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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Vorlagen für Notendruck
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Notenschrift,
gegebenenfalls auch mit Text. Notenschrift wird im allgemeinen entweder durch Abstechen
und Gravierung, üblicherweise auf eine legierte Bleiplatte, oder durch Handschrift
mit nachfolgender Reproduktion oder schließlich durch typographisches Setzen hergestellt.
Keine dieser Arten hat aber befriedigt.
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Die besten und schönsten Ergebnisse sind durch Notenstechen erreicht
worden. Das ist aber sehr zeitraubend und erfordert eine äußerst hoch getriebene
Sachkunde und Geschicklichkeit, die erst durch mehrjährige Übung erreicht werden
können. Notenstechen ist deshalb sehr teuer, falls es gut ausgeführt werden soll.
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Auch handschriftlich wurde gearbeitet; die handgeschriebene Notenschrift
wurde photographisch auf eine Lithographenplatte übertragen. Diese Art der Wiedergabe
war aber nie besonders beliebt, da sie nicht so leicht gelesen werden kann wie eine
gestochene Notenschrift. Die handgeschriebene Notenschrift erhält immer einen individuellen
Ausdruck, mit dem einer Handschrift vergleichbar. Wenn eine solche Schrift auch
von manchen Menschen leicht gelesen werden kann, so kann ein anderer Teil dies oft
nur schwer. Jedenfalls erhält eine solche individuelle Schrift nie ein gleichmäßig,
allen zugängliches Bild, wie beispielsweise Buchstaben in guter Maschinenschrift
im Vergleich zur Handschrift.
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Sowohl beim Stechen von Noten als auch bei Handschrift bereitet außerdem
die Einfügung von Gesangtext und sonstigem geschriebenen Text gewisse Schwierigkeiten.
Insbesondere hat es sich als unvorteilhaft gezeigt, wenn ein Text durch den
üblichen
Typensatz eingefügt wird, weil dadurch zwei verschiedene Reproduktionsverfahren
miteinander vereinigt werden. Es ist auch sehr schwierig, die richtige Sperrung
zu erreichen, um den Text mit der dazugehörigen Notenschrift in Übereinstimmung
zu bringen.
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Das typographische Setzen von Notenschrift ist schließlich aus mehreren
Gründen nur in sehr geringem Umfang benutzt worden. Es erfordert eine sehr große
Vielfalt an Typen, was sich aus folgenden Hinweisen ergibt. Die fünf Notenlinien
enthalten allein neun Noten. Außerdem muß man wenigstens ebenso viele Noten, teils
unterhalb, teils oberhalb der Notenlinien, reproduzieren können, insgesamt aber
27 Noten in den verschiedenen Höhen. jede Note soll in Zweiunddreißigstel-, in Sechzehntel-,
Achtel-, Viertel-, halbe und ganze Noten wiedergegeben werden können, was schon,
ungerechnet der Komplikationen für Bindungen, gemeinsame Fahnen, umgerichtete Schäfte
USW.' eine Grundzahl von 162 Typen ergibt. In der Tat würde die Zahl der
wirklich erforderlichen Typen einige Tausende betragen, und außerdem muß man von
jeder dieser Typen eine genügende Anzahl haben, was eine nicht tragbare Vorratshaltung
an Typen bedeuten würde.
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Die Typen sind außerdem sehr empfindlich wegen der darin vorkommenden
feinen Linien, weshalb sie leicht beschädigt werden, so daß das schon in der Anschaffung
teure Typenmaterial außerdem nur eine kurze Lebensdauer haben kann.
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Weiter ist es nicht möglich, im Typendruck eine so reiche Variation
durchzuführen, wie man es beispielsweise mit Handschrift oder Stechen erreichen
kann, weshalb Noten, die in Typendruck gesetzt worden sind, oft ein zu eintöniges
Aussehen erhalten.
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Hinzu kommt schließlich auch noch die Schwierigkeit, daß die Länge
der Notenlinien zur Aufrechterhaltung einer geläufigen Notenschrift abgeschätzt
werden muß und daß die Notenlinien zwischen jedem Typenpaar eine störende Unterbrechung
erhalten, was unerwünscht ist.
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Es besteht dabei ein dringender Bedarf nach maschineller Herstellung
einer Matrize oder eines reproduzierfähigen Manuskriptes, die sowohl eine schnelle
Übertragung des Manuskriptes ermöglicht als auch diesem ein nettes und individuelles
Aussehen erteilt und die auch genügende Variationsmöglichkeiten bietet, um den Notentext
in gut leserlicher Weise herstellen zu können.
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Die Erfindung betrifft ein solches Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Noten für die Vervielfältigung, dem eine photographische Wiedergabe
der auf einem oder mehreren Zeichenträgern gemachten Aufzeichnungen auf einen photographischen
Film, einer Platte od. dgl. folgt. Der Zeichenträger wird erfindungsgemäß derart
im Verhältnis zu der Vorlage verschoben, daß das Zeichen in jeder gewünschten Weise
im Verhältnis zur Vorlage übertragen werden kann. Dabei ist es besonders schwierig
zu kontrollieren, daß die verschiedenen Zeichen in der bestmöglichen `'eise auf
die Vorlage reproduziert -,werden. Erfindungsgemäß werden deshalb die Zeichen auf
eine Visiervorrichtung für die Kontrolle der richtigen Placierung der Zeichen projiziert,
wobei die Visieranordnung von einer photographischen Platte, einem Film od. dgl.
gebildet wird, um eine bestehende sichtbare Aufzeichnung unmittelbar zu erhalten.
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Die Erfindung sei an Hand der Beschreibung näher erläutert.
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Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Ausführungsform dar.
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Fig. i ist ein Gesamtbild des Gerätes nach der Erfindung; Fig. 2 zeigt
einen Teil der inneren maschinellen Ausbildung in Draufsicht; Fig. 3 stellt denselben
Teil in Seitenansicht dar; Fig.4 veranschaulicht einen anderen Teil der inneren
Vorrichtung; Fig. ä zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 4 in Seitenansicht; Fig.6 ist
ein Schema des optischen Strahlenganges bei der Reproduktion; Fig. 7 stellt ein
Schaltschema dar; Fig. g gibt den Teildruck eines Notenbeispieles wieder.
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Gemäß Fig. i ist das Gerät in einem Gehäuse .g untergebracht, das
einen vorzugsweise etwas geneigten Arbeitstisch B enthält. Darauf ist eine Visiervorrichtung
C sowie ein Knopfsatz D für alle die verschiedenen Zeichen, die in Frage kommen
können, angebracht. Weiter ist auf dem Arbeitstisch eine Verschiebevorrichtung E
für eine Verschiebung in der Horizontalrichtung zwischen den im Innern des Gerätes
angeordneten Zeichenträgern einerseits und der Aufzeichnungsunterlage und der-Visiervorrichtung
andererseits sowie eine zweite Verschiebevorrichtung F für die Verschiebung derselben
Teile gegenseitig zueinander mit größerer Verschiebungsmöglichkeit in der senkrechten
Richtung angeordnet. Die in diesem Zusammenhang erwähnte Verschiebung bedeutet somit
die Verschiebung dieser Teile im Verhältnis zum Träger desjenigen Zeichens, das
reproduziert werden soll. Es ist vorteilhaft, aber nicht unbedingt erforderlich,
daß die Aufzeichnungsunterlage und die Visiervorrichtung im Verhältnis zum Arbeitstisch
fest bleiben, während der Träger für das Zeichen, das reproduziert werden soll,
den etwaigen Verschiebungsbewegungen unterworfen wird. Der Arbeitstisch enthält
schließlich einen weiteren Knopfsatz G für kleine schrittweise Vertikalverschiebungen,
um das reproduzierte Bild eines gegebenen Zeichens mit einer gewünschten Notenhöhe
in Übereinstimmung zu bringen.
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Wie diese Bewegungen unter Steuerung der Betätigungsmittel E, F und
G bewirkt werden, wird in Zusammenhang mit den Erläuterungen der Fig. 2 bis 7 beschrieben.
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Gemäß Fig. 2 sind zwei im Querschnitt L-förmige Schienen i und 2 vorgesehen,
welche im Innern des Gehäuses parallel mit der Ebene des Arbeitstisches B angeordnet
sind. Auf den Schienen i und 2 läuft ein Schlitten, der aus zwei Rahmenstücken 3
bzw.
4. besteht, die durch Stäbe i i bzw. 12 miteinander verbunden sind. Die Rahmenstücke
3 und .4 werden je durch zwei Stützräder 5 getragen und durch zwei Räder 6 geführt.
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Die Rahmenstücke 3, 4 tragen außerdem zwei Muttern 7 bzw. 8, welche
je mit einer Schraubenspindel 9 bzw. io zusammenwirken. Die Spindeln.9 und i o stehen
durch in der Zeichnung nicht dargestellte Übertragungsmittel in Verbindung mit einem
Servomotor, der .mittels der auf dem Arbeitstisch B angeordneten Höheneinstellungsvorrichtung
F betätigt wird. Gegebenenfalls kann statt dessen die Bewegung von Hand erfolgen,
wobei man eine Verlängerung der Welle der Spindel 9 nach unten anordnet. Die Verlängerung
steht beispielsweise mit einem Kegelrad in Verbindung, das mit einem zweiten Kegelrad
auf der Welle der Höheneinstellvorrichtung F kämmt.
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Ein Wagen 13 ist senkrecht zu dem Schlitten verschiebbar, d.
h. in einer Richtung, die parallel mit der Horizontalrichtung des Arbeitstisches
B ist. Dieser Wagen 13 wird durch vier Stützräder 14 und zwei Führungsräder 14'
getragen. Die `Bewegung des Wagens 13 kann in beliebiger Weise stattfinden. In der
Zeichnung ist angenommen, daß die Vorrichtung E des Arbeitstisches derart mit einer
elektrischen Fernbetätigungsvorrichtung verbunden ist, daß über einen Servomotor
ein Antrieb 15 in Drehung versetzt wird, wenn eine Veränderung der Lage des Wagens
13 stattfinden soll. Beim Drehen des Antriebes 15 werden die beiden Räder 16, 17
in Bewegung versetzt, und der über die Räder laufende Draht 18 bewirkt die erforderliche
Verschiebung des Wagens 13.
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Daraus ergibt sich, daß ein bestimmter Punkt im Raum, der in einer
festen Beziehung zum Wagen 13 steht und der Reproduktionspunkt genannt sein soll,
teils in senkrechter Richtung mittels des Schlittens verschoben werden kann, teils
in der Horizontalrichtung mittels des Wagens. Der Punkt kann also vollkommen nach
allen Richtungen (Cartesianisch) über dasjenige Feld verschoben werden, das in Fig.
i durch die Visiervorrichtung C vertreten wird. Es handelt sich dann darum, einen
Träger des wiederzugebenden Zeichens in diesem Punkt anbringen zu können. Die Mittel
dazu sind teils in Fig. 2 und 3, teils auch in Fig. 4. und 5 angegeben.
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Auf dem Wagen 13 sind zwei weitere Schienen 19 und 2o angeordnet,
die mit den Schienen i und 2 parallel verlaufen. Mit Hilfe von Stütz- und Führungsrädern
29 (Fig. 4 und 5) ist eine Scheibe 30 angeordnet, die auf den Schienen i9, 2o läuft.
Die Scheibe trägt die Mittel, die als Träger des wiederzugebenden Zeichens dienen.
Auf dein Wagen 13 ist ein Arm 22 im Punkt 21 derart gelagert, daß er in einer Ebene
gedreht werden kann, die mit der Ebene des Wagens 13 parallel ist. Die Drehung wird
dadurch bewirkt, daß ein fest am Wagen 13 angeordnetes Antriebsrad 23 mittels eines
von der Höheneinstellvorrichtung G betätigten Servomotors in Umdrehung in der einen
oder der anderen Richtung gebracht wird, wobei das Antriebsrad 23 mit einem Segment
24 am einen Ende des Armes 22 im Eingriff steht. Weiter ist eine Sperre 25 angeordnet,
die von einem Relais 56 betätigt wird, so daß die Sperre 25 in einen bestimmten
Schließ- und Z_entrierungseinschnitt eines am anderen Ende des Armes 22 angeordneten
Segments 26 4n Eingriff kommen kann.
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Von den verschiedenen vorgesehenen Servomotoren sind in Fig. 7 als
Beispiel die Stromkreise des Servomotors dargestellt, der die Höheneinstellung bei
Betätigung des Knopfsatzes G steuert, mit dessen Hilfe eine Drehung des Armes 22
um den Punkt 21 bewirkt werden kann. Der Servomotor, der das Rad 23 antreibt, ist
in Fig. 7 mit 46 bezeichnet. Sein Stromkreis läuft vom Pluspol des Netzes über einen
Hauptschalter 47 des Gerätes, einen Kontakt 48 (der von dem ausgewählten Druckknopf
49 im Knopfsatz G betätigt wird), den Ruhekontakt der Kontaktfeder 5o eines Relais
51, den Anker 52 des Motors 46 (dessen Magnetwicklung 53 direkt magnetisiert wird),
den Ruhekontakt der Kontaktfeder 54 des Relais 51, den Ruhekontakt 55 eines Relais
56 zum Minuspol des Netzes.
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Der Kreis des Relais 51 läuft vom Pluspol des Netzes über die Relaiswicklung
sowie einen Endlagekontakt 57 des Motors 46 zur Minusklemme des Netzes. Der Endlagekontakt
57 wird in an sich bekannter Weise jedesmal umgestellt, wenn der Motor seine eine
oder andere Endlage erreicht, so daß auf Grund der Wirkung des Endlagekontaktes
das Relais 51 abwechselnd magnetisiert und entmagnetisiert wird, wobei jedesmal
die Bewegungsrichtung des Motors umgekehrt wird. Dieser wird deshalb hin und her
rotieren und den Arm 2ta entsprechend bewegen, bis eine Lage markiert worden ist,
in welcher der Arm 22 stehenbleiben soll.
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Für diese Lagemarkierung. ist folgende Vorrichtung vorgesehen: Gleichzeitig
mit der Betätigung des Druckknopfes 49 im Knopfsatz G wird auch ein zweiter Kontakt
58 geschlossen, wodurch einer der auf dem Kontaktsegment 28 vorhandenen Kontakte
59 mit dem Pluspol in Verbindung kommt. Wenn die Feder 27 während der Hinundherbewegung
des Armes 22 erstmalig über den Kontakt 59 streift, wird sofort ein Sperrkreis geschlossen,
und zwar von der Plusklemme des Netzes über den Hauptschalter 47, den Kontakt 58,
den Kontakt 59, die Kontaktfeder 27, die Wicklung des Relais 56 und die Minusklemme
des Netzes. Bei der Magnetisierung des Relais 56 wird teils der Motorkreis beim
Kontakt 55 geöffnet, teils wird der Sperrmagnet 6o angezogen, so daß die Sperre
25 in einen Einschnitt des Sperrsegments 26 eingreift.
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Der Arm 22 trägt in Verbindung mit den Schienen i9 und 2o die in Fig.
4 und 5 dargestellte Scheibe 3o, deren Welle 31 sich durch einen in dem Arm 22 angeordneten
Schlitz 61 erstreckt. Der Schlitz 61 (Fig. 2) wird deshalb durch seitliche Verschiebung
der Welle 31 den auf den Schienen 19, 2o laufenden Teil in Abhängigkeit von der
Drehbewegung des Armes 22 heben oder 'senken, gesteuert durch den Knopfsatz G. Mit
Hilfe von zwei Stützen 62 und 63 trägt die Scheibe 3o noch eine weitere Scheibe
32 (Fig. 5), die zusammen mit der Scheibe 30
das Lager für die Welle
31 bildet. Die Stützen 62, 63 strecken sich durch die Öffnung 64 des Wagens
13 hindurch, wie aus Fig. z ersichtlich ist.
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Auf der Welle 31 sind zwei Zeichen tragende Scheiben 33 und 34 (Fig.
5) angeordnet, die vorzugsweise aus Glas oder ähnlichem Werkstoff mit einer photographischen
Schicht ausgeführt sind. Darauf sind die Zeichen in einem oder mehreren konzentrischen
Kreisen längs des Umkreises der Scheiben aufgetragen. Die Zeichenträger 33 und 34.
sind unter sich gleich, der eine stellt aber, von innen gesehen, ein Spiegelbild
des anderen dar. Sie sind außerdem im Verhältnis zueinander derart glaciert, daß,
wenn die Scheibe 3,4 ein projiziertes Bild des Zeichens auf die Unterlage 39 für
die Tonschriftaufzeichnung wirft, gleichzeitig die andere, 33, eine Projektion auf
die Visiervorrichtung 40 bzw. C an einer Stelle bewirkt, an der die Placierung des
Zeichens auf derTonschriftaufzeichnung39 kontrolliert werden kann. Außerdem trägt
die Welle 31 noch eine Sperrscheibe 36 und eine Kontaktscheibe 35 (Fig. 5).
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An der Scheibe 30 ist eine Beleuchtungsvorrichtung 37 angeordnet,
die mittels einer Optik 38 (Fig.6) die beiden Projektionen bewirkt, die eine auf
Grund des Zeichens in der Scheibe 33, die andere auf Grund des entsprechenden Zeichens
in der Scheibe 34. Die Visiervorrichtung ist mit 40 und die Tonschriftunterlage
mit 39 bezeichnet. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Visierunterlage aus einem
lichtempfindlichen Film oder einer Platte besteht, die unter Beleuchtung ohne besondere
Entwicklung ihre Farbe wechselt, so daß man die Aufzeichnung zwecks Kontrolle unmittelbar
sehen kann. In diesem Fall ist es aber wichtig, daß die andere photographische Aufzeichnung,
welche die Grundlage für den Notendruck bilden soll, unter den günstigsten Beleuchtungsverhältnissen
bzw. mit der größtmöglichen Schärfe und Kontrastwirkung hergestellt wird. Dies erreicht
man durch Beleuchtung unter genau abgemessenen Verhältnissen, insbesondere unter
Berücksichtigung des Lichtcharakters und der Beleuchtungszeit sowie die nachfolgende
Entwicklung.
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Um eine richtige Beleuchtung der Reproduktion auf die Unterlage 39
zu ermöglichen, kann ein Schirm mit einer darin angebrachten Blende 55 in dem Strahlengang
der Lampe 37 bis zur Aufzeichnungsunterlage 39 angebracht sein. Es ist selbstverständlich
möglich, statt dessen die Lampe 37 für eine abgemessene Zeit zu zünden oder die
Blende 55 für den Lichtdurchlaß während einer abgemessenen Zeit zu öffnen.
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Die Welle 31 zusammen mit den an der Welle befestigten Scheiben, und
zwar in erster Linie den beiden Zeichen tragenden Sch°ilaell 30 und 34, aber
auch die Kontaktscheibe 35 und die Sperrscheibe 36, können mittels eines gegen den
Rand der Zeichenscheibe 33 anliegenden Rades 41 (Fig. 4) gedreht werden. Das Rad
41 wird von ein:m in der Zeichnung nicht dargestellten fernbetätigten Servomotor
in Abhängigkeit von den Kontakten des Knopfsatzes D angetrieben. Hierdurch wird
immer ein Zeichen nach dem anderen längs des Umkreises der Zeichenscheiben in Reproduktionslage
gebracht. Gleichzeitig mit dem Drücken des Druckknopfes 49 im Knopfsatz G zur Markierung
der erwünschten Höhenlage des Zeichens ist ein zweiter Knopf im Knopfsatz D betätigt
worden zur Markierung des Zeichens, das reproduziert werden soll. Ein Stromkreis
wird deshalb mittels diesen zweiten Knopfes geschlossen, der mit Bezug auf den allgemeinen
Ver= lauf mit dem in Fig. 7 gezeigten Stromkreis übereinstimmt. Das.Schließen des
Kontaktes erfolgt von z«-ei Kontaktsegmenten, die auf der Kontaktscheibe 35 angeordnet
sind bzw. von gegen die Kontaktsegmente anliegenden Schleifkontakten 42 und 43 (Fig.
5). Das eine dieser Kontaktsegmente ist mit der Klemme eines Relais 44 verbunden,
das dem Relais 56 in Fig. 7 entspricht, während das andere Kontaktsegment aus einer
Anzahl genau berechneter Kontakte besteht, die voneinander isoliert sind und mit
einem Kabel mit dem Knopfsatz D in Fig. i verbunden sind. Das Relais 44 betätigt
außerdem eine Sperrvorrichtung 45, die zur Zentrierung in die Sperrschere 36 eingreift.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung arbeitet wie folgt: Bevor das Gerät
in Benutzung genommen wird, wird eine lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht in
einer Kassette auf diejenige Stelle gebracht, die in Fig.6 mit 39 bezeichnet ist.
Eine zweite lichtempfindliche Schicht zur Kontrolle der Aufzeichnungen wird in der
Visiervorrichtung C angebracht.
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Die Vorrichtung soll jetzt zuerst mit den fünf Notenlinien versehen
werden. Zu diesem Zweck drückt man einen bestimmten Knopf im Knopf ratz D (Fig.
i), was bewirkt, daß die Zeichenscheiben von dem Servomotor in Drehung versetzt
werden, der das Rad 41 (F ig. 4 und 5) antreibt. Wenn ein Zeichen, das aus fünf
in gleichen senkrechten Abständen voneinander belegenen Punkten besteht, auf den
Zeichenscheiben in die Reproduktionslage gekommen ist, hält die Drehung der Zeichenscheiben
durch Beeinflussung .der Kontakte auf, und die Sperre 45 am Relais 44 schlägt in
einen Einschnitt der Sperrscheibe 36. Mittels der Höheneinstellvorrichtung F wird
dann unter Drehung der Spindeln 9 und io diejenige Lage eingestellt, in der die
fünf Notenlinien stehen sollen. 11itHilfederS:iteinstellvorriclitungE wird dann
der Wagen 13 mit allem, was darauf ist, in eine solche Lage verschoben, daß, w,-im
die fünf Punkte reproduziert werden, der Beginn der fünf Notenlinien markiert wird.
Nachdem dies geschehen ist, wird die Lampe für die Reproduktion gezündet und gleichzeitig
der Wagen 13 in der Horizontalrichtung nach rechts verschoben, so daß die fünf Punkte
auf photographischem Wege fünf parallele horizontale Linien zeichnen, welche die
Notenlinien bilden.
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Die kontinuierlich arbeitende Höheneinstellvorrichtung F darf nicht
früher umgestellt werden, bis die' in Arbeit befindliche Notenzeile fertig gezeichnet
ist. Die erforderliche Höheneinstellung muß daher stufenweise mittels der Vorrichtung
G vorgenommen werden.
Es sei jetzt angenommen, daß zu Beginn die
folgenden Zeichen eingetragen werden sollen: Die obere Hälfte der Vorklammer, ein
G-Schlüssel sowie Kreuze vor f und c, d. h. die Vorzeichen für D-Dur. Die beiden
ersten Zeichen haben ihren festen Platz im Verhältnis zu den Notenlinien, weshalb
eine Höhenregelung nicht erforderlich ist. Die Zeichen sind vorzugsweise im voraus
richtig in den Zeichenscheiben placiert. Man hat nur in der Klaviatur D denjenigen
Knopf zu betätigen, der die obere Hälfte der Vorklammer bedeutet. Die Zeichenscheiben
drehen sich dann derart, daß dieses Zeichen in die Reproduktionslage kommt. Eine
Einstellung in Horizontalrichtung ist nicht erforderlich, nur muß der Wagen 13 nach
Einzeichnen der Linien in seine Anfangslage nach links zurückgeführt werden. Danach
werden die Visiervorrichtung sowie die Zeichenunterlage befeuchtet.
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Wenn jetzt der G-Schlüssel eingezeichnet werden soll, wird ein anderer
Knopf in der Klaviatur D, der dem G-Schlüssel entspricht, betätigt. Weiter wird
die Vorrichtung E so weit verschoben, wie dem Abstand zwischen der Vorklammer und
dem G-Schlüssel entspricht. Das Rad 15 beginnt zu rotieren und treibt den Wagen
13 mit den beiden Zeichenscheiben an, so daß der Schlüssel in richtigen Abstand
von der Vorklammer kommt. Eine Änderung der Höheneinstellung soll weiter nicht stattfinden.
Danach wird ebenfalls der G-Schlüssel belichtet.
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Um nunmehr die beiden Kreuze einzuzeichnen, wird zuerst der besondere
Knopf in der Klaviatur D betätigt, der einem Kreuz entspricht. Infolgedessen werden
die Zeichenscheiben in Drehung versetzt, bis das Kreuzzeichen in die Reproduktionslage
gekommen ist. Weiter findet eine erforderliche Nachstellung mittels der Einstellung
E statt, wobei das Rad 15 den Wagen 13 ein kleines Stückchen weiter nach
rechts befördert. Jetzt muß auch die Höhenlage, in welcher das Kreuz angebracht
werden soll, berücksichtigt werden. Es soll über der fünften Linie stehen. Hierzu
dient der Knopfsatz G. Der der fünften Linie entsprechende Knopf wird jetzt gedrückt,
mit der Folge, daß das Rad 23 in Drehung versetzt wird, bis der Arm 2a die Welle
3 i mit allem, was sie trägt, in eine der fünften Linie entsprechenden Lage verschoben
hat. Hiernach, wird das Kreuz sowohl auf die Visiervorrichtung als auch auf die
Zeichenunterlage photographiert.
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Das zweite Kreuz soll in dem Zwischenraum zwischen der dritten und
der vierten Notenlinie liegen. Um es in die richtige Höhenlage zu bringen, drückt
man den entsprechenden Knopf im Knopfsatz G, wodurch das Rad 23 wieder in Bewegung
gesetzt wird, bis die richtige Lage erreicht worden ist. Hiernach muß nun auch der
Wagen 13 einige Millimeter nach rechts verschoben werden, um den geringen Abstand
in horizontaler Richtung zu berücksichtigen, der zwischen den beiden Kreuzen vorhanden
sein soll. Das Gerät ist nun auch für die photographische Übertragung des zweiten
Kreuzes bereit.
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Die Reproduktion der Notenschrift wird danach in derselben Weise weitergeführt,
bis die ganze Diskantreihe vollgezeichnet ist. Man führt jetzt einen Punkt in Reproduktionslage,
der die am Anfang und am Ende jeder Notenreihe vorgesehenen Zusammenbindelinien
zwischen Diskantreihe und Baßreihe zeichnen soll, sowie die Taktstriche. Diese werden
dadurch eingezeichnet, daß die Belichtung während der Einzeichnung jedes solchen
Striches kontinuierlich gehalten wird, während die Spindeln 9, io in Drehung versetzt
werden, so daß der Schlitten nach Fig. 2 in Höhenlage entsprechend dem Abstand zwischen
den beiden Notenzeilen verschoben wird. Man kann danach in derselben Weise, wie
oben beschrieben, zuerst die fünf Notenlinien im Baß einzeichnen und danach alle
anderen Zeichen.
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Auch der Gesangstext oder andere Eintragungen, die zwischen den Notenzeilen
vorkommen, können in derselben Weise einphotographiert werden, wie ohne weiteres
ersichtlich ist. Es ist nur erforderlich, auf die Zeichenscheiben reproduktionsfähige
Abbildungen der Buchstaben, die benutzt werden sollen, anzubringen.
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Nachdem in dieser Weise die Zeichenunterlage völlig belichtet worden
ist, wird sie in üblicher Weise entwickelt, fixiert usw. und schließlich auf eine
Druckplatte übertragen, beispielsweise durch Ätzen in einer Albuminschicht, die
auf eine für Tiefdruck vorgesehene Aluminium- oder Zinkplatte aufgetragen ist. Danach
kann das Drucken beginnen.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform
beschränkt, verschiedene Abänderungen können innerhalb des Rahmens der Erfindung
vorgenommen werden. Beispielsweise ist es nicht erforderlich, daß die Zeichenunterlage
und die Visiervorrichtung durch verschiedene photographische Platten oder Filme
gebildet werden, sondern es ist auch möglich, dieselbe Platte zu benutzen, falls
man nur dafür sorgt, daß die Belichtung für Visierwerke so schwach ist, daß keine
zu starke Veränderung der Schicht stattfindet, und daß die danach folgende Belichtung
für die Herstellung des zu druckenden Bildes sofort zu beobachten ist.