DE4041784C2 - Stapelbares Faß - Google Patents
Stapelbares FaßInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein großvolumiges, übereinander
stapelbares Kunststoff-Faß mit im wesentlichen zylindrischem Faßmantel und
oberseitigem und unterseitigem scheibenförmigem Faßboden, der über konisch oder
gewölbt ausgebildete Ringstücke mit dem Faßmantel verbunden ist, wobei im
Nahbereich wenigstens des oberen Faßbodens an dem Faßmantel ein umlaufender
Greifring vorgesehen ist, der im wesentlichen in axialer Verlängerung des Faßmantels
als sich nach oben erstreckendes lastabtragendes Ringstück mit nach außen
weisendem Flanschrand ausgebildet ist.
Ein derartiges Kunststoff-Faß ist z. B. aus der DD 273 613 A1 vorbekannt. Bei diesem
Kunststoff-Faß endet der Oberboden unterhalb oder bündig mit dem nach außen
weisenden Flanschrand des Greifringes. Bei einer Übereinanderstapelung derartiger
Fässer wird die aufgesetzte Stapelbelastung direkt und ohne einen definierten
Innendruckaufbau über den oberen Greifring in die zylinderförmige Faßwandung
abgeleitet. Derartige Kunststoff-Fässer mit amtlicher Zulassung für eine industrielle
Verwendung werden üblicherweise im Dreifachstapel gelagert. Das setzt voraus, daß
die Faßwandung und der hochstehende Steg des Greifringes für ein hohes Lastab
tragevermögen entsprechend stabil bzw. dickwandig ausgebildet sein müssen.
In Hinblick hierauf liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das
bekannte Faß bei vergleichbarem Stapellastverhalten mit geringerem Materialeinsatz
herzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zur
Ermöglichung des Aufbaues eines gegen die Stapellast wirkenden Innendruckes im
gasdicht verschlossenen Faß dieses in seiner axialen Erstreckung elastisch nachgiebig
ausgeführt ist, indem mindestens einer der Faßböden über die Stirnkante des
Greifringes nach oben oder/und unten um das Einfache bis Fünffache der Wanddicke
übersteht und mindestens eines der hierzu gehörigen konisch nach außen
vorstehenden Ringstücke des oberseitigen oder/und unterseitigen Faßbodens soweit
elastisch deformierbar ist, daß bei Übereinanderstapelung der entsprechende
scheibenförmige Faßboden in die Richtung der Stirnkante des Greifringes eingedrückt
wird, bis bei weiter steigender Stapelbelastung die fernere Stapellast über den äußeren
Greifring in den Faßmantel eingeleitet und abgetragen wird.
Durch diese vorteilhafte Ausnutzung des Innendruckes zur Stapellastaufnahme kann
die Wanddicke z. B. für ein 220-Liter Kunststoff-Faß bei vergleichbarem
Stapellastverhalten mit geringerem Materialeinsatz von 3,8 auf 3,2 mm verringert
werden, wobei durch diese Wanddickenverminderung gleichzeitig die nötigen
Elastizitätseigenschaften in den konisch oder gewölbt ausgebildeten Ringstücken auf
einfachere Weise erreichbar werden. Derartige Kunststoff-Fässer weisen somit eine
verbesserte Stapelfähigkeit, insbesondere ein verbessertes Langzeit-Stapelverhalten
auf.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Faßinneren eines normal
befüllten, mit Stapellast beaufschlagten Fasses zunächst ein stützender Druck von 0,1
bis 0,3 bar, vorzugsweise etwa 0,16 bar, aufgebaut wird, bevor die restliche Stapellast
über den äußeren Greifring bzw. Faßrand in den Faßmantel abgetragen wird.
Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß bei Übereinanderstapelung von
erfindungsgemäßen Fässern im untergestapelten Faß, welches mit einem Füllmittel
(z. B. Flüssigkeit) normal befüllt und gasdicht fest verschlossen ist, im oberen
Restgasraum unter dem Oberboden und im Füllmittel zunächst durch elastische
Nachgiebigkeit des Luftpolsters sowie des nach außen überstehenden Oberbodens
oder/und Unterbodens ein innerer hydrostatischer Druck zwischen 0,1 und 0,3 bar,
vorzugsweise etwa 0,16 bar, definiert reproduzierbar aufgebaut wird, bevor eine
reduzierte Stapellasteinleitung in den äußeren Faßrand bzw. Handlingsring erfolgt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Fasses mit in der Nähe der Faßend
flächen aus dem Faßmantel einstückig ausgeformtem oberem Faßring oder/und
unterem Faßring, die im wesentlichen eine axiale Verlängerung des Faßmantels
darstellen, und mit scheibenförmigem Ober- und Unterboden, die gegenüber den
axialen Stirnflächen der Trage- und Transportringe in Axialrichtung nach außen
vorstehen, wobei sie über konische oder flach gewölbte Ringbereiche mit dem
Faßmantel verbunden sind, erfolgt sehr vorteilhaft eine Stapellastaufnahme in die im
wesentlichen axial zur Faßwandung ausgebildeten senkrechten Faßgreifringe mit radial
nach außen abstehenden Flanschrand erst nach einem ausgeprägten definierten
Innendruckaufbau innerhalb des Fasses. Dabei wird also zunächst ein definierter
hydrostatischer Innendruck von wenigstens 0,1 bar aufgebaut und erst nach einer
radialen Vorspannung erfolgt die axiale Belastungseinleitung über den bzw. die
Greifringe in den Faßmantel, wobei durch die axiale Anbindung der Greifringe bei
punktueller Belastung die einwirkende Stapellast auf einen breiteren Umfangsteil der
Faßwandung verteilt wird. Durch den vorherrschenden Innendruck wird zudem die
Einbeulgefahr des Faßmantels zu höheren Axialbelastungen hin verschoben. Dies
bedeutet, daß derartige Fässer eine spürbar höhere Stapellast aufnehmen können und
gleichzeitig eine Umsturzgefahr erheblich vermindert ist. Weiterhin wird hierdurch
ermöglicht, z. B. bei vorgegebener abschätzbarer Belastung für das untergestapelte
Faß mit etwa 900 kg bei einem Dreifach-Stapel von erfindungsgemäßen 220 Liter
Kunststoff-Fässern, daß das Leer-Faßgewicht und damit entsprechend die Wandstärke
der Faßwandung von 3,8 mm auf 3,3 bis 3,2 mm verringert werden kann. Dies ergibt in
vorteilhafter Weise eine Verminderung des Einsatzgewichtes eines Leerfasses von
z. B. 9,0 kg auf ca. 8,5 kg oder weniger und eine entsprechende Materialeinsparung
des Kunststoff-Rohstoffes.
Die erfindungsgemäßen Fässer weisen durch die Innendruck-Ausnutzung als
zusätzlichen Stabilisierungseffekt ein wesentlich günstigeres Langzeit-Stapelverhalten
als andere bekannte Kunststoff-Fässer auf. Durch die axiale Druckbeaufschlagung der
Faßböden braucht der Faßmantel nur eine verminderte Stapellast zu tragen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß lediglich am
oberen Faßboden ein elastisch deformierbares Ringstück und in Verlängerung des im
wesentlichen zylindrischen Faßmantels ein oberer Faßgreifring vorgesehen ist, und der
Unterboden bündig zum unteren Faßgreifring ausgebildet ist oder im wesentlichen
direkt in die Faßwandung übergeht, wobei zweckmäßigerweise die Höhe des
Überstandes des oberen Faßbodens über den oberen Faßgreifring etwa das Dreifache
bis Vierfache der Wanddicke der Faßwandung bzw. des oberen Faßbodens beträgt.
Für eine besondere Faßvariante mit oberem und unterem Handlingsring beträgt der
Überstand des oberen Faßbodens über den oberen Faßgreifring etwa das Dreifache
und der Überstand des unteren Faßgreifringes über den unteren Faßgreifring etwa das
Ein- bis Zweifache der Faßwandstärke. Diese spezielle Ausgestaltung mit Aufteilung in
einen oberen und einen unteren Deformationsbereich erlaubt einen optimalen
Druckaufbau im Faßinneren. Dabei kann das nahezu konische bzw. flach gewölbte
Ringteil, das die Höhe des Überstandes des Faßbodens über den Faßgreifring
bestimmt, als elastische Deformationszone, bzw. als elastisch deformierbare
Knautschzone ausgebildet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Kunststoff-Spundfaß,
Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Kunststoff-Spundfaß im untergestapelten
Belastungsfalle,
Fig. 3 einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Fasses im Zustand steigender
Belastung,
Fig. 4 das in Fig. 3 dargestellte Faß im Endzustand einer untergestapelten
Belastung,
Fig. 5 ein weiteres erfindungsgemäßes Faß als Deckelfaß,
Fig. 6 das in Fig. 5 dargestellte Deckelfaß im untergestapelten Belastungsfalle,
Fig. 7 ein bekanntes Kunststoff-Faß mit hoch über den äußeren Greifring
hinausstehendem Oberboden,
Fig. 8 das in Fig. 7 dargestellte bekannte Kunststoff-Faß im untergestapelten
Belastungsfalle,
Fig. 9 ein anderes bekanntes Faß mit weit über den Oberboden überstehenden
oberem Greifring und
Fig. 10 das in Fig. 9 dargestellte bekannte Faß im untergestapelten
Belastungsfalle.
Ein erfindungsgemäßes Spundfaß mit einer vergleichsweise
dünnwandigen, im wesentlichen zylindrischen Kunststoff-
Faßwandung 30, Oberboden 32 und Unterboden 34 ist in
Fig. 1 gezeigt. Im Randbereich des ebenen flachen Oberbo
dens 32 ist ein eingeformter Einfüll/Entleerungs-Spund 36
angeordnet. Im Nahbereich der Faßwandung 30 ist ein oberer
Greifring 38 und ein unterer Greifring 40 vorgesehen. Faß
oberboden 32 und Faßunterboden 34 stehen über ein konisches
Ringstück 42, 44 mit dem Faßmantel in Verbindung. Dadurch
ergibt sich hinter den Greifringen 38, 40 ein umlaufender
Freiraum 46 zum Eingreifen der Klauen eines entsprechenden
Faßgreifers oder eines Kranhakens. Erfindungswesentliches
Kennzeichen hierbei ist, daß bei dem erfindungsgemäßen Faß
der obere oder/und untere Faßboden 32, 34 über die Stirnfläche
48, 50 des jeweiligen Greifringes 38, 40 hinausstehen. Bei dem
dargestellten Faß-Ausführungsbeispiel in Fig. 1 beträgt der
Überstand 52 des oberen Faßbodens 32 über den oberen Greif
ring 38 sowie der Überstand 54 des unteren Faßbodens 34
über den unteren Greifring 40 etwa zweimal soviel wie
die Wandstärke der Faßwandung 30.
In Fig. 2 ist der Belastungsfall des erfindungsgemäßen
Fasses schematisch durch eine aufgelegte Palette 56 dar
gestellt, die mit einer Stapellast Ps eine Stauchkraft
auf das Faß ausübt. Durch die um ein bestimmtes Maß über
stehende Faßbodengestaltung wird ein definiert reprodu
zierbarer Innendruck Pi von etwa 0,16 bar innerhalb des
gefüllten und fest verschlossenen Fasses aufgebaut, so
daß erst nach einer radialen Vorspannung die axiale Be
lastung des Faßmantels 30 erfolgt. Dies gibt in vorteil
hafter Weise eine Überlagerung von sich zum Teil kompen
sierenden axialen und tangentialen Zugspannungen und
axialen Stauchdruckkräften.
In Fig. 3 und Fig. 4 wird noch ein weiterer positiver
Effekt verdeutlicht. Bei einsetzender Belastung (Fig. 3)
- z. B. durch ein aufgestapeltes Faß - und Stauchung des
Oberbodens 32 mit beginnender elastischer Deformation
des konischen Deckel-Ringstückes 42 wirkt eine zusätzlich
stabilisierende Druckkraft in Radialflächenrichtung -
verdeutlicht durch Pfeil 58 - von innen auf den Faßmantel 30
im Verbindungsbereich 60 zwischen Faßmantel 30 bzw. oberem
Greifring 38 und dem Deckel-Ringstück 42. Bei einem grös
seren Belastungsfall von z. B. zwei aufgestapelten Fässern
(Fig. 4) wird ein wesentlicher Teil der Stauchkraft über
die Stirnkante 48 des oberen Greifringes 38 in Axialrich
tung in die Faßwandung eingeleitet.
Aufgrund des herrschenden Innendruckes Pi und der zusätz
lich stabilisierenden Druckkraft aus dem Deckel-Ringstück
42 - die beide einem Einbeulen bzw. Einknicken des Faß
mantels nach innen entgegenwirken - wird die Stapeleigen
schaft und insbesondere das Langzeit-Stapelverhalten des
erfindungsgemäßen Fasses erheblich verbessert. Durch die
Innendruck-Beaufschlagung der Faßböden und deren Abstützung
an den Palettenböden braucht der Faßmantel nur eine erheblich
verminderte Stapellast zu tragen, dadurch tritt eine
Materialermüdung, Alterung bzw. abnehmende Langzeit-Form
steifigkeit mit Festigkeitsverlusten wie bei üblichen
Kunststoff-Fässern erst gar nicht oder erst sehr viel spä
ter auf.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäs
sen Fasses ist in Gestalt eines Deckelfasses (Weithals
gebinde) in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellt. Hier ist
der obere Greifring 38 im Umfangsbereich des Faßdeckels
62 angeordnet. Der Faßdeckel 62 stützt sich mit seinem
unteren Umfangsflansch 64 auf einem von der äußeren Faß
wandung 30 vorspringenden Mantelflansch 66 ab. Der obere
Rand des Faßmantels 30 greift in eine U-förmige Ausspa
rung im Faßdeckel 62 ein, in welcher ein Dichtungsring
68 angeordnet ist. Mittels eines den Deckelflansch 64
und den Mantelflansch 66 gleichzeitig übergreifenden
Spannringes 70 ist der Deckel 62 gas- und flüssigkeits
dicht auf der Faßöffnung bzw. Faßwandung vorspannbar
und fest verschließbar.
Im unbelasteten Fall (Fig. 5) weist die Oberfläche des
Faßdeckels 62 einen Überstand 52 von etwa der dreifachen
Wandstärke des Deckels bzw. des Faßmantels über die Stirn
kante 48 des oberen Greifringes 38 auf. Im Belastungsfall
(Fig. 6) ist der Deckel 62 um die Höhe des Überstandes
nach innen eingedrückt, so daß sich der Innendruck Pi
im Faß aufgebaut hat und axiale Stauchkräfte von dem
oberen Greifring 38 über den Deckelflansch 64 und den Man
telflansch 66 in Axialrichtung in den Faßmantel 30 ein
geleitet werden können. Im Nahbereich 72 zur ebenen Deckel
fläche weist das konische Ringteil 42 eine z. B. durch ein
umlaufendes Rillenprofil ausgebildete definierte Knautsch
zone auf, welche die Elastizität bzw. Nachgiebigkeit des
Faßdeckels in diesem Bereich verbessert.
Auch hier tritt durch den inneren Überdruck eine Ausstei
fung des Faßmantels auf, so daß auch dieses Deckelfaß durch
seine besondere konstruktive Ausgestaltung eine bessere
Stapeleigenschaft bzw. ein verbessertes Langzeit-Stapel
verhalten besitzt.
Aufgrund des großen Auflagedurchmessers (gleich Durchmesser
des Greifringes 38) erfolgt eine bessere Stauchkraftver
teilung in der Faßwandung, eine geringere Gesamtdeformation
und eine höhere Seitenstabilität.
Die Faßgreifringe könnten in Abwandlung der Erfindung bei
spielsweise auch als separate vorgefertigte Ringstücke auf
den äußeren Faßmantel aufgesteckt, aufgeschrumpft, aufge
klebt oder/und aufgeschweißt sein.
Weiterhin könnte die erfindungsgemäße Faßausgestaltung bei
einem Spundfaß auch dadurch realisiert werden, daß der ge
samte Oberboden oder/und Unterboden mit dem jeweiligen Greif
ring als separates Einzelteil vorgefertigt (z. B. Spritzguß
teil) und anschließend mit dem zylindrischen Faßmantel ver
schweißt wird.
Die Erhöhung der Stapelfähigkeit, insbesondere der Langzeit-
Stapelfähigkeit, von großvolumigen Fässern mit wenigstens
einem im Nahbereich des entsprechenden Faßbodens an der äus
seren Faßwandung angeordneten umlaufenden Faßgreifring und
wenigstens einem über den Faßgreifring in Axialrichtung nach
außen überstehenden Faßboden, wird funktionell dadurch er
reicht, daß bei Übereinanderstapelung von Fässern in den un
teren gasdicht verschossenen Fässern im verbleibenden Rest
gasraum und im Füllmittel bzw. der Flüssigkeit zunächst durch
elastische Nachgiebigkeit des Oberbodens oder/und des Unter
bodens ein innerer hydrostatischer Druck zwischen 0,1 und
0,3 bar, vorzugsweise etwa 0,16 bar, aufgebaut wird, bevor
eine senkrechte Stapellasteinleitung über den äußeren Faß
rand bzw. Greifring in die Faßwandung erfolgt und somit ein
verbessertes Stapelverhalten, insbesondere Langzeitstapelver
halten, erzielbar ist. Bei punktueller Belastung des umlaufen
den Greifringes, der in axialer Richtung in Verlängerung der
Faßwandung ausgebildet ist, wird vorteilhafterweise die auf
tretende Stapellast auf einen größeren Umfangsbereich der Faß
wandung verteilt.
In Fig. 7 ist mit der Bezugsziffer 10 der Faßmantel eines
allgemein bekannten, vergleichsweise dünnwandigen Kunststoff-
Fasses bezeichnet, bei dem der Oberboden 12 des Fasses über ein
schräg konisches Ringstück 14 mit dem Faßmantel 10 in Ver
bindung steht. Im Übergangsbereich von konischem Ringstück 14
in den Faßmantel 10 ist ein umlaufender im Querschnitt L-
förmiger oberer Greifring 16 angeordnet. Das Faß ist etwa
bis zur Höhe des Greifringes 16 mit einer Flüssigkeit (Füll
gut) 18 gefüllt, wobei unterhalb des hoch über den äußeren
Greifring 16 hinausstehenden Oberbodens 12 ein Gasraum 20
freibleibt.
Bei dem in Fig. 8 dargestellten Belastungsfall für dieses
bekannte Faß erfolgt ein innerer Druckaufbau im Gasraum 20
und der eingefüllten Flüssigkeit 18 durch Einsenkung des Ober
bodens 12. Eine axiale Belastung des Greifringes 16 ist im
Normalfalle nicht vorgesehen. Sobald jedoch bei zunehmender Be
lastung bzw. Deformation des Oberbodens eine Axialbelastung
des Greifringes einsetzt - dies erfolgt in der Praxis in aller
Regel nicht gleichmäßig, sondern z. B. durch ein schmales
Palettenunterbodenbrett zumeist partiell oder einseitig - so
kann dieser keine Axialkräfte aufnehmen oder in die Faßwan
dung weiterleiten, sondern verbiegt sich nach außen bzw. un
ten und führt in diesem Bereich zu frühzeitigen Einbeulungen
22 des Faßmantels und dadurch zu erhöhter Umsturzgefahr des
entsprechenden Faßstapels. Nach Entlastung ist dieser
Handlingsring nicht mehr sicher und handhabbar.
In Fig. 9 ist ein anderes bereits vorbekanntes Faß aus
vergleichsweise dickwandigem Kunststoff dargestellt. Hier
bei steht der obere Greifring 24 weit in Axialrichtung in
Verlängerung der Faßwandung 28 über den Faßoberboden 26
hinaus.
Wie aus Fig. 10 ersichtlich ist, kann bei diesem Faß eine
axiale Stapellast nur über die obere Stirnfläche des Greif
ringes eingeleitet und von der Faßwandung 28 aufgefangen
werden. Bei überhöhter Belastung kann durch elastische De
formation eine radiale Ausweitung des Greifringes 24 und
Stauchung des Faßkörpers eintreten. Als Folge beult sich
bei Aufbau eines Innendruckes der Faßoberboden 26 (und
Faßunterboden) ohne äußeren Widerstand (keine Auflage ei
ner Stapellast) nach außen aus. Derartige Fässer aus
dickwandigem Kunststoff sind teuer weil materialaufwendig
und weisen ein hohes Einsatzgewicht auf.
Claims (6)
1. Großvolumiges, übereinander stapelbares Kunststoff-Faß mit im wesentlichen
zylindrischem Faßmantel und oberseitigem und unterseitigem scheibenförmigem
Faßboden, der über konisch oder gewölbt ausgebildete Ringstücke mit dem Faßmantel
verbunden ist, wobei im Nahbereich wenigstens des oberen Faßbodens an dem
Faßmantel ein umlaufender Greifring vorgesehen ist, der im wesentlichen in axialer
Verlängerung des Faßmantels als sich nach oben erstreckendes lastabtragendes
Ringstück mit nach außen weisendem Flanschrand ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Ermöglichung des Aufbaues eines gegen die Stapellast wirkenden Innendruckes im
gasdicht verschlossenen Faß dieses in seiner axialen Erstreckung elastisch nachgiebig
ausgeführt ist, indem mindestens einer der Faßböden über die Stirnkante des
Greifringes nach oben oder/und unten um das Einfache bis Fünffache der Wanddicke
übersteht und mindestens eines der hierzu gehörigen konisch nach außen
vorstehenden Ringstücke des oberseitigen oder/und unterseitigen Faßbodens soweit
elastisch deformierbar ist, daß bei Übereinanderstapelung der entsprechende
scheibenförmige Faßboden in die Richtung der Stirnkante des Greifringes eingedrückt
wird, bis bei weiter steigender Stapelbelastung die fernere Stapellast über den äußeren
Greifring in den Faßmantel eingeleitet und abgetragen wird.
2. Kunststoff-Faß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Faßinneren eines normal befüllten mit Stapellast beaufschlagten Fasses zunächst
ein stützender Druck von 0,1 bis 0,3 bar, vorzugsweise etwa 0,16 bar, aufgebaut wird,
bevor die restliche Stapellast über den äußeren Greifring bzw. Faßrand in den
Faßmantel abgetragen wird.
3. Kunststoff-Faß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
lediglich am oberen Faßboden ein elastisch deformierbares Ringstück und in
Verlängerung des im wesentlichen zylindrischen Faßmantels ein oberer Faßgreifring
vorgesehen ist, und der Unterboden bündig zum unteren Faßgreifring ausgebildet ist
oder im wesentlichen direkt in die Faßwandung übergeht.
4. Kunststoff-Faß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe des Überstandes des oberen Faßbodens über den oberen Faßgreifring etwa
das Dreifache bis Vierfache der Wanddicke der Faßwandung bzw. des oberen
Faßbodens beträgt.
5. Kunststoff-Faß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Überstand des oberen Faßbodens über den oberen Faßgreifring etwa das
Dreifache und der Überstand des unteren Faßbodens über den unteren Faßgreifring
etwa das Ein- bis Zweifache der Faßwanddicke beträgt.
6. Kunststoff-Faß nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das nahezu konische Ringteil, das die Höhe des Überstandes des Faßbodens über den
Faßgreifring bestimmt, als elastisch deformierbare Knautschzone z. B. mit umlaufenden
Ringrillenprofilen, ausgebildet ist.
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