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Steuerung für Motoren. Die neuzeitliche Entwicklung der Leichtmotoren,
besonders der schnellaufenden Fahrzeugmotoren, weist das Bestreben auf, möglichst
hohe Leistungen bei den geringsten Zylindervolumen zu erreichen. Zu diesem Zwecke
verlegte man die Nockenwelle aus dem Kurbelgehäuse auf den Zylinderkopf des Motors.
Desgleichen werden die Ventile hängend im Zylinderkopf untergebracht. Durch diese
Anordnung war es möglich, die Ventile verhältnismäßig groß und die Gasleitung kurz
zu gestalten. Als nicht zu unterschätzender Vorteil kam hinzu, daß man die einzelnen
Zylinder so nahe wie möglich zusammenrücken konnte und dadurch die Baulänge des
Motors ganz wesentlich verkürzte.
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Ein nach diesen Prinzipien gebauter Motor weist einen sehr hohen ökonomischen
sowie volumetrischen Wirkungsgrad auf. Der Nachteil dieser Konstruktion besteht
aber darin, da.ß durch die obenliegende Nockenwelle die Betriebssicherheit leidet,
der gesamte Aufbau teuer und kompliziert ist und die Zugänglichkeit der Ventile
sehr erschwert wird. Um den zuerst genannten Nachteil der obenliegenden Nockenwelle
zu umgehen, baut man auch Motoren mit im Kurbelgehäuse liegenden Nockenwellen und
senkrecht im Zylinderkopf hängenden Ventilen. Bei diesen Motoren war es bisher aus
folgenden Gründen.nicht mög ; ]ich, die Vorteile des mit einer obenliegen,-den Nockenwelle
ausgerüsteten Motors zu erreichen. Die Stoßstangen usw. nehmen meist immer den ganzen
Raum einer Motorenseite ein und behindern dadurch eine einwandfreie Gasführung;
die Ventile müssen in achsialer Richtung des Motors nebeneinander angeordnet werden
und bedingen dadurch bei richtiger Bemessung einen größeren Zylinderabstand. Ist
es trotzdem möglich, dieselben im Zylinderdurchmesser unterzubringen, dann steht
der Kolbenhub nicht mehr im richtigen Verhältnis zur Zylinderbohrung. Hierdurch
leidet die Hochwertigkeit des Motors, auch wird die Baulänge des Zylinderblockes
zu groß, so daß es z. Z. bei einem Vierzylinder nicht mehr ratsam erscheint, die
Kurbelwellen nur zweimal zu lagern.
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In der Abstellung dieser Nachteile, nämlich der Unmöglichkeit der
Herstellung eines Motors mit im Kurbelgehäuse liegender Nockenwelle, hängenden im
Zylinderkopf untergebrachten großen Ventilen, kurzen, weiten Gasleitungen, geringer
Baulänge, die eine nur zweimal gelagerte Kurbelwelle ermöglicht, besteht die das
Wesen vorliegender Erfindung ausmachende Verbesserung.
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Die vorliegende, verbesserte technische Wirkung des Erfindungsgegenstandes
betrifft
also eine Ventilsteuerung für Motoren, dadurch gekennzeichnet,
daß diese die Möglichkeit bietet, bei untenliegender Nockenwelle die Vorteile des
Motors mit obenliegender Nockenwelle auszunutzen und durch ihre einfachere und kürzere
Bauart zu verbessern. Ferner ist dieselbe dadurch gekennzeichnet, daß von den Schwinghebeln
je zweier benachbarter Zylinder Stoßstangen zu den dicht nebeneinanderliegenden
Nocken für beide Zylinder führen. In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung dargestellt; diese1bte zeigt einen zweimal gelagerten Vierzylindermotor
im Aufriß (Abb. i) und Grundriß (Abb. 2) mit entsprechend angeordneten Ventilen,
Gaskanälen, Zylindern und Steuerungsteilen. Es bedeuten beispielsweise
a die Schwinghebel, b die Ventile, c die Gasleitungen, d die Zylinder,
e die Nockenwelle, f die Nocken und g die Kurbelwelle.
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Um zu ermöglichen, daß die Gaskanäle des Motors möglichst kurz sind,
werden die Ventile nicht in achsialer Richtung, sondern in einem gewissen Winkel
zur horizontalen Motorenmitte angeordnet, wie es bei Motoren mit obenliegender Nockenwelle
bekannt und ohne weiteres möglich ist. Diese Ventilanordnung hat aber den Nachteil,
daß es nicht auf die bisher übliche Art möglich ist, die Ventile b zu steuern. Um
diese Ventile b durch einfache mechanische Mittel, z. B. Schwing-Nebel a, bestätigen
zu können, sind die Nocken f bei Nockenwelle e auf einen ganz kurzen Raum neben
je zwei Zylindern d zusammengedrängt. Die Schwinghebel a werden nicht, wie in bekannter
Ausführung, von einem gemeinsamen Nocken f oder Hubkörper angetrieben, sondern es
ist für jeden Schwinghebel ein besonderer Hubkörper vorgesehen. Ferner sind die
Schwinghebel a gleich groß und ihre Drehachsen dem Winkes der Ventilstellung entsprechend
gegeneinander versetzt. Durch die nahe zusammenliegenden Nocken und der dazu gehörigen
Stoßstangen ist auf der einen Motorenseite zuviel Platz frei geworden, daß es ohne
weiteres möglich ist, sehr reichlich benessene Gasleitungen auszuführen. Die Ventile
können infolge ihrer Winkelstellung zu den Zylindern beliebig groß gemacht werden
und die Zylinder infolge der beliebigen Ventilstellung nahe zusammengerückt werden.
Ferner ist außer vorgenannten Vorteilen eine zweimalige sehr kurze Lagerung der
Kurbelwelle abhängig von der gemäß der Erfindung gestalteten Steuerung.