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Motorradgestell mit Trägerrahmen aus Profilen mit eingesetztem Blechbehälter.
In den neuerdings bei Motorrädern zur Verwendung kommenden, vom Lenkrohr bis zur
Hinterradachse annähernd gerade durchgehenden Trägerrahmen treten in ungleich höherem
Grade Verwindungskräfte auf als in den aus Rohren wie bei Fahrrädern üblich zusammengesetzten
Gestellen, weil bei diesen -,wesentlich größere Abmessungen in der Hglie vorhanden
Sind. Aus einem Stück bestehende Trägerrahmen bieten wenig Gewähr gegen Brüche,
auch wenn das Material sich bei der vorgenommenen Untersuchung als einwandfrei erwiesen
hat, da innere Fehler sich erst infolge der starken Beanspruchungen in einiger Zeit
zu einem schädlichen, oft sogar gefährlichen Bruch auswachsen. Es ist deshalb keineswegs
zweckmäßig, die Trägerrahmen unter allen Umständen aus einem Stück herzustellen,
zumal bei eingetretenem Bruch der ganze Rahmen ausgewechselt werden inuß und meist
nur noch als Altmaterial verwendbar ist. Wird der Trägerrahmen aus einem Stück hergestellt,
dann müssen auch verhältnismäßig kräftige Wandstärken gewählt werden. Dadurch wird
der Trägerrahmen auch an den Stellen unnötig schwerer, wo nicht die stärksten Beanspruchungen
auftreten. Ein solcher Trägerrahmen bedingt deshalb eine nicht unerhebliche Materialverschwendung.
Andererseits läßt sich starkes Blech nicht in wünschenswerter Weise mit aussteifenden
Längsrippen versehen, ohne das Gefüge der Metallfaser bei entsprechender Verminderung
der Festigkeit des Bleches nachteilig zu verschieben. Unter Berücksichtigung dieser
verschiedenen gegen die Herstellung eines Trägerrahmens aus einem Stück sprechenden
Gründe wird das Motorradgestell gemäß vorliegender Erfindung aus Blechprofilen zusammengesetzt.
Zu diesem Zwecke werden sowohl die Rahmenwangen wie auch die Gabelscheiden über
ihre ganze Länge, z. B. durch Umbördeln der Ränder, zuProfilträgern gestaltet und
auf ihrer nicht gegabelten Länge mittels eines eingefügten kastenförmig ausgebildeten
Behälters zur Aufnahme von Benzin, 0l, Werkzeug o. dgl. zu starren Kastenträgern
vereinigt. Damit entsteht ein in sich vollständig festes und starres, demgemäß auch
äußerst widerstandsfähiges Gefüge, das bei geringster Blechstärke und dementsprechend
geringem Materialverbrauch nur an den Stellen starre Profile aufweist, wie an den
längsgehenden Kanten, wo die stärksten Beanspruchungen auf Druck und Biegung auftreten,
während die Seitenwände aus einfachen, jedoch doppelt vorhandenen Blechwänden bestehen.
Zu diesen Vorzügen tritt die Möglichkeit, den kastenförmigen Träger aus einzelnen,
je für sich auf einfachste Weise lierstellbaren Werkstücken herstellen zu können
sowie ein außerordentlich einfaches Zusammensetzen und Wiederzerlegen für den Fall,
daß eine Auswechslung einzelner Teile notwendig wird, für den Exportversand usw.
Die Auswechslung erstreckt sich demgemäß auch nur auf den beschädigten Teil, ohne
die übrigen in Mitleidenschaft zu ziehen.
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Die Verwendung von Profilen zu einem geraden Trägerrahmen bei -Motorrädern
zeigt das -Marsrad. Hier dienen jedoch in sich. starre -Profile zur Befestigung
der Zubehörteile des -Motorrades, wie Benzin-, ölbehälter u. dgl. Ebenso sind auch
aus [J-Profilen bestehende Rahmen bekannt, zwischen denen der Benzinbehälter eingesetzt
und ungefähr in seiner -Mittelebene mit den Profilschienen verschraubt ist. Diese
Verschraubung dient jedoch nur zum Halten des Benzinbehälters am Rahmen, ohne die
Festigkeit -des Behälters zur Aussteifung auszunutzen. In allen Fällen erstreckt
sich der Behälter auch nur über einen Teil der freien Länge des Rahmens zwischen
Lenkstange und Hinterrad, auf der
übrigen Länge erfolgt die Queraussteifung
durch besonders angebrachte Stege, wogegen nach vorliegender Erfindung der Behälter
die ganze freie Länge des Rahmens ausfüllt und mit den aus Blech geformten Profilwangen
zu einem starren Kastenträger vereinigt ist. Besondere Stegv erbindungen entfallen
demnach.
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Das '\rerfahren ist an Hand der Zeichnung erläutert. Abb. i zeigt
ein Motorrad mit Trägerrahmen und Vorderradfedärgabel aus Blech in Ansicht, Abb.
2 ist eine Oberansicht dazu und Abb. 2a ein Querschnitt nach Linie aa-2a in Abb.
i. Abi 3 ist ein Querschnitt nach Linie 3-3 in Abb. i. Die Ahb. 4.. 7 und
6 sind ähnliche Querschnitte abweichender Ausführungsformen.
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Der Trägerrahmen zur Verbindung der Lenkrohrhülse b mit ,der Hinterradachse
la besteht aus zwei Längsprofilen a aus Blechstreifen, die an ihren Rändern in beliebiger
Weise, z. B. durch Bördel a. mit Flanschenleisten a", zu einem in der Längsrichtung
starren Profil gestaltet sind. Zwischen zwei solcher Profile wird ein Kasten c eingesetzt,
der zur Aufnahme von Benzin und 01 dienen kann. Der kastenfi@rmige Behälter
besteht aus den Seitenwänden c sowie Boden und Decke e' und bildet in sich einen
geschlossenen und auf Dichtheit geprüften Behälter, der bei d und c die Augen oller
Ansätze für Sattel und Unterbau trägt. Er wird mit den beiden Profilträgern a, z.
B. durch Schrauben g oder Niete, zu einem starren Gefiige vereinigt. Um den Schraubenbolzen
ausreichenden Halt zu geben, sind in den Behälter zweckmäßig Kloben f mit dichtem
Innenabschluß eingesetzt, welche das 'Muttergewinde enthalten. Der Kasten e greift
bis zum hinteren Kotblech. Die Gabelschenkel des Trägerrahmens können außer den
Profilrändern a.' noch weitergehende Aussteifungen durch Einpressen von Rippen o.
dgl. aufweisen.
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Der Kastenbehälter e kann statt der in Abb.3 gezeigten Querschnittform
gemäß Abb..I gestaltet :ein, wonach Boden und Decke c' zwar ebenfalls schalenförmig
gestaltet, jedoch mit ihrem Hohlraum nach außen gewendet sind, so daß die Mutterkloben
f der Abb. 3 entfallen können. In diesem Fall lassen sich Mutterschrauben verwenden,
die in üblicher Weise gesichert sein können. Anstatt den Bord e" von Boden und Decke
e' zur Befestigung an den Längsprofilen a zu verwenden, wie in Abb. d. links, l;örinten
an den Behälter Winkel c@ angeschweißt sein, wie in Abb. 4 rechts dargestellt. Eine
weitergehende Aussteifung der Längsprofile a zeigt Abb. 5. Hier sind zwei Wulste
a' angepreßt und .der Deckflansch ä' ist nach innen glatt heruntergezogen, wogegen
die Seitenwände des eingefügten Behälters e entsprechend hoch gehalten sind, um
mehr als eine Befestigungsstelle zwischen dem Behälter c und den Blechprofilen a.
zu ergeben. ln jedem Fall entsteht über der Decke des L:ehälters ein rinnenförmiger
Hohlraum zwischen den Profilen a, der sich auf zweckentsprechende Weise ausnutzen
läßt. ?`ach Abb. 3 ist ein Brett h eingefügt zur Aufnahme z. B. einer Uhr, eines
Geschwindigkeitsmessers und -anzeigers, ferner der Benzinuhr usw. Nach Abb. 5 wird
jedoch ein wesentlich tief erer Hohlraum i. erhalten, der vorteilhaft als Behälter
für Werkzeug oder andere Gegenstände ausgenutzt werden kann und deshalb zweckmäßig
durch einen Deckel i' verschließhar ist. Ist es wünschenswert, den Hohlraum zwischen
den Trägern a möglichst vollständig für den Benzinbehälter auszunutzen, dann wird
eine der Abb.6 ähnliche O_uerschnittsform gewählt. Hier sind- die Träger a an den
freien Rändern rinnenförmig abgebogen, damit sie sich in übereinstimmende Aussparungen
des Behälters e einfügen, der ähnlich wie ],ei Abb. 3 dicht eingefügte Mutterkloben
f zur Verbirrclung des Behälters e mit den Profilen a mittels Schrauben
g besitzt. Die beiden Profilträger a werden um .das Lenkrohr b zweckmäßig herumgezogen
und vor ihm überlascht vereinigt. Die Lenkrohrhülse b .kann an dieser Stelle zugleich
mit erfaßt werden, wenn sie mit flanschenartigen Vorsprüngen b' in die Verlaschung
der Profilträger a greift. Zu diesem Zweck könnte das Lenkrohr b aus Blech geformt
sein.