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Versandfähiger Behälter, insbesondere für feuchte oder feuchtigkeitsempfindliche
Waren. Gegenstand der Erfindung ist ein versandfähiger Behälter, insbesondere für
feuchte oder feuchtigkeitsempfindliche Waren. An solche Behälter werden zahlreiche
Anforderungen gestellt. Sie sollen einfach sein, wenig Raum einnehmen, roher Behandlung
widerstehen, im cerschlosse :en Zustande große Festigkeit aufweisen und hei alledeln
erschwinglich im Preise sein. Uni die Kosten niedrig zu halten, ist bereits vorgeschlagen
worden, nur die Bodenteile aus nagelbarem Material, z. B. Holz, anzufertigen, den
Mantel hingegen aus bloß zugfestem und daher billigerem NIater:ial, z. B. Pappe.
Bei einer älteren derartigen Einrichtung waren innen an den aus Pappe bestehenden
Saitenwänden einer Kiste Leisten aus Holz befestigt (vermutlich aufgelehnt), und
auf diese Leisten waren der aus Holz bestehende Boden und Deckel der Kiste aufgenagelt,
derart, daß die Nägel den Rand des Bodens und des Deckels durchdrangen und mit ihrem
spitzen Ende in den Leisten saßen. Bei einer solchen Verbindungsweise war eigentlich
nur bei den Leisten die Verwendung von Holz wesentlich. Auch der Deckel und der
Boden konnte aus Pappe bestehen, und in der Tat war eine solche Ausführung ebenfalls
in Aussicht genommen. Sind lediglich die Leisten aus Holz angefertigt, so ist die
Festigkeit des fertig cerschlossenen
Behälters recht gering. Sind
aber auch Boden und Deckel aus Holz angefertigt, so läßt zwar die Festigkeit nichts
zu wünschen übrig, aber der Holzverbrauch für Boden, Deckel und Leisten zusammen
ist nicht viel geringer, als wenn der gesamte Behälter aus Holz bestünde. Demgegenüber
erzielt die Erfindung einen Fortschritt dadurch, daß der Boden und der Deckel als
diejenigen Bestandteile benutzt werden, in denen die Nägel mit ihrem spitzen Ende
sitzen. Um dabei hinreichende Dichtheit am Boden- und Deckelrand zu erreichen, sind
Boden und Deckel mit je einer stumpfkegeligen Abschrägung in den Mantel eingetrieben
und besitzen am weiteren Kegelende je einen über die Stirnkante des Mantels hinwegragenden
Flansch, der zusammen mit dem Rand des Mantels von einem im Querschnitt winkelförmigen
Reifen überdeckt wird, welcher durch Nägel, die den Mantel durchdringen, am Bodenteil
befestigt ist.
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Es ist auch bereits bekannt, einen rechteckigen, an den Kanten durch
Einfügung von Leinwandstreifen biegsam gemachten Mantel aus Pappe mittels Nägeln
auf dein überstehenden Rande eines eingesetzten Holzbodens und Holzdeckels zu befestigen.
Bei einer solchen Verbindungsweise fehlt die für den Erfindungsgegenstand kennzeichnende
Abdichtung durch Eintreiben einer stumpfkegeligen Abschrägung des Bodens oder Deckels
in den ringsum nahtlos geschlossenen Mantel und die Sicherung dieser Abdichtung
durch Überdeckung des 'Mantelrandes durch einen im Querschnitt winkelförmigen Reifen.
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Will man, hinaus über eine Abdichtung bloß in dem Sinne, claß keine
klaffende Fuge zwischen dem Boden- oder Deckelrand und dem Mantel verbleibt, volle
Flüssigkeitsdichtheit erzielen, derart, daß weder der feuchte Inhalt des Gefäßes
auslaufen noch Feuchtigkeit von außen her eindringe i kann, so wird gemäß der Erfindung
eine einteilige Verschlußscheibe aus wasserdichtem Fasermaterial, z. B. Wachspapier,
Wachsleinen o. dgl., angewendet, die sich über die Innenfläche des Deckels oder
Bodens erstreckt und auch noch so über den Rand des 'Mantels gefalzt ist, daß sie
mit ihrem Außenrande zwischen der Außenfläche des Mantelrandes und dein übergestülpten
Reifen liegt.
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Um das Aufbringen des Reifens zu erleichtern, ist dieser bei einer
besonders zweckmäßigen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes an einer Stelle
aufgeschnitten, und seine übere,inandergreifenden Enden sind durch ein parallel
zur Reifenebene liegendes Gelenkniet verbunden, welches gegen die mittlere Höhe
des Reifens nach außen versetzt ist. Infolgedessen vergrößert sich heim Beugen des
Reifens nach außen der Durchmesser an seinem unteren Rande gegenüber dem Durchmeser
bei der gestreckten Lage. Es ist also leicht, den Reifen in gebeugtem Zustande über
den Rand des Mantels zu stülpen und ihn dann in seine Strecklage zu bringen, hei
welcher er den Mantel auf dem Boden oder Deckel festhält.
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Der Erfindungsgegenstand ist in mehreren Ausführungsbeispielen auf
der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist eine schaubildliche Ansicht des Behälters, Abb. 2 ein lotrechter
Achsenschnitt durch denselben, Abb. 3 ein lotrechter Schnitt durch eine Ecke des
Deckels in größerem Maßstabe, aus welchem die Art der Befestigung des Deckels ersichtlich
ist, Abb. q. ist die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform eines Reifens,
Abb.5 eine perspektivische Ansicht dieses Reifens in seiner ein-. gebrachten Stellung,
Abb. 6 ein wagerechter Schnitt nach der Linie 6-6 der Abb. 5. Abb. 7 zeigt eine
Einzelheit in einem lotrechten Schnitt, welche eine besondere Ausführungsform der
Befestigung des Deckels oder Bodens veranschaulicht: Abb.8 ist eine schaubildliche
Darstellung eines Behälters mit einem geteilten Reifen von viereckiger Form, Abb.
9 zeigt den viereckigen Rumpf des Behälters nach Abb.8 in zusammengedrückter Stellung,
Abb. io einen lotrechten Schnitt durch die schaubildliche Ansicht der Dichtungszw,ischenlage
eines rechteckigen Behälters und Abb. i i eine ähnliche Ansicht einer Dichtungszwischenlage
für einen runden Behälter.
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Der runde Behälter, Abb. 1, 2 und 3, besteht aus einem runden Rumpf
i, der an beiden oder an einem Ende offen ist. Jede, Ende kann durch einen Boden
2 geschlossen werden, rler aus einer runden Holzplatte besteht. Die Seitenränder
dieses Holzbodens 2 sind derart geformt und den Öffnungen beider Enden des Rumpfes
i angepaßt, daß der Boden 2 mit einem gewissen Klemmdruck in das Ende des Rumpfes
eingepreßt werden muß und so in seiner Stellung festsitzt. Der nach innen ragende
des Seitenrandes ist mit einem verengten Absatz 3 versehen, so daß nach außen stehende
Flanschen d. verbleiben. Diese Flanschen können mit dem Holzdeckel oder Holzboden
aus einem Stück bestehen und stützen sich an beulen Enden auf den Rand des Rumpfes
i und bilden somit einen dichten Verschluß, wodurch der Zutritt von Feuchtigkeit
zu dem Rumpf und hauptsächlich zu clen äußeren Rändern desselben verhütet wird.
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Abb. i zeigt einen metallischen, von oben nach unten verlaufenden
Streifen 6z, der sich voni unteren zum oberen Reifen 6 erstreckt und an jedem Ende
durch Nägel 7 befestigt
ist, die an dieser Stelle nicht nur
durch den äulzeren Reifen 6, sondern auch durch den Streifen 61, den zwischenliegenden
Teil des Rumpfes i hindurchgehen und in den hölzeri.en Boden 2 hineingetrieben sind.
Diese Ausgestaltung ist insbesondere vorteilhaft für rechteckige Behälter.
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Wie Abb. 3 erkennen läßt, wird ein Blatt aus einem wasserdichten Material
8, z. E. aus paraffiniertem Papier, über die Ränder des Rumpfes gelegt, bevor der
Boden oder Deckel 2 eingepreßt wird. Dieses Blatt aus Papier oder anderem Fasermaterial
ist derart ausgeschnitten, daß der Durchmesser größer ist als der Durchmesser der
Öffnung des l".umpfes, so daß beim Einpressen des Bodens 2 in seine Lage das Papier
in das Ende des Rumpfes unter Spannung eingepreßt wird, ähnlich wie ein Trommelfell
gespannt wird. Die Ränder des Papiers liegen zwischen den Seitenrändern des Bodens
und zwischen dein Rumpf i. Wenn dann der Reifen 6 in seine Stellung auf das Ende
des Rumpfes aufgebracht wird, so wird der Rand des Papiers nach unten gebogen und
zwischen der oberen Kante des Rumpfes und zwischen der inneren Seite des Reifens
eingeklemmt. Auf diese Weise wird ein sehr wirksamer Verschluß und Abdichtung gegen
Feuchtigkeit und Luft herbeigeführt. Das eingelegte Blatt verhütet auch den Austritt
des Behälterinhalts.
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Der Verschluß ist außerordentlich wirksam und, "wenn er aus verhältnismäßig
starkem Material hergestellt wird, so füllt er alle Zwischenräume zwischen dein
Bodenrand und dein Rumpf aus und auch zwischen dem Reifen und dein Rumpf, «wenn
der Behälter verschlossen ist, so daß noch die mechanische Spannung und Dichtung
des gesamten Verschlusses hinzukommt. Das Material für die Alldichtung kann seine
Formgebung bei dem Vorgang des Verschließens des Behälters erhalten oder es kann
auch unabhängig geformt und dann eingelegt werden, wenn der Behälter geschlossen
wird.
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Der Rumpf i des Behälters kann aus Faserniaterial, «wie z. B. Papier
oder anderem geeigneten Material, hergestellt sein, welches unier Anpreisung zur
Bildung mehrerer Lagen übereinander gewickelt «wird, wobei zweckmäßig Klebstoff
zwischen den Lagen eingebracht wird. Wenn der Rumpf aus mehreren einzelnen Schichten
besteht, so «wird die Feuchtigkeit, welche zu den oberen Enden derselben gelangt,
bestrebt sein, die Enden anzufeuchten und -weich zu machen und so den Behälter zu
schwächen. Der obenerwähnte Flansch -. des Bodens 2 schließt aber die oberen Ränder
ab und verhütet <las Aufweichen derselben. Infolge der etwas verjiingten Form
des Bodens 2, der in ganzer Hölle in das Ende des Rumpfes r eingreift, ist der Rumpf
i kräftig und roh hergestellt, und die Ränder desselben «-erden von der Innen- und
Außenseite unter Druck zusaminengelialten. Der Flansch: an dem Boden 2 bildet nicht
nur einen Abschluß für die Ränder des Rumpfes i, sondern er verhütet auch das zu
weite Eindringen des Bodens in den Rumpf.
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L m den Boden in seiner Stellung zu befestigen, wird ein Reifen verwendet,
der aus Metall, z. B. dünnem Stahlblech, besteht und den OOuerschnitt eines rechten
Winkels hat, an dein der eine Schenkel 5 über die Stirnsehe des Bodens 2 (bzw. des
Deckels) hinweggreift, und der andere einen zylindrischen hing bildende Schenkelteil
6 auf die Seitenwandung aufpaßt und längs der oberen, seitlichen Wand des Körperteils
i liegt. Der Reifen kann dicht aufpassen, so daß er über den Rumpf sowie den Boden
und Deckel aufgepreßt ist, und ringsherum um seinen seitlichen Ring sind in Zwischenräumen
Nägel 7 durch den Reifen Lind den Rand des Körperteils i in den Boden bzw. Deckel
2 hindurchgetrieben, tun die drei Teile zusammenzuhalten. Diese Verbindung des Reifens,
der Rtfinpfwandung und des Deckels bzw. Bodens bildet, wenn die Nägel eingetrieben
sind und alle drei zusammengehalten werden, eine Befestigung von außerordentlich
großer Widerstandsfähigkeit, und auch die Befestigungsmittel stehen rechtwinklig
zu der beanspruchten Fläche des Reifens, «wodurch bei Anwendung einer dünnen Wandung
ein großer Widerstand des Rumpfes erzielt wird. Der Rumpf könnte auf andere Weise
die Nägel oder sonstigen Befestigungsmittel nicht sicher halten.
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Uni den Reifen auf den Rumpf, sei es bei einer viereckigen oder runden
Behälterform, ohne Anwendung von starkem Druck aufzubringen und einer Beschädigung
der Dichtung oder des Rumpfes vorzubeugen, sowie eine dichte Einpassung des Reifens
zti erhalten, der über das breitere Ende eines verjüngten Rumpfes aufgesetzt «-erden
soll, ist eine Reifenform vorgesehen, wie sie Abb. 4 zeigt, bei welcher der Reifen
an einem Punkte geteilt ist. Das eine Ende g des Reifens io überlappt das andere
Ende i i. Diese beiden überlappenden Enden sind am oberen Rande miteinander durch
ein Niet i2 o. dgl: gelenkig verbunden. In den überlappenden Teilen sind außerdem
Löcher 13 und 13'
vorgesehen, die bei gestreckter Lage des Reifens
einander gegenüberstehen. Wenn der gelenkige Teil des Reifens io in die Lage nach
Abb..I gebogen «-orden ist, so kann der lZeifen leicht auf das Ende des Behälters
i aufgesetzt werden. Wenn er aufgesetzt ist,
wird der Reifen in
gerade gestreckte Form in die Stellung nach Abb. 5 gebogen, so daß die Löcher 13
und 13' übereinanderliegen. Es kann nunmehr irgendein Befestigungsmittel, z. B.
ein Nagel, durch die Löcher 13, 13 in den Deckel 2 eingetrieben werden. Abb. 6 läßt
den Niet 12, welcher die gelenkige Verbindung der Reifenenden 9 und 11 bildet, und
den Nagel 14. erkennen.
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In Abb. 7 ist ein Deckel 2 dargestellt mit einem Teil des Rumpfes
i sowie einem Teil des Reifens 6, dessen unterer Rand 15 nach außen aufgebogen ist.
Dieser Rand ist zu dem Zwecke derart ausgebildet, damit er mit den Fingern fest
erfaßt werden kann, um so das Abheben desselben vom Behälter zu erleichtern.
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In Abb. 8 ist ein Behälter von rechteckiger Form dargestellt, der
einen ähnlich geformten Reifen besitzt, welcher gleichfalls an einer Stelle geteilt
ist. Die Wirkung dieses Reifens ist ähnlich der Wirkung des geteilten runden Reifens,
der oben beschrieben ist. Bei rechteckigen Behältern kann es unter gewissen Bedingungen
vorteilhaft sein, Winkeleisen 16 an den lotrechten Kanten des Behälters anzubringen,
die von oben nach unten zwischen Deckel und Boden verlaufen und den Rumpf 18 stärken.
Das obere und untere Ende des Winkeleisens kann mit öffnungen versehen sein, durch
welche Nägel für die Befestigung des Reifens hindurchgetrieben sind, die auch das
Winkeleisen, die Seitenwandung des Behälterrumpfes und den Deckel durchdringen,
so daß diese Teile zusammengehalten werden. Das Winkeleisen hält außerdem den oberen
und den unteren Reifen miteinander zusammen.
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Wie Abb.7 zeigt, kann statt eines gewöhnlichen Nagels eine Klammer
17 von der dort dargestellten Form verwendet werden, von deren nagelartig geformten
Enden einer in den Seitenrand, der andere in die obere Seite des Bodens bz,#v. Deckels
eingetrieben wird.
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Abb. 9 veranschaulicht den Rumpf 18 des rechteckigen Behälters in
einer seitlich zusammengedrückten Form. Der Rumpf kann von Hand oder 'Maschine von
geeignetem Material, z. B. Holz, Gewebe, Papier, hergestellt werden. Wenn er aus
Papier besteht, so kann er aus einer einzigen Bahn des -Materials hergestellt werden,
indem mehrere Schichten übereinandergelegt werden, die durch einen Klebstoff zusammengehalten
werden können.
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Die Abb. 1o und i1 zeigen Schnitte durch schaubildliche Ansichten
besonderer Form und Krümmung der Dichtungsblätter 8, sowohl für einen rechteckigen,
als auch für einen runden Behälter. Es ist daraus ersichtlich, daß diese Dichtungen
aus einem einzigen Stück bestehen, an der Innenseite des Deckels oder Bodens anliegen
und auch zwischen den Seitenrändern des Deckels und den Endkanten der seitlichen
Wandung und dann nach außen hin zwischen dem Flansch des Deckels und den oberen
Rändern der Seitenwandung und dann nach unten hin längs der Außenseite des mittleren
Behälterkörpers sich erstrecken.