DE4036727C2 - Verfahren zur Herstellung eines Brotes und danach hergestelltes Brot - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Brotes und danach hergestelltes BrotInfo
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- A21—BAKING; EDIBLE DOUGHS
- A21D—TREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
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- A21D8/02—Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking
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Description
Die Erfindung betrifft das in den Ansprüchen 1 bis 4 angegebene Verfahren zur Herstellung eines
Brotes, vorzugsweise eines Vollkornbrotes, bei dem zunächst
ein Brotteig gefertigt und dann der Brotteig zu einem Brot ge
backen wird.
Ferner betrifft die Erfindung das nach dem Verfahren her
gestellte Brot gemäß Anspruch 5.
Es sind die verschiedensten Brotsorten auf dem Markt,
welche sich aber in erster Linie durch Verwendung unterschied
licher Getreidearten bzw. unterschiedlicher Getreidemehle oder
unterschiedlicher Mischungen davon unterscheiden. Die auf dem
Markt befindlichen Brotsorten unterscheiden sich dadurch im
wesentlichen nur durch ihren Geschmack.
Es sind allerdings auch Bestrebungen zu beobachten, die
Bekömmlichkeit, Verdaulichkeit oder Nährstoffzusammensetzung
bei einigen Brotsorten zu verändern. Dies kann einmal durch
den unterschiedlichen Mahlgrad bzw. die unterschiedliche Auf
bereitung des Getreides erreicht werden, zum anderen aber auch
durch die Verwendung von unüblicheren Kornbestandteilen, wie
z. B. Leinsamen oder Sojabohnen. Hierdurch kann insbesondere
der Anteil von Ölen bzw. Eiweißen in dem Brot verändert wer
den.
Jeder der bekannten Brotsorten muß jedoch ein Treibmittel
zugesetzt werden, um die bei einem Brot üblichen und vom Kun
den zu erwartenden Merkmale, wie Form, Herrichtung, Kruste,
Oberfläche, Lockerung, Porung, Elastizität, Struktur, Geruch
und Geschmack zu erreichen. Hierzu wird als Treibmittel für
Brot seit alters her Natursauerteig verwendet. Dieser Natur
sauerteig führt aber zwangsläufig zu einem bestimmten Säurege
halt des Brotes, insbesondere mit einem bestimmten Essigsäure
anteil, welcher zu einer gewissen Unverträglichkeit des Brotes
führen kann, insbesondere bei Menschen, die z. B. unter Sod
brennen leiden.
Beispielsweise ist dem Werk von Auerman "Technologie der
Brotherstellung" 1977, S. 223, entnehmbar, daß ein herkömmli
ches Brot einen Essigsäureanteil am Gesamtsäuregehalt von etwa
30% aufweist. Zur Erreichung dieses Säuregrades kann einem
Brotteig zur Brotherstellung beispielsweise auch essigsäure
haltiges Altbrot zugesetzt werden, was für die Pumpernickel-
Herstellung beispielsweise aus dem Werk P. Pelshenke, Handbuch
der neuzeitlichen Bäckerei, 1950, S. 197-198, entnehmbar ist.
Bei einem Pumpernickel-Brot handelt es sich um ein Brot mit
einem sogar relativ hohen Essigsäureanteil.
Aus dem Werk von O. Doose "Die Brotprüfung. Ein Nach
schlagewerk über die Entstehung und Verhütung der häufigsten
Brotfehler" ist insbesondere auf den S. 22 und 23 entnehmbar,
daß ein Brot optisch nicht mehr in der gewünschten Weise aus
backbar ist, wenn es einen Saueranteil unter 30%, bezogen auf
den Mehlanteil des Teiges, enthält. Es wird durch diese Druck
schrift also nahegelegt, den Saueranteil, und damit den Essig
säureanteil, eines Brotes nicht unter eine bestimmte Unter
grenze zu reduzieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brot in sei
ner Verträglichkeit, vorzugsweise bezüglich seines Essigsäure
anteils, zu verbessern und dennoch gleichzeitig die für ein
Brot herkömmlicherweise zu fordernden Merkmale bezüglich der
Kruste, Lockerung, Struktur usw. zu erreichen bzw. beizube
halten. Hierzu soll insbesondere das eingangs genannte Verfah
ren zur Herstellung eines Brotes verbessert werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur
Herstellung eines Brotes gemäß des Anspruchs 1 gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit ein Brot
hergestellt, welches mit Vorteil einen geringeren Essigsäure
anteil aufweist als herkömmlich. Der Essigsäureanteil kann
sogar gegen Null gehen. Damit erlaubt das erfindungsgemäße
Verfahren die Herstellung eines Brotes, welches besonders gut
verträglich ist und sogar gesundheitsfördernde Wirkung haben
kann, insbesondere bei Menschen mit Magen- bzw. Verdauungspro
blemen.
Das erfindungsgemäß hergestellte Brot ist selbst sehr gut
verträglich und verursacht keine Probleme, wie Sodbrennen und
dergleichen, sondern kann bei Vorhandensein derartiger Proble
me diese sogar lindern. Das erfindungsgemäße Brot kann daher
regelmäßig bzw. kurmäßig gegessen bzw. verabreicht werden, um
einen Heilungsprozeß bei überhöhter Magensäure, Magengeschwü
ren, Darmträgheit und dergleichen einzuleiten bzw. zu unter
stützen. Auch Beschwerden durch Hämorrhoiden werden gelindert.
Darüber hinaus kann sogar bei Krebs des Magen- bzw. Darmtrak
tes Linderung eintreten.
In diesem Zusammenhang ist interessant, daß durch Untersu
chungen festgestellt worden ist, daß sich die Bauchspeichel
drüse eines Menschen auf den Säuregrad der regelmäßig genosse
nen Brotsorte einstellt. Es ist daher angezeigt, nach Möglich
keit die Brotsorte nicht zu wechseln, wobei dieselbe Brotsorte
von unterschiedlichen Bäckern hergestellt, bereits einen un
terschiedlichen Säuregrad haben könnte, so daß selbst der
Bäcker nach Möglichkeit nicht gewechselt werden sollte. Mit
dem erfindungsgemäß hergestellten Brot kann bei regelmäßigem
Genuß des Brotes somit die Bauchspeicheldrüse des Essers die
ses Brotes günstig eingestellt werden.
Bei dem erfindungsgemäß hergestellten Brot bzw. dem erfin
dungsgemäßen Verfahren wird Natursauerteig nicht unmittelbar
zugesetzt. Bevorzugt kann Natursauerteig in sehr unmittelbarer
Weise beigefügt werden, nämlich nach einem Zwischenverarbei
tungsprozeß dieses Natursauerteiges, wodurch sich der Anteil
des Säuregehaltes aus Milchsäureanteil und Essigsäureanteil
zugunsten des Milchsäureanteils verschiebt.
Dem Brotteig wird anstelle von Natursauerteig ein Brotsaft
beigegeben. Dieser Brotsaft wird vorzugsweise unter Verwendung
von Brot, vorzugsweise Vollkornbrot, und Wasser angesetzt und
hergestellt. Dabei bleibt der Brotsaft vor Verwendung zur Her
stellung von Brot vorzugsweise etwa ein viertel Jahr lang an
gesetzt. Ein solcher Brotsaftansatz geschieht in prinzipiell
ähnlicher Weise, wie der Ansatz von Sauerkraut.
Vorzugsweise wird der Brotsatz bei Zimmertemperatur ange
setzt.
Als Brot zum Ansatz des Brotsaftes wird vorzugsweise ein
Brot verwendet, welches aus Wasser, Weizen, Roggen, Hafer, Na
tursauerteig und Salz hergestellt ist.
Ein nach dem Verfahren hergestelltes Brot, für das selb
ständiger Schutz beansprucht wird, zeichnet sich aus durch die
Merkmale des Anspruchs 5.
Ein Ausführungsbeispiel eines Brotes wird im folgenden an
hand eines Rezeptvorschlages näher erläutert:
Brotrezept für ein Vollkornbrot ohne unmittelbare Verwendung von Natursauerteig (Ausführungsbeispiel)
Brotrezept für ein Vollkornbrot ohne unmittelbare Verwendung von Natursauerteig (Ausführungsbeispiel)
140 g Salz
150 g Hefe
300 g Kleie Weizen
1000 g Sonnenblumenkerne
1000 g Sesam
850 g Haferflocken
2300 g Roggenschrot (mittel)
2300 g Weizenschrot (Type 1700)
2550 g Brotsaft
ca. 4350 g Wasser
400 g Weizenmehl (Type 550).
150 g Hefe
300 g Kleie Weizen
1000 g Sonnenblumenkerne
1000 g Sesam
850 g Haferflocken
2300 g Roggenschrot (mittel)
2300 g Weizenschrot (Type 1700)
2550 g Brotsaft
ca. 4350 g Wasser
400 g Weizenmehl (Type 550).
Die obengenannten Bestandteile werden zu einem Teig gekne
tet. Die Teigtemperatur beträgt vorzugsweise 25-26°C.
Das Kneten erfolgt vorzugsweise mit einem Schnellkneter im
ersten Gang und zwar etwa 20 Minuten lang. Danach ruht der
Teig etwa für 150 Minuten. Nach der Teigruhe werden für 750 g
Brote Teigstücke von etwa 850 g verwendet. Beispielsweise kön
nen Kastenbrote hergestellt werden mit den Maßen 22 cm × 7,5
cm × 9 cm. Es erfolgt eine Stückgare von ca. 30 Minuten.
Schließlich wird das Brot bei einer Backtemperatur von
230°C auf 200°C fallend gebacken. Die Backzeit beträgt vor
zugsweise etwa 70 Minuten. Die Schwaden sind wie üblich zu backen.
Die Oberfläche wird vorzugsweise mit Wasser abgestrichen.
Bei dem obengenannten Rezeptvorschlag werden Roggenschrot
und Weizenschrot verwendet. Ein erfindungsgemäßes Vollkornbrot
kann auch ohne Verwendung von Weizenschrot, also nur mit Rog
genschrot, hergestellt werden. Der sogenannte Weizenkleber im
Teig ist für die Herstellung des erfindungsgemäßen Brotes
nicht unbedingt notwendig.
Ein erfindungsgemäß hergestelltes Brot enthält vorzugswei
se folgende Bestandteile, und zwar bei einem Liter Brotsaft:
BE-Broteinheit 0,08
kJ/kcal 240/56
Milchsäure D/L 10 g
Kupfer 0,02 mg
Eisen 2,50 mg
Mangan 0,82 mg
Zink 1,15 mg
Calcium 122 mg
Magnesium 72 mg
Kalium 255 mg
Natrium 440 mg
Phosphoroxyd (P2O5) 189 mg
pH-Wert 29
Asparaginsäure 7,6 g
Threonin 0,6 g
Serin 0,8 g
Glutaminsäure 4,8 g
Prolin 16 g
Glycin 7,2 g
Alanin 7,9 g
Valin 1,8 g
Cystin 0,5 g
Methionin 0,5 g
Isoleucin 0,5 g
Leucin 1,2 g
Tyrosin 0,5 g
Phenylalanin 0,5 g
Lysin 0,5 g
Histidin 0,5 g
Arginin 0,5 g
kJ/kcal 240/56
Milchsäure D/L 10 g
Kupfer 0,02 mg
Eisen 2,50 mg
Mangan 0,82 mg
Zink 1,15 mg
Calcium 122 mg
Magnesium 72 mg
Kalium 255 mg
Natrium 440 mg
Phosphoroxyd (P2O5) 189 mg
pH-Wert 29
Asparaginsäure 7,6 g
Threonin 0,6 g
Serin 0,8 g
Glutaminsäure 4,8 g
Prolin 16 g
Glycin 7,2 g
Alanin 7,9 g
Valin 1,8 g
Cystin 0,5 g
Methionin 0,5 g
Isoleucin 0,5 g
Leucin 1,2 g
Tyrosin 0,5 g
Phenylalanin 0,5 g
Lysin 0,5 g
Histidin 0,5 g
Arginin 0,5 g
Vitamine:
B1 0,14 mg
B2 0,02 mg
B6 0,15 mg
B12 0,0011 mg
E 0,030 mg
Niacin 1,4 mg
Folsäure 0,008 mg
Ca-Pantothenat 0,065 mg.
B2 0,02 mg
B6 0,15 mg
B12 0,0011 mg
E 0,030 mg
Niacin 1,4 mg
Folsäure 0,008 mg
Ca-Pantothenat 0,065 mg.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen möglich,
insbesondere in bezug auf die Rezeptzusammensetzung des Bro
tes, ohne daß dadurch der erfinderische Lösungsweg verlassen
wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Brotes, vorzugsweise
eines Vollkornbrotes, bei dem zunächst ein Brotteig gefertigt
und dann der Brotteig zu einem Brot gebacken wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Brotteig statt Natursauer(-teig) ein Brotsaft beige
geben wird, der gewonnen wurde, indem Brot in Wasser einem dem
Sauerkraut-Herstellungsprozeß ähnlichen Gärungsprozeß unter
worfen wurde, und das anschließend aus diesem Brotteig ge
backene Brot einen Milchsäureanteil von über 70%
enthält, wobei der Essigsäureanteil gegen Null
eingestellt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Brotsaft etwa ein viertel Jahr lang dem Gärungsprozeß un
terworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Brotsaft bei Zimmertemperatur angesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Brot zum Ansatz des Brotsaftes
aus Wasser, Weizen, Roggen, Hafer, Natursauerteig und Salz
hergestellt wird.
5. Nach dem Verfahren gemäß einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche hergestelltes Brot, vorzugsweise Voll
kornbrot, gekennzeichnet durch eine Säure mit einem Milchsäu
reanteil von über 70% des Gesamtanteils und einem Essigsäure
anteil, der gegen Null eingestellt werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904036727 DE4036727C2 (de) | 1990-11-17 | 1990-11-17 | Verfahren zur Herstellung eines Brotes und danach hergestelltes Brot |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904036727 DE4036727C2 (de) | 1990-11-17 | 1990-11-17 | Verfahren zur Herstellung eines Brotes und danach hergestelltes Brot |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4036727A1 DE4036727A1 (de) | 1992-05-21 |
DE4036727C2 true DE4036727C2 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=6418483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904036727 Expired - Lifetime DE4036727C2 (de) | 1990-11-17 | 1990-11-17 | Verfahren zur Herstellung eines Brotes und danach hergestelltes Brot |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4036727C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4422024C1 (de) | 1994-06-23 | 1996-01-18 | Kurhessische Molkereizentrale | Verfahren zur Herstellung eines Molkenerzeugnisses und dessen Verwendung |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2237868C2 (de) * | 1972-08-01 | 1987-03-12 | Diamalt Ag | Verfahren zur herstellung eines backmittels |
DE3046773A1 (de) * | 1980-12-12 | 1982-07-15 | Wilhelm 4670 Lünen Kanne sen. | Verfahren zur herstellung eines diaetaetischen getraenkes sowie ein insbesondere nach diesem verfahren hergestelltes getraenk |
DE3246186A1 (de) * | 1982-12-14 | 1984-06-14 | Wilhelm 4670 Lünen Kanne sen. | Verfahren zur herstellung eines insbesondere milchsaeurebakterien enthaltenden mehles sowie ein nach diesem verfahren hergestelltes mehl |
DE3706303A1 (de) * | 1987-02-27 | 1988-11-17 | Duelsen Naturprodukte Gmbh | Die herstellung eines milchsauren, langzeithaltbaren getraenkes auf brotbasis mit hohem ernaehrungsphysiologischem wert |
DE3739557C1 (en) * | 1987-11-21 | 1989-05-18 | Willi Bahde | Process for the production of a dietetic beverage based on lactic acid |
DE3802840A1 (de) * | 1988-02-01 | 1989-08-10 | Kanne Brottrunk Gmbh & Co Kg | Verfahren zur herstellung eines lebensfaehige milchsaeurebakterien enthaltenden gaerproduktes |
DE3940247C1 (en) * | 1989-12-02 | 1991-06-27 | Lieken-Batscheider Muehlen- Und Backbetriebe Gmbh, 6500 Mainz, De | Producing micro-biologically active cereal drink - includes fermenting aq. nourishing path with low solid concn. |
-
1990
- 1990-11-17 DE DE19904036727 patent/DE4036727C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4036727A1 (de) | 1992-05-21 |
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