DE4023386C2

DE4023386C2 - Schließvorrichtung

Info

Publication number: DE4023386C2
Application number: DE19904023386
Authority: DE
Inventors: Johann Dipl Ing Hiebl
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1990-07-23
Filing date: 1990-07-23
Publication date: 1995-12-14
Anticipated expiration: 2010-07-24
Also published as: DE4023386A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung gemäß Oberbe griff von Anspruch 1, wie er aus DE 35 21 822 A1 bekannt ist.

Die dort beschriebene Kupplung wird von einem Hubmagneten betä tigt, der im Betrieb kurzzeitig einen hohen Strom benötigt. Diese hohe Stromaufnahme des Hubmagneten hat sich als nachtei lig erwiesen, da die Ansteuerelektronik für den kurzzeitigen, hohen Strom dimensioniert werden muß.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Schließvorrich tung der obengenannten Art zu schaffen, bei der auf Hubmagneten verzichtet werden kann.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 angegeben. Die Erfindung macht sich dabei den Umstand zunutze, daß durch den Einsatz eines Getriebes bereits ein kleiner, we nig Strom aufnehmender Motor ausreicht, die Kupplung zu betäti gen.

Die Erfindung wird anhand der Figuren/Bezugszeichenliste näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die gesamte Verschließvorrichtung,

Fig. 2 und 3 je eine Aufsicht auf die erfindungsgemäße Kupp lungsscheibe.

Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung. In der Zeichnung sind mache Elemente nur in Funktionsblöcken dargestellt. Die gezeigte Ein richtung erlaubt grundsätzlich die Betätigung des Schlosses 4 durch den mechanischen Schlüssel 1 bzw. den elektronischen Schlüssel 2. Die grundsätzlich mögliche Betätigung des Schlos ses 4 über den mechanischen Schlüssel 1 wird solange verhindert, als die für das Öffnen mit dem elektronischen Schlüssel 2 not wendigen Elemente funktionsfähig sind. Bei der vorliegenden Er findung wird auch untersucht, ob die Spannung der Stromversor gung ausreichend hoch ist, um für diese Elemente ein sicheres Funktionieren zu gewährleisten. Die Darstellung zeigt den Zu stand der Schließvorrichtung in der ein Öffnen des Schlosses durch den mechanischen Schlüssel möglich ist.

Mit einem passenden Schlüssel 1 ist eine Drehbewegung des Schließzylinders 11 gemäß der Pfeile A möglich. Die Bewegung des Schließzylinders 11 wird über den Arm 111 auf den Mitnehmer 12 übertragen. Die Kupplung 6 stellt die mechanische Verbindung zwischen dem Mitnehmer 12 und der Scheibe 7 her. Dabei ragt die Scheibe 7 in eine Nut 121 des Mitnehmers 12. Die Bewegung des Mitnehmers 12 führt zu einer axialen Bewegung der Betätigungs stange 3. Durch den Schlüssel 1 und den Schließzylinder 11 kann so das Schloß 4 betätigt werden. Die Fig. 2 zeigt in Aufsicht den eingekuppelten Zustand. Die Scheibe 7 ragt in den Mitnehmer 12.

Das Öffnen und Schließen des Schlosses 4 soll bevorzugt mit dem elektronischen Schlüssel 2 erfolgen, da die vom elektronischen Schlüssel 2 ausgesandten Signale üblicherweise 1 Million Codier möglichkeiten erlauben und deutlich über den ca. 10000 Codier möglichkeiten für den mechanischen Schlüssel 1 liegen. Neben der geringeren Anzahl von Codiermöglichkeiten besteht bei der mechanischen Betätigung auch die Gefahr der Schlüsselnachahmung bzw. der Verwendung eines Spezialwerkzeuges zum öffnen des Schließzylinders. Aus den genannten Gründen ist bei der vorlie genden Erfindung der Schließzylinder 11 von der Betätigungsstan ge 3 entkoppelt, solange beim elektronischen Schlüsselsystem kein Fehler vorliegt. Befindet sich das Fahrzeug im verschlosse nen Zustand, so kann es nur noch mit dem elektronischen Schlüs sel 2 geöffnet werden, der mechanische Schlüssel würde zwar weiterhin den Schließzylinder bewegen, da aber eine Wirkverbin dung zum Schloß 4 fehlt, läßt sich das Schloß nicht entriegeln. Auch ein gewaltsames Drehen des Schließzylinders, z. B. mit grobem Werkzeug, führt nicht zum Öffnen des Schlosses.

Zum Entkoppeln der Betätigungsstange 3 vom Mitnehmer 12 wird die Scheibe 7 gedreht. Die Scheibe 7 sitzt gemeinsam mit dem Zahnrad 81 auf der Betätigungsstange 3. In das Zahnrad 81 greift ein mit dem Motor 24 verbundenes Zahnrad 82. Anhand der vom Sensor 23 gelieferten Signale wird vom Steuergerät 21 der Motor 24 eingeschaltet und mit dem Sensor 23 gezählt, wieviele Umdrehungen der Motor 24 vorführt. Aus der bekannten Überset zung des Getriebes 8 bestimmt das Steuergerät 21 dann die Posi tion der Scheibe 7. Der Motor 24 wird wieder gestoppt, wenn die Ausnehmung 71 der Scheibe 7 vor dem Mitnehmer 12 liegt. Bei dieser in Fig. 3 gezeigten, entkuppelten Position besteht keine Wirkverbindung mehr zwischen der Scheibe 7 und dem Mitnehmer 12.

Das Steuergerät 21 kuppelt die Kupplung 6 automatisch dann ein, wenn es feststellt, daß die Funktionsfähigkeit der elektroni schen Betätigung des Schlosses 3 zukünftig nicht mehr gewähr leistet ist. Dazu überprüft es, ob die Versorgungsspannung noch ausreichend hoch ist. Diese Überprüfung erfolgt automatisch in vorbestimmten Abständen und stellt so sicher, daß bei einer batteriegespeisten Versorgungsspannung die mechanische Betäti gung aktiviert wird, bevor die Spannung der Batterie 9 so weit abgesunken ist, daß die elektromechanische Betätigung des Schlosses nicht mehr möglich ist. Ein weiteres Problem kann dann auftreten, wenn die Batterie im Sender 2 zu schwach ist, um einen Betätigungscode außen den zu können. Daher wird dem Steuergerät mit jedem Betätigungscode zusätzlich ein Signal übermittelt, welches über den Zustand der Batterie im Sender 2 Auskunft gibt. Wenn die Batteriespannung im Sender so weit abgesunken ist, daß zwar noch ein Betätigungscode ausgestrahlt werden kann, aber die Gefahr besteht, daß die Batterie inner halb kürzerer Zeit vollständig erschöpft sein wird, sendet der Schlüssel 2 zusätzlich zu jedem Betätigungscode ein Fehler signal aus, woraufhin das Steuergerät 21 die Kupplung 6 einkup pelt. Versagt daraufhin die Batterie im Schlüssel 2, ist ein mechanisches Betätigen des Schlosses 3 möglich. Somit ist die Gefahr, daß das Schloß von einem Berechtigten wegen technischer Defekte nicht betätigt werden kann, vermindert.

Claims

1. Schließvorrichtung mit

- einem durch einen mechanischen Schlüssel (1) betätigbaren Schließzylinder (11),
- einem einen Code aussendenden elektronischen Schlüssel (2) und einem den Code auswertenden Steuergerät (21),
- einem an das Stetiergerät (21) angeschlossenen Aktor (22) und einem Schloß (4), das über eine Betätigungsmechanik durch den Schließzylinder (11) oder auch den Aktor (22) be tätigbar ist,
- einem Steuergerät (21) das die Funktionsfähigkeit der Stromversorgung (9) für die elektrischen Verbraucher der Schließvorrichtung überprüft und
- einer in der Retätigungsmechanik zwischen Schließzylinder (11) und Schloß (4) angeordnete Kupplung (6), die im Falle der Funktionsfähigkeit das Schloß (4) vom Schließzylinder (11) entkoppelt,

dadurch gekennzeichnet, daß

- ein an das Steuergerät (21) angeschlossener Motor (23) die Kupplung (6) über ein Getriebe (8) betätigt und
- als Kupplung (6) eine Scheibe (7) mit Ausnehmungen (71) vorgesehen ist, die in mindestens zwei Positionen bewegbar ist,
- wobei die Scheibe derart in bezug auf einen am Schließzy linder (11) befestigten Mitnehmer (12) bewegt wird, daß in einer Position eine Wirkverbindung mit dem Schließzylinder (11) und in einer anderen Position keine Wirkverbindung be steht.

2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor (23) die Umdrehungen des Motors (24) zählt und das Steuergerät (21) anhand der gezählten Umdrehungen und der Übersetzung des Getriebes (8) die Position der Scheibe (7) erkennt.

3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (21) die Kupplung (6) einkuppelt, wenn das Steuergerät (21) vom Schlüssel (2) zusätzlich zum Betäti gungscode ein Fehlersignal empfängt.

4. Schließvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüssel (2) das Fehlersignal abgibt, wenn die Spannung der im Schlüssel eingebauten Batterie einen vorbestimmten Wert unterschreitet.