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Neuerung an photographischen Setzmaschinen. Die Erfindung betrifft
eine Neuerung an photographischen Setzmaschinen.
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Es sind solche Maschinen bekannt, bei denen man die von Hand oder
mittels Maschine gesetzten Typen o. dgl, auf ein lichtempfindliches Blatt oder eine
solche Platte photographiert und diese dann ätzt oder sonstwie präpariert, um eine
druckfähige Fläche zu erhalten. Noch vor der Verwendung des photographischen Verfahrens
hat man versucht, das Setzen der Typen
mittels Hand oder Maschine
unnötig zu machen, indem man Typen verwendete, die einzeln nacheinander in den Lichtweg
eines photographischen Projektionsapparates gebracht wurden.
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ach der Erfindung wird ein biegsamer Film oder Streifen verwendet,
welcher die Buchstaben oder Zeichen trägt, von welchen photographische Reproduktionen
hergestellt werden sollen. Die Buchstaben oder Schriftzeichen können entweder undurchsichtig
auf dem durchscheinenden Film oder aber umgekehrt durchscheinend auf dem undurchsichtigen
Film angeordnet werden. Die letztere Anordnung wird am meisten bevorzugt.
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Es sind Mittel vorgesehen, um bestimmte Teile des Films vor dem Projektionsapparat
einzustellen und aus dem eingestellten Filmteil bestimmte Buchstaben oder Schriftzeichen
dem Lichtstrahl des Projektionsapparates auszusetzen und jeden ausgewählten Filmteil
in dieser Stellung genau einzustellen und festzuhalten.
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Hierdurch wird es möglich, eine große Zahl verschiedenerSchriftarten,
wie Römisch, Kursiv, hediäval, moderne Schriftarten u. dgl., augenblicklich benutzbar
zu machen und jedes Schriftzeichen der in Frage kommenden Schriftart aus dem eingestellten
Filmstreifen auszuwählen.
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L m eine unnötige Länge des Filmstreifens oder eine unpraktische Größe
des Schriftzeichenbildes zu vermeiden, wird verteilhaft eine Einrichtung verwendet,
durch welche die Größe der Projektion der eingestellten Type (oder des eingestellten
Schriftzeichens) nach Wunsch eingestellt, d. h. vergrößert oder verkleinert werden
kann, um Schriftzeichen verschiedener Größe zu erzeugen, da für kaufmännische Zwecke
in der Regel mindestens go verschiedene SchriftzeichengröPen in Frage kommen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bewirkt die Einstellung
der Filmschablone zu dem Lichtprojektionsapparat selbsttätig auch die Einstellung
der erforderlichen Zwischenräume, da die Räume für die verschiedenen Schriftzeichen
ganz beträchtlich voneinander abweichen. So beträgt beispielsweise die Breite bei
modernen Schriftarten z. B. etwa i mm bei dem Schriftzeichen »?" und etwa .f,15
mm für das Schriftzeichen »M'«.
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Die neue Vorrichtung. ist in beiliegender Zeichnung beispielsweise
zur Darstellung gelangt, und zwar zeigt Abb. i eine schaubildliche Ansicht einer
mit der Filmschablone nach der Erfindung arbeitenden Maschine.
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Abb.2 zeigt den Filmträger in Vorderansicht und Abb.3 denselben in
Oberansicht.
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Abb. 4. veranschaulicht in vergrößertem Maßstabe die Einstellvorrichtung
für die Filmspulen. Abb.5 zeigt einen Teil einer Ausführungsform des Filmstreifens.
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Abb. 6 ist eine Einzeldarstellung der durch den Film nach Abb.5 betätigten
Einstellvorrichtung.
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Abb.7 zeigt die Stellung der Schaltorgane vor dem Herabdrücken der
Tasten und Abb 8 in Teilansicht nach erfolgtem Herabdrücken der Tasten.
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Ein biegsamer Filmstreifen i. wird von Spulen 2 und 3 getragen und
über Fiihrungsspulen 4 und 5 hinweggeleitet.
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Der Film i ist an seinen Längskanten bei 6 gelocht, um mit diesen
Lochungen in Zähne 7 der Führungsspulen einzugreifen.
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Der Filmstreifen wird vorteilhaft mit drei Reihen der Schriftzeichen
ausgestattet, nämlich mit großen und kleinen Buchstaben sowie mit den sonstigen
Spezialzeichen. Die Einrichtung ist derart getroffen, daß jedesmal nur ein Schriftzeichen
den M eg des Lichtstrahles eines Projektionsapparates passieren kann. Der Projektionsapparat
besteht aus einer Lichtquelle in einem Gehäuse 8 und einer Projektionslinse in einem
Träger g, welcher mit dem Lichtgehäuse 8 verbunden ist. Das Gehäuse ic umschließt
die lichtempfindliche Fläche, auf welchem die eingestellten Schriftzeichen vermittels
des teleskopartig verlängerbaren Gehäuses ii photographiert werden sollen.
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Der Linsenträger g ist mit einem Verschluß ausgestattet, welcher durch
einen Elektromagneten 13 betätigt wird.
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Der Filmstreifen i (Abb. 3) ist in drei Teile A-B, B-C und C-D unterteilt.
Jeder Teil enthält die verschiedenen Schriftzeichen einer besonderen Schriftart,
so z. B. der Teil A-B die Schriftzeichen der römischen Schrift usw.
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Die Lochungen 6 an den Kanten des Film= Streifens greifen auch in
ein Feststellrad 14 ein. Auf der Achse 15 dieses Rades 14 ist fest eine Scheibe
16 mit Zähnen angeordnet. Dieser gegenüber liegt eine mit einem Elektromagneten
ausgestattete gezähnte Scheibe 17. Wenn der Elektromagnet 18 Strcm erhält, schließen
sich die Scheiben 17 und 16 mit ihren Zähnen zusammen und stellen den Filmstreifen
i genau so ein und fest, daß der ausgewählte Buchstabe oder das ausgewählte Schriftzeichen
innerhalb des Lichtstrahles der Kamera 8, g, 11 liegt.
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Da der Filmstreifen 3 verschiedene Reihen von Schriftzeichen aufweist,
so ist es nötig, daß derselbe außer seiner normaler. Stellung zur Einstellung der
verschiedenen Schriftzeichen auch noch in zwei andere Stellungen angehoben werden
kann. Dies wird dadurch erzielt, daß der Rahmen ig (Abb. 2), welcher die Spulen
2, 3, 4 und 5 trägt, auf Führungen 20 gleitet und mit einer Zahnstange 21 verbunden
ist, welche durch ein Zahnrad 22 mittels eines geeigneten
Getriebes
verschoben werden kann. Ein Anschlag 23 der Zahnstange 21 kann entweder gegen einen
Anschlag 24 oder einen Anschlag 25 oder auch 26 anstoßen. Diese Anschläge werden
von einer um ihre eigene Achse drehbaren Spindel 27 getragen. Wenn z. B. ein großer
Buchstabe verlangt wird, ist der Anschlag 26 wirksam. Bei einer kleineren Buchstabenart
wirkt der Anschlag 25 und bei besonderen Schriftzeichen und kleinen Buchstaben der
Anschlag 24, um den Rahmen i9 mit dem Filmstreifen in seiner Stellung festzuhalten,
damit das ausgewählte Schriftzeichen in die Lichtbahn des Projektionsapparates eingestellt
wird. Um den Filmstreifen in seiner Längsrichtung von einer Stellung in die andere
Stellung einzustellen, wird vorteilhaft ein Friktionsantrieb verwendet, der durch
das Kegelradgetriebe 28, 30 angetrieben wird, und zwar mittels des langen
Zahnrades 29, welches bei allen Stellungen des Rahmens Z9 beständig mit dem Zahnrad
31 in Eingriff steht. Das Zahnrad 31 sitzt lose auf der die Filmspule 2 tragenden
`'Felle 32, die es mittels der Friktionskupplung 33 antreibt. Das Zahnrad 31 ist
fest verbunden mit einem Zahnrad 34, welches ein Zahnrad 36 durch Vermittlung der
Zahnräder 37 antreibt. Das Zahnrad 36 sitzt lose auf der `Felle 38 der F ilmspule
r, welche angetrieben wird, wenn eine elektromagnetische Kupplung 3 j Strom erhält.
Diese elektromagnetische Kupplung 39 ist stärker als die Friktionskupplung 33.
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U m nun den Filmstreifen von seinem Teil A -B auf einen anderen
Teil, z. B. C-D, zu verstellen, wird die Welle 38 vermittels der Kupplung 39 angetrieben,
bis die Achse 42 der Filmspule 5 eine Stellung erreicht, die durch den Anschlag
4o (Abb. .4) begrenzt wird. Dieser Anschlag 40 wirkt als veränderlicher radialer
Anschlag für ein Schneckenrad 41. Ein ähnliches Schneckenrad 43 ist auf der Achse
46 der Filmspule 4 vorgesehen und wirkt mit einem entsprechenden Anschlag 47 zusammen
derart, daß die Auswahl von 34 verschiedenen Schriftzeichen möglich ist.
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In dem Schneckenrad 43 ist ein Schlitz vorgesehen, welcher diesem
Schneckenrad eine Drehung entgegen dem Uhrzeiger gestattet, während der Film von
einer Schriftart zur anderen verstellt wird.
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Das Schneckenrad 41 auf der Welle 42 ist mit der Achse der Führungsspule
5 durch das Getriebe 49, 5o, 51: und 52 -verbunden, derart, daß ein Schneckenrad
von kleineren Abmessungen verwendet werden kann, trotzdem die Filmspule 5 mehrmalige
Umdrehungen machen muß, wenn sie von einer Schriftart zur anderen übergehen soll
Durch Verstellung eines Hebels 491 auf dem Tastenbrett 5o1 wird ein Setzapparat
511 betätigt, durch welchen der Anschlag 40 so verstellt wird, daß der Film auf
seinen Spulen 4 und 5 verschoben wird, bis die gewünschte Schriftart des Films zwischen
diesen Spulen liegt. Zu diesem Zweck wird die Spule 5 durch das Getriebe 49, 5o,
51 und 52 von der Welle 42 aus angetrieben, welche ihrerseits ihren Antrieb von
der Hauptquelle der Maschine erhält. Die Welle 42 dreht sich so lange, bis das Schneckenrad
41 durch den Anschlag 4o angehalten wird.
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Durch das Herabdrücken einer Buchstabentaste, z. B. 51, wird ein Stromkreis
52 (Abb. ,) geschlossen, der eine Einrichtung betätigt, welche den Anschlag 47 verstellt,
um den gewünschten Buchstaben einzustellen. Gleichzeitig erhält der Elektromagnet
39 Strom und treibt die Filmspule 3 an, bis das Schneckenrad 43 gegen den Anschlag
47 anstößt. Bei weiterer Abwärtsbewegung der Buchstabentaste 51 wird der Stromkreis
eines Elektromagneten 52 unterbrochen. Ein oder mehrere der Elektromagneten 56 dieser
Einrichtung werden dann durch den Kontaktschluß 57 betätigt, um die Verstellung
des Wagens 53 um einen halben Zwischenraum zu bewirken. Dieser Wagen 53 trägt die
lichtempfindliche Fläche, auf welcher das Bild des eingestellten Schriftzeichens
photographiert werden soll.
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Hierauf wird der Stromkreis der Spule 5.4 unterbrochen und der Stromkreis
der Spule 52 geschlossen sowie desgleichen der Stromkreis der Spule 13. Hierdurch
wird der Verschluß geöffnet und das photographische Bild des ausgewählten Schriftzeichens
hergestellt. Die endgültige Stellung der Kontakte ergibt sich aus Abb. B.
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Nachdem der Verschluß geschlossen ist, muß der `'Vagen bzw. Schlitten
53 wiederum um die Hälfte eines Zwischenraumes für die ausgewählte Type bzw. das
ausgewählte Schriftzeichen verstellt werden, da das Schriftzeichen natürlich immer
in der Mitte des Zwischenraumes photographiert werden muß, welchen es einnimmt.
Da nun die Taste 51 wieder frei ist, wird der Stromkreis des Elektromagneten bzw.
der Elektromagnete 56 wieder geschlossen für die Zeit, in welcher der Wagen von
dem Elektromagneten 52 freigegeben ist, und gleichzeitig wird augenblicklich der
Elektromagnet 54 erregt.
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Wenn es gewünscht ist, die Reproduktion des Schriftzeichens auf dem
Film z zu vergrößern oder zu verkleinern, kann ein Hebel 58 des Tastenbettes
5o verstellt werden, um die entsprechende Verstellung des Linsenträgers 9 und Rahmens
zg mit den Filmspulen 45 und der Lichtquelle 8 auf den Führungen 59 zu bewirken,
wobei die notwendigen optischen Beziehungen dieser Teile zueinander durch das Organ
6o und 61 geregelt werden.
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' In gewissen Fällen, z. B. wenn es wünschenswert ist, daß ein gewisser
Zeitraum zwischen
der Betätigung der Buchstabentaste und der Einstellung
des Films liegt, ist es nötig, andere ?Mittel vorzusehen, um die erforderliche selbsttätige
Einstellung des Wagens 53 für jedes Schriftzeichen zu erlangen.
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Dies kann durch die Verwendung eines Films gemäß Abb.5 erreicht werden.
Nach dieser Abbildung besitzt der Film i eine seitliche Verlängerung 62, die mit
einer Mehrzahl von Lochungen 63 in Gruppen von etwa vier für jedes Schriftzeichen
ausgestattet ist. Da jedes Loch der "Tätigkeit eines Magneten 56 des Setzmechanismus
entspricht, ergibt sich, daß, da jedes Schriftzeichen in die Photographierstellung
kommt, eine entsprechende Anzahl von Magneten 56 vorhanden sein müssen, um
die gewünschte Einstellung des Wagens 53 entsprechend der Zwischenraumweite der
Buchstaben bzw. Schriftzeichen zu bewirken. Wenn vier Lochungen für jedes Schriftzeichen
vorhanden sind, können fünfzehn verschiedene Zwischenraumweiten eingestellt werden.
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Sind nun eine, zwei, drei oder vier,dieser Lochungen frei (offen),
so werden ein oder mehrere der Magnete 56 betätigt, um den Wagen entsprechend zu
verstellen. Der Kontakt kann durch Bürsten 6.1 herbeigeführt werden, die über die
Oberfläche des Films 62 schleifen und den Stromkreis der Spulen 56 durch einen Leiter
65 schließen. Aus Abb. 5 ist zu ersehen, daß die Lochungen 63 auf einer bis vier
Linien für jedes Schriftzeichen liegen. Soll z. B. der Buchstabe »h« der betreffenden
Schriftart gedruckt werden, so wird der Film i auf die entsprechende Schriftart
eingestellt, und der `Vagen i9 wird verschoben, bis die Schriftzeichen der unteren
Reihe 66 in eine Linie mit dem Lichtweg der Kamera gelangen; wodurch die Lochungen
der Reihen 67, 68, 69
und 7o der Filmverlängerung 62 sich in Linie mit den
Kontaktbürsten 64 einstellen.
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Da der Buchstabe »h#, einer Spatiumweite von acht Einheiten entspricht,
liegt alsdann unter der Bürste 6.1#T ein Loch, so daß ein elektrischer Stromkreis
durch die Bürste 6.1a, den Leiter 65 und eine der Spulen 56 entsprechend diesem
Wert geschlossen wird, während die anderen drei Bürsten 6.1h, 6.1c und 6_1a1 von
dem Leiter 65 durch den dazwischenliegenden Film i isoliert sind, so daß der Wagen
53 um acht Spatiumeinheiten betätigt wird.
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Nach Vorstehendem dient der VerlängArungsstreifen 62 des Films i mit
seinen Lochungen 63 dazu, um den `Vagen 53 auf elektrischem `'rege selbsttätig einzustellen.
Es ist jedoch selbstverständlich, daß dies auch auf irgendeinem mechanischen Wege,
etwa durch Stifte, bewirkt werden kann, die in die entsprechenden Lochungen eingreifen.