DE405180C

DE405180C - Auf- und Abwickelvorrichtung fuer den Sprechdraht oder das Sprechband von Telegraphonen und aehnlichen Apparaten

Info

Publication number: DE405180C
Application number: DET25215D
Authority: DE
Original assignee: Telegraphie System Stille GmbH
Current assignee: Telegraphie System Stille GmbH
Priority date: 1921-04-12
Filing date: 1921-04-12
Publication date: 1924-11-12
Also published as: CH100743A

Description

Bei den bekannten Telegraphonen erfolgt das Auf- und Abwickeln des Sprechdrahtes S oder -bandes durch umlaufende Spulen, die die Träger des Drahtes oder Bandes sind. Die Umlaufgeschwindigkeit muß dabei mit Rücksicht auf die Deutlichkeit der Lautwiedergabe so groß sein, daß der Draht oder das Band mit einer Geschwindigkeit von etwa 3 m pro Sekunde durch das Magnetsystem ίο hindurchläuft. Zur Aufnahme größerer Gespräche bedarf es daher großer Draht- oder Bandlängen, die ein sehr erhebliches Gewicht von mehreren Kilogramm darstellen und deren Beschleunigung bei plötzlicher Umschaltung oder Stillsetzung des Telegraphones, wie es beim Diktierbetrieb häufig vorkommt, schwierig zu beherrschen ist und zur Anordnung konstruktiv verwickelter kräftiger Bremsen und Kupplungen zwingt.

Gegenstand der Erfindung ist eine Wickel- oder Aufspulvorrichtung für Sprechdrähte oder -bänder von Telegraphonen, durch welche dieser Übelstand vollständig behoben wird, weil bei ihr die Spulen mit der ge-

samtea Drahtmasse nicht umlaufen, sondern feststehen, während lediglich ein geringer Teil des Drahtes, nämlich derjenige, welcher durch das Magnetsystem des Telegraphones hin-, durchläuft und mit den erforderlichen über Rollen geführten Teilen bis zu den Spulen selbst in Bewegung gesetzt wird. Dabei wird die bei der schnellen Umlaufbewegung, Umsteuerung und Bremsung zu beschleunigende ίο Masse auf einen ganz geringen Bruchteil der gesamten Masse des Drahtes und seiner Spulen verringert. Die Vorteile hinsichtlich der Vereinfachung des Antriebes, der Betriebssicherheit und auch der Laufdeutlichkeit sind gegenüber den bekannten Systemen außerordentlich.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der durch das Magnetsystem des Telegraphones hindurchlaufende, von der einen Spule ab- und auf die andere Spule aufzuwickelnde Drahtteil durch um die Spulen umlaufende Arme (ähnlich wie die bekannten um die Achse umlaufenden Fadenführer von Garnspulen) von der einen Spule ab- und auf die andere Spule aufgewickelt wird.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es sind a, a^x feststehend angeordnete Spulen, um diese umlaufend sind Lenkarme (Führer) b, b¹ angeordnet, welche das Auf- bzw. Abwickeln des Drahtes oder Bandes auf die Spulen übernehmen. Da bei Verwendung eines Drahtes die Wickelhöhe des Drahtes sich entsprechend der Spulenbreite ändert, sind die Lenkarme so gelagert, daß sie neben ihrer Umlaufbewegung auch eine Bewegung senkrecht hierzu, und zwar in der Achsrichtung des Umlaufkreises, ausführen, wodurch ein gleichmäßiges Aufwinden des Drahtes c \ herbeigeführt wird.

Der umlaufende Antrieb des Armes kann beispielsweise, durch eine Hohlwelle d erfolgen, welche das Reibrads trägt. Letzteres kann mit der Reibscheibe/ in Eingriff ge- : bracht werden.

Hierbei muß ein wechselweiser Antrieb der Spulen möglich sein, je nachdem der Draht auf- oder abgewickelt werden soll. Zu dieser wechselweisen Umwindung der beiden Spulen dient der Umschalthebel g, welcher durch 1 die Druckfeder h in seinen Grenzlagen jeweils festgehalten wird. Gemäß der Einstellung dieses Hebels sind entweder die Reibräderpaare e, f oder /, k in Eingriff miteinander, so daß jeweils entweder der Lenkarm b oder der Lenkarm b¹ der aufwindende, unmittelbar angetriebene Läufer ist. ; Um einen schnellen Rücklauf zu erzielen, kann man das den Rücklauf bewirkende Reibräderpaar mit einer größeren Übersetzung ausführen.

Die zur Kreisebene senkrechte (achsiale) Bewegung der Lenkarme b und b¹ erfolgt beispielsweise durch Nockenscheiben/!, die durch ein von der Hauptwelle abgeleitetes Getriebe in Umlauf versetzt werden und auf welchen die Stangen oder Stiftern, auf denen die Lenker b, b¹ aufruhen, abgestützt sind. Gleichlaufend mit dem Umschalten der Reibräder durch den Hebel g werden auch die Kurvenscheiben/ umgeschaltet, indem das Kegelrad0 mit dem Kegelrad ρ oder mit dem Kegelrad q in Eingriff gelangt. An Stelle der Achsialbewegung der Lenkarme b und b¹ können auch die Spulen α und a^x achsial auf und ab bewegt werden, wozu geringe Geschwindigkeiten ausreichen, so daß hierbei nennenswerte Massenbeschleunigungen nicht auftreten. Dies hätte hinsichtlich des Antriebes der Lenkarme eine Vereinfachung zur Folge, was bei der hohen Umlaufzahl derselben für die Erzielung eines guten Massenausgleiches wesentlich ist.

Claims

P ATENT-AN SPRÜCHE:

1. Auf- und Abwickelvorrichtung für den Sprechdraht oder das Sprechband von Telegraphonen und ähnlichen Apparaten, dadurch gekennzeichnet, daß um feststehende Band- oder Drahtspulen (a, a^v) umlaufende Lenkarme oder Führer (b, b¹) angeordnet sind, welche den Draht auf die Spulen auf- bzw. von ihnen abwickeln.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung gleichmäßiger Windungslagen des Drahtes die um die Spulen umlaufenden Lenkarme zu den feststehenden Spulen oder die Spulen zu den umlaufenden Lenkarmen eine der Drahtsteigung entsprechende Auf und Abbewegung erhalten.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlaufantrieb der Lenkarme zweckmäßig durch Wechselgetriebe so erfolgt, daß jeweils der aufwickelnde Lenkarm oder Läufer angetrieben und der abwickelnde durch den Draht selbst mitgeschleppt wird.

4. Vorrichtung-nach Anspruch 1 und 2, n₀ dadurch gekennzeichnet, daß die Auf- und Abbewegung der Lenkarme bzw. der Spulen durch ein Hubscheibengetriebe (/) erfolgt, dessen Umsteuerung gleichzeitig von dem Umsteuerhebel (g) des Umlaufgetriebes der Lenkarme abgeleitet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.