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Verfahren und Anordnung zur Archivierung und Wiedergabe fotografischer
Filmstreifen Es ist bereits bekannt, von Schriftstücken fotografische Aufnahmen
zu machen, um die Archivierung solcher Schriftstücke zu erleichtern. Dies ist z.
B. der Fall, wenn es sich um umfangreiche Schriftstücke, wie Zeichnungen und Pläne,
handelt oder auch wenn die Aufbewahrung des Originals aus anderen Gründen, wie beispielsweise
wegen Feuergefahr, erschwert ist. Dann stellt der fotografische Filmstreifen jeweils
ein verkleinertes, aber naturgetreues Abbild des Originals dar, das sich leichter
aufbewahren läßt und von dem beliebig Vergrößerungen gemacht werden können.
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Die Erfindung bezieht sich auf die Archivierung und Wiedergabe fotografischer
Filmstreifen von zu reproduzierenden Schriftstücken u. dgl., insbesondere Büchern.
Die Erfindung besteht darin, daß diese Filmstreifen in geeigneten Kassetten untergebracht
werden, in denen sie sich leicht aufbewahren lassen und die so ausgestaltet sind,
daß sie in geeignete Vorführapparate eingebracht werden können. Die Filmkassetten
enthalten zwei Vorratstrommeln, ein Bildfenster und außerdem noch Öffnungen zum
Eingriff von Transport- und Vorschubmitteln.
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Die Kassetten werden zum Zweck der Wiedergabe in Geräten zur Betrachtung
bzw. Tisch- oder Großprojektion, die mit Vorrichtungen zur leicht auswechselbaren
Aufnahme der Kassetten versehen sind, derart betätigt, daß mittels in den Geräten
angebrachten
Bedienungsgriffen bzw. durch Fernsteuerung selbsttätig wahlweise jeder gewünschte
Filmausschnitt erscheint.
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Es ist dabei zu unterscheiden zwischen Transport-und Vorschubmitteln.
Der Bildtransport erfolgt derart, daß der Filmstreifen von der einen der beiden
Vorratstrommeln der Kassette abgewickelt und auf die andere Trommel aufgewickelt
wird. Dieser Transport des Filmstreifens kann mit Vorteil über Friktionsantriebsmittel
oder durch Drehen einer oder beider Vorratstrommeln in der Kassette erfolgen. Der
Vorschub bedeutet die Weglänge, die der Film beim Transport bewegt werden muß, um
jeweils einen Wechsel des Bildes oder eines gewünschten Bildausschnittes zu erhalten,
der im Original einer Seite oder einem Blatt entspricht. Um einen solchen Bildwechsel
hervorzurufen, muß eine bestimmte Vorschubbewegung vorgenommen werden. Zweckmäßig
wird der für den Bildwechsel bzw. zur Betätigung der Zähleinrichtung notwendige
Vorschub des Filmstreifens durch längs des Filmstreifens bewegliche Kontrollorgane,
wie Reibrollen, Zahnräder, Mitnehmerklinken, Transporthebel od. dgl., gesteuert.
Zur Steuerung der Vorschubbewegung können auf dem Filmstreifen Marken, wie z. B.
Lochungen, angebracht sein. So kann nach einem jeglichen Bild ein Loch in den Filmstreifen
eingestanzt sein, in das irgendein Steuerorgan eingreift. Es ist aber auch möglich,
einen Film zu verwenden, der an sich bereits Lochungen aufweist, z. B. ein gelochter
Kinofilm. Die Vorschubsteuerung kann mit Hilfe eines Zahnrades erfolgen, dessen
Zähne in die Lochungen des Kinofilms eingreifen.
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Bei fotografischen Aufnahmen von Schriftstücken, wie Bücher, richtet
sich bei gegebener Breite des Filmstreifens die Größe, d. h. die Länge des einzelnen
Bildes nach der Größe des Originals, wenn man für die Feinkörnigkeit und die Auflösung
bestimmte Werte einsetzt, d. h. eine Mindestbildgüte verlangt. Dann ergibt sich,
daß je nach Format des Originals eine Originalseite einer bestimmten Filmlänge entspricht:
Bei, einem Bildwechsel muß dann die Vorschubbewegung der Länge des Abbildes entsprechen,
und die Vorschubsteuerung ist dann auf diese Länge einzustellen. Zur Vereinfachüng
der Handhabung kann man sich auf einige wenige Bildlängen, d. h. Vorschublängen,
beschränken und dabei, wenn es sich um kleine Bildseiten handelt, jeweils zwei Seiten
nebeneinander zu einem Bild zusammenstellen.
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Die Vorschubsteuerung kann so ausgebildet sein, daß nicht allein der
Bildwechsel erfolgt, sondern es ist zweckmäßig, hiermit auch ein Zählwerk zu vereinigen,
um die Anzahl der weitertransportierten Bilder, die z. B. den Seiten in einem Buch
entsprechen, festzuhalten.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Wiedergabe
solcher fotografischer Filmstreifen derart zu gestalten, daß ein Lesen in einer
Weise erfolgt, die dem Lesen eines Buches möglichst gleichkommt. Dabei sollen die
Vorteile, die man beim Lesen eines Buches genießt, nach Möglichkeit erhalten bleiben
und darüber hinaus sogar das Lesen der wiedergegebenen Filmstreifen gegenüber dem
Lesen eines Buches noch erleichtert werden. Es wird somit nicht nur gefordert, jedes
einer Buchseite entsprechende Filmbild für sich zur Wiedergabe zu bringen, sondern
es ist auch das Umblättern, wie man es bei Büchern gewohnt ist, in entsprechender
Weise möglichst einfach zu gestalten. Die Handhabung soll dabei so einfach wie möglich
sein und, soweit es geht, der gewohnten Handhabung beim Buchlesen entsprechen. Bei
normalen Buchformaten, wie obenerwähnt, gestattet die Feinkörnigkeit des handelsüblichen
Kinofilms die Wiedergabe von Doppelseiten, d. h. es werden jeweils immer zwei aufeinanderfolgende
Seiten zur Wiedergabe gebracht.
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Beim Lesen eines normalen Buches zeigt das aufgeschlagene Buch stets
zwei Seiten nebeneinander. Dies läßt sich also bei der Wiedergabe der fotografischen
Filmstreifen in gleicher Weise erreichen. Darüber hinaus kann aber jetzt beim Bildwechsel
der Vorschub so eingestellt werden, daß eine Verschiebung nur um das halbe Bild,
d. h. eine halbe Doppelseite, gleich einer Seite erfolgt. Dies bietet gegenüber
dem Umblättern in einem Buch überall dort Vorteile, wo Abbildungen od. dgl. sich
über mehrere Seiten erstrecken, die bei einem Buch nicht gleichzeitig zu betrachten
sind. Es sind häufig Figuren in einem Buch erst auf der nächsten Seite beschrieben
oder die Figuren folgen erst später nach. und beim Lesen eines solchen Buches muß
bei Betrachtung der Figuren und beim Lesen des zugehörigen Textes stets hin und
her geblättert werden. Bei der Wiedergabe der fotografischen Filmstreifen spielt
es keine Rolle, ob zwei aufeinanderfolgende Seiten, wie beim Originalbuch, gleichzeitig
betrachtet werden können oder auf der Vorder- und Rückseite ein und desselben Blattes
stehen. In jedem Fall ist es möglich, die beiden Buchseiten nebeneinander zur Wiedergabe
zu bringen.
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Die Erfindung ermöglicht darüber hinaus, noch zwei beliebige, nicht
aufeinanderfolgende Seiten eines Buches trotzdem nebeneinander wiederzugeben. Dies
läßt sich entweder mit mechanischen Mitteln bei der Betrachtung oder Projektion
erreichen, indem die vorschubwirkenden Steuerorgane entsprechend einzustellen sind,
oder es kann auch schon gleich bei der Aufnahme eine besonders wichtige Seite, auf
der sich z. B. eine Tabelle befinden mag, mehrfach fotografiert werden und an mehreren
Stellen zwischen den normalen Bildseiten eingesetzt sein. Es besteht weiter noch
die Möglichkeit, zusätzlich noch Kommentarseiten oder Literaturangaben od. dgl.
aufzunehmen, so daß auf diese Weise ein Buch beliebig bereichert werden kann oder
zumindest in seiner Handhabung wesentlich erleichtert wird.
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Der Handhabung des Umblätterns eines Buches entspricht bei der Wiedergabe
der Weitertransport des Filmstreifens. Um das Lesen zu erleichtern, soll dieses
Umblättern möglichst einfach gestaltet werden. Dieses Umblättern kann von Hand,
mechanisch oder auch elektrisch erfolgen. Zur mechanischen Weiterbewegung des Filmstreifens
kann ein
geeigneter Bedienungsgriff, z. B. ein Drehknopf oder eine
Kurbel, Verwendung finden. Es ist dann zweckmäßig, Raststellungen der beweglichen
Teile vorzusehen, die mit mäßiger, aber beim Drehen fühlbarer Kraft den Bedienenden
spüren lassen, daß ein Bildtransport um eine halbe oder eine Doppelseite erfolgt
ist. Es kann auch eine Drucktaste oder ein Transporthebel vorgesehen sein, der beim
Niederdrücken jeweils genau die notwendige Vorschubbewegung bewirkt. Weiterhin kann
zur bequemeren Handhabung die Weiterbewegung elektrisch, z. B. durch einen kleinen
Elektromotor, erfolgen, der mit Hilfe eines Druckknopfes gesteuert wird. Bei jedem
Niederdrücken des Knopfes bewegt dann der Elektromotor den Filmstreifen um das gewünschte
Stück weiter.
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Um ein schnelleres Durchblättern eines Buches zu erzielen, d. h. um
eine größere Filmstreifenlänge weiterzutransportieren, sind zusätzlich Bedienungsgriffe
anzubringen oder die vorhandenen Bedienungsgriffe so auszubilden, daß dieser Transport
ohne große Mühe mit größerer Geschwindigkeit erfolgen kann. So lassen sich die Bedienungsgriffe
beispielsweise mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen ausgestalten, oder
man verwendet eine verhältnismäßig große Antriebskurbel, bei der der normale Bildwechsel
nur durch Drehen um einen kleinen Winkel erreicht wird, so daß bei normaler Drehung
der Filmstreifen rasch weitertransportiert wird. Durch Vorsehen der obenerwähnten
Rasteinrichtung kann die Übersetzung von sich aus bereits groß gewählt werden. Bei
elektrischem Transport genügt eine weitere Drucktaste, um einen elektrischen Antrieb,
z. B. ein Sehrittschaltwerk oder einen Motor so lange dauernd in Tätigkeit zu halten,
wie die Drucktaste niedergedrückt ist.
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Eine weitere Maßnahme, die dem Zurechtfinden in einem Buch entspricht,
kann die Erfindung in ähnlicher Weise aufweisen. Bücher und Schriftstücke sind durchweg
mit Seitenzahlen versehen, so daß man auf einfache Weise jede beliebige Stelle darin
durch Kenntnis der Seitenzahl zu finden in der Lage ist. Dementsprechend sind, da
die Seitenzahlen auf jeder Originalseite oben oder unten aufgedruckt sind, auch
auf dem Filmstreifen Seitenzahlen vorhanden. Beim Durchblättern, d. h. Vorbeilaufenlassen
eines Filmstreifens, kann also in ähnlicher Weise wie beim Suchen einer bestimmten
Seitenzahl so verfahren werden, daß man von Zeit zu Zeit den Filmstreifen anhält,
die Seitenzahl kontrolliert und dann schließlich bei langsamerem Fortbewegen zur
gewünschten Seitenzahl gelangt. Durch Betätigung der Tasten kann also auf diese
Weise beliebig vor- und durch entsprechende Umsteuerung auch rückwärts geblättert
werden.
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Um dies noch weiter zu erleichtern, kann eine Zähleinrichtung vorgesehen
werden, die die Bilder zählt, oder, falls die Bilderzahl von der Seitenzahl verschieden
ist, gegebenenfalls so ausgebildet sein, daß sie unmittelbar die Seitenzahlen entsprechend
dem reproduzierten Buch anzeigt. Das Zählwerk ist dann mit einer Anzeigevorrichtung,
z. B. einem Rollenzählwerk, versehen, die jeweils die wiedergegebenen Seiten noch
zusätzlich mit ihrer Seitenzahl anzeigt. Diese Zähleinrichtung wird von Vorschubmitteln
bzw. vom Filmstreifen aus unmittelbar gesteuert. Die Zähleinrichtung läßt sich dann
weiterhin auch so ausbilden, daß mit ihrer Hilfe das Aufschlagen einer beliebig
gewünschten Stelle (Seite) ermöglicht wird. Zu dem Zweck kann, je nachdem, wieviel
bestimmte Seiten von besonderem Interesse sind, eine Anzahl von Zahlenwerten nach
Belieben eingestellt werden, von denen aus dann wiederum die Transportmittel so
gesteuert werden, daß beim mechanischen oder elektrischen Bewegen des Filmstreifens
die eingestellten Seiten zur Wiedergabe gebracht werden. Auf diese Weise kann jederzeit
eine Seite mit einer wichtigen Tabelle, Literaturseite usw. immer wieder rasch aufgeschlagen
werden. Um dann schnell wieder auf die Seite zurückzukommen, auf der gerade gelesen
wird, ist das Zählwerk so auszubilden, daß diese Einstellung gespeichert wird und
beim Rücklauf jederzeit sofort wieder zur Wiedergabe gebracht wird. Das Zählwerk
soll daher nach Möglichkeit eine Anzeigeskala, die die jeweils zur Angabe gebrachten
Seiten anzeigt, und außerdem mehrere Einstellskalen enthalten und schließlich noch
mit einer Speicheranordnung versehen sein, die die gerade aufgeschlagene Seite festhält,
um sie nach vorübergehender Wiedergabe einer der auf den einzelnen Skalen eingestellten
Seiten rasch wieder zur Vorführung gelangen zu lassen.
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Wenn zwischen die einzelnen durchnumerierten Seiten noch Kommentarseiten
oder an anderer Stelle des Buches liegende Seiten zusätzlich eingefügt sind, würden
bei einfacher Betätigung der Zähleinrichtung durch Vorschubmittel die eingestellten
Seitenzahlen nicht übereinstimmen. Um hier Übereinstimmung zu schaffen, muß die
Zähleinrichtung unabhängig oder zumindest zusätzlich zu den Vorschubmitteln gesteuert
werden. Zu diesem Zweck können auf dem Filmstreifen besondere Marken für den Zählvorschub
vorgesehen sein, oder es müssen bei Steuerung des Zählvorschubes durch den Transportvorschub
noch zusätzlich Marken angebracht werden. Solche Marken, die in einfacher Weise
durch Lochungen dargestellt werden können, bewirken dann eine Stillsetzung der Sonderseiten
oder umgekehrt eine Mehrfachzählung, wenn aus irgendeinem Grunde Buchseiten ausgelassen
werden, des Zählwerkes für die Dauer der entsprechenden Filmlänge.
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Die Wiedergabe des Filmstreifens kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Die einfachste Art besteht darin, die Bilder zu betrachten, wobei durch eine geeignete
Optik die Filmbilder vergrößert dem in ein solches Gerät hineinblickenden Auge dargeboten
werden. Eine solche Handhabung ist zwar, wenn es sich z. B. um das Nachschlagen
kurzer Literaturstellen und um rasches Lesen verhältnismäßig kurzer Stellen oder
Auszüge handelt, angebracht, da das Auge alsdann durch andere Vorgänge im gleichen
Raum nicht beeindruckt wird. Es spielt die Raumhelligkeit keine Rolle, ebenso werden
andere im gleichen Raum anwesende Personen
nicht gestört. Beim
längeren Lesen ist jedoch diese Handhabung ermüdend, da der Körper dauernd in der
gleichen Lage gehalten werden muß und auch das menschliche Auge diese an sich ungewohnte
Art des Lesefis nicht längere Zeit ohne Auftreten von Ermüdungserscheinungen aushält.
Wenn es sich also um intensives Lesen handelt und vor allem umfangreiche Schriftstücke
gelesen werden müssen, so empfiehlt es sich, eine Projektion vorzunehmen. Hierzu
kommen Geräte zur Tisch- und Großprojektion in Betracht. Bei der Tischprojektion
kann eine Projektionsfläche, deren Größe einer Schriftseite oder entsprechend einem
aufgeschlagenen Buch einer Doppelseite etwa gleichkommt, auf den Tisch aufgebaut
werden. Eine solche Anordnung kann z. B. pultförmig ausgebildet sein, wobei die
Projektion zweckmäßig von unten her gegen eine geeignete Projektionsfläche, z. B.
Mattglasscheibe, erfolgt. Es kann aber auch eine Tischplatte selbst ganz oder zum
Teil als Projektionsfläche dienen, wobei die Projektion von unten oder oben auf
den Tisch erfolgt. Mit einfachen Mitteln läßt sich dabei die Projektion so hell
gestalten, daß eine Verdunkelung des Raumes nicht notwendig ist und bei normaler
Zimmerhelligkeit oder bei leicht gedämpfter kaumbeleuchtung gelesen werden kann.
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Um einer größeren Anzahl von Personen die Wiedergabe zu ermöglichen,
kann der wiederzugebende, in der Kassette befindliche Filmstreifen auch in einem
Apparat zur Großprojektion eingebracht werden. Alle diese Wiedergabeapparate sind
so gestaltet, daß die Kassetten leicht auswechselbar in die Apparate eingesteckt
-werden können. Es kann somit den persönlichen Wünschen der einzelnen Personen,
die den Filmstreifen zu Gesicht bekommen sollen, in der verschiedensten Weise Rechnung
getragen werden. Die Großprojektion kann dabei nicht nur auf eine vertikal angeordnete
Projektionsfläche, die in einfacher Weise durch eine Zimmerwand dargestellt ist,
erfolgen, sondern es ist auch möglich, gegen horizontale Flächen zu projizieren,
um in jeder bequemen Lage, z. B. auch im Liegen, zu lesen. Eine solche Handhabung
bietet gegenüber dem Lesen eines Buches den Vorteil außerordentlicher Bequemlichkeit,
da sich das Halten des Buches, insbesondere wenn dieses von größerem Umfang und
Gewicht ist, erübrigt.
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Zu diesem Zweck kann der Wiedergabeapparat noch mit besonderen Fernsteuerorganen
versehen sein, um von jedem Ort aus die Betätigung derselben in beliebiger Weise
vornehmen zu können. Gegebenenfalls kann der Filmstreifen, für die in erster Linie
eine Großprojektion in Betracht kommt, das Filmbild, ein Negativ sein, d. h. die
im Original dunkle Schrift auf hellem Grund im Filmbild hell auf dunklem Grund erscheinen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung finden in den folgenden Ausführungen
Erwähnung, in denen die Zeichnung beschrieben ist. Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel
für die Erfindung dar.
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Fig. i veranschaulicht eine Kassette zur Aufnahme des wiederzugebenden
Filmstreifens, während in Fig. 2 ein Gerät zur Tischprojektion in Pültform dargestellt
ist.
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Die in Fig. i in perspektivischer Ansicht gezeigte Kassette i ist
an beiden Seiten ;2 und 3 zylindrisch ausgebildet und enthält hier im Innern zwei
Vorratstrommeln, auf die der Filmstreifen wahlweise auf-und abgewickelt werden kann.
Öffnungen 4. und sind in der Ober- oder Unterseite oder auch an beiden Seiten der
Kassette angebracht und ermöglichen den Eingriff von Transport- und Vorschubmitteln,
um durch Drehen der Trommeln einen Weitertransport des Filmstreifens zu erreichen.
Auf der Vorderseite der Kassette ist ein Fenster 6 vorgesehen, dessen Größe etwa
dem größten in Frage kommenden Bildausschnitt entspricht. Ein gleiches Fenster,
das in der Zeichnung nicht dargestellt ist, befindet sich auf der Rückseite der
Kassette. Außerdem sind weitere Öffnungen 7 und 8 vorgesehen, die zum Eingriff von
Vorschubmitteln und Steuerorganen für die Zähleinrichtung dienen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel kommt als Filmstreifen ein handelsüblicher gelochter Kinofilm
zur Verwendung, dessen Lochungen durch die Öffnungen 7 und 8 erkennbar sind. Die
Filmstreifen lassen sich leicht in solchen Kassetten aufbewahren, die zweckmäßig
mit einem Schild 9 zur Bezeichnung ihres Inhaltes versehen sind.
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Fig. 2 zeigt eine pultförmige Projektionsapparatur in perspektivischer
Darstellung. Dieser Apparat besteht im wesenlichen aus zwei Teilen, von denen Teil
io als in sich geschlossene Einheit den Bedienungsteil mit Projektionslampe und
Optik enthält. Der Teil i i besteht im wesentlichen aus der Projektionsfläche iz,
die z. B. durch eine Mattglasscheibe gebildet sein kann, und einem in der Zeichnung
nicht näher dargestellten Spiegelsystem, das im Innern des Pultes angebracht ist
und das Licht von unten her gegen die Projektionsfläche i2 wirft. Der Kasten ii
kann leicht lösbar mit dem Teil io verbunden werden, um gegebenenfalls den Teil
io durch Aufsetzen einer anderen Optik auch für andere Projektions- oder Betrachtungsarten
verwenden zu können. Auf der oberen Seite des Teiles io ist eine z. B. mit einer
Klappe 13 versehene, verschließbare Öffnung vorgesehen, in welche die Kassette leicht
auswechselbar eingeschoben werden kann. Die Eingriffsmittel zur Drehung der Vorratstrommeln
kommen auf der unteren Seite der Kassette zur Einwirkung und sind in der Zeichnung
nicht dargestellt. Die Klappe 13 ist mit den Führungsstücken 14 und 15 versehen,
die lediglich in die Öffnungen 4 und 5 der Kassette eingreifen, um den exakten Lauf
der Vorratstrommeln zu gewährleisten. Vor der Filmkassette ist die Projektionslampe
angeordnet, von der in der Zeichnung nur eine Abdeckkapsel 16 dargestellt ist. Die
Lampe kann batteriegespeist sein oder auch mit Hilfe eines Kabels 17 und Steckers
18 an das Lichtnetz angeschlossen werden. Der Teil io trägt weiterhin die Bedienungsgriffe
und Anzeigevorrichtungen. Durch einen Schalter ig kann die Projektionslampe und
gegebenenfalls auch der elektrische Antriebsmechanismus eingeschaltet werden. ZumFilmtransport
dient einHandrad mitKurbel2o,
das in beiden Richtungen eine Drehung
und damit ein Vor- und Rückwärtsbewegen des Filmstreifens gestattet. Nach Einlage
der Kassette i werden selbsttätig oder durch in der Zeichnung nicht dargestellte
Betätigungsorgane die Vorschub- und Zählsteuerungen mit dem Filmstreifen in Eingriff
gebracht. Dann wird nach Betätigung des Schalters i9 an dem Handrad 20 gedreht,
bis die erste Bildseite auf der Projektionsfläche 12 erscheint. Das Anzeigezählwerk,
beispielsweise ein Rollenzählwerk 21, zeigt irgendeine beliebige Zahl an. Die Zahlenrollen
sind hierbei aber nicht fest, sondern durch Friktion mit dem Zählwerkmechanismus
verbunden. Auf diese Weise ist es möglich, von Hand die Rollen zu verstellen.
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Nach Einlegen der Kassette wird zunächst mittels des Handrades 2o
die erste Seite zur Wiedergabe gebracht und dann die Zahlenrollen 21 auf diese Seitenzahl
eingestellt. Bei der weiteren Betätigung zeigt dann das Rollenzählwerk stets selbsttätig
die aufgeschlagene Seite. Der Vorschub für den Bildtransport, der von dem Filmstreifen
aus selbst gesteuert wird, macht sich als fühlbare Raststellung beim Drehen an dem
Handrad 2o bemerkbar. Ebenso wird das Zählwerk 21 selbsttätig gesteuert.
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Um auch andere Filmstreifen, die andere Unterteilungen der Bildlänge
besitzen, in gleicher Weise zur Wiedergabe zu bringen, sind noch Einstellorgane
vorgesehen, um den Transportvorschub und den Zählwerkvorschub zu verändern. Hierzu
dienen die Drehknöpfe 22 und 23, die auf beispielsweise vier Stellungen gebracht
werden können. Auf der Kassette ist dann zweckmäßig zu vermerken, wie die Drehknöpfe
22 und 23 einzustellen sind.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kommt außer einer Handbetätigung
noch eine elektrische Betätigung durch einen Motor oder ein Schrittschaltwerk in
Betracht. Durch Betätigen einer Drucktaste 24 wird bei jedem Niederdrücken der Filmstreifen
um eine Bildseite nach vorwärts bewegt. Dementsprechend ist auch eine Taste 25 vorgesehen,
die die Rückwärtsbewegung um je eine Bildseite bewirkt. Zum schnelleren Durchlaufenlassen
dient ein Drehknopf 26, der durch Federkraft in einer Nullage gehalten wird. Bei
einer geringen Rechtsdrehung wird ein kontinuierliches Vorwärtslaufen und bei einer
leichten Linksdrehung ein kontinuierliches Rückwärtslaufen bewirkt.
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Weiterhin sind noch drei Rollenzählwerke 27, 28 und 29 vorgesehen,
die von Hand verstellbar sind. Man kann mit diesen Rollen beliebige Seitenzahlen
einstellen, die öfters gewünscht werden. Diesen Einstellzählwerken sind drei Tasten
30, 31 und 32 zugeordnet, so daß beim Niederdrücken einer dieser Tasten eine Raststellung
für die jeweils eingestellte Seitenzahl bewirkt wird. Wenn also dann bei einer gedrückten
Taste ein kontinuierliches Durchlaufen von Hand oder auf elektrischem Wege bewirkt
wird, bleibt der Filmstreifen an der durch die jeweils eingestellte Zahl bestimmten
Stelle stehen. Dadurch ist es möglich, zwischen der Wiedergabe irgendwelcher beliebiger
Seiten immer wieder auf eine bestimmte Seite, beispielsweise eine Tabellen- oder
Zeichnungsseite vor- oder zurückzugehen. Ähnlich dem Tabulator oder den Setztasten
bei Schreibmaschinen können auf diese Weise drei Stellungen unabhängig voneinander
festgehalten werden. Eine Löschtaste 33 macht die Einstellungen unwirksam. Schließlich
ist dem Teil io an geeigneter Stelle noch eine Vorrichtung zur Anbringung einer
Fernsteuereinrichtung vorgesehen. Die Fernsteuerung enthält die wichtigsten Bedienungsgriffe
in vereinfachter Ausführung und wird an den Kontaktstreifen 34 angeschlossen.
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Durch getrennte Ausbildung der einzelnen Teile, wie des Pultes i i,
des Steuerteiles io und der nicht dargestellten Fernsteuereinrichtung, ist es möglich,
die Wiedergabe mit einer geringen Anzahl von Bauelementen den jeweiligen Bedürfnissen
weitgehend anzupassen und wahlweise Betrachtung, Tischprojektion oder Großprojektion
verschiedener Art zu erzielen.