent sein kann, abgedeckt.

Wie in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben ist, können in ganz üblicher Weise großtechnisch hergestellte Spie­ gelscheiben eingesetzt werden, die gegebenenfalls noch mit einer Verkupferung und/oder einer Deckschicht ver­ sehen sind. Wenn eine solche Deckschicht vorhanden ist, die regelmäßig aus einem Kunstharzlack besteht, dann sollte diese naturgemäß deutlich weicher sein, also weniger widerstandsfähig gegen Sandstrahlen als die das Negativ des Bildes bildende Schicht. Letztere wird entsprechend Anspruch 5 durch Siebdruck aufge­ bracht. Je kleiner die Maschenweite des Siebes beim Siebdruck ist, um so feiner ist das Negativ des hier­ bei erzeugten Bildes und um so feiner ist somit das Bild. Es ist ohne weiteres möglich, Haarstriche im Bild zu erzeugen, also haarstrichfeine unbeschichtete Stellen des Negatives zu erzeugen. Da die gegen Sand­ strahlen in hohem Maße abriebfeste Schicht aus einer gummiartigen handelsüblichen Farbe erzeugt wird, ist eine Abstimmung zwischen der Maschenweite des beim Siebdruck verwendeten Siebes und der eingesetzten Far­ be notwendig. Je feiner die Maschenweite ist, um so weniger viskos muß die eingesetzte Masse bzw. gummi­ artige Farbe sein, wodurch in der Regel die Verfesti­ gungszeit für die Farbe beeinflußt wird.

Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nach­ folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Es zeigen

Fig. 1 bis 4 aufeinanderfolgende Arbeitsstadien an einer mit einer Verspiegelungsbeschichtung versehenen Glasscheibe, die im Querschnitt dargestellt ist.

Eingesetzt wird, wie Fig. 1 erkennen läßt, eine Glas­ scheibe 1, die auf ihrer Rückseite 2, also auf ihrer ihrer Vorderseite 3, die gleichzeitig die Sichtseite ist, abgewandten Seite mit einer Verspiegelungs-Be­ schichtung 4 versehen ist. Auf dieser Verspiegelungs- Beschichtung 4 ist wiederum eine Verkupferung 5 in Form einer dünnen Schicht angebracht, die wiederum durch eine Deckschicht 6 aus einem Schutzlack abge­ deckt ist. Es handelt sich also um eine übliche Spie­ gelscheibe, die großindustriell in Form von großen Platten hergestellt werden kann. Wenn die Verspiege­ lungs-Beschichtung 4 nicht - wie üblich - aus Silber, sondern aus Chrom besteht, kann die Verkupferung 5 und die Deckschicht 6 gegebenenfalls entfallen.

Auf diese in der geschilderten Weise mit einer Be­ schichtung versehene Glasscheibe 1 wird im Sieb­ druck-Verfahren das Negativ eines zu erzeugenden Bil­ des aufgedruckt. Hierbei wird eine - bezogen auf die Dicke der Schichten 4 bis 6 dicke Schicht 7 aus einer gummiartigen Masse, in der Regel also einer handels­ üblichen gummiartigen Farbe, beispielsweise einer so­ genannten Latex-Farbe, aufgebracht, wobei mit zuneh­ mender gewünschter Feinheit des zu erzeugenden Bildes die Maschenweite des für den Siebdruck eingesetzten Siebes steigt. Je feiner die Maschenweite ist, um so dünnflüssiger muß die Farbe sein, so daß die an­ schließende Verfestigungszeit steigt. Die verblei­ benden Freiräume 8, die also nicht mit der Schicht 7 versehen sind, bilden später das Bild. Die Glasscheibe 1 wird auf ihrer Rückseite, also auf der mit der Schicht 7 versehenen Seite einer Sandstrahl-Behandlung ausgesetzt, die so lange durchgeführt wird, bis in den Freiräumen 8 die Deckschicht 6, die Verkupferung 5 und die Verspiegelungs-Beschichtung 4 entfernt sind, wie in Fig. 3 dargestellt ist. Die notwendige Zeitdauer für diese Sandstrahl-Behandlung beträgt in der Regel nur wenige Sekunden, und zwar deutlich weniger als 10 Sekunden.

Von der Vorderseite 3 der Glasscheibe 1 ist jetzt be­ reits das zu erzeugende Bild 9 sichtbar, und zwar als milchig-weißes Bild, da die Rückseite 2 der Glas­ scheibe 1 durch den kurzzeitigen Sandstrahlprozeß leicht aufgerauht ist. Im Anschluß daran wird auf die Rückseite 2 eine Schutzschicht 10 aufgebracht, die zu­ mindest die das Bild 9 bildenden Flächenbereiche, also die unmittelbare Rückseite 2 der Glasscheibe 1, ab­ decken sollte. Diese Schutzschicht 10 wird auch in Form eines flüssigen Schutzlackes aufgebracht. Sie kann transparent oder farbig sein.

Claims (8)

1. Verfahren zur Erzeugung eines Bildes (9) auf der eine sichtbare Beschichtung, insbesondere eine Ver­ spiegelungs-Beschichtung (4), tragenden Seite (2) einer Glasscheibe (1), dadurch gekennzeichnet, daß auf die mit einer Beschichtung (4) versehene Seite (2) der Glasscheibe (1) ein Negativ des zu erzeugenden Bildes (9) mittels einer fließfähigen, eine abriebfeste Schicht (7) bildenden Masse aufgedruckt wird, daß die nicht von der Schicht (7) abgedeckte Beschichtung (4) mittels Sandstrahlen entfernt wird und daß zumindest das Bild (9) durch eine Schutzschicht (10) abgedeckt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einer Verspiegelungs-Beschichtung (4) und einer Verkupferung (5) versehene Glasscheibe (1) ein­ gesetzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine mit einer Verspiegelungs-Beschich­ tung (4) und einer Deckschicht (6) versehene Glas­ scheibe (1) eingesetzt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Negativs des Bildes (9) eine derartige Masse eingesetzt wird, daß die hieraus gebildete abriebfeste Schicht (7) deutlich widerstandsfähiger gegen Sandstrahlen ist, als die durch Sandstrahlen abzutragenden Schichten (4, 5, 6).

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Negativ des Bildes (9) durch Siebdruck aufgedruckt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die das Negativ des Bildes (9) bildende Schicht (7) gummiartig ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (10) farbig ist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (10) transparent ist.