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Photographische Setzmaschine
Bei photographischensetzmaschinen werden die auf einer Matrix angeordneten Schriftzeichen (Buch- staben oder Ziffern) photographisch auf einem Film abgebildet, wobei die beiden Teile entlang der Zeile relativ zueinander verschoben werden und hiebei auf dem Film die photographischen Abbildungen von
Schriftzeichen dadurch erzeugt werden, dass jeweils in jenem Augenblick, in welchem sich bei der Ver- schiebungsbewegung ein zu setzendes Schriftzeichen der Matrize vor jener Stelle des Filmes befindet, an der es in der Zeile erscheinen soll, eine Belichtungseinrichtung betätigt wird.
Bei einer aus der österreichischen Patentschrift Nr. 178637 bekannten photographischen Setzmaschine wird vor einer Lampe für sehr kurze Belichtungdauer eine Matrize verschoben, welche alle Schrift- zeichen des Alphabetes enthält, und die Belichtungslampe wird jeweils in jenem Augenblick betätigt, in welchem sich ein abzubildendes Schriftzeichen der Matrize in der erforderlichen Lage befindet, wobei die Belichtungen im allgemeinen durch einen Speicher gesteuert werden, in welchem die zeitliche Aufeinanderfolge der Belichtungen der Schriftzeichen eingetragen ist. In dieser bekannten Setzmaschine kann bei jedem Vorbeigang des ganzen Alphabetes vor der Lampe jedes Schriftzeichen der Matrize nur einmal in der Zeile auf dem Film abgebildet werden.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine photographische Setzmaschine so auszubilden, dass bei einem einzigen Zeilendurchgang der Matrize alle Schriftzeichen einer Zeile photographisch abgebildet werden können, auch wenn einzelne Schriftzeichen mehr als einmal in der Zeile vorkommen. Die Erfindung geht fiiebei von einer photographischen Setzmaschine mit einer feststehenden Matrix, die nebeneinander in mindestens einer Zeile angeordnete Schriftzeichen trägt, und mit einer Einrichtung zur selektiven Belichtung jedes einzelnen Schriftzeichens der Matrix während seiner Aufnahme auf einer lichtempfindlichen Schicht aus und erreicht das angestrebte Ziel dadurch, dass ein parallel zur Zeilenrichtung verschiebbares Projektionsobjektiv vorgesehen ist,
durch das die Projektionsorte aller auf der Matrix enthaltenen Schriftzeichen längs einer vorbestimmten Zeile auf einem feststehenden Schichtträger verschiebbar sind, dass die Belichtungseinrichtung eine Vielzahl von lichtemissionsfähigen Elementen aufweist, von denen jedes einem Schriftzeichen der Matrix zugeordnet ist und dass bei Verwendung einer Matrix mit mehreren Zeilen von Schriftzeichen, die z. B. verschiedenartigen Alphabeten angehören, zwischen dem Objektiv und der lichtempfindlichen Schicht zwei parallele Spiegelflächen angeordnet sind, mit deren Hilfe die Schriftzeichen aller Zeilen der Matrix auf die gleiche Zeile am Schichtträger projizierbar sind.
Die mehrmalige Abbildung eines Schriftzeichens der Matrize auf dem Film während eines einzigen Zeilendurchganges wird hiebei dadurch ermöglicht, dass jedes Schriftzeichen mit dem ihm zugeordneten lichtemissionsfähigen Element für sich eine eigene Matrize bildet, die bzw. deren Projektion entlang der Zeile über den Film verschoben wird, wobei natürlich während der einmaligen Verschiebung aller Projektionsorte entlang der Zeile jede Teilmatrize durch ihr zugeordnetes Leuchtelement beliebig oft belichtet werden kann. Dadurch kann der Zeitaufwand für das Setzen einer Zeile auf ein Mindestmass herabgesetzt werden, welches lediglich durch die Verschiebungsdauer der Projektionsoptik bestimmt ist.
Bei Verwendung einer Matrix mit mehreren Zeilen von Schriftzeichen verschiedener Form oder Grö- sse braucht beim Wechseln der Schrift an der Setzmaschine keine Änderung vorgenommen zu werden, vielmehr ist es bei Vorsehung der parallelen Spiegel nur erforderlich, die Belichtungseinrichtung auf die jeweils gewünschte Zeile, vorzugsweise automatisch, umzuschalten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele hervor. In den Zeichnungen zeigen die Fig. 1 und 6 - 9 teilweise in schematischer Darstellung den konstruktiven Aufbau der photographischen Setzmaschine und einzelner Teile derselben und die Fig. 2-5 erläutern in Form von Tabellen die Vorgänge beim Setzen einer bestimmten Reihe von Schriftzeichen in einer Zeile.
Bei der erfindungsgemässen Setzmaschine sind die Typen (Buchstaben, Ziffern usw.) feststehend in einer Matri : : 10 (Fig. 1 und 9) angeordnet, u. zw. vorzugsweise transparent auf opakem Untergrund. Die
Typen k5nnen kurzzeitig mit Hilfe von Blitzlichtlämpchen 21 (Fig. 1) oder durch den Leuchtpunkt einer
Kathodenstrahlröhre 106 (Fig. 9) belichtet werden, deren Strahl auf die Oberfläche eines Leuchtschir- mes 100 trifft und jeweils eine bestimmte Type der Matrix 10 erfasst.
Ein optisches System, das beispielsweise aus einer Linse besteht, die zwischen der Matrix 10 und einem zu dieser parallelen lichtempfindlichen Film 8 angeordnet ist und parallel zur Reihe der Schrift- zeichen auf der Matrix 10 verschoben werden kann, bestimmt in der Ebene des lichtempfindlichen Fil- mes 8 die Projektionsorte aller Schriftzeichen der Matrix 10. Beim Verschieben der Projektionsoptik aus der Stellung 44 in eine Stellung 46 (Fig. 1) werden diese Projektionsorte in der Ebene des Filmes 8 von der Position 1 entlang der zu setzenden Zeile quer über den Film in die Position 2 verschoben. Demnach können während eines Bewegungszyklus der Linse von der Stellung 44 in die Stellung 46 alle Typen des
Alphabetes bei entsprechender Belichtung derselben an einer bestimmten Stelle des Filmes abgebildet werden.
Um eine Textzeile zu erhalten, brauchen nur die verschiedenen Typen der Matrix in jenem Zeit- punkt belichtet zu werden, in dem ihr'Projektionsort die gewünschte Position in der Zeile einnimmt.
Es versteht sich, dass die einzelnen Typen der Matrix weder in der Reihenfolge belichtet werden, in der sie auf der Textzeile erscheinen sollen, noch in der Reihenfolge, in der sie in der Matrix angeordnet sind, sondern in Abhängigkeit sowohl von ihrer vorgegebenen Lage in der Matrix als auch von ihrer ge- wünschten Position in der Zeile.
Diese Art der Belichtung der Typen wird durch elektrische Impulsgabe und durch Impulszählung erzielt.
Die Breite einer jeden Type wird als Funktion einer bestimmten Längeneinheit ausgedrückt. Wenn bei einer durch die Bewegung der Linse 20 hervorgerufenen Verschiebung der Projektionsorte der Schrift- zeichen der Matrix am Film ein Impulsgenerator eine Anzahl von Impulsen erzeugt, welche die Breiten der über den Zeilenbeginn verschobenen Typen in Längeneinheiten ausdrückt, so können diese Impulse zur Steuerung der Belichtung der Typen herangezogen werden. Zu diesem Zweck wird eine. Zählung der
Impulse zwischen Zeilenbeginn und der jeweiligen Position der betreffenden Type in der Zeile vorge- nommen, wobei die Impulse z. B. mittels eines Lochstreifen erzeugt werden können.
De ; Belichtungszeitpunkt wird durch einen Zähler festgelegt, der beim Schreiben der Zeile die Brei- ten aller Typen bis zur betrachteten Type addiert. Der so erhaltene Zahlenwert wird in einem Speicher, vorzugsweise in einem Magnetkernspeicher aufgezeichnet, der dem die betrachtete Type identifizieren- den Kode zugeordnet ist.
Wenn der Einsatzpunkt der Impulse (Beginn des Zyklus) jener Zeitpunkt ist, in dem sich der Projekti- onsort der betrachteten Type beim Zeilenbeginn befindet, so kann der im erwähnten Speicher gespeicher- te Zahlenwert unmittelbar verwertet werden. Dies gilt jedoch nur beim Setzen der ersten Type der Ma- trix. Für alle andern Typen muss eine Anzahl von Längeneinheiten addiert werden, welche die Versetzung der folgenden Typen ausdrückt. Diese Anzahl wird dargestellt durch den Abstand, der zwischen der ersten Type und der gewünschten Type in der Matrix vorhanden ist, u. zw. wieder gemessen in den gleichen
Längeneinheiten. Die so erhaltene Summe drückt den "Rang" der betrachteten Type in der Belichtungfolge aus.
Die einzelnen Typen werden daher in der Reihenfolge der Zahlenwerte belichtet, welche diesen "Rang" darstellen. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, die Typen entsprechend ihren Rängen zu klassifizieren und die Belichtung in Abhängigkeit von diesen Rängen zu steuern. Das kann auf einfache
Weise mit Hilfe bekannter elektronischer Einrichtungen erfolgen, die keiner ausführlichen Beschreibung bedürfen und im wesentlichen die Aufgabe haben, für jede Type den Kode ihres Ranges mit dem Rang aller andern Typenkodes zu vergleichen und jeden Kode in einen Hilfsspeicher vor allen Kodes mit nie- drigerem Rang einzutragen, bis schliesslich alle Typen miteinander verglichen worden sind. Da dieser Vorgang für mehrere tausend Typen in einer Sekunde erfolgen l'ann, verursacht er praktisch keinen Zeitverlust.
Fig. 2 zeigt an einem Beispiel die Reihenfolge, in welcher die einzelnen Buchstaben der Wortfolge "Sample of Composition"in einer Textzeile erscheinen. Bei diesem Beispiel ist angenommen, dass die
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Buchstaben in der Matrix in alphabetischer Reihenfolge geordnet sind und einen gegenseitigen Abstand von 20 Längeneinheiten haben.
Fig. 3 zeigt die Verteilung der Längeneinheiten über eine Zeile. Fig. 4 stellt die Lage der verschie- denen Buchstaben im Alphabet (Spalte 5) und ihre Breite (Spalte 7) dar. Fig. 5 gibt die verschiedenen, im Beispiel verwendeten Buchstaben (Spalte 9), ihren Rang (Spalte 11) und die Reihenfolge ihrer Belich- tung (Spalte 13) an. Unter Umständen ist auch eine gleichzeitige Belichtung von zwei oder mehr Buch- staben möglich.
Bei einer ändern Ausführungsform der Erfindung werden so viele Speicher verwendet, wie Typen bzw.
Buchstaben im Alphabet vorhanden sind, wobei diese Speicher systematisch gestaffelt sind. Das kann mit
Hilfe einer Trommel mit entsprechend vielen Spuren und zugeordneten Aufzeichnungs- und Ableseköpfen geschehen, die gegeneinander um die gleichen Abstände versetzt sind wie die entsprechenden Typen der
Matrix. Auf diese Weise wird jede einzelne Type so behandelt, als ob sie für sich allein vorhanden wäre.
Fig. 6 stellt die Anordnung der Aufzeichnungsköpfe der verschiedenen Buchstaben A, B, C, D usw. und die zugehörigen Ableseköpfe A'. D, C', D'usw. an der (abgewickelten) Trommel 104 dar. Jedes Plan- quadrat dieser Figur entspricht 10 Längeneinheiten, und es ist erkennbar, dass der Abstand zwischen den
Köpfen der verschiedenen Spuren den in der letzten Spalte in Fig. 4 angegebenen Werten entspricht.
Fig. 7 stellt ein Ausführungsbeispiel mit einer magnetischen Trommel 104 dar, deren nicht darge- stellte Köpfe analog wie in Fig. 6 angeordnet sind. Ein Kulissenmechanismus 50-52 dient zur Bewegung der Linse 20, die an einem Wagen 22 montiert ist. Die Trommel rotiert kontinuierlich und bewirkt in- folge der Doppelrillen eine hin-und hergehende Bewegung des optischen Systems. Der Impalsgenerator 24 ist als ein Locher oder Gitterstreifen ausgebildet, der beispielsweise mit einer photoelektrischen Zelle zusammenwirkt.
Fig. 8 stellt eine Matrix mit verschiedenen Alphabeten und mit parallel angeordneten Spiegeln 172 (oder einem Glasblock mit planparallelen Flächen) dar. Die Linse bewegt sich von der Stellung 44 in die
Stellung 46, wobei alle Projektionsorte der Typenbilder auf der gleichen Zeile am Film 8 entworfen wer- den. Als Lichtquelle dient eine Kathodenstrahlröhre 106. Auf diese Weise sind verschiedene Alphabete verfügbar, wobei die Auswahl eines gewünschten Alphabets einfach durch Änderung des Niveaus erfolgt, indem der Leuchtpunkt verschoben wird.
Fig. 9 stellt diese Anordnung dar, wobei die Spiegel mit 164, die Linse mit 20, der die Linse vorund rückwärts bewegende Schlitten mit 22 und der in einem Magazin 55 befindliche Film mit 8 bezeichnet sind. Die Lampe 30, das Mikroobjektiv 28, der Gitterstreifen 24 und die photoelektrische Zelle 26 bilden den Impulsgenerator.
Selbstverständlich können bei der beschriebenen Einrichtung bekannte mathematisch arbeitende Zeilenabgleicher Anwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographische Setzmaschine mit einer feststehenden Matrix, die nebeneinander in mindestens einer Zeile angeordnete Schriftzeichen trägt, und mit einer Einrichtung zum selektiven Belichten jedes einzelnen Schriftzeichens der Matrix während seiner Aufnahme auf einer lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, dass ein parallel zur Zeilenrichtung verschiebbares Projektionsobjektiv (44) vorgesehen ist, durch das die Projektionsorte aller auf der Matrix (10) enthaltener Schriftzeichen längs einer vorbestimmten Zeile auf einem feststehenden Schichtträger (8) verschiebbar sind, dass die Belichtungseinrichtung (21 ;
106) eine Vielzahl von lichtemissionsfähigenElementen aufweist, von denen jedes einem Schriftzeichen der Matrix (10) zugeordnet ist, und dass bei Verwendung einer Matrix mit mehreren Zeilen von Schriftzeichen, die z. B. verschiedenartigen Alphabeten angehören, zwischen dem Projektionsobjektiv (44) und der lichtempfindlichen Schicht (8) zwei parallele Spiegelflächen (172) angeordnet sind, mit deren Hilfe die Schriftzeichen aller Zeilen der Matrix (10) auf die gleiche Zeile am Schichtträger (8) projizierbar sind.