-
Insbesondere für Unterrichtszwecke geeignete Vorrichtung zur Darstellung
der Sitzarten zwischen Welle und Bohrung. Für den Unterricht über die verschiedenen
Passungssy steure für Welle und Bohrung sind :Modelle erwünscht, «-elche die einzelnen
Sitze, die sich durch .das jeweilig verschiedene Spiel zxvischen Weile und Bohrung
unterscheiden, körperlich darstellen. An Hand dieser Modelle kann der Schüler leicht
ein Gefühl für die Eigenart der einzelnen Sitze sich aneignen. Auch für das Konstruktionsbureau
und die Werkstatt können derartige Modelle mit Nutzen angewandt werden beim Entscheiden
der Frage, welche Passung und welcher Sitz zwischen einer bestimmten Bohrung und
der dazugehörigen Welle einer Maschine angewendet werden sollen.
-
.In einfachster Form besteht ein solches Modell aus einer zylindrischen.
Welle und; einem dar.aufsitzenden zylindrischen Ring. Zur Darstellung der vielen
verschiedenen Sitze, die es gibt, müßte man. eine größere Anzahl solcher Modelle
bereitstellen. Dabei würde ein jedes nur einen ganz bestimmten Fall des Sitzes darstellen,
nicht aber die Verschiedenheiten zeigen, die sich ergeben infolge der für die fabrikmäßige
Herstellung von Bohrungen und Wellen zulässigen Abweichungen von den auf den Werkstattzeichnungen
festgelegten Sollmassen. Um auch diesen Einfluß auf die einzelnen Sitze zu kennzeichnen,
müßte man die Anzahl der Modelle noch mehr erhöhen.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die gestattet, sowohl
sämtliche Sitze als auch die Änderung der Eigenart jedes einzelnen Sitzes infolge
der Toleranzen von Welle und Bohrung mit einfachsten Mitteln darzustellen. Erreicht
wird dieser Zweck dadurch, daß nicht zylindrische Bohrungen und Wellen benutzt werden,
sondern eine einzige, schwach konische Welle und darauf ein einziger Ring, dessen
Bohrung in gleicher Weise konisch ist. Beim Verschieben des Ringes auf der Welle
wird das Spiel zwischen beiden größer oder kleiner. Jede Stellung verkörpert also
einen anderen Sitz. Auf der Welle selbst oder auf einem besonderen Maßstab par-'
allel zur Welle sind Marken angebracht, welche diejenigen Stellungen des Ringes
gegenüber der Welle angeben, an welchen ein bestimmter Sitz verkörpert ist. Statt
der früher benötigten vielen Modelle, bestehend j e aus Welle und Bohrung, ist also
nur eine einzige Welle und eine einzige Bohrung erforderlich zur Darstellung aller
Sitze.
-
Dadurch, daß der Ring nach demselben Konus gearbeitet ist wie die
Welle, ist der Luftspalt zwischen beiden parallel begrenzt, er weckt also die gleiche
Vorstellung beim Benutzen der Vorrichtung, beim Untersuchen ' der Beweglichkeit
des Ringes auf der Welle wie bei Verwendung von zylindrischen Rin-! gen auf zylindrischen
Wellen.
-
Die Marken für die Ruhesitze sind an der Vorrichtung ebenfalls angebracht.
Zwar kann man die Eigenart derRuhesitze nicht unmittelbar dem Gefühl zugänglich
machen, da sich ' ja Welle und Bohrung bei diesen Sitzen nicht gegeneinander bewegen
lassen. Aber der Abstand des Markenstriches für einen bestimm-' ten Ruhesitz von
dem Markenstrich für das Spiel - 0 gibt mittelbar eine Vorstellung von der Größe
des Übermaßes zwischen Zapfen und Ring. Von der Große dieses Übermaßes kann man
sich auch eine Vorstellung machen, wenn man den Ring nach der dem Ruhesitze abgewendeten
Seite hin symmetrisch zu dein Markenstrich des Ruhesitzes einstellt, bezogen auf
den Nullstrich als Symmetriepunkt. Man fühlt dann einen Luftspalt, der die gleiche
Dicke hat wie das Übermäß. Ein An-' schlag ist angebracht, welcher verhütet, daß
der Ring auf den stärkeren Teil des Zap-f ers über die Stelle mit dem Spiel=:
0 hinausgetrieben werden kann, was Beschädigungen der Oberflächen zur Folge hätte.
-
Außer den ':Marken ist an der Vorrichtung
eine Teilung
angebracht, welche die Größe des Spieles zwischen Zapfen und Ring in Millimetern
angibt oder in einem anderen Maßstab (z. B. Paßeinheit).
-
Zapfen und Ring müssen vor Rosten bewahrt werden, andernfalls würde
sich das Spiel zwischen beiden verändern. Zapfen und Ring sind daher aus nichtrostendem
Stahl hergestellt.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die Vorrichtung im Grundriß, einzelne Teile sind herausgebrochen,
Abb. 2 den Schnitt nach a-2 der Abb. i, von links gesehen, und Abb. 3 den Schnitt
nach 3-3 der Abb. i, von unten gesehen.
-
A ist die kegelig sich verjüngende Welle, auf der der Ring B verschiebbar
ist. Die Welle A ruht in auswechselbar am Gestelle C der Vorrichtung angeordneten,
durch Schrauben dl festklemmbaren Lagern D (s. bes. Abb. 3) und ist durch eine Schraube
d= (Abb. i) .den Lagern D gegenüber festlegbar. Hinter der Welle A ist in dem Gestelle
C eine Stange E gelagert, auf der zwei Zeiger F und F1 verschiebbar sind, die sich
über eine Markentafel G erstrecken. Die Zeigermarken sind durch Drähte f2 und f3
gebildet, .die durch Federn f4 und f5 straff: gehalten werden. Jedes Lager der Zeiger
F und F' greift über je eine die Stange E eng umschließende Feder f e oder f-`.
Das eine Ende der Federn f s und f-,
liegt an dem Gestelle C, das andere
Ende an den Zeigern F und Fl .unter Spannung an (Ahb.2), so daß letztere dauernd
auf die Markentafel G gedrückt werden. Von den auf .der Markentafel G vorgesehenen
Marken sind auf der Zeichnung .der Übersichtlichkeit wegen nur die für den Edelfestsitz
g1, den EdelgleitSitZ g2, den Gleitsitz g3, den Schlichtgleitsitz g-' und einen
Grobsitz g5 angegeben. Die Tafel G trägt außerdem noch eine Teilunggs, die in 1%100o
mm die Größe des Spieles zwischen Welle A und Ring B und in Verbindung mit den Marken
g1 bis g5 die Größe der zulässigen Toleranz für die betreffende Sitzart angibt.
-
Anleitungen für die Handhabung dar Vorrichtung befinden sich auf einer
besonderen Tafel, die auf einer an dem Gestelle C umlegbar befestigten Klappe H
angebracht werden kann.
-
111 der auf der Zeichnung veranschaulichten Stellung steht der Zeiger
F mit seiner Marke f2 genau auf der Nullinie. In dieser Stellung liegt das Lager
des Zeigers F an einem Anschlage e1 an, der sich auf der Stange E befindet (s. bes.
Abb. 3).
-
Soll beispielsweise .die Vorstellung des für einen der Marke g5 entsprechenden
Sitz, einen Grobsitz, zulässigen Spieles zwischen Welle .und Bohrung gewonnen werden,
so werden die Zeiger F und Fl so weit verschoben, bis der Draht 12 des Zeigers F
die linke und der Draht f 3 des Zeigers F1 die rechte Begrenzungslinie der Marke
g5 deckt. Mit den Zeigern wird der Ring B verschoben, und zwar durch die an den
Lagern der Zeiger F und F1 befindlichen Anschläge f$ und f9. Diese Anschläge begrenzen
den Weg des Ringes D auf der Welle A, der für den in Frage kommenden Sitz die zulässige
Toleranz darstellt.