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Hand-Beistelleinrichtung für Kurbelwellenschleifinaschinen. Es sind
Schleifmaschinen bekannt, bei denen der Weg des Schleifschlittens durch einen verstellbaren,
am Bett befestigten Gegenanschlag begrenzt wird, gegen den der Schleifschlitten
unmittelbar anstößt. Da der Schlitten bei der üblichen Bewegungsübertragung von
der Beistellwelle über ein Schneckengetriehe mit demjenigen Getriebeteil verbunden
ist, der einen kurzen Weg ausführt, also eine große Kraft ausüben kann, so läßt
in diesem Falle die Genauigkeit der Hubbegrenzung zu wünschen übrig.
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Es sind ferner Kurbehvellenschleifmaschinen bekannt, bei denen eine
bestimmte Endstellung des Beistellschlittens dadurch erreicht wird, daß ein mit
der Beistellwelle verbundener Anschlag auf einen wegklappbaren Gegenanschlag stößt.
Hierbei wird ein Weiterdrehen der Kurbel über die Endstellung hinaus durch den Anschlag
an sich nicht verhindert; es müssen vielmehr die vollen Kurbelumdrehungen einzeln
gezählt werden, und nach Ausführung der letzten vollen Umdrehung erst wird der Gegenanschlag
in den Weg des Anschlages geklappt, um den etwa noch nötigen Bruchteil einer weiteren
Umdrehung festzulegen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine besondere Gestaltung der Grob- und
Feinschaltung für die Zustellung der Schleifscheibe zu dem Zweck, i. die Grobschaltung
durch verstellbare Anschläge unverrückbar scharf zu begrenzen, 2. mit der Beistellwelle
eine Vielheit von Umdrehungen bis zur Begrenzung der Grobeinstellung ausführen zu
können, ohne daß ein Zählen nötig wird, und ;. von der Grobschaltung zur Feinschaltung
und umgekehrt leicht übergehen zu können.
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Die Mittel hierzu sind nach der Erfindung folgende i. Anordnung des
Begrenzungsanschlages an einen mit der Beistellwelle fest verbundenen Teil, der
also im Verhältnis zum Schleifschlitten einen weiten Weg zurücklegt.
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2. Steuerung des Gegenanschlages mittels einer Nockenscheibe, die
von der Beistellv: e!le aus durch vorgelege mit großer Übersetzung angetrieben wird
und bewirkt, daß der Gegenanschlag erst nach Ausführung einer Vielheit von Umdrehungen
der Beistellwelle in die Bahn des Begrenzungsanschlages tritt.
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3. Die mit einem Handgriff verbundene Klinke, welche zum Zwecke der
Feinschaltung in ein auf der Beistellwelle angeordnetes Zahnrad angreift, wird derart
unter die Wirkung zweier Federn gestellt, daß sie das Zahnrad freigibt, sobald man
den Handgriff losläßt.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen in einer Verbindung der gesamten
Mittel, deren Wirkung besonders bei der Massenherstellung von Kurbelwellen darin
zum Ausdruck kommt, daß die Zapfen in der kürzesten Zeit und dabei mit der größten
Genauigkeit hergestellt werden können. Der Vorgang beim Schleifen wird an Hand des
im folgenden dargestellten Auslührungs'@eispiele3 beschrieben.
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Die Abb. i bis 3 zeigen das Schema eines Ausführungsbeispieles, und
zwar stellt Abb. i und 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 3 unter Wegall
des Teiles h, jedoch in zwei verschiedenen Stellungen der Einrichtung dar; Abb.
3 zeigt einen Schnitt nach der Ebene C-D, der Abb. i.
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Zur Grobschaltung dienen folgende Teile: Die Beistellwe.'le a wird
vom Handrad o angetrieben. Auf der Beistellwelle ist ein Zahnrad b aufgekeilt, das
einen in einer konzentrischen Ringnut c verstellbaren Anschlag d trägt. Der
Sperrhebel e bildet mit seinem Ansatz e" den Gegenschlag; er wird durch die
Feder f gegen die Nockenscheibe g gezogen und durch diese Scheibe gesteuert. Die
Nockenscheibe ist ebenfalls verstellbar auf dem Zahnrad lt befestigt. Nur in der
Stellung, in der die Rast g' der Nockenscheibe vor der Spitze e' des Hebels steht,
kann der Hebel in die Stellung nach. Abb. i und 3 gelangen, wobei sein Ansatz e"
in die Bahn des Anschlages d tritt und damit eine weitere Drehung der Beis.tellwelle
a verhindert. In allen übrigen Stellungen der Nockenscheibe
ist
der Hebel e verhindert, in diese Lage zu gelangen; die Bewegung des Rades b mit
dem Anschlag d und damit die Bewegung der Beisteliwelle ist dann also nicht behindert.
Das Zahnrad h, an dem die Nockenscheihe sitzt, wird seinerseits von der Welle a
aus durch ein Rädergetriebe i, k, L, m, iz und mit einem großen Übersetzungsverhältnis
angetrieben. Hierdurch wird erzielt, daß man mit der Beistellwelle viele Umdrehungen
zum Zwecke des Entfernens der Schleifscheibe vom Werkstück ausführen kann, bis die
Rast g' nach einer vollen Umdrehung des Rades h wieder vor die Spitze e' des Hebels
gelangt und über e", d die Bewegung der Welle sperrt. Zur Lösung der Sperrung braucht
man nur den Hebel entgegen der Zugkraft der Feder f zu bewegen, bis der Weg für
den Anschlag d frei wird; zum Anfassen dient die Verlängerung des Hebels e.
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Die Feinschaltung besteht aus dem Handhebel p. der bei g drehbar an
dem lose auf der Beistellwelle a sitzenden Hel;el r angelenkt ist. Die Feder s zieht
den Hebel ständig gegen den verstellbaren Anschlag t, während die Zugfeder aa die
mit dem Handgriff p fest verbundene Klinke v außer Eingriff mit den Zähnen des Rades
b zu halten strebt. Bei Betätigung der Feinschaltung wird der Handgriff p im Sinne
des eingezeichneten Pfeiles gedreht, bis die Klinke v in Eingriff mit den Zähnen
des Rades b kommt. Der Handhebel ist dann mit dem Rad b gekuppelt; bei der Weiterbewegung
dreht sich der den Handhebel tragende Hebel r mit, bis die Drehbewegung durch einen
Anschlag ttr begrenzt wird (Abb.2). Durch Verstellung der Ansch-agschraute t wird
der Hub des Hebels r und die Zahl der von der Klinke zu erfassenden Zähne geändert.
Beim Loslassen des Handgriffes ziehen die Federn at und s den Handhebel p und den
Hebel r wieder in die Anfangsstellung zurück.
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Dadurch ist erreicht, daß das Abheben der Sperrklinke von Hand gespart
wird, wenn wieder die Grobschaltung in einem oder anderni Drehsinn beginnen soll,
und daß die Sperrklinke verdeckt eingebaut werden kann.
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Man arbeitet demnach mit der gesamten Einrichtung wie folgt: Sind
die Zapfen einer oder mehrerer Kurbelwellen von gleichem Durchmesser zu schleifen
-, so bringt man die Scheibe zunächst an den ersten Zapfen heran und schleift, bis
man den Zapfen auf ein Übermaß von z. B. o ,o8 mm (über Fertigmaß') gebracht hat.
Man stellt dies durch eine Messung fest und bringt dann die Teile g und d in die.
aus Abb. i ersichtliche Stellung. Hierauf hebt man den Hebel e von Hand aus aus
seiner Rast und beginnt mittels der Feinschaltung (Handhe-L e1 p ) zu schleifen,
bis das Fertigmaß erreicht ist. Um zum nächsten Kurbelzapfen derselben Welle zu
gelangen, zieht man die Schleifscheibe so weit zurück, bis man sie achsial an den
überstehenden Wangen des Zapfens vorbeibringen kann. Dann nähert man die Scheibe
wieder dem nächsten Zapfen mit Hilfe der Grobschaltung (Handrad o) und schleift,
bis der Anschlag e" wieder in die Bahn des Anschlages d tritt und die Grobschaltung
beendet. Das Übermaß wird infolge der Abnutzung der Schleifscheibe jetzt etwas größer
sein als bei der ersten Einstellung. Man ermittelt dieses Übermaß durch eine Messung
- die einzige, die beim Gebrauch. dieser Vorrichtung nötig ist - und findet etwa
o,og mm; dann kann z. B. durch neun Hube mit dem Handhebel p, d. h. durch neunmalige
Drehung des Zahnrades b um je einen Zahn, das Fertigmaß ohne jede weitere Messung
erreicht werden.