DE405999C

DE405999C - Kraftanlage, insbesondere fuer Schiffsantrieb

Info

Publication number: DE405999C
Application number: DEV18762D
Authority: DE
Original assignee: STETTIN ACT GES; VULCAN WERKE HAMBURG
Current assignee: STETTIN ACT GES; VULCAN WERKE HAMBURG
Priority date: 1923-12-18
Filing date: 1923-12-18
Publication date: 1925-03-05

Description

Kraftanlage; insbesondere für Schiffsantrieb. Die Erfindung betrifft eine Kraftanlage, insbesondere eine Schiffsmaachinenanlage, bei welcher der Antrieb aus Ülmaschinen o. dgl., Flüssigkeitsübertragungs- und mechanischen Ül,ersetzungsgetriehen besteht. Bei den bisherigen Anordnungen hierher gehöriger Art wird jede. Leistung abnehmende Welle durch eine oder mehrere Kraftmaschinen mittels Fliissigkeitsgetriebe bzw. Flüssigkeitskupplung und Zahnradgetriebe angetrieben.
Demgegenüber betrifft die Erfindung eine Anordnung, bei welcher mehr als eine Leistung abnehmende Welle von nur einer Kraftmäschine, insbesondere Ölmaschine bzw. einem Ölmaschinensatz, angetrieben wird. Es war seither in Fällen, in denen mehr als eine Leistung abnehmende Welle von einer Maschinenwelle aus, auf die eine oder mehrere Antriebsmaschinen wirken, gedreht werden, nicht möglich, zu gleicher Zeit eine der Leistung abnehmenden Wellen im entgegengesetzten Drehsinn wie eine andere bzw. mit einer anderen Drehzahl im gleichen oder entgegengesetzten Sinne laufen zu lassen. Dies wird bei dem Gegenstand der Erfindung durch die Anordnung eines besonderen Flüssigkeitsgetriebes für jede Drehrichtung eines jeden Rädergetriebes bzw. einer jeden Leistung abnehmenden Welle erreicht.
Auf der Zeichnung ist die Anordnung nach dem Gegenstand der Erfindung in einem Beispiel dargestellt. Es bezeichnen: i die Kra.ftznaschinen bzw. den Kraftmaschinensatz, Y die Maschinenwelle, 3 das Ritzel und q. das große "Zahnrad für die Leistung abnehmende Welle 5, 6 das Ritzel und 7 das große Zahnrad für die Leistung abnehmende Welle 8, 9 .die Flüssigkeitskupplung bzw. das -Betriebe für gewöhnliche Drehrichtung und io die Flüssigkeitskupplung bzw. das -Betriebe für die andere Drehrichtung des Ritzelpaares 3, d. hzw. der Welle 5, 11 die Flüssigkeitskupplung bzw. das -Betriebe für gewöhnliche Drehrichtung; und 12 die Flüssigkeitskupphmg bzw. das -Betriebe für die andere Drehrichtung des Ritzelpaares 6, 7 bzw. der Welle B.
Damit sämtliche antreibenden Kreisläufe (Pritnärlcreisläufe) der Flüssigkeitskupplungen 9, io, 11, 12 fest auf der Maschinenwelle a angeordnet werden können, sind die Ritzel 3 und 6 und die angetriebenen Kreisläufe (Sekundärkreisläufe) mit Hohlwellen versehen, durch «-elche die ?Maschinenwelle 2 hindurchgeführt ist.
Die Maschine i 1>zw. der Maschinensatz und ihre Welle 2 laufen für alle Umdrehungen gleichen oder entgegengesetzten Sinnes der Wellen 5 und 8 stets in gleicher Drehrichtung.
Ist eine Kraftanlage nach der Erfindung für den Antrieb eines Schiffes bestimmt, so arbeitet die Maschine i für Vorwärtsfahrt über die Flüssigkeitskupplung 9, das Rädergetriebe 3 4. auf die Schraubenwelle 5 und über die Flüssigkeitskupplung i i, das Räder-Betriebe 6, 7 auf die Schraubenwelle B. Die Flüssigkeitskupplungen io, 12 sind für diesen Fall nicht gefüllt. Soll beispielsweise Schraubenwelle 8 rückwärts laufen, so wird die Flüssigkeitskupplung i2 gefüllt, die Flüssigkeitskupplung ii geleert. Soll «nieder vorwärts gefahren werden, so wird die Kupplung i i wieder gefüllt, die Kupplung 12 wieder entleert, und die Schraubenwelle 8 läuft wieder im vorigen Drehsinn. Die Welle 5 ist dabei ununterbrochen in Betrieb gewesen.
Soll nun Welle 5 ihren Drehsinn ändern, so wird, wie für Welle 8 beschrieben, mit den Flüssigkeitskupplungen 9 bzw. i o entsprechend verfahren. Es ist möglich, Welle 5 und Welle 8 gleichzeitig vorwärts oder rückwärts oder auch die eine der beiden Wellen vorwärts und die andere rückwärts oder die eine mit anderer Tourenzahl laufen zu lassen, nur mit Hilfe der Flüssigkeitsgetriebe bzw. Kupplungen, ohne daß ein Eingriff in die Steuerorgane der Maschine i oder des -.\Taschinensatzes erfolgen braucht.
Die Flüssigkeitskupplungen haben neben der Erzielung der geschilderten Wellenmanövrierfähigkeit den Zweck, die Zahnräder gegen die von der Ölmaschine herrührenden ungleichförmigen Drehmomente sowie gegen Schwingungserscheinungen, gegen welche sie äußerst empfindlich sind, zu schützen, ohne daß besondere Schwungräder erforderlich sind; ja es kann gesagt werden, daß die schwingungstötenden Wirkungen der Flüssigkeitskupplungen erst den geschilderten Mehrwellenantrieb und seine ausgedehnte Manövrierfähigkeit ermöglichen.
Naturgemäß lassen sich die erläuterten Steuerungsmanöver für die Schraubenwellen auch mit anderen Antriebsmaschinen als 0lmaschinen erzielen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Kraftanlage, insbesondere für Schiffsantrieb, aus Kraftmaschinen (Ölmaschinen o. dgl.), Flüssigkeitsübertragungs- und mechanischen Übersetzungsgetrieben bestehend, dadurch gekennzeichnet, daß von einer Kraftmaschinenwelle (2) aus mehrere Wellen gleichzeitig angetrieben werden, wobei für jede angetriebene Welle (5, 8) sowohl ein Flüssigkeitsgetriebe für Vorwärtsgang (9, 11) wie auch eins für Rückwärtsfahrt (io, 12) angeordnet ist, und zwar so, daß die angetriebenen Wellen im gleichen oder entgegengesetzten Drehsinn bei gleichen oder verschiedenen Wellendrehzählen laufen können.