DE4035676C2 - Antiblockiersystem für eine Kraftfahrzeugbremse - Google Patents
Antiblockiersystem für eine KraftfahrzeugbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antiblockiersystem für
eine Kraftfahrzeugbremse mit Blockierschutzventilen,
die zum Anpassen des Bremsdruckes an die vorhandenen
Straßenverhältnisse den Druck absenken, konstant hal
ten oder erhöhen, mit Drehzahlfühlern an allen Rä
dern, die ihre Information an eine elektronische
Steuereinrichtung abgeben, wobei die Steuereinrich
tung Rechen- und Vergleichsschaltungen enthält und
Stellsignale an die Blockierschutzventile abgibt.
Ein derartiges Antiblockiersystem ist aus der
US-PS 4,665,490 bekannt.
Die Steuereinrichtung des bekannten Blockiersystems
errechnet für das einzelne Rad die Radgeschwindigkeit
und bestimmt daraus eine Nachbildung der Fahrzeugge
schwindigkeit und stellt ferner die Verzögerung/Be
schleunigung des Rades fest. Diese Daten werden im
bekannten System mit vorgegebenen Schlupf- und Ver
zögerungs- bzw. Beschleunigungsschwellenwerten ver
glichen. Bei Erreichen einer vorgegebenen Verzöge
rungsschwelle wird ein Signal "Bremsdruck absenken"
erzeugt. Das Beenden des Signals "Bremsdruck absen
ken" hängt davon ab, ob ein hoher Reibungskoeffizient
oder ein niederer Reibungskoeffizient festgestellt
wird, wobei bei einem hohen Reibungskoeffizienten der
Verzögerungsschwellenwert und bei einem niedrigen
Reibungskoeffizienten ein Beschleunigungsschwellen
wert gilt. Zum Bestimmen des Reibungskoeffizienten
prüft die Steuereinrichtung, ob der Schlupf einen
fest vorgegebenen Schwellenwert erreicht.
Bei springendem Rad oder schlagartiger Verhinderung
des Reibungskoeffizienten können bei der Berechnung
fehlerhafte Interpretationen auftreten, so daß der
Bremsdruck nicht korrekt eingestellt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Antiblockier
system zu schaffen, bei dem eine korrekte Bremsdruck
einstellung auch bei schlagartigen Veränderungen der
Betriebsbedingungen erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches gelöst.
Bei der Erfindung wird in Abhängigkeit von bestimmten
Betriebszuständen der Zeitpunkt bestimmt für das Um
schalten von Druckabsenkung auf Druckkonstanthalten.
Auch kurzzeitige Störungen, z. B. infolge erhöhter
Rauhigkeit der Straßenoberfläche oder dergl., werden
durch rechtzeitigen Wechsel von Druckabsenken auf
Druckkonstanthalten betriebssicher erfaßt und eine
geeignete stabile Bremsleistung in Abhängigkeit von
den Gegebenheiten, die zwischen der Straßenoberfläche
und den Reifen herrschen, erreicht.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel darge
stellt. Anhand der Figuren wird die Erfindung noch
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Leitungsdiagramm, das das Bremsflüssig
keitssystem für die Lieferung von Hydrau
likflüssigkeit zu den Bremszylindern an den
jeweiligen Rädern darstellt;
Fig. 2 ein Leitungsdiagramm, das einen zur Anwen
dung kommenden Modulator darstellt;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, welche die
zeitlichen Änderungen der Radgeschwindig
keit, der Radbeschleunigung, des Bremsflüs
sigkeitsdruckes in Abhängigkeit von einer
Ventilbetätigung zeigt;
Fig. 4 ein Flußdiagramm, welches die Regelung des
Bremsflüssigkeitsdruckes bei reduzierter
oder erhöhter Radbeschleunigung R′ jenseits
eines festgelegten Wertes darstellt;
Fig. 5 ein Flußdiagramm, welches die ausgewählte
Entscheidungsgrundlage für eine Unterbre
chung der Druckverringerung darstellt;
Fig. 6 eine graphische Darstellung, welche die Be
ziehung der Fahrzeuggeschwindigkeit und der
Radgeschwindigkeit darstellt, wenn ein
starker Radschlupf auf der Straßenoberflä
che auftritt; und
Fig. 7 eine graphische Darstellung, welche die
Beziehung der Fahrzeuggeschwindigkeit und
der Radgeschwindigkeit für den Fall dar
stellt, bei welchem ein gleichzeitiger
Schlupf erzeugt wird.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5 wird ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches ein Anti
blockiersystem für eine Kraftfahrzeugbremse dar
stellt, erläutert.
Zunächst wird der allgemeine Aufbau des Antiblockier
systems unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 er
läutert.
Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Hauptzylinder be
zeichnet. Der Hauptzylinder 1 gibt aufgrund der auf
ein Bremspedal 2 ausgeübten Kraft Bremsflüssigkeit
frei. Die vom Hauptzylinder 1 freigegebene Bremsflüs
sigkeit wird über Blockierschutzventile 3 an Rad
bremszylinder 4, 5 von Bremsen (in den Figuren nicht
näher dargestellt) des linken und rechten Vorderrades
geliefert. Ferner wird die freigegebene Bremsflüssig
keit über ein Steuerventil 6 für den Bremsflüssig
keitsdruck den Radbremszylindern 7, 8 der Bremsen (in
der Figur nicht näher dargestellt) des linken und
rechten Hinterrades zugeführt. Die Blockierschutzven
tile 3 sind in einem Leitungssystem, das vom Haupt
zylinder 1 zu den jeweiligen Radbremszylindern 4, 5,
7 und 8 führt, angeordnet und dienen zum Regeln der
Bremsflüssigkeitsdruckanstiege in Abhängigkeit von
einem Steuersignal, das von einer Steuereinrichtung 9
geliefert wird. Ferner dienen sie zur Wiederherstel
lung des Bremsflüssigkeitsdruckes. Die Arbeitsweise
dieser Blockierschutzventile 3 wird im einzelnen noch
erläutert.
Ferner sind Drehzahlfühler S vorgesehen. Diese erfas
sen die Umfangsgeschwindigkeit der Räder, und es ist
jeweils ein Drehzahlfühler an jedem Rad vorgesehen.
Mit Hilfe eines Steuersignals, das von der Steuerein
richtung 9 den Blockierschutzventilen 3 zugeführt
wird, erhält man ein blockiergestütztes Bremssystem.
Das Steuersignal wird auf der Grundlage der Radge
schwindigkeitsdaten erhalten, die von Drehzahlfühlern
S kommen.
Im folgenden wird der Aufbau jedes Blockierschutzven
tils 3 unter Bezugnahme auf die Fig. 2 im einzelnen
erläutert.
Mit der Bezugsziffer 10 ist ein Umschaltventil be
zeichnet, das von einer geöffneten in eine geschlos
sene Position und umgekehrt umgeschaltet werden kann.
Mit Hilfe dieses Umschaltventils 10 kann das Lei
tungssystem, welches vom Hauptzylinder 1 zu den je
weiligen Radbremszylindern 4, 5, 7, 8 geführt ist,
geöffnet und geschlossen werden. Ein Regelventil in
Form eines Rückschlagventils 11 ist am Umschaltventil
10 vorgesehen. Wenn das Umschaltventil 10 sich in der
"geschlossenen" Position befindet, ist ein Bremsflüs
sigkeitsfluß in Richtung des Hauptzylinders 1 mög
lich.
Ferner ist parallel zum Umschaltventil 10 ein weite
res Umschaltventil 12 vorgesehen. Das Umschaltventil
12 kann in Abhängigkeit von dem von der Steuerein
richtung 9 gelieferten Steuersignal eine Öffnungs- und
eine Schließphase haben. Mit der Bezugsziffer 14
ist eine Pumpe bezeichnet, welche von einem Motor 15
angetrieben ist. Die Pumpe 14 wird in Abhängigkeit
von einem von der Steuereinrichtung 9 gelieferten
Steuersignal angetrieben und kann den Hydraulikdruck
des Leitungssystems, der zum Zeitpunkt der Blockier
schutzregelung verringert worden ist, wieder herstel
len.
Aufgrund des oben beschriebenen Aufbaus kann ein
Blockierschutzventil 3 auf einen der folgenden Be
triebe eingestellt werden:
- a) In der Druckanstiegsphase ist das Umschaltventil 10 auf "geöffnet" eingestellt, und das Umschalt ventil 12 ist auf "geschlossen" eingestellt.
- b) In der Druckabsenkungsphase sind das Umschalt ventil 10 auf "geschlossen" und das Umschaltven til 12 auf "geöffnet" eingestellt.
- c) In der Druckkonstanthaltephase sind beide Um schaltventile 10 und 12 auf "geschlossen" einge stellt.
Auf diese Weise läßt sich die Strömung der Bremsflüs
sigkeit im Leitungssystem zwischen den einzelnen Zy
lindern 4, 5, 7 und 8 und dem Hauptzylinder 10 steu
ern.
Ferner werden bei der durch die Steuereinrichtung 9
ausgeübten Blockierschutzregelung die Radgeschwindig
keit Rω und die Drehgeschwindigkeit Rω′, welche der
Differentialwert der Radgeschwindigkeit ist (bei
Drehverzögerung wird dieser Wert jedoch negativ und
auf der Grundlage der Signale errechnet, welche von
den jeweiligen Drehfühlern S geliefert werden). Der
Schlupf S wird beispielsweise aus einer simulierten
Radgeschwindigkeit V, welche aus einem festgelegten
Beschleunigungswert eine Fahrzeuggeschwindigkeit ab
leitet, und einer Radgeschwindigkeit Rω berechnet.
Die Blockierschutzventile 3 werden aufgrund der Re
sultate dieser Berechnung entweder auf Druckanstieg
oder Druckabsenkung oder Druckkonstanthalten einge
stellt.
Mit anderen Worten bedeutet dies für den Fall, daß
der Schlupf S einen vorher festgelegten Wert über
schreitet, oder für den Fall, daß die Drehbeschleuni
gung Rω′ (Radgeschwindigkeit Rω) unter einen vorher
festgelegten Wert abfällt, der Bremsflüssigkeitsdruck
verringert wird und ferner, daß beim Absinken des
Schlupfes S unter einen vorbestimmten Wert und bei
steigender Tendenz der Drehbeschleunigung Rω′ (Radge
schwindigkeit Rω) der Bremsflüssigkeitsdruck erhöht
wird.
Im folgenden wird die Regelung des Bremsflüssig
keitsdruckes für den Fall erläutert, bei welchem die
Drehbeschleunigung Rω′ jenseits eines festgelegten
Werts verringert bzw. erhöht wird. Diese Erläuterung
erfolgt unter Bezugnahme auf die Fig. 3 und das Fluß
diagramm der Fig. 4.
Die Radgeschwindigkeit Rω und die Drehbeschleunigung
Rω′, welche bei der nun folgenden Erläuterung als
Eingangsdaten verwendet werden, werden auf der Basis
von Radgeschwindigkeitsdaten berechnet, die vom je
weiligen Drehzahlfühler S geliefert werden, wie oben
schon ausgeführt wurde. Ferner sind die Inhalte der
Steuerung, welche im Flußdiagramm dargestellt sind,
in der schon erwähnten Steuereinrichtung 9 gespei
chert.
SP1: Diese Phase beginnt beim Drücken des Bremspedals
2. Hierdurch wird die Druckanstiegsphase festgelegt,
und der Bremsflüssigkeitsdruck erhöht sich aufgrund
des sich erhöhenden Flüssigkeitsdruckes des Hauptzy
linders 1 gegebenenfalls schrittweise.
SP2: Es wird eine Bestimmung durchgeführt, ob ein Rad
gegenüber der Straßenoberfläche gleitet und ob die
Drehbeschleunigung Rω′ (Drehverzögerung) einen vorher
festgelegten Schwellenwert "a" zur Unterbrechung der
Druckabsenkung erreicht hat. Mit anderen Worten heißt
dies, es wird festgestellt, ob die Drehbeschleunigung
Rω′ unter einen Wert -|a| abgefallen ist. Falls das
Ergebnis dieser Bestimmung "NEIN" ist, kehrt die Re
gelung zu SP1 zurück. Wenn das Ergebnis "JA" ist,
geht die Regelung in den folgenden Schritt SP3 über.
SP3: Die Druckanstiegsphase, welche durch das Blockier
schutzventil 3 festgelegt ist, wird auf Druckab
senkung zurückgesetzt, und der Bremsflüssigkeitsdruck
wird verringert. Hierdurch wird das Schlupfverhalten
des Rades gegenüber der Straßenoberfläche korrigiert,
und man beginnt die gewünschten Raddrehzahlen wieder
zu erreichen.
SP4: Es wird entweder der "H-µ"-Schwellenwert für das
Beenden der Druckabsenkung (dritter Schwellenwert)
(=a) oder der "L-µ"-Schwellenwert für das Beenden der
Druckabsenkung (dritter Schwellenwert) (=b) ausge
wählt.
Der erstgenannte "H-µ"-Schwellenwert (=a) für die
Unterbrechung der Druckabsenkung wird dann ausge
wählt, wenn der µ-Pegel (entspricht dem Reibungskoef
fizienten) zwischen dem Reifen und der Straßenober
fläche so bestimmt ist, daß er einen "H"-Pegel hat.
Andererseits wird der "L-µ"-Schwellenwert (=b) für
die Unterbrechung der Druckabsenkung ausgewählt, wenn
der µ-Pegel als "L"-Pegel (der Reibungskoeffizient
ist gering) bestimmt ist (der Auswählvorgang für den
einen oder anderen dieser beiden Schwellenwerte für
das Beenden der Druckabsenkung wird unter Bezugnahme
auf die Fig. 5 noch weiter unten erläutert).
Diese Schwellenwerte (a, b) zum Beenden der Druckab
senkung entsprechen dem dritten Schwellenwert, der in
den Patentansprüchen angegeben ist.
SP5: Es wird eine Bestimmung durchgeführt, ob die
Raddrehung wiedergewonnen ist und ob die Drehbe
schleunigung Rω′ (Drehverzögerung) einen vorher fest
gelegten Schwellenwert zum Beenden der Druckabsenkung
erreicht hat. Das heißt mit anderen Worten, ob die
Drehbeschleunigung Rω′ einen Verzögerungsschwellen
wert - |a| oder einen Beschleunigungsschwellenwert |b|
erreicht hat. Wenn das Ergebnis dieser Bestimmung
"NEIN" ist, kehrt die Regelung zum Schritt SP3 zu
rück. Wenn das Ergebnis "JA" ist, schreitet die Rege
lung zum folgenden Schritt SP6 weiter.
SP6: Wenn die Raddrehung wieder hergestellt ist und
die Drehbeschleunigung Rω′ einen vorher festgesetzten
Schwellenwert - |a| oder |b| zum Beenden der Druckab
senkung überschreitet, wird das auf Druckabsenkung
gestellte Blockierschutzventil 3 auf Druckkonstant
halten zurückgesetzt, und der Bremsflüssigkeitsdruck
wird aufrechterhalten.
SP7: Wenn das Blockierschutzventil 3 auf Druckkon
stanthalten gestellt ist, stabilisiert sich die Dreh
beschleunigung Rω′ allmählich. Zu diesem Zeitpunkt
wird jedoch eine Bestimmung durchgeführt, ob die
Drehbeschleunigung Rω′ unter einen vorher festgesetz
ten Schwellenwert |c| abfällt.
Während dieser Bestimmung wird für den Fall, daß Rω′
größer ist als der Schwellenwert |c| und das Bestim
mungsergebnis "NEIN" ist, in der Steuerung zu Sp6
zurückgekehrt, und die Druckkonstanthaltephase wird
fortgeführt. Wenn bei dieser Bestimmung der Fall auf
tritt, daß Rω′ geringer ist als der Schwellenwert |c|
und das Bestimmungsergebnis "JA" ist, kehrt die Steu
erung zu SP1 der Phase 1 zurück. Es wird dann die
durch das Blockierschutzventil 3 eingestellte Druck
konstanthaltephase auf Druckanstieg gesetzt. Der
Bremsflüssigkeitsdruck erhöht sich dann schrittweise.
Dann wird gemäß dem Flußdiagramm entweder der "H-µ"-
Schwellenwert (=a) für das Beenden der Druckabsenkung
oder der "L-µ"-Schwellenwert (=b) für das Beenden der
Druckabsenkung ausgewählt. Der ausgewählte Schwellen
wert bildet die Basis für die Bestimmung des Über
gangs von Druckabsenkung zu Druckkonstanthalten. Die
se beiden Schwellenwerte sind in SP4 der Phase 2 er
läutert. Der Bestimmungsvorgang wird unter Bezugnahme
auf die Fig. 5 noch weiter unten erläutert.
Bei der folgenden Erläuterung wird die Basis für die
Bestimmung der "Zeitdauer des instabilen Zustands"
vom Beginn des Radschlupfes bis zur Beendigung des
Radschlupfes für die Auswahl des Schwellenwertes des
Beendens der Druckverringerung errechnet auf der
Grundlage der Daten, die von den Drehzahlfühlern S
ausgegeben werden, wie oben schon erwähnt wurde.
- 1) Die Periode des instabilen Zustands ist der Zeit raum von Phase 2 und Phase 3. Die Grundlage bei der Bestimmung des ausgewählten Schwellenwertes für das Beenden der Druckabsenkung bildet die Ermittlung, ob diese Zeitdauer einen festgelegten Wert (Tuth) über schreitet oder nicht.
- 2) Die maximale Beschleunigung ist in der Zeit der Rückgewinnung der Radgeschwindigkeit in den Phasen 2 und 3 dargestellt. Die Grundlage für die Bestimmung des ausgewählten Schwellenwertes zum Beenden der Druckabsenkung beruht auf der Feststellung, ob die maximale Drehbeschleunigung einen festgelegten Wert (Rω′maxth) überschreitet oder nicht.
- 3) Das Vorhandensein oder Fehlen einer scharfen Blockierung wird bestimmt, wie es in der Fig. 6 dar gestellt ist, durch den Grad des Unterschieds von Fahrzeuggeschwindigkeit und Radgeschwindigkeit, bzw., in anderen Worten, durch die Größe des Schlupfes. Die Basis bei der Bestimmung des ausgewählten Schwellen wertes für das Beenden der Druckabsenkung beruht auf der Feststellung, ob der Schlupf einen festgelegten Wert (Sth) überschreitet oder nicht.
- 4) Die Zeitdauer des andauernden starken Blockierens ist dargestellt durch die Zeit, in welcher das Schlupfverhältnis einen festgelegten Wert (Sth′; je doch Sth′<Sth) überschreitet. Die Grundlage für die Bestimmung des ausgewählten Schwellenwerts zum Been den der Druckabsenkung ist die Feststellung, ob diese Zeitdauer einen festgelegten Wert (Tdth) überschrei tet oder nicht.
Die Grundlagen für die Bestimmungen (1)-(4) werden
unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm der Fig. 5 im
einzelnen erläutert.
Unter Verwendung der Bestimmungsgrundlagen (1)-(4)
und unter Bezugnahme auf die Fig. 5 wird der Ablauf
bei der Auswahl des Schwellenwertes für die Unterbre
chung der Druckabsenkung nunmehr dargestellt.
Die Bestimmung wird auf der Grundlage des Kriteriums
gemacht, ob die Zeitdauer des instabilen Zustands
(Tu) geringer ist als der Basisschwellenwert (erster
Schwellenwert) (Tuth) der Zeitdauer des instabilen
Zustands, was mit anderen Worten bedeutet, ob die
Zeitdauer des instabilen Zustands (Tu) geringer ist.
Wenn dieses Bestimmungsergebnis "JA" ist, geht die
Steuerung auf den Schritt 5 über. Wenn das Ergebnis
"NEIN" ist, geht die Steuerung auf den folgenden
Schritt 2 über.
Es wird eine Bestimmung durchgeführt, ob die maximale
Drehbeschleunigung (Rω′max) größer ist als der
Schwellenwert (Rω′maxth) für die maximale Beschleu
nigung, welcher den Basiswert darstellt. Wenn das
Ergebnis dieser Bestimmung "JA" ist, geht die Steue
rung auf den Schritt, 5 über. Wenn das Ergebnis "NEIN"
ist, geht die Steuerung auf den folgenden Schritt 3
über.
Es wird eine Bestimmung durchgeführt, ob der Schlupf
S größer ist als der Schwellenwert (Sth) des Schlup
fes, welche den Basiswert darstellt. Wenn das Bestim
mungsergebnis "JA" ist, geht die Steuerung auf den
Schritt 6 über. Wenn das Bestimmungsergebnis "NEIN"
ist, geht die Steuerung auf den folgenden Schritt 4
über. Aufgrund der Bestimmung, ob der Schlupf S grö
ßer ist als der Schwellenwert (Sth) für den Schlupf
wert, läßt sich ermitteln, ob das Rad stark
blockiert.
Es wird eine Bestimmung durchgeführt, ob die Blockie
rungszeitdauer (Td) den größeren Schwellenwert (Tdth)
für die vorgegebene Zeitdauer der starken Blockierung
überschreitet, welcher den Basiswert bildet. Wenn das
Ergebnis der Bestimmung "JA" ist, geht die Steuerung
auf den Schritt 6 über. Wenn das Ergebnis "NEIN" ist,
geht die Steuerung auf den folgenden Schritt 5 über.
Es wird festgestellt, daß der µ-Pegel (entspricht dem
Reibungskoeffizienten) zwischen der Straßenoberfläche
und dem Reifen auf dem "H"-Pegel liegt. Aufgrund die
ser Feststellung wird der "H-µ"-Schwellenwert (=a)
für das Beenden der Druckabsenkung festgelegt auf der
Grundlage der Bestimmung für den Übergang von der
Druckabsenkung auf Druckkonstanthalten.
Es wird festgestellt, daß der µ-Pegel (entspricht dem
Reibungskoeffizienten) zwischen der Straßenoberfläche
und dem Reifen auf dem "L"-Pegel liegt. Aufgrund die
ser Feststellung wird der "L-µ"-Schwellenwert (=b)
für das Beenden der Druckabsenkung festgelegt als
Grundlage für die Bestimmung des Übergangs von der
Druckabsenkungsphase auf die Druckkonstanthaltephase.
Die Änderung beim Bremsflüssigkeitsdruck für den
Fall, daß der "L-µ"-Schwellenwert (=b) für die Unter
brechung der Druckabsenkung festgelegt ist, ist durch
die unterste strichlierte Linie in Fig. 3 darge
stellt.
Gemäß dem im Flußdiagramm der Fig. 5 gezeigten Ver
fahrensablauf ist es möglich, als berechnete Werte,
welche für die Bestimmung von Schritt 1, Schritt 2,
Schritt 3 und Schritt 4 verwendet werden, die numeri
schen Werte der Bremsflüssigkeitszyklen zu diesen
Zeiten oder numerische Werte von Bremsflüssigkeits
zyklen, welche bei vorher durchgeführten Blockier
schutzregelungen angewendet wurden, zu verwenden. Es
wird jedoch bevorzugt, daß der Zeitablauf der in den
Fig. 4 und 5 gezeigten Flußdiagramme kurz ist und
daß die Bestimmung übereinstimmt mit den tatsächlich
vorhandenen Straßenoberflächenbeschaffenheiten zu den
jeweiligen Zeitpunkten der Bestimmung. In bevorzugter
Weise werden daher die numerischen Werte der jeweili
gen Bremsflüssigkeitszyklen zu den Zeitpunkten der
Bestimmung verwendet.
Wie oben schon erläutert, ist es mit der Blockier
schutzregelung gemäß dem Ausführungsbeispiel möglich,
genau den µ-Pegel zwischen der Straßenoberfläche und
dem Reifen zu bestimmen, und ferner festzusetzen, ob
der "H-µ"-Schwellenwert (=a) für das Beenden der
Druckabsenkung oder der "L-µ"-Schwellenwert (=b) für
das Beenden der Druckabsenkung festgesetzt wird unter
Verwendung der folgenden Muster bzw. Standards:
- 1) Die Zeitdauer des instabilen Zustands,
- 2) die größte Beschleunigung,
- 3) das Vorhandensein oder Fehlen von extrem starker Blockierung und
- 4) die Zeitdauer des Andauerns starker Blockierung.
Es ist daher möglich, eine normale stabile Bremskraft
zu erhalten in Abhängigkeit von der Wechselwirkung
zwischen der Straßenoberfläche und den Reifen.
Selbst in den Fällen, bei denen vorübergehende Un
ebenheiten in der Straßenoberfläche vorhanden sind,
welche Störungen hervorrufen könnten, werden diese
Störungen als vorübergehende Störungen bestimmt bzw.
charakterisiert, so daß das Festsetzen eines fehler
haften Schwellenwertes für die Druckabsenkung vermie
den wird.
Bei der Erfindung bzw. beim bevorzugten Ausführungs
beispiel der Erfindung wird entweder der "H-µ"-
Schwellenwert für das Beenden der Druckabsenkung oder
der "L-µ"-Schwellenwert für das Beenden der Druckab
senkung ausgewählt mit Hilfe der Bestimmungsstandards
in obigen Punkten (1)-(4). Es ist auch möglich, die
Festsetzung des Schwellenwertes für das Beenden der
Druckabsenkung in analoger Weise auf der Basis der
Bestimmungsstandards (1)-(4) durchzuführen (Auffin
den des Schwellenwertes für das Beenden der Druckab
senkung durch Berechnung oder vorherige Speicherung
einer Anzahl von Schwellenwerten für das Beenden der
Druckabsenkung und Auswählen eines geeigneten Wer
tes).
Es ist auch möglich, andere Bestimmungsstandards den
einzelnen Schritten im Flußdiagramm bei der Schwel
lenwertauswahl für das Beenden der Druckabsenkung in
Abhängigkeit von den in (1)-(4) angegebenen vier
Bestimmungsstandards hinzuzufügen, wenn die Geschwin
digkeit des Bestimmungsablaufs sich nicht verringert.
Claims (1)
- Antiblockiersystem für eine Kraftfahrzeugbremse
- (a) mit Blockierschutzventilen (3; 10, 12), die zum Anpassen des Bremsdrucks an die vorhandenen Straßenverhältnisse den Druck absenken, konstant halten oder erhöhen;
- (b) mit Drehzahlfühlern an allen Rädern, die ihre Information an eine elektronische Steuereinrichtung (9) abgeben;
- (c) die Steuereinrichtung (9) Rechen- und Vergleichsschaltungen enthält und ab hängig davon Stellsignale an die Blockierschutzventile (3; 10, 12) abgibt;
- (d) die Steuereinrichtung (9) für das einzelne Rad die Radgeschwindigkeit errech net, daraus eine Nachbildung der Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt und auch die Verzögerung/Beschleunigung des Rades feststellt;
- (d1) diese Daten mit vorgegebenen Schlupf- und Verzögerungs- bzw. Beschleuni gungsschwellenwerten vergleicht;
- (d2) das Signal "Bremsdruck absenken" bei Erreichen einer vorgegebenen Verzöge rungsschwelle (-a) oder eines vorgegebenen Schlupfes erzeugt wird;
- (d3) das Beenden des Signals "Bremsdruck absenken" davon abhängt, ob ein hoher
Reibungskoeffizient (H-µ) oder ein niedriger Reibungskoeffizient (L-µ) festgestellt
wird, wobei
bei einem hohen Reibungskoeffizienten (H-µ) der Verzögerungsschwellenwert (-a) und bei einem niedrigen Reibungskoeffizienten (L-µ) ein Beschleunigungs schwellenwert (b) gilt; - (e) die Steuereinrichtung (9) zum Bestimmen des Reibungskoeffizienten (µ) nach einander prüft, ob
- (e1) die Zeit (Tu) seit Einleiten der Druckabsenkung bezogen auf eine vorgegebene Zeitdauer (Tuth) verstrichen ist;
- (e2) die maximale Radbeschleunigung (R′max) einen fest vorgegebenen Schwel lenwert (R′maxth) überschreitet;
- (e3) der Schlupf (S) einen fest vorgegebenen Schwellenwert (Sth) erreicht;
- (e4) die Zeit in der der Schlupf einen zweiten, größeren Schwellenwert überschrei tet mit einer fest vorgegebenen Zeitdauer (Tdth) vergleicht;
- (f) das Umschalten auf die Schwellenwerte des Reibungskoeffizienten (L-µ) erfolgt, wenn zumindest eine der Bedingungen zu (e3) oder (e4) vorliegt.
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