DE4036298A1 - Antibakteriell wirksamer keramischer werkstoff - Google Patents
Antibakteriell wirksamer keramischer werkstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft antibakteriell wirksame keramische Werk
stoffe, von denen gezeigt wird, daß sie in hohem Maße sichere
bzw. unschädliche und leicht zu handhabende Pulver sind, die
z. B. Harzen, Fasern, Papieren, keramischen Werkstoffen usw. bei
gemischt werden können. Diese keramischen Werkstoffe sind her
gestellt worden, um Metallionen oder Metallsalz, d. h., wenig
stens ein Metallsalz von Silber, Zink und Kupfer, zu absorbie
ren und gut festzuhalten, wonach derselbe keramische Werkstoff
bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 800°C oder höheren
Temperaturen, gebrannt wird. Die hohen Temperaturen bewirken,
daß sich der keramische Werkstoff zusammenzieht, wodurch der
Werkstoff derart behandelt wird, daß er die Metallionen oder Me
tallsalze dauerhaft einschließt, so daß sie in ein Fluid, das
mit dem Werkstoff in Kontakt kommt, weder desorbiert noch elu
iert werden.
Es ist bekannt, daß Metalle, die aus Silber, Kupfer und Zink
ausgewählt sind, sowie ihre Metallionen und Salze eine starke
antibakterielle Wirkung zeigen. Es sind verschiedene Verfahren
vorgeschlagen worden, von dieser antibakteriellen Wirkung Ge
brauch zu machen, indem ein Substrat wie z. B. ein Gewebe oder
ein Kunstharz durch Diffusion, Adsorption oder Beschichten mit
einem solchen Material versehen wird. Diese Metalle zeigen je
doch in bezug auf ein Substrat eine schlechte Dispergierbarkeit,
weshalb es schwierig ist, diese Metalle in einem Substrat homo
gen zu verteilen, und der erhaltene Gegenstand neigt deshalb da
zu, eine ungleichmäßige Qualität und eine ungleichmäßige anti
bakterielle Wirkung zu zeigen. Ein Gegenstand, der in dieser
Weise durch einfache Diffusion des Metallsalzes in ein Substrat
erhalten wurde, ist derart, daß das Metallion oder das Metall
salz in Gegenwart von Wasser aus dem Substrat eluiert wird. Der
Gegenstand erfährt deshalb eine Verminderung der Qualität und
der Fähigkeit zu antibakterieller Wirkung, und das Metallion
oder Metallsalz, das eluiert wird, kann unerwünschten Schaden
verursachen. Außerdem ändern Salze wie z. B. Silbersalze leicht
ihre Farbe, wenn sie Tageslicht ausgesetzt werden, weshalb es
schwierig ist, diese Salze lange zu lagern, und auch Gegenstän
de, denen diese Salze zugesetzt worden sind, können eine Farb
änderung erfahren. Obwohl diese Metallionen oder ihre Salze ei
ne hohe Hitzebeständigkeit haben und eine starke antibakteriel
le Wirkung zeigen, schließen die vorstehend erwähnten Nachteile
viele Anwendungen dieser Materialien als antibakterielle Mittel
(außer auf einigen sehr beschränkten Anwendungsgebieten) aus.
In den letzten Jahren sind jedoch als Träger, die eine sichere
Ausnutzung der antibakteriellen Wirkung der vorstehend erwähn
ten Metalle, Metallionen oder Metallsalze ermöglichen, Substan
zen vorgeschlagen worden, bei denen als Träger ein Ionenaustau
scher verwendet und der Träger einem Ionenaustausch oder einer
Absorption mit den Metallionen oder Salzen unterzogen wird. Die
JP-OS (Kokai) 60-1 81 002 offenbart beispielsweise ein antibakte
rielles Mittel, bei dem Zeolith einem Ionenaustausch mit diesen
Metallionen unterzogen worden ist. Durch diesen Ionenaustausch
vorgang wird die Elution der antibakteriellen Metallionen in
Wasser vermindert; ferner wird die Dispergierbarkeit in einem
Substrat wie z. B. einem Gewebe oder einem Kunstharz verbessert,
weshalb die Nachteile, die bei früheren Anwendungen eines Me
talls, Metallions oder Salzes als antibakteriellem Mittel beob
achtet wurden, abgeschwächt werden und antibakteriell wirksame
Metalle verhältnismäßig sicher angewandt werden können. Bei ei
nem Verfahren, bei dem durch einen Ionenaustausch erreicht wird,
daß ein Ionenaustauscher wie z. B. Zeolith antibakteriell wirk
same Metallionen trägt, ist jedoch die Menge der Metallionen,
die dem Ionenaustausch unterzogen werden können, durch das Io
nenaustauschvermögen des Trägermaterials begrenzt, und es ist
deshalb notwendig, einen Ionenaustauscher mit einem hohen Ionen
austauschvermögen zu verwenden, damit eine gewünschte starke an
tibakterielle Wirkung erzielt wird. Es tritt jedoch das Problem
auf, daß die verwendbaren Ionenaustauscherarten begrenzt sind.
Außerdem können die antibakteriell wirksamen Metallionen, die
als Folge des Ionenaustausches auf dem Ionenaustauscher getra
gen werden, nicht immer in jedem Medium der Wahl sicher ange
wandt werden, weil diese Metallionen in Abhängigkeit von der im
Einzelfall angewandten Trägerart aus dem Träger freigesetzt wer
den können. Ferner ist vor kurzem gezeigt worden, daß bei einem
zeolithhaltigen antibakteriellen Mittel, das durch Austausch
mit Silberionen erhalten wird, die Verfärbung im Vergleich zu
einem Material, bei dem ein Silbersalz lediglich adsorbiert ist,
vermindert ist. Im Verlauf der Zeit tritt jedoch tatsächlich ei
ne Verfärbung ein, weshalb sich eine lange Lagerung als schwie
rig erwiesen hat und Gegenstände, denen dieser Zeolith und Me
tallsalz zugesetzt worden sind, wegen Verfärbung voraussicht
lich schlechter werden.
Die JP-OS 60-1 81 002 offenbart ein Verfahren zur Hitzebehandlung
der Metallionen, die durch Austausch in Zeolith hineingebracht
worden sind. Die Hitzebehandlung wird bei einer Temperatur von
340 bis 580°C, das heißt, unterhalb der Temperatur, bei der
eine thermische Zersetzung des Zeolithen beginnen würde, zu dem
Zweck durchgeführt, die Umwandlung von Metall in Metalloxid zu
vermindern und dadurch die Menge der Gase, die zur Zeit der An
wendung entwickelt werden, einzuschränken. Wenn der Zeolith,
der einem Austausch mit Metallionen unterzogen wurde, verwendet
wird, wird deshalb in Abhängigkeit von den Bedingungen die An
wendung erleichtert, weil im Vergleich zu dem metallsubstituier
ten Zeolithen, der nicht hitzebehandelt worden ist, die Sicher
heit in bezug auf die Zusammensetzung etwas verbessert worden
ist, jedoch gibt es hinsichtlich der Freisetzung von Metallio
nen und/oder der Verfärbung im Verlauf der Zeit keinen bedeuten
den Unterschied. Des weiteren werden durch die Wirkung des Sil
bers Farben von Grau bis Schwarz erzeugt, wenn Zeolith, der Sil
ber trägt, bei einer höheren Temperatur von 600°C oder dar
über, die höher ist als die Temperaturen von 340 bis 580°C,
die in der JP-OS 60-1 81 002 erwähnt sind, hitzebehandelt wird,
und dadurch wird seine Anwendung in vielen Bereichen, in denen
sie notwendig wäre, verhindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen antibakteriell
wirksamen keramischen Werkstoff bereitzustellen, bei dem ein
antibakteriell wirksames Metall oder Metallion in keinerlei Me
dium, das mit dem Werkstoff in Kontakt kommt, eluiert wird, wo
durch auf eine auf das Metall oder Metallion zurückzuführende
Einschränkung der Anwendung keine besondere Aufmerksamkeit ge
richtet werden muß.
Ferner soll durch die Erfindung ein antibakteriell wirksamer
keramischer Werkstoff bereitgestellt werden, in dem eine ver
hältnismäßig große Menge antibakteriell wirksames Metall oder
Metallsalz durch Absorption festgehalten wird oder antibakte
riell wirksames Metallion einem Austausch mit dem keramischen
Werkstoff unterzogen worden ist, was zu dem Ergebnis führt, daß
der Werkstoff sicher und für eine ausgedehnte Zeit, deren Länge
unbekannt ist, ausgezeichnete antibakterielle Wirkung zeigt.
Des weiteren soll durch die Erfindung ein antibakteriell wirk
samer keramischer Werkstoff bereitgestellt werden, bei dem ein
antibakteriell wirksames Metall und/oder Metallion oder -salz
absorbiert oder ausgetauscht werden kann und der dennoch eine
ausgezeichnete Dispergierbarkeit in einem Substrat wie z. B. Fa
sern oder Kunstharz hat und eine äußerst hohe Hitzebeständig
keit zeigt, wobei sich die Farbe des Werkstoffs selbst bei lan
ger Lagerung nicht ändern soll.
Wie vorstehend erläutert wurde, ist antibakteriell wirksamer
Zeolith, der erhalten wird, indem Zeolith einem Ionenaustausch
mit einem antibakteriell wirksamen Metallion unterzogen wird,
ein verhältnismäßig einfach anzuwendendes antibakterielles Mit
tel mit verhältnismäßig hoher Stabilität. In Abhängigkeit von
der Art des verwendeten Zeolithen und von den Ionenaustauschbe
dingungen treten jedoch große Unterschiede in der erzielten an
tibakteriellen Wirksamkeit auf, weil die Menge der Metallionen,
die getragen werden können, durch das Ionenaustauschvermögen
des verwendeten Zeolithen beeinflußt wird. Außerdem nimmt die
antibakterielle Wirksamkeit bei verlängerter Anwendung allmäh
lich ab, weil die Metallionen allmählich in ein Medium, das mit
dem Zeolithen in Kontakt kommt, eluiert werden. Die Erfinder
haben deshalb ausgedehnte Untersuchungen mit dem Ziel durchge
führt, ein Verfahren zur Herstellung eines antibakteriell wirk
samen keramischen Werkstoffs zu entwickeln, der sicher, in ho
hem Maße antibakteriell wirksam und gegen eine Abnahme der an
tibakteriellen Wirksamkeit äußerst beständig ist, wobei diese
Merkmale dadurch erzielt werden, daß eine große Menge antibak
teriell wirksames Metall und/oder Metallion festgehalten wird
und sichergestellt wird, daß das Metall oder Metallion in ein
Medium, das mit dem Werkstoff in Kontakt kommt, ungeachtet der
Art des Mediums nicht eluiert wird. Als Ergebnis dieser Unter
suchungen ist den Erfindern die Herstellung eines in hohem Maße
erwünschten antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoffs ge
lungen. Im einzelnen ist festgestellt worden, daß dafür gesorgt
werden kann, daß ein antibakteriell wirksames Metall und/oder
Metallion oder -salz mit ungewöhnlich hoher Festigkeit an einen
keramischen Werkstoff gebunden wird, indem veranlaßt wird, daß
ein antibakteriell wirksames Metallion oder -salz unter Ausnut
zung der Tatsache, daß alle keramischen Werkstoffe, wenn auch
in verschiedenem Grade, porös sind und eine starke Neigung zu
Absorptions- oder Austauscheigenschaften zeigen, in ausreichen
dem Maße an einen keramischen Werkstoff absorbiert oder mit
einem keramischen Werkstoff ausgetauscht wird, und der kera
mische Werkstoff dann getrocknet und gebrannt wird, was dazu
führt, daß das antibakteriell wirksame Metall oder Metallsalz
ungeachtet der Art des Materials, in dem es behandelt wird,
nicht eluiert wird. Gemäß diesem Verfahren ist die festgehalte
ne Menge des Metalls und/oder des Metallsalzes viel größer als
die Menge des Metallions, das durch Ionenaustausch allein getra
gen werden kann. Als Folge ist die antibakterielle Wirksamkeit
des erhaltenen antibakteriell wirksamen keramischen Werkstoffes
viel größer als die eines keramischen antibakteriellen Mittels,
das lediglich durch einen Ionenaustauschvorgang erhalten wird,
weshalb eine geringere Menge von zugesetztem Metall oder Metall
ion ausreichen kann. Eine Elution des Metallions ist faktisch
in keinem Medium, das mit dem keramischen Werkstoff in Kontakt
kommt, nachweisbar, weil die Bindung zwischen dem Werkstoff und
dem antibakteriell wirksamen Metall oder Metallion durch das
Brennen immer weiter verstärkt wird. Dies ermöglicht für lange
Zeiten eine sichere Lagerung und Anwendung.
Der Träger, der im Rahmen der Erfindung verwendet wird, ist ein
Träger, wie er im allgemeinen als Absorptionsmittel eingesetzt
wird. Es ist beispielsweise möglich, Aluminiumoxid, Kieselsäu
regel, Bentonit, säureaktivierten Ton oder Kieselgur zu verwen
den. Bentonit, säureaktivierter Ton und Kieselgur können je
doch nicht in Form eines pulverförmigen Körpers verwendet wer
den, weil sie ein Glas bilden, wenn sie in dieser Form bei er
höhten Temperaturen gebrannt werden. Keramische Werkstoffe wie
z. B. Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Titandioxid und Zirkonium
oxid, die selbst dann stabil sind, wenn sie auf 1200 bis 1300°C
erhitzt werden, sind auch in dem Fall, daß sie gebrannt werden,
nicht fähig, die Metalle gut festzuhalten, und die Metallionen
können deshalb in großer Menge eluiert werden. Im Fall der Ver
wendung von Silber als Metall wird ferner die Farbe des Pulvers
grau bis schwarz, und im Fall von Siliciumdioxid wird die Farbe
gelblich braun. Solch ein keramischer Werkstoff sieht nicht gut
aus, ist deshalb schwierig zu verwenden und hat folglich einen
sehr beschränkten Anwendungsbereich. Wenn Silber jedoch bei ei
nem keramischen Werkstoff verwendet wird, der aus der Gruppe
ausgewählt ist, die aus Zeolith und Calciumverbindungen wie z. B.
Hydroxylapatit, Calciumphosphat, Calciumhydrogenphosphat, Cal
ciummetaphosphat, Calciumcarbonat und Calciumsilicat besteht,
und in einer großen Menge absorbiert und dann gebrannt wird,
verursacht es eine Zusammenziehung bzw. Kontraktion des kerami
schen Werkstoffs, wenn er auf und zwischen 800 und 1300°C er
hitzt wird. Das Metall oder das Metallion kann deshalb in einem
viel höheren Maße festgehalten werden, und eine Elution des Me
tallions tritt nicht ein. Auch in dem Fall, daß als Metall oder
Metallsalz Silber oder ein Silbersalz verwendet wird, bleibt
die Farbe des Pulvers weiß, weshalb es für das Anwendungsgebiet
keine Beschränkung gibt. Bei dem Herstellungsverfahren wird aus
dem keramischen Werkstoff feines Pulver mit einer Teilchengröße
von 100 µm oder weniger hergestellt.
Bei den bekannten Verfahren, bei denen, wie in der vorstehend
erwähnten JP-OS 60-1 81 002, die Hitzebehandlung bei einer Tempe
ratur zwischen 340 und 580°C durchgeführt wird, unterscheidet
sich die resultierende Zusammensetzung nicht in bedeutendem Ma
ße von einer Zusammensetzung, die nicht hitzebehandelt wurde,
und weder die Elution des Metallions noch die Verfärbung im Ver
lauf der Zeit kann vollständig verhindert werden. Wenn die Hit
zebehandlung bei einer Temperatur von mehr als 600°C durchge
führt wird, zersetzt sich der Zeolith, und die resultierende
Farbe liegt wegen der Wirkung des Silbers im Bereich von Grau
bis Schwarz. Eine Hitzebehandlung bei solchen Temperaturen ist
deshalb nicht in Betracht gezogen worden. Die Erfinder haben
jedoch festgestellt, daß die Farbe zu Weiß zurückkehrt, wenn
Zeolith, der ein Metall trägt, bei einer Temperatur von mehr
als 800°C gebrannt wird, und daß das Metallion oder -salz folg
lich nicht aus dem Zeolithen eluiert wird. Aufgrund dieser Tat
sache wird die Sicherheit erhöht und die antibakterielle Wir
kung für lange Zeiten beibehalten, wodurch der Anwendungsbe
reich in hohem Maße erweitert wird. Nachdem durch ein übliches
Verfahren bewirkt worden ist, daß der keramische Werkstoff eine
wäßrige Lösung, die das antibakteriell wirksame Metallion oder
-salz, d. h., ein Salz von Silber, Kupfer oder Zink, enthält,
absorbiert, wird der behandelte keramische Werkstoff gewaschen,
getrocknet und dann gebrannt. Obwohl die Brenn- bzw. Hitzebe
handlungstemperatur in Abhängigkeit von der Art des verwendeten
keramischen Werkstoffs nach Belieben verändert werden kann, be
vorzugt man eine möglichst hohe Temperatur und vorzugsweise ei
ne Temperatur von mehr als 800°C. Das Brennen bzw. die Hitze
behandlung kann zwar bei einer Temperatur bis zum Siedepunkt
des Silbers durchgeführt werden, jedoch würde das Metall bei ei
ner solchen Brenntemperatur verdampfen. Das Brennen sollte des
halb bei einer Temperatur von nicht mehr als 1300°C durchge
führt werden. Wegen eines solchen Brennvorgangs wird das absor
bierte Metall und/oder Metallion nicht mehr in ein Lösungsmit
tel eluiert, wenn der keramische Werkstoff in dem Lösungsmittel
behandelt wird. Die Menge des absorbierten Metalls und Metall
ions wird in Abhängigkeit von dem verwendeten keramischen Trä
ger, von der Art des gewählten Metallsalzes, von seiner Konzen
tration und von dem Temperaturbereich gewählt. Es gibt jedoch
noch Fälle, in denen Metalloxide ausfallen können, weshalb die
Menge des absorbierten Metalls und/oder Metallions unter der
Übersättigungsmenge liegen und vorzugsweise 15 bis 0,0001 Mas
se%, bezogen auf die Masse des keramischen Werkstoffs, betragen
sollte.
Der so erhaltene antibakteriell wirksame keramische Werkstoff
ist derart, daß die Metallmenge, die in Wasser eluiert wird,
unter der nachweisbaren Menge liegt, was die Anwendung sicher
macht, daß die antibakterielle Wirkung faktisch immer beibehal
ten wird und daß keine Verfärbung auftritt, wobei im Vergleich
zu einem Material bzw. Werkstoff, der in anderer Weise gebildet
wurde sogar in dem Fall eine überlegene antibakterielle Wir
kung gezeigt wird, daß dem keramischen Träger weniger als 50
Masse% und vorzugsweise etwa 0,1 bis 10 Masse% zugesetzt werden.
Außerdem geht die antibakterielle Wirkung, wenn der antibakte
riell wirksame Werkstoff Wärme ausgesetzt wird, nicht verloren
und wird dadurch auch nicht beeinträchtigt, und der keramische
Träger ist leicht in einem Material dispergierbar. Demnach ist
ein Formteil mit gleichmäßiger antibakterieller Wirkung leicht
erhältlich, wenn der keramische Träger in einem Kunstharz dis
pergiert und das Kunstharz dann geformt wird. Wenn ein pul
verförmiger Körper wie z. B. der erfindungsgemäße Werkstoff ge
brannt wird, wird durch das Brennen die Verbindung zu festen
bzw. kompakten Teilchen in hohem Maße gefördert; eine Verminde
rung der Gesamtoberfläche des pulverförmigen Körpers und seiner
Porosität ist nachgewiesen worden, und es ist bestätigt worden,
daß faktisch keine Absorption von Wasser auftritt. Bei dem er
findungsgemäßen Verfahren ist ferner gezeigt worden, daß das
Brennen die Bindung zwischen dem keramischen Werkstoff und dem
absorbierten Metall und Metallion verstärkt, wodurch die Reak
tionsfähigkeit mit Wasser vermindert wird, und es wird angenom
men, daß keine Elution des absorbierten Metalls oder Metallsal
zes in Wasser nachgewiesen werden wird.
Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird durch die fol
genden Beispiele näher erläutert.
10 L destilliertem Wasser wurden 1,0 kg Hydroxylapatit, 32 g
Silbernitrat und 69 g Zinknitrat zugesetzt, worauf gerührt wur
de. Das resultierende Produkt wurde in Form eines getrockneten
Kuchens gründlich mit destilliertem Wasser gewaschen und ge
trocknet, und ein Anteil davon wurde pulverisiert, wodurch ein
antibakteriell wirksamer Hydroxylapatit (1-1) erhalten wurde,
der etwa 2% Silber und etwa 1,5% Zink enthielt. Der verblie
bene Anteil wurde bei 1200°C gebrannt und pulverisiert, wo
durch ein antibakteriell wirksamer Hydroxylapatit (1-2) erhal
ten wurde, der etwa 2% Silber und etwa 1,5% Zink trug.
10 L destilliertem Wasser wurden 1,0 kg Tricalciumphosphat, 30 g
Silbernitrat und 45 g Zinknitrat zugesetzt, worauf gerührt
wurde. Das resultierende Produkt wurde in Form eines Kuchens
gründlich mit destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet,
und ein Anteil davon wurde pulverisiert, wodurch antibakteriell
wirksames Tricalciumphosphat (2-1) erhalten wurde, das etwa 0,8%
Silber und etwa 1% Zink enthielt. Der verbliebene Anteil
wurde bei 1100°C gebrannt und pulverisiert, wodurch antibakte
riell wirksames Tricalciumphosphat (2-2) erhalten wurde, das et
wa 0,5% Silber und etwa 1% Zink trug.
10 L destilliertem Wasser wurden 1,0 kg Calciumcarbonat und
0,01 g Silbernitrat zugesetzt, worauf gerührt wurde. Das resul
tierende Produkt wurde in Form eines Kuchens gründlich mit de
stilliertem Wasser gewaschen und getrocknet, und ein Anteil da
von wurde pulverisiert, wodurch antibakteriell wirksames Cal
ciumcarbonat (3-1) erhalten wurde, das etwa 0,001% Silber ent
hielt. Der verbliebene Anteil wurde bei 800°C gebrannt und
pulverisiert, wodurch antibakteriell wirksames Calciumcarbonat
(3-2) erhalten wurde, das etwa 0,0001% Silber trug.
10 L destilliertem Wasser wurden 1,0 kg Calciumsilicat, 180 g
Silbernitrat und 200 g Kupfernitrat zugesetzt, worauf unter Sie
den gerührt wurde. Das resultierende Produkt wurde in Form ei
nes Kuchens gründlich mit destilliertem Wasser gewaschen und
getrocknet, und ein Anteil davon wurde pulverisiert, wodurch
antibakteriell wirksames Calciumsilicat (4-1) erhalten wurde,
das etwa 10% Silber und etwa 5% Kupfer enthielt. Der verblie
bene Anteil wurde bei 1200°C gebrannt und pulverisiert, wo
durch antibakteriell wirksames Calciumsilicat (4-2) erhalten
wurde, das etwa 10% Silber und etwa 5% Kupfer trug.
Als Probe (5) wurde in dem nachstehenden Versuch zu Vergleichs
zwecken ein im Handel erhältlicher, etwa 2% Silber und etwa
1,5% Zink tragender antibakteriell wirksamer Zeolith verwendet.
10 L destilliertem Wasser wurden 1,0 kg Zeolith, 32 g Silberni
trat und 46 g Zinknitrat zugesetzt, worauf gerührt wurde. Das
resultierende Produkt wurde in Form eines Kuchens gründlich mit
destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet, und ein Anteil
davon wurde pulverisiert, wodurch antibakteriell wirksamer Zeo
lith (6-1) erhalten wurde, der etwa 2% Silber und etwa 1%
Zink enthielt. Der verbliebene Anteil wurde bei 800°C gebrannt
und pulverisiert, wodurch antibakteriell wirksamer Zeolith (6-2)
erhalten wurde, der etwa 2% Silber und etwa 1% Zink trug.
Die vorstehend erwähnten Proben 1-1 bis 6-2 wurden 100 mL de
stilliertem Wasser in einer Menge von jeweils 1 g zugesetzt,
worauf 30 min lang gerührt wurde. Unter Anwendung eines Atomab
sorptions-Spektrophotometers wurden die Metallionen oder -salze
in jeder resultierenden Lösung gemessen, und die eluierte Menge
wurde bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Wie in Tabelle 1 gezeigt ist, kann die Elution eines Metalls
verhindert werden indem der keramische Werkstoff, der das Me
tall enthält, gebrannt wird.
Phosphat-Pufferlösungen von physiologischer Kochsalzlösung, de
nen die Proben 1-1 bis 2-2 und 4-1 bis 5 in einer Menge von je
weils 0,1 Masse% und die Proben 3-1 und 3-2 in einer Menge von
jeweils 50 Masse% zugesetzt worden waren, wurde eine Lösung von
Kolibakterien bzw. Dickdarmbazillen zugesetzt. Dann wurde die
antibakterielle Wirksamkeit gegen Kolibakterien bzw. Dickdarm
bazillen gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
Die Angabe "<1" in Tabelle 2 basiert auf dem Grenzwert der Bak
terienmessung und bedeutet, daß keine Bakterien festgestellt
wurden.
Weiß gefärbter antibakteriell wirksamer Hydroxylapatit (1-2) und
ein weiß gefärbter antibakteriell wirksamer Zeolith (5), der im
Handel erhältlich ist, wurden in klare bzw. farblose Polystyrol
beutel gefüllt, und die Beutel wurden in einem Lagerraum mit in
direkter Beleuchtung stehen gelassen. Als Ergebnis wurde bestä
tigt, daß sich die Farbe des im Handel erhältlichen antibakte
riell wirksamen Zeolithen (5) nach einem halben Jahr zu einer
etwas gelblichen Farbe und nach einem Jahr zu einer zitronengel
ben Farbe verändert hatte. (Es wurde festgestellt, daß das Pul
ver an der äußersten Oberfläche dunkler gelb war als das Pulver
in der Mitte des Beutels.) Der antibakteriell wirksame Hydroxyl
apatit behielt jedoch seine weiße Farbe und zeigte selbst nach
einem Jahr keine Verfärbung. Auch der entsprechend dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellte antibakteriell wirksame Zeo
lith (6-2) behielt seine weiße Farbe und zeigte in derselben
Weise keine Verfärbung.
Es ist demnach offensichtlich, daß der antibakteriell wirksame
keramische Werkstoff, der gemäß der Erfindung erhalten wird,
nicht nur eine antibakterielle Wirksamkeit besitzt, die der des
bekannten antibakteriell wirksamen Zeolithen gleichwertig ist,
sondern auch faktisch keine Elution des Metallions oder der Me
tallsalze zeigt und seine Farbe auch während sehr langer Zeit
räume nicht verändert.
Der erfindungsgemäße antibakteriell wirksame keramische Werk
stoff zeigt eine hohe Hitzebeständigkeit und eine ausgezeichne
te Dispergierbarkeit und kann deshalb in einem weiten Bereich
von Anwendungsgebieten verwendet werden, indem er z. B. Fasern,
Kunststoff, Papier oder keramischem Werkstoff zugesetzt wird.
Da keine Elution von Metall oder Metallionen oder Metallsalzen
nachweisbar ist, kann der erfindungsgemäße antibakteriell wirk
same keramische Werkstoff insbesondere auf Gebieten verwendet
werden, die einen hohen Grad der Sicherheit bzw. Unschädlich
keit erfordern, beispielsweise auf den Gebieten der Kosmetik,
der Arzneimittel, der Lebensmittelverpackung, der medizinischen
Instrumente und biologischer Materialien. Der erfindungsgemäße
antibakteriell wirksame keramische Werkstoff kann insbesondere
in Verpackungsmaterialien, die bei Siedehitze oder mit Wasser
dampf sterilisiert werden, oder in Wasseraufbereitungsgeräten,
bei denen heißes Wasser verwendet wird, angewandt werden, weil
keine Elution von Metall oder Metallionen oder Metallsalzen er
folgt und die antibakterielle Wirksamkeit selbst in siedendem
Wasser nicht abnimmt.
Bei dem erfindungsgemäßen antibakteriell wirksamen keramischen
Werkstoff wurde bewirkt, daß wenigstens ein keramischer Werk
stoff, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Hydroxylapa
tit, Calciumphosphat, Calciumhydrogenphosphat, Calciumcarbonat,
Calciumsilicat und Zeolith besteht, wenigstens ein flüssig ge
wordenes bzw. gelöstes Metallsalz, das aus der Gruppe ausge
wählt ist, die aus Salzen von Silber, Kupfer und Zink besteht,
absorbiert und gut festhält, wonach ein Brennen bzw. eine Hit
zebehandlung bei erhöhten Temperaturen durchgeführt wurde.
Claims (6)
1. Antibakteriell wirksamer keramischer Werkstoff, dadurch ge
kennzeichnet, daß bewirkt wurde, daß wenigstens ein keramischer
Werkstoff, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Hydroxyl
apatit, Calciumphosphat, Calciumhydrogenphosphat, Calciumcarbo
nat, Calciumsilicat und Zeolith besteht, wenigstens ein wäßri
ges Metallsalz, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Sal
zen von Silber, Kupfer und Zink besteht, adsorbiert bzw. absor
biert und festhält, wonach ein Brennen bzw. eine Hitzebehand
lung durchgeführt wurde.
2. Antibakteriell wirksamer keramischer Werkstoff nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der keramische Werkstoff Hydro
xylapatit ist.
3. Antibakteriell wirksamer keramischer Werkstoff nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Metallsalz ein Salz
von Silber und Zink ist.
4. Antibakteriell wirksamer keramischer Werkstoff nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der auf den keramischen
Werkstoff bezogene Gehalt des Metalls und/oder des Metallions
15 bis 0,0001 Masse% beträgt.
5. Antibakteriell wirksamer keramischer Werkstoff nach einem
der Ansprüche 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bren
nen bei einer Temperatur von mehr als 800°C durchgeführt wurde.
6. Antibakteriell wirksamer keramischer Werkstoff, dadurch ge
kennzeichnet, daß bewirkt wurde, daß ein gebrannter keramischer
Werkstoff wenigstens ein Metall und/oder Metallion trägt.
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