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Vorrichtung zum Darstellen und Lösen von Aufgaben der sphärischen
Trigonometrie, Hilfsgerät zur geographischen Ortsbestimmung u. dgl. Bei Vorrichtungen
zum Darstellen und Lösen von Aufgaben der sphärischen Trigonometrie, welche z. B.
bei der geographischen Zeit- und Ortsbestimmung verwendbar sind, ist es bekannt,
ein aus mehreren Gradbögen bestehendes Gradbogensystern bewegbar um einen Erd- oder
Himmelsglobus anzuordnen. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung einer derartigen
Vorrichtung, um beispielsweise beim Lösen nautischer Aufgaben jegliche Rechnung
zu vermeiden und die Einstellungen so sinnfällig zu machen, daß die Vorrichtung
auch für Unterrichtszwecke verwendbar ist.
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Die Neuerung beruht im wesentlichen in einer besonderen Ausgestaltung
des Gradbogensytems. Es ist bei ähnlichen Geräten bekannt, zwei Gradbögen sich rechtwinklig
kreuzend zu verbinden und außerdem bewegbare Halbkreisgradbögen anzuordnen. Auch
ist es bereits vorgeschlagen, das Gradbogensystem auf einer gemeinsamen Stützvorrichtung
drehbar zu Tigern. Eine besonders zweckmäßige Anordnung de:; Gradbogensystems ist
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß ein Halbkreisgradbogen an dem einen der
sich rechtwinklig kreuzenden, zweckmäßig als Vollkreise ausgebildeten Gradbögen
in Lagern drehbar ist, die um go ° von der Verbindungsstelle der sich kreuzenden
Gradbögen und den Lagerpunkten des Gradbogensystems in der Stützvorrichtung entfernt
ist, und daß der senkrecht einstellbare Vollkreisgradbogen zum Vorbeiführen an der
Achse des Globus unterbrochen ist.
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Ferner ist gemäß der Erfindung zweckmäßig die Achse, auf der die von
dem Gradbogen.-system umschlossene Kugel gelagert oder drehbar ist, mit einer derartigen
Aussparung versehen, daß der bewegbare Halbkreisbogen bis an die in der Mitte dieser
Achse liegende Nullmarke des einen der sich kreuzenden Gradbögen fülirbar ist.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an Ausführungsbeispielen,
und zwar: Abb. z eine Seitenansicht einer Ausführungsform in einer Einstellung für
den Sommer auf der nördlichen Halbkugel,
Abb. a eine leichtere Ausführungsform
in der Einstellung für Frühjahrsanfang, Abb. 3 eine schematische Draufsicht auf
das Gradbogensystem unter Fortlassung der Kugel, Abb. q. eine Einzelheit zur Darstellung
der besonderen Ausbildung der Kugelachse und Abb.5 Einzelheiten zur Darstellung
von Triebwerkanordnungen.
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Die als Erd- oder Himmelsglobus ausgebildete Kugel A ruht fest oder
drehbar auf einer Achse B (Abb. 2), die auf einem zweckmäßig mit Horizontierschrauben
(Abb. 5) versehenen Fuße C senkrecht angeordnet ist. Um die Kugel A sind zwei sich
rechtwinklig kreuzende Vollkreisgradbögen a und b angec.rdnet, an denen außen,
etwa an ihren Kreuzungspunkten, Lagerzapfen g angeordnet sind, mit denen sie in
der über dem Fuße C gelagerten Stützvorrichtung ruhen. Diese Stützvorrichtung besteht
entweder nur aus einem nach oben offenen Halbkreisbogen d (Abb. 2) oder sie kann
aus mehreren rechtwinklig aneinanc'_erstoßenden Bogenteilen dl, d2, d3 (Abb. r)
gebildet sein. Von den beiden sich kreuzenden Vollkreisbögen a und
b trägt der wagerecht einstellbare a
einen um Lagerpunkte k (Abb. 3)
drehbaren Halbkreisgradbogen c. Diese Lagerpunkte k liegen auf dem Vollkreisbogen
a um go° von den Kreuzungspunkten der beiden Vollkreisbögen a und b und den Lagerzapfen
g entfernt. Der zweite Vollkreisbogen b ist mit einer Unterbrechung i (Abb. 4) versehen,
um ein Anstoßen dieses Vollkreisbogens b an der Achse B, welches die Bewegbarkeit
des Gradbogensystems beeinträchtigen würde, zu vermeiden. Diese Achse B ist mit
einem Ausschnitt lt versehen, so daß der Halbkreisbogen c bis an die bei
gewissen Einstellungen in die Mitte der Achse B zu liegen kommende Nullmarke p des
einen Vollkreisbogens b fährbar ist.
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Um das Gradbogensystem schräg stellen zu können, kann zwischen den
beiden Vollkrisbögen a und b und der Stützvorrichtung dl, d2, d3 ein Führungsbogen
n angeordnet sein, der unten mit einem Verdopplungsteil n' (Abb. 3) versehen ist,
um das Vorbeiführen an der Achse B zu ermöglichen. Für weitere Einstellungen kann
der senkrecht einstellbare Vollkreisbogen b durch einen an ihm in Lagern p drehbaren
Halbkreisbogen m ergänzt sein.
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Um Unterteile der Gradbogeneinteilung möglichst genau einstellen zu
können, können Mikrometertriebwerke, wie sie bei Feinmcßgeräten anderer Art gebräuchlich
sind, verwandt werden. Beispielsweise dient ein derartiges Schnecken- und Rädergetriebe
q (Abb. 2) zum Schwenken des ganzen Gradbogensystems in der Stützvorrichtung und
einTriebwerk o zum Drehen der mit der Kugel A fest verbundenen Achse B. Ist
die Kugel A drehbar auf der fest mit dem Fuße C verbundenen Achse B gelagert,
so ist das Triebwerk y, s, t (Abb. 5) höher anzuordnen. Auch für die übrigen
verstellbaren Gradbögen können derartige Triebwerke x, y, z vorgesehen sein,
deren Griffräder zweckmäßig als Scheiben für die Unterteilung ausgebildet sind,
die gegenüber von Einstellmarken M bewegbar sind.
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Soll das Gerät Leispielsweise zum Bestimmen der Ortslage auf hoher
See benutzt werden, so verwendet man einen Sextanten, einen Kompaß und eine zweckmäßig
mit Einteilung zur Orts- und Zeitbestimmung versehene Uhr in an sich bekannter Weise
und stellt die unter Verwendung eines nautischen Jahrbuches ermittelten Werte unmittelbar,
d. h. ohne weitere Rechnung, an dem Gerät ein und findet so den Beobachtungsort
in seiner Lage auf dem Globus. Es ist nun durch weitere Einstellungen am Gerät leicht
möglich, die Kursrichtung nach einem bestimmten Hafen festzulegen: