DE744171C - Verfahren zur Herstellung von Backwaren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Backwaren

Info

Publication number
DE744171C
DE744171C DEF90399D DEF0090399D DE744171C DE 744171 C DE744171 C DE 744171C DE F90399 D DEF90399 D DE F90399D DE F0090399 D DEF0090399 D DE F0090399D DE 744171 C DE744171 C DE 744171C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
baked goods
flour
production
bread
fermentation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF90399D
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Fattinger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEF90399D priority Critical patent/DE744171C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE744171C publication Critical patent/DE744171C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/08Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding organic substances
    • A21D2/36Vegetable material
    • A21D2/366Tubers, roots
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/02Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding inorganic substances

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Backwaren Wie bekannt, hängt die Bekömmlichkeit, der gute Geschmack und die Haltbarkeit des Brotes und der sonstigen Backwaren von der Getreideart, der Mehlbeschaffenheit' und von der Funktion der hierbei als Gärungserreger hilfsweise herangezogenen Mikroorganismen in erster Linie ab. Die Mikroorganismen sollen aber eine kräftige Fortpflanzung aufweisen, und bekanntlich ist hierzu die Anwesenheit gewisser Förderstoffe erforderlich, als welche - Zucker und andere Kohlenhydrate sowie stickstoffhaltige und nicht zuletzt anorganische Stoffe in Betracht kommen.
  • Es ist weiter bekannt, daß die Gärungsfähigkeit des Getreidemehlteiges oft sehr zu wünschen übrig läßt, was mit den verschiedenen Einflüssen auf das Getreide bzw. das Mehl erklärt wird. Dies ist besonders bei der Herstellung von Brot aus Roggenmehl bzw. aus einem Gemisch von Roggen- und Weizenmehl zu beobachten, und es wird deshalb häufig zur Verwendung chemischer Hilfsmittel bei solchen Brotarten geschritten, um dem Gärungsprozeß nachzuhelfen. Das mit chemischen Hilfsmitteln erzeugte Brot erhält zwar eine ziemlich lockere Konsistenz, aber es besitzt nicht die wünschenswerten guten Eigenschaften einer nur mit Hilfe von Gärungserregern allein hergestellten Backware. So ist es gewöhnlich nur in frisck ausgebackenem Zustand genossen schmackhaft, während es sonst strohig schmeckt.
  • Aus den vorstehend angeführten Gründen geht das Bestreben dahin, den gärungserregenden Mikroorganismen die Nähr- und Baustoffe, die sie nicht bloß zum Leben, sondern auch zum kräftigen Gedeihen und zur üppigen Fortpflanzung brauchen, in zusagender Form und in stets genügender sowie dosierbarer '.Menge zuzuführen. Die Erfindung löst diese Aufgabe in der Weise, daß zur Herstellung der Backwaren dem Mehl oder den Gärungserregern oder einem hehl bzw. einem Teigansatz, in dem sich schon Gärungserreger befinden, eine kleine Menge des bei -der Zuckerfabrikation als Nebenprodukt anfallenden Scheide-Saturationsrückstandes beigemischt wird; der bekanntlich durch Filtration des Rübensaftes gewonnen wird und der die geeigneten alkalischen sowie erdalkalischen Mineralstoffe enthält, welche die im Stoffwechsel bei der Verbrennung und beim Abbau der Nahrungsbestandteile entstehenden Säuren, z. B. Phosphorsäure, Harnsäure, zu binden vermögen. Es kann dieser Zusatz z. B. zu dem die Teiggärung einleitenden Bäckereihefe oder Sauerteigansatz bzw. zum Teigbeischlag oder direkt zum 3lehle durch einmalige oder portionenweise Beigabe erfolgen. Da das Getreidemehl arm an Kalk ist, wird seit langem versucht, diesem Mangel durch Zusatz von Kalkstoffen zum Gebäck abzuhelfen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Backwaren wird zweckmäßig in der Weise ausgeführt, daß kurz genannt der Saturationsrückstand der Zuckerfabriken als solcher in frischem unverdorbenem Zustande bei mäßigen Temperaturen bis auf ungefähr 8°/0 Wassergehalt getrocknet und zu feinem Pulver vermahlen dem Mehl bzw. Teigansatz oder -beischlag zugebracht wird. Das so erhaltene Pulver besitzt eine weißgraue Farbe und hat einen angenehmen Geruch und Geschmack. Zweckmäßig werden von diesem Pulver o,6 bis i,o°/o, berechnet auf die verwendete Mehlmenge, bei der Bereitung von Backwaren in gleichmäßiger Verteilung zugesetzt. Ausführungsbeispiele i. Der Zusatz des Saturationsrückstandes zum Mehl oder Getreideschrot kann bereits in der Mühle, in der die betreffenden Mahlprodukte erzeugt werden, oder auch beim Bäcker bzw. in jeder Haushaltung durch gleichmäßige Verteilung in dem zum Backen bestimmten Mehl oder Schrot aus ganzem Korn erfolgen. Eine Beeinträchtigung der Eigenschaften des so versetzten Mehles oder Schrotes tritt auch bei jahrelanger Lagerung der Mahlprodukte nicht ein, ebenso keine Absonderung der Komponente 2. Wird Hefe als Gärungsmittel angewendet, so ist der ermittelte, für die aufzuarbeitende Mehlmenge erforderliche Zusatz von Saturationsrückstand (ungefähr o,6 bis i,o%) zuteilen und ein Teil hiervon (etwa 1/,) mit dem Hefeansatz innig zu verrühren, während der restliche Teil bei den nachfolgenden Abstufungen der Teigbereitung mit den weiteren Mehl- bzw. Schrotzugaben innig zu versetzen ist. Im übrigen vollzieht sich die Teigbereitung und das Ausbacken in der üblichen Weise.
  • 3. Bei der Erzeugung von Schwarzbrot bzw. Pumpernickel, Kommisbrot, Knäckebrot sowie von Vollkornbrot, Schrotbrot, Grahambrot, Simonsbrot, Schlüterbrot wird ebenfalls der Zusatz des Saturationsrückstandes mit etwa o,6 bis i0/, für die aufzuarbeitende Mehlmenge berechnet und zweckmäßig teils zum Anfrischsauer, teils zu den weiteren Sauerstufen (Grund-oder Vollsauer und zum letzten Mischen) gegeben.
  • q.. Bei Gebäcken bzw. Teigen, bei welchen gleichzeitig Sauerteig und Bäckereihefe herangezogen werden, erfolgt die Anwendung des Saturationsrückstandes analog der im i., 2. und 3. Beispiel angegebenen Weise.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Backwaren bewirkt unter anderem, daß die Gärungsfähigkeit des aufzulockernden Mehlteiges bzw. die Spalt- und Vermehrungsfähigkeit der Gärungserreger erhöht werden. Dadurch kann Hefe und Zeit eingespart und die Ausbeute bei der Brot- bzw. Gebäckerzeugung um i0/, gesteigert werden. Eine Mehrausbeute von nur i °/o ergibt bei So Millionen Menschen z. B. ein Plus von etwa 70 Millionen kg Brot im Jahr.
  • Bei der Heranziehung von Sauerteig oder von Bäckereihefe als Gärungserreger ist der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wie folgt begründet Die Hefe weist neben den Eiweisstoffen (Albumin, Nuklein, Pepton), die deren Hauptbestandteil (etwa 6o°/0) bilden, einen hohen Prozentsatz (etwa 3o°/0) an Cellulose und Einlagerungsstoffen der Zellmembranen sowie 5 bis 60/, an Mineralstoffen und etwas Fett nebst stickstofffreien Stoffen auf. Die Mineralbestandteile der Hefe sind daher erheblich größer als die des Mehles, das zur Brot- bzw. Backwarenherstellung dient; auch der hohe Gehalt der mit der Cellulose verbundenen Einlagerungsstoffe der Zellmembran ist ein sehr beachtlicher Umstand. Der frische Scheide-Saturationsrückstand der Zuckerfabrikation enthält alle für das kräftige Gedeihen und eine üppige Fortpflanzung der Hefepilze sowie der '_%lilchsäurebakterien erforderlichen Mineralstoffe, ferner auch Eiweißstoffe und Pektine in der diesen Kleinorganismen zusagenden Form, und daraus erklärt sich dessen günstiger Einfluß auf den Gärungsprozeß. Eine besondere Bedeutung dürfte dabei auch den Pektinen zukommen, die nach neueren wissenschaftlichen Feststellungen sich durch die Eigenschaft der Bildung von Hemicellulose als Bindemittel des Cellulosegerüstes, also eines wichtigen Bestandteiles der Hefezellen, auszeichnen.
  • Der Saturationsrückstand aus dem Zuckerrübensaft stellt ein vollständig reines Produkt dar, das außer den oberwähnten Mineralstoffen und den organischen Substanzen des Rübensaftes keinerlei zweckwidrige Bestandteile enthält, und es entsprichtdemnach auch in hygienischer Hinsicht den Anforderungen vollkommen, die an ein Mittel zur Herstellung von Backwaren hergestellt werden können. Auch die Billigkeit dieses Mittels ist von Belang; es wird in großen Mengen als ein bisher wenig beachtetes Nebenprodukt der Zuckerfabrikation gewonnen. Sein Zusatz bewirkt auch lange Haltbarkeit und eine Verbesserung der Qualität und der Bekömmlichkeit der Backwaren, indem es z. B. den vielen Menschen unerwünschten Geschmack des mit Sauerteig zubereiteten Brotes erheblich mildert und gleichzeitig in den Backwaren eine Erhöhung des assirrmilierbaren mineralischen Nährstoffgehaltes bewirkt. Insbesondere werden den erfindungsgemäß hergestellten Backwaren assimilierbare Kalksalze zugeführt, die im Gegensatz zu dem, als Zusatz bereits in Vorschlag gebrachten Kalziumchlorid nicht bitter und nicht verdauungshemmend sind. Sie geben den Knochen die nötige Festigkeit und bewahren das Blut vor übermäßiger Säurebildung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Backwaren, dadurch gekennzeichnet, daß den Ausgangs-oder den Zusatzstoffen oder einem Gemenge derselben der bei der Zuckerfabrikation durch Filtration des Rübensaftes anfallende Saturationsrückstand, zweckmäßig in bei mäßiger Temperatur bis auf etwa 80/, Wassergehalt getrockneter und hierauf zu Pulver vermahlener Form in gleichmäßiger Verteilung und zweckmäßig im Verhältnis von o,6 bis 1,0% des verwendeten Mehles oder Schrotes zugesetzt wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ....N. r.314601, 324 865, 355 596.
DEF90399D 1941-08-15 1941-08-15 Verfahren zur Herstellung von Backwaren Expired DE744171C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF90399D DE744171C (de) 1941-08-15 1941-08-15 Verfahren zur Herstellung von Backwaren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF90399D DE744171C (de) 1941-08-15 1941-08-15 Verfahren zur Herstellung von Backwaren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE744171C true DE744171C (de) 1944-01-11

Family

ID=7115414

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF90399D Expired DE744171C (de) 1941-08-15 1941-08-15 Verfahren zur Herstellung von Backwaren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE744171C (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE314601C (de) *
DE324865C (de) * 1918-11-01 1920-09-03 Otto Reinke Dr Verfahren zur Gewinnung von Hefe aus Ruebenablauf- und Presswasser oder anderen zuckerhaltigen Fluessigkeiten
DE355596C (de) * 1919-09-04 1922-07-01 Franz Sailer Verfahren zur Herstellung von Presshefe aus Ruebensaft

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE314601C (de) *
DE324865C (de) * 1918-11-01 1920-09-03 Otto Reinke Dr Verfahren zur Gewinnung von Hefe aus Ruebenablauf- und Presswasser oder anderen zuckerhaltigen Fluessigkeiten
DE355596C (de) * 1919-09-04 1922-07-01 Franz Sailer Verfahren zur Herstellung von Presshefe aus Ruebensaft

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2952059C2 (de)
DE744171C (de) Verfahren zur Herstellung von Backwaren
EP0071841A2 (de) Verfahren und Fertigmehl zum Herstellen von schnittfestem Brot mit erhöhtem Ballaststoffgehalt
EP1258526A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Sauerteiges unter Verwendung von Hefe und homo- und heterofermentativen Laktobazillen
DE3013348A1 (de) Verfahren zur herstellung von backwaren
DE3402778C2 (de)
DE745304C (de) Verfahren zur Herstellung eines durch natuerliche Saeuerung gewonnenen Teigsaeuerungsmittels
DE3940247C1 (en) Producing micro-biologically active cereal drink - includes fermenting aq. nourishing path with low solid concn.
DE743359C (de) Verfahren zur Brotbereitung unter Verwendung eines Teigbeischlages aus Kartoffelerzeugnissen
DE10332200A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Vorteigen
DE19530890B4 (de) Herstellung von getrockneten, natürlichen Sauerteigkonzentraten mit hohem Säuregrad
DE440091C (de) Verfahren zur Herstellung von trockenen Backhilfsmitteln
DE10357433B4 (de) Verfahren zum Herstellen eines Getreidekeimzusatzes und dessen Verwendung zur Backwarenherstellung
DE3810322C2 (de) Verfahren zur einstufigen Brotteig-Herstellung auf natürlicher Sauerteigbasis ohne zusätzliche Lockerungsmittel
DE2052572A1 (en) Use of thermally unstable alpha-amylase - to improve raising of bakery products
DE3338977A1 (de) Verfahren zum verbessern der qualitaet von sauerteig-brot
DE3918937C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Brot
DE928341C (de) Verfahren zur Herstellung einer brotartigen Zubereitung
AT142231B (de) Verfahren zur Herstellung verdauungsfördernder Backwaren.
DE455114C (de) Verfahren zur Herstellung eines Backhilfsmittels
DE661425C (de) Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot
DE4036727C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Brotes und danach hergestelltes Brot
DE102009003666B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Bier
DE19631460A1 (de) Verfahren zur Herstellung gesundheitsfördernder Backwaren
EP1110458A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Sauerteiges unter Verwendung von hetero- und homofermentativen Laktobazillen